Alana Maria Molnár - Einmal im Jahr die Sintflut ebook

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Das Leben in einem Dorf im Nordosten Ungarns in den Jahren 1956–1965. Den Krieg kennt meine Generation nur noch vom Hörensagen, die Hungerjahre unmit­tel­bar danach hat sie nicht erlebt; auf dem Land gab es immer reichlich zu essen.
Das tägliche Leben wird von den Jahreszeiten und der Arbeit auf den Fel­dern, im Garten, im Haus und Hof bestimmt. Die Strukturen der Großfamilie sind noch lebendig, mit all ihren Vor- und Nach­teilen.
Die Auswirkungen des Aufstandes 1956 (in der offiziellen Sprache «Konterrevolution» genannt) bekommt fast jede Familie zu spüren, auch in der Provinz. Im Geschichts­unterricht wird das Thema erst Mitte/Ende der 1960-er Jahre vorsichtig behan­delt.
Sonst funktioniert die politische Schizophrenie im Alltag tadel­los: Die Parteifunk­tionäre lassen ihre Kinder zwei-drei Dörfer entfernt in der Kirche taufen und wenn diese das heiratsfähige Alter er­reichen, erhalten sie eben noch ein Dorf weiter den priesterlichen Segen zur Eheschlie­ßung.
In der Familie Márton herrscht größte Einigkeit der Ansichten und Werte: Der Vater ist nach eigenem Bekennen Atheist (und stolzer Besitzer des Parteibüch­leins samt Abzeichen, das er stets am Revers seiner Jacke zur Schau trägt), die Groß­mutter praktizierende Katholikin (und erbitterte Gegnerin von allem «Rotgefärbten») und die Mutter steht mit allem Mystischen auf Du und Du (sie stammt aus Sieben­bürgen und ist trotz ihrer «Spinnerei» die bodenständig­ste von Allen).

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Aber ich will schon wieder den Geschehnissen vorauseilen. Wir schreiben immer noch das Jahr 1956, Großvater ist soeben gestorben und Vater muß seine Stelle antreten. Mutter hat es fünf Jahre zuvor mit viel Wehklagen und Druck auf Vater geschafft, anderthalb Straßen weiter ein Häuschen mit Garten zu mieten. Sie hat sich in den Kopf gesetzt, selbstständig zu werden und nicht mehr von den Eltern ihres Mannes abhängig zu sein. Oft genug hat sie sich die Bemerkungen der Vatersippe anhören müssen, sie habe als Habenichts und ohne den urkundlichen Nachweis anständiger Vorfahren in die hochherrschaftliche Márton-Familie eingeheiratet, und daß sie froh sein sollte, aufgenommen worden zu sein.

»Euer Dienstmädchen bin ich, hab zwei kräftige Hände zum Arbeiten mitgebracht, darum habt ihr mich aufgenommen«, schießt Mutter zurück, denn sie muß sich oft gegen die Hinterhältigkeiten der buckligen Verwandschaft ihres Mannes wehren. Mutter ist wütend auf die verarmten Großbauern, die aber so tun, als hätten sie immer noch haufenweise Hab und Gut, und zieht, mit ihrem Mihály im Schlepptau und mit mir im Bauch, ein paar Häuser weiter. Im Garten züchtet sie erstmal Nelken.

Weit und breit gibt es keine Schnittblumen zu kaufen, ist ihr Geschäftsargument, wenn die Leute unken, es wäre vergebliche Liebesmüh, alle hätten hier doch Blumen in den eigenen Gärten im Überfluß. Mutter läßt sich nicht beirren und das Geschäft geht gut an. Die Leute haben zwar Gartenblumen, aber die wollen sie auch dort lassen und ihnen die schönen Köpfe nicht abschneiden. Mutter besorgt Samen auch von besonderen Blüten, die die Dörfler noch nie vorher gesehen haben, die sie aber plötzlich alle haben wollen. Mutter ist schlau und verkauft nur Schnittblumen. Die Samen müßt ihr schon selber auftreiben, meine Quelle verrate ich nicht.

Vater entdeckt seine Liebe zur Imkerei. Wie alles, was er anfängt, betreibt er auch das Bienenzüchten mit System. Er besorgt Fachliteratur, die nötige weiße Schutzkleidung mit Haube, in der er aussieht wie ein Außerirdischer. Die Bienen bevölkern Mutters Blumen, summen von morgens bis abends und ich spiele mit ihnen. Sie stechen mich nie. Vater erzählt die Geschichte von der Bienenkönigin wieder und wieder, auch wenn sie niemand mehr hören will. Und irgendwann weiß ich nicht mehr, ob ich mich erinnere oder nur die Erzählung meines Vaters wiederhole.

Er hatte gerade ein neues Volk Bienen absondern wollen, das Häuschen war schon bezugsfertig und die Königin flugbereit. Nur Vater war im entscheidenden Augenblick nicht zur Stelle. Dafür spielte ich im Garten, auch mit den Bienen. Und als Vater es mitbekam, waren meine bekleideten und unbekleideten Körperteile voller summender Insekten und es kamen immer mehr hinzu. Vaters Erzählung erfährt bei jeder Wiedergabe neue, überraschende Wendungen und immer ein bißchen mehr Dramatik. Demnach stand ich heldenhaft und bewegungslos da, bis er, mit Schutzhaube und Handschuhen bewaffnet, zu mir zurückkam. Zum Glück entdeckte er bald die Königin und nachdem er sie einfing, flog das Volk bereitwillig hinterher in das bereits vorbereitete Häuschen. Er versäumt es nicht, jedesmal zu erwähnen, daß er meine hysterisch schreiende Mutter ins Haus einsperren mußte, um mich gefahrlos von den Bienen befreien zu können. Daß er mit Mutter ausnahmsweise nicht schimpfte, weil sie an am selben Abend noch in der Kirche, aus Dankbarkeit über den glücklichen Ausgang der Geschichte, ein paar Kerzen abbrennen ließ, verschweigt er.

Die selbständige Idylle meiner Eltern währt nicht lange. Als Großvater das Bett nicht mehr verlassen kann, übernimmt Vater, ganz der gehorsame älteste Sohn, den Hof und die übriggebliebenen Felder. Nun leben meine Eltern, um zwei Kinder vermehrt, weil zwischendurch, ein gutes Jahr nach mir, auch noch mein Bruder geboren wird, wieder im Haus der Großeltern. Die beiden Räume zur Straße, gute Stube und Wohnküche, gehören uns. Obwohl die Stube größer ist, spielt sich das Leben in der Küche ab. Erst später werden meine Eltern in dem größeren Raum ein Wohn-Schlafzimmer einrichten.

Kleiner Bruder, große Klappe

In der Küche steht seit kurzem ein Radio, ein großer Kasten aus Holz mit Stoffbespannung an der Vorderseite und einem großen Knopf zum Drehen. Wenn der Apparat eingeschaltet ist, leuchtet die Scheibe, hinter der man einen Zeiger hin- und herbewegen kann, in Grün. Eine Farbe, die uns Kinder magisch anzieht. Wir dürfen zwar das Radio offiziell nicht einschalten, aber wenn die Eltern es nicht sehen, tun wir es doch. Beim Drehen des großen Knopfes kommen seltsame Geräusche aus dem Kasten, wir spielen damit Stimmen aus dem Weltall.

»Sind das Gespenster?« fragt mein Bruder. Er fürchtet sich. Öcsi, das ist eigentlich kein Name, es bedeutet jüngerer Bruder, ist ein gutes Jahr jünger als ich und ein Muttersöhnchen. Wenn unsere Mutter einkaufen geht, rennt er heulend hinterher, er kann ohne sie nicht sein. Seitdem andere Kinder über ihn lachen, lache ich ihn nicht mehr aus. Die sagen, er ist doof. Mein Bruder ist anders.

Mit knapp einem Jahr kam er ins Krankenhaus.

»Man hat Experimente mit ihm gemacht«, flüstert Mutter geheimnisvoll, aber meistens im Beisein des Bruders.

»Und stellt euch vor, als wir ihn wieder nach Hause holten, war sein Kopf voller Stiche, von Injektionsnadeln, ja. Seitdem ist etwas mit ihm nicht in Ordnung«.

Das ist die Mutter-Version.

Ein anderer Grund für das Anderssein meines Bruders ist der Sturz: Mein Bruder war so um die drei Jahre alt, Großvater schon gelähmt und Öcsi unbeaufsichtigt bei ihm. Er spielte mit Streichhölzern. Großmutter hielt sich bei uns in der Küche auf, als Großvater rüberbrüllte: »Róza! Bring diesen kleinen Teufel weg, sonst fackelt er noch das Haus ab!«

Großmutter rannte hinüber. Der Flur war dunkel und der Boden betonhart. Dort schlug mein Bruder mit dem Kopf auf, weil Großmutter ihn umrannte. Das ist die zweite, gemeinsame Version der Eltern und mittlerweile Familienlegende.

Auf einer ganz frühen Fotografie von uns beiden trägt mein kleiner Bruder einen zarten blonden Flaum auf dem Kopf, seine Augen schauen ängstlich, wie auch jetzt, und sein Gesichtsausdruck widerspricht beiden Versionen: der der Mutter und der gemeinsamen der Eltern.

Mein Bruder hat trotzdem eine große Klappe, wenn er mit mir zusammen ist und wir anderen Kindern begegnen. Wenn ich dann allein unterwegs bin, muß ich für seine Frechheiten büßen: Größere Jungs ziehen an meinen Haaren und drohen, mich zu verprügeln. Ich muß dagegen etwas unternehmen.

Erster Schritt meines selbstausgedachten Selbstverteidigungsprogramms ist das Klettern. Bäume, Mauern und Zäune, wo man sich hinretten kann, gibt es fast überall. Unser alter Birnbaum, den ich als ersten Trainingsort auserwähle, meint es nicht freundlich mit mir. Seine knorrigen Zweige verhaken sich in meinen Haaren, schieben sich unter eine dicke Strähne, der Ast unter mir knickt weg. Ich hänge an der Haarsträhne in der Luft. Nicht sehr lange, aber es tut weh. Irgendwann lande ich auf dem Boden, die Gartenerde ist weich. Nur mein Kopf schmerzt.

»Das Kind hat kreisrunden Haarausfall!« Großmutter schreit vor Schreck beim morgendlichen Kämmen und stellt auch gleich die genaue Diagnose. Sie will mich zum Dorfarzt schleppen, ich will aber nicht. Mir reicht es, daß ich weiß, woher mein kreisrunder Haarausfall kommt.

Großmutter ist beleidigt. Gern hätte sie vor dem Doktor ihre Diagnose wiederholt, aber ich sperre mich. Sie schimpft, ich bin ungezogen und undankbar, sagt sie, und ihr fallen noch ein paar Un-Wörter ein. Also gehe ich mit.

Die Praxis ist voll, die Leute haben im Spätherbst Zeit, krank zu spielen. Großmutter tauscht die neuesten Erkenntnisse über rheumatische Beschwerden mit ihren Sitznachbarn aus, Kleinkinder schreien, größere spielen und rennen zwischen den Stühlen und um den Tisch in der Mitte herum. Wir sind fast als letzte dran.

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