Klaus Grammel - Weihnachten? Um Gottes Willen!

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Ein Weihnachtsbaum in einer evangelischen Kita wurde wieder abgebaut, weil ein muslimischer Vater seinen Kindern nicht zumuten wollte, mit diesem Symbol des Christentums konfrontiert zu werden. Das führte den evangelischen Pfarrer i. R. Klaus Grammel zu dem Entschluss, ein Buch über das Weihnachtsfest zu schreiben, über dessen geschichtliche Entwicklung, seine wechselnden Bedeutungen und was es ihm persönlich wert ist. Immer wieder scheitert er dabei, trotz interessanter Erkenntnisse, manchmal auch abseits des direkten Themas.
Klaus Grammel ist also zugleich Autor und Protagonist. Zu der Geschichte, die der Autor erzählt, gehört auch, wie der Protagonist versucht, das Rätsel eines geheimnisvollen Päckchens zu lösen, das ihm eines Tages zugesandt worden war.
Weil der Autor viele kulturgeschichtliche, historische und theologische Sachverhalte widergibt, von der Jungsteinzeit bis zur Gegenwart, weil er viel von sich selbst preisgibt, von seinen Erfahrungen und Erlebnissen, und schließlich, weil er eine Geschichte zu erzählen hat, nennt er sein Buch einen «autobiografischen Sachbuchroman». Man spürt ihm ab, wie ernst ihm sein Anliegen ist und mit wie viel Humor und Freude am Erzählen er zu Werke ging.
Ein Buch für jeden, der wissen will, was es mit diesem «schönschwierigen Fest» alles auf sich hat und der zugleich mit einer spannenden Geschichte unterhalten werden will.

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„Auch die Weihnachtsgeschichte nach Lukas werde ich in gereinigter Form vortragen“, hatte der Kollege mit eigener Hand in sein Heft geschrieben. Ich las:

Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot vom Kaiser Augustus ausging … Und auch Joseph aus Galiläa von der Stadt Nazareth wanderte nach Betlehem mit Maria, seiner lieben Frau, die ein Kind unter ihrem Herzen trug …“

Gut verständlich, aber bei Lukas heißt es anders:

„Auch Joseph aus Galiläa aus der Stadt Nazareth ging nach Betlehem zu der Stadt Davids im jüdischen Land… weil er aus der Nachkommenschaft Davids war …“

Ob einer von den damals Anwesenden gemerkt hatte, was der braune Pfarrer Adolf Schäfer da weggelassen hatte? Aber wenn, wird er sich gesagt haben: Es wird schon stimmen. Er ist der Fachmann.

Zu gern hätte ich gewusst, wie ich mir diese Weihnachtsfeier vorstellen sollte. Sein Vater muss doch seinem Sohn davon erzählt haben, wenn sie ihm so wichtig war. Vielleicht war der sogar dabei. Er war damals allerdings erst fünf Jahre alt, und heute will er sowieso davon nichts mehr hören. Aber ich würde ihn gern danach fragen, wenn das ginge.

Ich nahm mir die losen Blätter vor. Zu meiner Freude fand ich, was ich mir gerade gewünscht hatte. Die Frau des Kollegen hatte auf fast vier Seiten die Veranstaltung beschrieben, in ihrer kindlich wirkenden Schrift, mit durchaus detaillierten Beobachtungen. Die Zeilen bezeugten die große emotionale Bedeutung, die diese Feier für die Verfasserin hatte. Wie ein Vermächtnis, dachte ich nach dem Lesen.

Ich las, dass an der Stirnseite des großen Raumes zwei Hakenkreuzfahnen hingen, die einen Weihnachtsbaum flankierten, der fast bis zur Decke reichte. Prachtvoll habe er mit seinem Schmuck ausgesehen. Silbern leuchtete das Lametta. An den Zweigen hingen allerdings keine Engelsfiguren oder Weihnachtsglöckchen, sondern unzählige leuchtende rote Kugeln mit einem weißen Kreis und darin das schwarze Hakenkreuz. Und oben keine Spitze aus Glas oder gar ein Stern, sondern ein SA-Mann in brauner Uniform, der alle Gäste mit dem Hitlergruß willkommen hieß.

„Sie haben immer noch nicht verstanden, dass Engel und SA-Männer keine Gegensätze sind“, hatte sie wörtlich geschrieben. Über so viel Naivität und Realitätsferne konnte ich nur meinen Kopf schütteln.

Die Feier galt vor allem den Kindern, deren Väter als Soldaten im Krieg waren. Die Jungen und Mädchen haben an langen Tischen gesessen, dazwischen ihre Mütter und hinter ihnen standen Hitlerjungen und BDM-Mädchen als Helfer. Ein Parteigenosse in brauner Uniform hatte zu Beginn alle Anwesenden begrüßt und aufgefordert, erst einmal miteinander ein Weihnachtslied zu singen.

„Mir wurde richtig feierlich“ , schrieb sie, „als wir sangen:

Hohe Nacht der klaren Sterne,

Die wie helle Zeichen steh'n

Über einer weiten Ferne

D'rüber uns're Herzen geh'n.

Hohe Nacht mit großen Feuern,

Die auf allen Bergen sind,

Heut' muß sich die Erd' erneuern,

Wie ein junggeboren Kind!

Mütter, euch sind alle Feuer,

Alle Sterne aufgestellt;

Mütter, tief in euren Herzen

Schlägt das Herz der weiten Welt!“

„Wenn wir unseren guten Dichter Hans Baumann nicht hätten mit seinen Liedern, die uns so ergreifen“, hatte sie dazu geschrieben wie einen dankbaren Seufzer. „Es zittern die morschen Knochen …“ dieses Lied voller Aufbruch und jenes voller deutscher Innigkeit.

Was dann alles gesagt wurde, kann ich nur unterschreiben. Die schlimme Zeit verlangt von uns allen viel Opferbereitschaft und Verzicht. Aber nie sollten wir darauf verzichten, für unsere Kinder alles zu tun, damit sie heranwachsen können zu zukünftigen Trägern der großen völkischen Idee. Ich schaute auf meinen Buben, der unverwandt den herrlichen Baum ansah. Auch er ist Deutschlands Hoffnung. Dann riefen wir alle ‚Sieg Heil!‘ Auch die Kinder riefen voller Begeisterung mit.“

Die haben doch nicht ein Wort von dem verstanden, was der braune Onkel da vorne erzählt hatte, kam mir in den Sinn. Aber um ‚Sieg Heil!‘ zu brüllen, muss man ja nichts verstanden haben. Im Gegenteil, das könnte nur hinderlich sein.

Dann war der naiven Pfarrfrau schon wieder feierlich zumute. Man sang

Heimat deine Sterne,

sie strahlen mir auch am fernen Ort.

Was sie sagen, deute ich ja so gerne,

als der Liebe zärtliches Losungswort.

Schöne Abendstunde,

der Himmel ist wie ein Diamant.

Tausend Sterne stehen in weiter Runde,

von der Liebsten freundlich mir zugesandt.

Und dann hatte die Frau doch tatsächlich geschrieben:

„Er war ja nie richtig einer von unsren Leuten. Hatte sogar im KZ gesessen und ist vor einem guten halben Jahr wegen defätistischer Äußerungen im Luftschutzkeller auch hingerichtet worden. Aber das muss man sagen: Dieses Lied ist dem Erich Knauf gelungen.“

Sie erzählte auch davon, wie der Weihnachtsmann im roten Kapuzenmantel und mit Sack und Rute den Kindern Kekse und Brause schenkte, den die jungen HJ-Helfer zügig unter die Kinder verteilten, und wie er die große Bescherung angekündigt hat, auf die alle schon neugierig seien. Aber vorher müssten alle erst noch einmal zuhören.

„Das war das Stichwort für meinen Mann“, schrieb sie . „Er hat seine Sache wieder so gut gemacht! Na, so bin ich es ja auch von ihm gewöhnt. Wenn die Leute nur besser verstehen würden, dass unser Herr Christus, der so furchtbar unter den Juden gelitten hat, unser deutsches Volk liebt. Wir sangen dann „Es ist ein Ros entsprungen…“ und mein Mann sagte, dass jetzt die große Bescherung beginnt. Und als der Weihnachtsmann gerade den ersten Geschenksack öffnete, da ertönten auch schon die Sirenen. Schnell ab in die Keller! Noch bevor sich der Saal geleert hatte, krachten auch schon die ersten Bomben. Mein Mann rief uns noch zu, schnell in den Luftschutzkeller zu gehen. „Ich muss hier noch helfen. Dann komme ich nach.“

Das waren seine letzten Worte zu mir und dem Buben. Aber das konnte ich in dem Moment noch nicht wissen. Auf dem Weg zu uns erschlug ihn eine einfallende Wand. Ich wünsche keinem etwas Böses. Aber die Piloten haben die Strafe Gottes verdient. Unschuldige, wehrlose Menschen feige aus der Luft zu bombardieren!! Meinen Mann haben sie auf dem Gewissen. Und die vielen anderen Toten auch. Sie sollten sich mal fragen, ob das richtig ist, was sie da machen, auch wenn Krieg ist.

Mein guter Mann. Er war ein so vorbildlicher Pfarrer und ein guter Deutscher. Und mir war er immer ein fürsorglicher und treuer Ehemann. Unter Tränen habe ich ihn in Gottes gute Hände zurückgegeben. Er ruhe in Frieden. Eines Tages werden wir bei Gott wieder vereint sein.“

Dann folgte nur noch ihr Name: Käthe Schäfer.

Ich brauchte eine Weile, bis ich mit meinen Empfindungen und Gedanken wieder zurück war in meiner Zeit. Ich kann es nicht leugnen: Die Frau rührte mich. Trotz oder wegen ihrer selbst verschuldeten Not, ihrer Verblendung und ihrer Unfähigkeit, ganz bei sich zu sein als eine eigene Person. Sie ging voll auf in ihrer Rolle als Frau, als Deutsche, als Pfarrfrau, so wie man es ihr von Kindheit an beigebracht hatte.

Vielleicht ist das überhaupt ein Schlüssel, um zu verstehen, was damals ablief? Man war im „man“ zu Hause, nicht in seinem „Ich“. Man übernahm nicht Verantwortung für das, was man tat, nur dafür, ob man tat, was man tun sollte. Und heute? Wieweit leben wir heute wirklich? Wieweit werden wir gelebt? Gibt es noch ein Leben außerhalb der Scheinwelten, der Werbung, der TV-Serien, der Erwartungen, politisch korrekt zu sein und den Bildern zu entsprechen, mit denen man uns umstellt?

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