Inhaltsverzeichnis
Trilogie Andreas Peter Trilogie
Die große Liebe ... und die größte Liebe
… drehte er sich um und war somit der Erste.
und das Negativ eines Fotos: verschiedene Farben, aber das gleiche Motiv. und das Negativ eines Fotos: verschiedene Farben, aber das gleiche Motiv. Andreas Peter
Prolog
Träumer
Böses Erwachen
Alienalphabet
Freund und Leid
Aliens unter sich, Menschen außer sich
Leidenschaft die Leiden schafft
Das kranke Herz
Das dunkle Ich
Tag der offenen Tür im Paradies
Von der Realität träumen
Zwischen zwei Ewigkeiten
Man muss das Rad nicht neu erfinden, aber
Prolog
Kapitel 1
Prä-log
Kapitel 2
Prä-log 2
Kapitel 3
Prä-log 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Prä-log 4
Kapitel 6
Prä-log 5
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
3Einigkeit
Nichts Böses zu tun heißt nicht, gut zu sein, sonst hieße nichts Gutes zu tun automatisch böse zu sein.
Medley
Ausklang
Dilogie
Andreas Peter
Trilogie
Das Paradies in Sicht
oder
Die große Liebe ... und die größte Liebe
Das Paradies in Sicht
oder
Die große Liebe ... und die größte Liebe
Als der Teufel merkte, dass er Gott nie erreichen könnte, immer der Letzte sein würde …
… drehte er sich um und war somit der Erste.
Wir sind wie das Positiv
und das Negativ eines Fotos:
verschiedene Farben, aber das gleiche Motiv.
Andreas Peter
Prolog
Er stand an der großen Fensterwand im 240. Stockwerk seines Tower Buildings – ein Symbol der Macht. Aber das große Ganze hing am seidenen Faden. Sein großes Ganzes. Seine Welt war sein Ein und Alles. Solang diese nicht berührt wurde … konnte die ganze Welt untergehen.
»Wir haben ihn gefunden«, erklärte der Diener in gebührlichem Abstand zu seinem Herrn.
»Gut … Tötet ihn!«
Sein Handlanger zögerte einen Moment. »Ich verstehe nicht, warum Ihr Euch Sorgen macht. Er ist so wie Ihr.«
»Ja … aber ich habe Angst vor Menschen wie mir.«
»Ring.« Sven kannte dieses Geräusch zur Genüge, er hatte es schon einige tausend Male gehört. Es war nicht mehr ganz so lärmend wie in den 60er und 70er Jahren, man hatte es im Rahmen der Humanisierungsmaßnahmen an Arbeitsplätzen harmonisiert, aber es änderte nichts daran, dass es nach tausendfachem Hören nichts mehr Freundliches oder Hoffnungsvolles an sich hatte. Wenn man die Fabrik betrat und sie wieder verließ, klang es grausam, kalt und tot.
Sven war Schweißer für Industrieanlagen, er machte Tag ein Tag aus dasselbe. Gut, er schweißte immer andere Dinge: mal zwei Stahlträger, mal zwei Stahlrohre, mal zwei Stahlwürfel. Aber es änderte nichts, und er fürchtete, dass es so weitergehen würde, bis er in Rente ging und sich dann zuhause zu Tode langweilen würde.
Es war Freitag, immerhin. Auch wenn er nicht wusste, was er mit dem Wochenende anfangen sollte.
Er schob seine Karte in die Stechuhr und verließ die Fabrik. Auf dem Weg zum Parkplatz schnappte er Gesprächsfetzen auf, ein Flickenteppich aus Familien- und Freizeitgeschichten, die ihn nicht interessierten und die er nicht nachvollziehen konnte. Dann fuhr er einkaufen. Die anderen Leute in der Innenstadt nahm er kaum wahr. Er lief durch die Fußgängerzone, um im Drogeriemarkt noch Rasierschaum zu kaufen, dann ging es ab nachhause. Es sollte die letzte Stunde seines Lebens sein, die er als normal bezeichnen würde, kurz vor der Erkenntnis, dass auch Gelegenheit Helden machen konnte.
In seinem Heim angekommen, kochte er sich erstmal einen Kaffee. Er besaß ein ganzes Haus, aber das hatte nichts zu bedeuten auf dem Land. Er hatte die ehemalige Scheune sprichwörtlich für einen Apfel und ein Ei erworben, und es verwunderte nicht, dass die meisten Veränderungen, die Sven an dem Gebäude vorgenommen hatte, mit Schweißerei zu tun hatten.
Sven zog wie immer zu früh die Kaffeetasse unter dem Ausguss der Padmaschine hervor, verbrannte sich dabei die Finger, und zu allem Überfluss lief auch noch der Tropfenfänger unter der Tasse über. Beim Versuch, die Außenseite des Gefäßes mit einem Lappen abzuwischen, verschüttete er weiteren Kaffee. Nach dürftigen Säuberungsmaßnahmen fand er es doch besser, sich mal eine halbe Stunde hinzulegen. Er machte sich in voller Montur auf dem Bett lang und schlief rasch ein.
Hallooo. Jaaaaa. Willkommen … Dies ist eine interstellare Übertragung … Keine Angst, Sven … Sven? Komm zu uns. Wir freuen uns auf dich und wollen sehr gerne deine Bekanntschaft machen. Wir stehen auf einer großen Wiese, hier direkt vor dem Ortsschild … Du kannst uns von deinem Fenster aus sehen. Sven … bis gleich.
* * *
Sven schlug die Augen auf und rieb sich das Gesicht, dann drehte er den Kopf zu der Uhr auf seinem Nachttisch – er hatte vielleicht 20 Minuten geschlafen. Schwerfällig richtete er den Oberkörper auf, doch neben dem Wecker stand schon sein Kaffee, der mittlerweile Trinktemperatur hatte – so sollte das sein. Noch etwas schlaftrunken wuchtete er die Beine aus dem Bett und griff nach der Tasse. Fast verschüttete er noch mehr von dem Inhalt, als er von der Matratze aufstand. Er wollte sich angewöhnen, erst nach dem Aufstehen die Tasse zu ergreifen, aber das viel ihm wie immer zu spät ein, auf einen »Memory-Effekt« hoffte er vergeblich.
Er schwenkte ein wenig die Kaffeetasse, nahm dann noch einen Schluck. Schließlich glitt sein Blick aus dem Fenster … Er erstarrte in der Bewegung, die Tasse noch am Mund. Ohne den Blick zu lösen stellte er sie schließlich auf den Schreibtisch und stützte sich auf der Tischplatte ab.
Was zum?! … Das konnte doch nicht möglich sein! Er fuhr sich mit der Hand übers Gesicht, blinzelte ein paarmal und richtete den Blick erneut in die Ferne.
Einen Moment lang überlegte er, ob der Dreck auf der Scheibe ein solches Muster gebildet haben könnte, dass er sich alles einbildete … Unsinn!
Rückwärts stolperte er in den Flur und wandte sich schließlich der Treppe zum Untergeschoss zu.
Was sollte er jetzt tun? … Sollte er was tun? … Warum sollte er etwas tun? … »Es wäre wohl besser hierzubleiben«, redete er sich ein, aber er war zu neugierig, und ein immenser innerer Impuls sagte ihm, dass er dorthin musste. Er rieb sich nochmal grübelnd die Nase, nahm dann den Schlüsselbund von der Kommode und steckte ihn ein. Anschließend zog er das feste Schuhwerk an und verließ das Haus.
Der Ort war menschenleer um diese Zeit, eigentlich zu jeder Zeit. Die beschauliche Siedlung wirkte auf Fremde oft wie ausgestorben, und sie ahnten nicht, wie recht sie damit hatten. Wer arbeiten konnte, war jetzt nicht hier und wie man sich als Rentner die Zeit vertrieb, hatte Sven leider nie begriffen, sonst wäre sein Leben wohl nicht so trostlos verlaufen. Er beschleunigte seinen Schritt, obwohl er Unbehagen verspürte, in Sorge vor dem, was ihn auf der Lichtung erwartete, aber er wollte unbedingt das Ufo sehen, bevor es wieder abhob. Schließlich passierte in dem Kaff sonst nicht viel.
Noch ein paar Häuser und eine Hecke, die ihm den Blick versperrte. Bildete er es sich ein oder war diese Straße in den letzten Tagen um ein paar hundert Meter gewachsen? Er hielt die Spannung kaum aus, obwohl er darauf gefasst war, dass er die Situation grundlegend fehlinterpretiert hatte. Wahrscheinlich startete der Besitzer des Landguts gerade seine neue Baumaschine. Einen Mähdrescher oder einen dieser Monstertraktoren, mit denen man mal eben zwei Arbeitsplätze im Ackerbau vernichten konnte. Noch wenige Meter trennten ihn von der Gewissheit. Sven legte einen Spurt ein und konnte kaum genug Luft bekommen, als er die Hecke umwunden hatte und sich zu seiner Atemlosigkeit der blanke Schrecken gesellte: Dort, auf der frisch gemähten Wiese, stand ein gigantisches Sternenschiff. Silberglänzend, hier und da ein paar Oxidspuren, wie sie entstanden, wenn … ach, seine Arbeit als Schweißer half ihm hier wohl auch nicht weiter.
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