Leon Specht - Der stille Schrei

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Burgjoss im Jossgrund: Eine Spessart-Idylle. Für Claudia Röder ein Höllenort, seit ihr Ehemann Karl, ein erfolgreicher und in der Gemeinde angesehener Geschäftsmann, sich noch in der Hochzeitsnacht als perverser Sadist entpuppt, als exzessiver Schläger und brutaler Vergewaltiger. Flucht scheint ausgeschlossen. Karl: «Ich werde dich zerfleischen. Mich verlässt keine Frau.»
Erst durch die Begegnung mit einem Frankfurter Therapeuten, den eine Freundin empfiehlt und einem Lauftrainer, sieht Claudia eine Chance, dem Teufelskreis von Demütigungen und Gewaltorgien zu entkommen. In langen Läufen durch die Spessartlandschaft findet sie ihr altes Selbstbewusstsein zurück und die Kraft, sogar am Marathon in Frankfurt erfolgreich teilzunehmen. Und sie entwickelt einen tollkühnen Plan, der sie von ihrem Ehemann endgültig befreien soll.
In einem atemberaubenden Finale kommt es zu einem Duell, das nur Karl oder Claudia überleben kann.

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Schon damals hatte ich den Kopf geschüttelt. Meine kleine Freundin Lisa. Sie war so schnell zu beeindrucken! Ich hatte alle Antworten auf jede Frage, nur wusste ich nicht, wie ich aus meiner Falle herausfinden sollte. Dafür war schließlich ein Therapeut zuständig.

Meine kritische Stimme meldete sich leise: Wenn du diese entscheidende Antwort weißt, dann findest du hier auch raus! Ja, ich war bereit, Lisa einen kleinen Erfolg zuzugestehen. Aber so beeindruckend konnte kein Therapeut dieser Welt sein, zumal ein Mann. In der Garage stieg ich in meinen kleinen schicken Roadster, ein Geschenk von Karl zur Hochzeit. Tiefzeit. Triefzeit. Mein Gott, wie dämlich war ich damals, so auf ihn und seine coolen Machosprüche hereingefallen zu sein. Verärgert über mich selbst gab ich zu viel Gas, was der Roadster mit einem Schlenker des Hecks quittierte. Ernüchtert nahm ich meinen Fuß vom Gaspedal und war dankbar, dass der Wagen sich stabilisierte.

Die weitere Fahrt verlief wie in Trance, von einigen Hinweisen des Navigationssystems begleitet. Wie würde ich ihm meine Geschichte erzählen? Wie konnte ich mein Gesicht wahren? Wie die Wahrheit so erzählen, dass mich meine ganze Schmach und Schande nicht in meinem winzigen Rest an Selbstwertgefühl beschädigen würde?

Ich begann zu spüren, dass es nicht einfach werden würde. Mein Navi fand die Tiefgarage in Frankfurt unter dem Goetheplatz, meine hochhackigen Schuhe den Weg in die Goethestraße, sonst immer der Weg für edelste Einkäufe, nein, Prostitutionsgelder, schalt mich die kritische Stimme in meinem Kopf. Paralysiert stand ich auf einmal vor der Tür seiner Praxis. Mir war eiskalt. Eine meiner inneren Stimmen rief mir zu: Geh sofort wieder! Ich drehte mich schon um und war im Begriff, erneut vor mir selber wegzulaufen. Ich brauchte das Flüstern der zweiten Stimme gar nicht zu hören. Der Fall war klar.

Mein Mittelfinger machte sich selbstständig und übernahm die Verantwortung. Er drückte zitternd auf den Klingelknopf, während ich darüber nachdachte, wann und wieso ich mir das angewöhnt hatte. Mittelfinger statt Zeigefinger. Eine Ahnung umschlich mich. Der Türschnapper summte und lud mich ein, die Tür aufzustoßen. Ich verfiel in eine völlige Bewegungslosigkeit. Starr starrte ich auf die Tür. Der schmutzig graue Anstrich fing an, zu verschwimmen, Bilder tauchten auf und verwirrten mich, bis sich die Tür plötzlich öffnete. Ein großer Mann stand vor mir.

"Dr. Bring." Er lächelte mich ganz ruhig an. "Klemmt die Tür mal wieder? Das passiert des Öfteren. Kommen Sie herein. Sie sind doch sicherlich Frau Röder."

Ich konnte nur noch nicken und ließ mich von ihm in seine Praxis führen. Willenlos. Ein Schaf. Völlig hypnotisiert.

"Meine Assistentin hat heute einen Tag Urlaub genommen, weil sie ihre Wohnung neu möbliert. Sie hat nämlich einen neuen Freund, der demnächst bei ihr einzieht. Vorher schafft sie noch Ordnung. Heute muss ich also den Kaffee oder Tee selber kochen. Was möchten Sie denn trinken?" Er drehte sich zu mir um und schaute mich aus seinen tiefblauen Augen durchdringend an.

"Ein Glas Wasser", murmelte ich leise. Er nickte und verschwand in der Küche, mich einfach im Flur stehen lassend.

Ich schaute mich um. Ein langer weißer Gang. Rechts und links Türen. Einige Bilder, schwarz-weiße Fotos, symmetrisch genau aufgehängt. In welches Zimmer sollte ich gehen?

"Bitte gehen Sie in das zweite Zimmer auf der linken Seite, hinter dem Bild mit der Birke."

Konnte er meine Gedanken lesen? Das Bild mit der Birke: Gebannt blieb ich stehen. Wie schön dieses Foto war! Eine Komposition in Weiß und Schwarz. Das zebragefleckte Muster der Birke zog sich über das ganze Bild hinweg. Auch der Hintergrund zeigte diese Struktur. Ich ging näher, um zu ergründen, was es war und was die Natur dort komponiert hatte.

"Ein wunderschönes Bild, nicht wahr?"

Seine tiefe und klare Stimme war so nah an meinem Ohr, dass ich seinen Atem spüren konnte. Ich hatte ihn nicht kommen gehört.

"Sie fragen sich, wie dieses Bild entstanden ist." Nach einer Pause des Schweigens fuhr er fort. "Tja, da müssen wir Thea fragen, meine Assistentin. Sie hat das Bild geschossen und verweigert mir bis heute die Antwort. Bitte kommen Sie doch in mein Sprechzimmer."

Einladend zeigte er mir den Weg, ließ mich in einem tiefen Sessel Platz nehmen, in dem ich fast versank und stellte mir das Glas Wasser auf einen Beistelltisch.

"Was führt Sie zu mir? Was ist Ihr Anliegen?" Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück und schaute mich an. Sein Blick: ruhig, gelassen, weise. Ich wurde wieder starr vor Angst.

Er lächelte. "Entspannen Sie sich. Trinken Sie erst einen Schluck." Zögernd gehorchte ich und führte das Glas an meine Lippen. Der erste Schluck löste meinen Staudamm. "Mein Mann schlägt mich. Er vergewaltigt mich. Er tötet mich, auf Raten." Tonlos brach es aus mir heraus.

Schweigend schaute er mich aus seinen gütigen Augen an. In seinem Blick lag alles. Verständnis. Anteilnahme. Tiefe. Die Stille zwischen uns war eine magnetische Form der Verbindung, ein eigenes Universum. Proton und Elektron. Stabilität. Schwingungen. Schon jetzt hatte ich das Gefühl, dass meine Wunden zu heilen begannen. Ich hätte gehen können. Aber eine andere innere Stimme sagte mir: Nutze diese Gelegenheit. Spreche dich aus. Nimm alles mit, was du brauchst. Es wird nur diesen einen Termin geben.

Also holte ich tief Luft und begann zu sprechen. "Das erste Mal schlug er mich in der Hochzeitsnacht. Davor war er der charmanteste Liebhaber, den man sich nur vorstellen konnte. Er erfüllte mir jeden Wunsch. Einkäufe. Reisen. Konzerte. Im Hotel Atlantic in Hamburg trank er einmal Udo Lindenberg unter den Tisch, den wir dort zu später Nacht zufällig an der Bar trafen, bis sich dieser bereit erklärte, mir ein Autogramm zu geben. Ich war ganz überrascht: Udo malte mir ein kleines Bild. Es ist wunderschön geworden. Und er schieb ein paar Zeilen darunter: Pass auf dich auf. Udo."

Dr. Bring runzelte die Stirn. Ich nickte. "Ja, damals erschloss sich mir der Sinn nicht. Aber vermutlich hatte er meinen Mann verstanden und wollte mich warnen."

Ich machte eine Pause und dachte nach. Dr. Bring ließ es geschehen. "Wirklich schlimm wurde es erst dann, als er sich sein Traumhaus im Spessart baute, wie er es nannte. Es liegt im Jossgrund, der Region mit den wenigsten Verbrechen im Rhein-Main-Gebiet, wie kürzlich eine Statistik auswies.“

Ein verunglücktes Geräusch kam aus meiner Kehle. Es war wohl der Ansatz eines Lachens, der in sich selbst zusammenfiel.

„Jetzt weiß ich auch, wieso. Als er mich das erste Mal so richtig grün und blau geschlagen hatte, rief ich in meiner Verzweiflung die Polizei an. Sie kam auch. Aber anstatt meine Anzeige aufzunehmen und ihn in Gewahrsam zu nehmen, nahmen sie mich mit. Sie fuhren mich zu einem Arzt. Ein Schulfreund meines Mannes, genau wie der Chef der örtlichen Polizeibehörde. Ich musste mir im Auto noch dreckige Witze anhören, was Männer mit ihren Frauen anstellen dürfen. Das war noch demütigender als die Schläge, die ich zuvor von meinem Mann bekommen hatte."

Dr. Bring sah mich ausdruckslos an. Nur seine Augen strahlten etwas aus: Verständnis, Mitgefühl, Weisheit. Sie schienen zu sagen: Es ist furchtbar, wie schrecklich Menschen sein können und was sie anderen Menschen antun. Ich nickte. Ja, für ihn als Therapeuten und Arzt waren das sicherlich keine Neuigkeiten, sondern viel zu oft Gehörtes.

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