Klaus Grammel - Weihnachten? Um Gottes Willen!

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Ein Weihnachtsbaum in einer evangelischen Kita wurde wieder abgebaut, weil ein muslimischer Vater seinen Kindern nicht zumuten wollte, mit diesem Symbol des Christentums konfrontiert zu werden. Das führte den evangelischen Pfarrer i. R. Klaus Grammel zu dem Entschluss, ein Buch über das Weihnachtsfest zu schreiben, über dessen geschichtliche Entwicklung, seine wechselnden Bedeutungen und was es ihm persönlich wert ist. Immer wieder scheitert er dabei, trotz interessanter Erkenntnisse, manchmal auch abseits des direkten Themas.
Klaus Grammel ist also zugleich Autor und Protagonist. Zu der Geschichte, die der Autor erzählt, gehört auch, wie der Protagonist versucht, das Rätsel eines geheimnisvollen Päckchens zu lösen, das ihm eines Tages zugesandt worden war.
Weil der Autor viele kulturgeschichtliche, historische und theologische Sachverhalte widergibt, von der Jungsteinzeit bis zur Gegenwart, weil er viel von sich selbst preisgibt, von seinen Erfahrungen und Erlebnissen, und schließlich, weil er eine Geschichte zu erzählen hat, nennt er sein Buch einen «autobiografischen Sachbuchroman». Man spürt ihm ab, wie ernst ihm sein Anliegen ist und mit wie viel Humor und Freude am Erzählen er zu Werke ging.
Ein Buch für jeden, der wissen will, was es mit diesem «schönschwierigen Fest» alles auf sich hat und der zugleich mit einer spannenden Geschichte unterhalten werden will.

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„Lasst die Augen noch geschlossen. Der Sonnenuntergang in euren Köpfen ist schön. Fast wie ein echter, stimmt‘s?“

„Hm.“

„Und Ihr wisst doch, dass das alles nur eine optische Täuschung ist!“, sage ich extra laut und hart. „Dass das alles gar nicht so ist, wie ihr denkt.“

Beide rissen die Augen auf, enttäuscht und, wie es mir schien, verärgert.

„Stimmt doch!“, sagte ich. „Durch die Erdrotation entsteht der Eindruck, die Sonne würde etwas machen, was sie gar nicht tut; noch dazu gehen , unter gehen , wozu man ja Beine bräuchte. Ihr merkt, wie wir in Bildern reden, reden müssen, selbst das Wort Sonnenuntergang ist nicht exakt. Er ist doch nur ein Eindruck, der in uns entsteht, weil die Erde, auf der wir stehen, sich sozusagen nach hinten wegbewegt. Frage: Das, was ihr über die Erdbewegung wisst – nimmt euch das den Zauber, den ein Sonnenuntergang für euch hat?“

Sie schwiegen.

„Nein“, sagte Joelino.

„Nein, der Sonnenuntergang ist trotzdem schön“, sagte meine Frau.

„Aber ich bin ein Schuft, denn ich habe euch betrogen!“, behauptete ich grinsend.

Die beiden lachten mich verlegen an.

„Mir geht es ja genau wie euch“, sagte ich beschwichtigend. „Das, was sich da am Abendhimmel abspielt, kann ich erklären. Aber diese Erklärung betrifft sozusagen nur die Außenseite der ganzen Sache. Nicht, wie sie mich betrifft und was sie mit mir macht, was sie mir bedeutet, wozu sie mich führt.

Joelino, manchmal werde ich ganz still, wenn ich in die untergehende Sonne schaue. Am Strand von Hiddensee, jeden Sommer. Leonore weiß das, weil sie ähnlich empfindet. Dann werde ich mir meiner Kleinheit und Unzulänglichkeit bewusst. Und doch kann ich solch einen Moment annehmen, wie ich ihn empfinde, weil ich ein Teil der großen Schöpfung bin. Ich bin dann sehr glücklich. Und manchmal, wenn die Sonne im Meer versinkt und der ganze weite Himmel ein einziges Farberlebnis ist, dann nimmt mich der Zauber des Lichtes und der Farben hinein in das Wunder, dass es das alles gibt und dass ich das erlebe. Dann möchte ich vor lauter Glück aus mir hinausplatzen.“

Nach dem Abendbrot sprach mich Joelino noch einmal auf das Problem der Religion an. „Was du unter Religion verstehst, ist nicht ganz eindeutig. Kann das stimmen?“

Der Junge hat Recht, sagte ich zu mir. Hat er das durchschaut? Aber ich fragte doch erst einmal „Wieso?“

„Mal schillert der Begriff bei dir ins Negative, bei Magie, Beschwörung und solchen Begriffen. Bei den großen religiösen Institutionen könnte ich mir das bei dir auch vorstellen: Kirchen, Moscheen, Vatikan und so etwas. Stimmt´s?“

Ich schaukelte leicht meinen Kopf, dann sagte ich zögernd „Jaaa.“

„Und dann wieder“, fuhr mein Enkelsohn fort, „hat Religion bei dir einen ganz positiven Klang, ist geradezu ein Zeichen unseres menschlichen Lebens, nein, das Zeichen. Menschliches Leben scheint mir in deinen Augen notwendigerweise religiös zu sein.“

„Du hast gut zugehört, vorhin. In der Tat. Das Phänomen Religion ist sehr komplex und man muss immer deutlich machen, auch durch den Zusammenhang, wie man das Wort gerade gebraucht.“ Ich nickte ihm bestätigend zu. „Mit einer einfachen Definition wird man das Phänomen Religion nicht packen können. – Aber Joelino“, setzte ich nach einer kleinen Pause noch einmal ein, „eine Seite der Religion hast du noch vergessen.“

„Welche?“ wollte er wissen.

„Die aufklärerische Seite. Ich halte die Aufklärung, die Säkularisation, das Mündigwerden der Welt für eine Folge des biblischen Glaubens. Nicht für seine Infragestellung. Die Befreiung der Welt aus ihrem Aberglauben, ihren manchmal geradezu dämonischen Ängsten, ihren Blockierungen, all dieses sehe ich in der Bibel angelegt. Die Bibel betreibt Aufklärung! Neben all dem, was (leider!) sehr unaufgeklärt auch in ihr steht, wie ich zugeben muss.“

Ich erntete einen überraschten und ungläubigen Blick.

„Ich versuche, dir das an einem Beispiel zu verdeutlichen. Die Erde, unsere konkrete Welt, mit allem, was dazugehört, Sonne, Mond und Sterne, ist nach biblischer Sicht ein wunderbarer Ort zum Leben, aber sie soll nicht vergöttert werden. Sie ist nicht Gott, sondern nur sein Werk. Das gilt natürlich auch für die Sonne. Sie ist nur eine große Lampe für den Tag, so, wie der Mond eine kleine Lampe ist für die Nacht. Damit setzt die biblische Religion eine kritische Distanz zu allem. Mit ihr ist der Vergöttlichung von irgendetwas Weltlichem nicht zu machen. Die Gestirne sind keine Götter und die römischen Kaiser oder Hitler oder Stalin erst recht nicht. Alles ist Schöpfung, nicht Gott. Alles verdient Respekt, Achtung, Ehrfurcht, Staunen und ein liebevolles, achtsames Umgehen, aber keine religiöse Überhöhung. Deshalb schreibt ein Jude, in Babylon (!), wo man die Dinge ganz anders sah und wo die Juden gefangen waren: Lasst euch nicht dazu verleiten, Sonne, Mond und Sterne als Götter zu verehren. (5. Buch Mose 4,19). Das war ein Satz, mit dem man damals seinen babylonischen Herren widerstand und sich seiner gewiss wurde als ein freier Mensch, frei noch als Zwangsarbeiter in der Fremde.“

Ein Geschenk, das ich nicht haben wollte

Am Nikolaustag hatte mich Leonore so beiläufig nach einem Päckchen gefragt, das man mir anvertraut hatte. Ich hatte damals ein Gespräch darüber vermieden, weil es mir lästig erschien, doch so langsam musste ich mich darum kümmern.

Mitte Oktober hatte ich das Päckchen erhalten, das mir ein längst vergessener Studienkollege zugeschickt hatte. Nicht, dass ich darauf besonders neugierig gewesen wäre. Mehr aus Pflichtgefühl hatte ich mich einverstanden erklärt, es in Empfang zu nehmen.

Er hatte mich angerufen und wollte wissen, ob ich mich noch an ihn erinnere: Sommersemester Göttingen 59. Als er sagte, dass wir zwei- oder dreimal in denselben Seminaren gesessen und viel miteinander diskutiert hätten, und als er beschrieb, wie er damals ausgesehen hatte und mir seinen Namen nannte, Falk Schäfer, da dämmerte es mir langsam. Ja, wir hatten öfters miteinander diskutiert, das stimmt, aber irgendwie muss es unfruchtbar gewesen sein. Jedenfalls tauchte in meiner vagen Erinnerung ein unbefriedigendes Gefühl auf.

Und dann fiel es mir wieder ein. Es ging einmal um die Gottesfrage. Was man von den Beweisen seiner Existenz halten sollte. Seit ich den Philosophen Kant zu diesem Problem gelesen hatte, war mir klar: gar nichts! Mein Kommilitone hatte das ganz anders gesehen. „Gott ist ein wissenschaftliches Problem“, hatte er gemeint, „und wenn mit großer wissenschaftlicher Wahrscheinlichkeit festgestellt werden könnte, dass Gott nicht existieren würde, dann wären die Religionen überflüssig und ihre Organisationen auf Erden erst recht.“

Ein ähnlicher Dissens brach in einem Seminar über die Geburtslegenden von Lukas und Matthäus auf. Mit Beharrlichkeit, ja Sturheit, hatte er darauf bestanden, dass die Wahrheit der Aussage des Textes daran hängt, dass das, was er erzählt, als Bericht angesehen werden müsse. „Und ein Bericht muss stimmen!“ Täte er es nicht, hätte ein Text keinen Anspruch, ernst genommen zu werden. Mir fällt noch ein, wie er geradezu pingelig darauf bestanden hatte, dass bei der Weihnachtsgeschichte das Haus, von dem Matthäus erzählt, und der Stall, der aus Lukas erschlossen werden kann, identisch sein müssten. Wenn nicht, wäre die ganze Sache von der Geburt Jesu unglaubwürdig.

Wir haben uns nach Göttingen aus den Augen verloren. Und jetzt, nach vielen Jahren, verspürte ich auch überhaupt kein Interesse, die alte Bekanntschaft zu erneuern.

Er erzählte mir am Telefon, dass er das Studium der Theologie und Philosophie nach vier Semestern abgebrochen und sich anschließend im journalistischen Bereich getummelt habe. Damit hatte er die Kette der Pfarrer in seiner Familie in vierter Generation zerstört. Jetzt wollte, besser gesagt, müsse er in eine Seniorenresidenz ziehen, er sei ja nun auch schon 77. Da hieße es auszumisten, möglichst gründlich. Beim Aufräumen sei ihm wieder ein kleines Päckchen in die Hände gefallen. Das habe ihm seine Mutter gegeben, nachdem „deren Mann“, wie er formulierte, ums Leben gekommen sei. Noch im Krieg.

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