Sein Drink:
Ein White Russian, 1 Drittel Kahlua, 2 Drittel Wodka, mit Milch statt Sahne.
Seine Kleidung:
Thomas Lord wählt seine Kleidung dem Anlass entsprechend. In Wüste oder Gletscherlandschaft Smoking zu tragen, wäre auffällig, um nicht zu sagen idiotisch. Für gewöhnlich trägt Agent Echo einen teuren Anzug, wenn es die Situation aber verlangt, gibt er sich auch mit einem Kampfanzug zufrieden. Sollte ein Casino oder eine Wohltätigkeitsveranstaltung im Spiel sein, wäre er eventuell bereit, seinen teuren Anzug gegen einen Smoking einzutauschen – es muss halt nur der richtige Anlass dafür gegeben sein.
Arbeitet für:
GLOBAL ENTERPRISES
Seine Missionen:
AGENT ECHO – 001 – Die vier Leiter der Apokalypse
AGENT ECHO – 002 – Tod allen Spionen!
AGENT ECHO – 003 – Deine Zeit läuft ab!
AGENT ECHO – 004 – Die Armee der lebenden Bomben
AGENT ECHO – 005 – Rotes Blut auf weißem Kleid
AGENT ECHO – 006 – Wir versichern Dir den Tod!
GEWEHRLAUF-INTRO
(siehe Vorwort)
VORSPIEL
(Eine Felslandschaft. ECHO und KARYO klettern ein bisschen. Beide erreichen den obersten Felsvorsprung.)
ECHO: Puh.
KARYO: Außer Atem?
ECHO: Ja. (deutet auf die Aussicht) Wegen der Aussicht. Wirklich… Atemberaubend. (japst) Wie das Klettern, zugegeben.
KARYO: Sie werden wohl langsam alt.
ECHO: Sieht wohl so aus. Obwohl das in meinem Berufszweig eigentlich eher unüblich ist.
KARYO: Ich dachte, Sie wären Geschäftsmann.
ECHO: Ja. Aber Sie wissen doch, das Geschäft ist mörderisch.
KARYO: (lacht) Allerdings.
ECHO: (setzt sich auf einen Felsen und atmet durch)
KARYO: Hören Sie, Lord, meine Einladung zu diesem Ausflug… war nicht ganz ohne Hintergedanken.
ECHO: Dacht ich mir schon. Brauchen Sie nen Job?
KARYO: (lacht) Nein. Ich brauche Sie. In gewisser Weise.
ECHO: Wie schmeichelhaft… denke ich? (holt einen Flachmann heraus)
KARYO: Ja, irgendwie schon. GLOBAL ENTERPRISES, das Unternehmen für das Sie arbeiten… Seien wir ehrlich, das ist nicht ganz so sauber, wie Sie Ihre Kumpel im Golfclub glauben machen wollen. Ihre Firma hat ihre Finger in, wie sag ich das am besten, ominösen Geschäften. (lächelt) Deswegen sind wir heute hier.
ECHO: Wovon sprechen Sie bitte?
KARYO: Von Waffengeschäften!
ECHO: Oh, die Art Geschäfte meinen Sie. (nimmt einen Schluck)
KARYO: Ganz genau. Es soll ja Leute geben, die halten so was für zwielichtig.
ECHO: Ja, von solchen Leuten hab ich gehört.
KARYO: Zu Ihrem Glück gehöre ich nicht zu diesen Leuten.
ECHO: Und zu welchen Leuten gehören Sie?
KARYO: Das hab ich immer an Ihnen geschätzt, Lord, Sie stellen immer die richtigen Fragen. Sie wissen, womit ich meinen Lebensunterhalt verdiene.
ECHO: Waffen!
KARYO: Im großen Stil. Aber… es gibt Veränderungen auf dem Markt.
ECHO: Können sich die kleinen Diktatoren Ihre Produkte nicht mehr leisten?
KARYO: Oh doch, aber darum geht es nicht. Wie mir ein Vögelchen zwitscherte, gibt es da jetzt… etwas Neues. Großes. Gewinnversprechendes.
ECHO: Für den Waffenhandel?!
KARYO: Oh ja. Ich bin vielleicht nur ein kleiner Waffenhändler, aber es gibt Dinge, die die Rüstungsindustrie nicht bieten kann.
ECHO: Weil sie verboten sind?
KARYO: Und wie die verboten sind. Aber Sie glauben doch nicht, dass unsere Kunden das stört, oder?
ECHO: Nein. Ob man den Massenmord an seinem Volk nun mit legalen oder illegalen Waffen betreibt, dürfte den Opfern ziemlich egal sein. Und der UN leider auch, wenn wir mal ehrlich sind. Oder sagen wir, es macht zumindest keinen Unterschied.
KARYO: Sie haben eine zynische Ader.
ECHO: Das wäre weniger schlimm, wenn ich nicht auch recht hätte. (reicht KARYO den Flachmann)
KARYO: Danke. (nimmt einen Schluck) Wie dem auch sei, die Ansprüche der Kunden haben sich geändert.
ECHO: Sie meinen mehr Tote für weniger Geld?
KARYO: Ganz genau. Die Kunden wollen viele Menschen töten und wenig dafür ausgeben. (reicht ECHO den Flachmann)
ECHO: Ach, wäre Massenmord doch marktwirtschaftlich organisiert. Ich weiß nicht, ob man ihn an die Börse bringen sollte, aber man sollte ihn zumindest zu einer Frage des Geldes machen. Und dann alles verteuern – wie überall sonst auch. Das würde bedeuten, wenn man die Preise auf Mordwerkzeuge so sehr erhöhen würde, dass sich das niemand mehr leisten könnte, würden wir alle vielleicht in einer besseren Welt leben?
KARYO: Das… äh…
ECHO: War nur so ein Gedanke. (nimmt einen Schluck) Also viele Leute umbringen für wenig Geld, Hurra! Und wie soll man sich das vorstellen? Die Preise für Munition senken? (reicht KARYO den Flachmann)
KARYO: Quatsch! (trinkt) Da gibt es viel effektivere Methoden.
ECHO: Und ich dachte, an Atomwaffen wäre so schwer heranzukommen.
KARYO: Nicht Atomwaffen, Mr. Lord. Viren!
ECHO: Viren ?
KARYO: Allerdings. (trinkt) Stellen Sie sich vor, wenn man mit 100 Gramm eines Virus 1,25 Millionen Menschen umbringen kann, dann braucht man nur 600 Gramm, um ganz London auszulöschen.
ECHO: (denkt kurz nach) 700!
KARYO: Bitte?
ECHO: London hat 8,5 Millionen Einwohner. Mathematik. Knifflige Sache.
KARYO: Ja, okay, meinetwegen…
ECHO: Aber ist das Problem bei der Sache nicht, dass Viren völlig unberechenbar sind? Da spielt es doch eigentlich keine Rolle, ob Sie 1 Gramm haben oder 700, weil sich das Virus auch so weiterverbreitet und wahrscheinlich nicht aufgehalten werden kann.
KARYO: (grinst, prostet ECHO zu) Genau da komme ich ins Spiel.
ECHO: Sie?
KARYO: Naja, die Leute, mit denen ich mich treffen will. Die haben nämlich eine Lösung für genau dieses Problem gefunden.
ECHO: Ach was?
KARYO: Oh ja!
ECHO: Sowas hätte sich herumgesprochen.
KARYO: (trinkt, schüttelt dabei den Kopf) Noch nicht. Aber bald.
ECHO: Verkünden die das im Handelsblatt?
KARYO: Nein. Aber die haben einen Test geplant. Am 13. Um zu beweisen, dass sie es können.
ECHO: (spöttisch) Einen Test? Ihres Wundervirus? Am 13.?
KARYO: Ja. (trinkt und reicht ECHO den Flachmann) Und dann werden Sie ja sehen. (zieht einen 6-schüssigen Revolver) Oder eher nicht.
ECHO: Wollen wir jetzt jagen? (sieht sich um)
KARYO: Sowas in der Art.
ECHO: Ist das nicht etwas viel Gewicht beim Klettern?
KARYO: Deswegen lass ich immer eine Kammer frei.
ECHO: Na, wenn das den Unterschied macht.
KARYO: (richtet den Revolver auf ECHO)
ECHO: Wie darf ich das jetzt verstehen?
KARYO: Als das Ende unseres Gesprächs.
ECHO: Mir hätte ein „Auf Wiedersehen“ auch gereicht.
KARYO: Können Sie gerne haben. Auf…
ECHO: Moment! (hebt den Flachmann) Einen auf den Weg.
KARYO: Na gut.
ECHO: (will trinken, überlegt es sich) Ich hoffe, Sie verzeihen meine Neugier, aber es würde mich dann doch interessieren, wie es zu dieser… drastischen Wende in unserer Beziehung gekommen ist. Hab ich was Falsches gesagt?
KARYO: Sie haben viel gesagt, aber das war es nicht.
ECHO: Was war es dann?
KARYO: Sie wissen, dass ich Russe bin, oder?
ECHO: Ist mir nicht entgangen.
KARYO: Mrs. Savalas schätzt offensichtlich keine Russen. Deswegen hat sie alle Treffen mit mir ausgeschlagen. Mit Ihnen dagegen, Thomas Lord, von einem globalen Unternehmen mit ein wenig Dreck am Stecken, hat Sie den Termin sofort zugesagt.
ECHO: Ich schätze mich glücklich.
KARYO: Ich schätze Sie tot.
ECHO: Wann und wo hätte ich sie getroffen?
KARYO: Übermorgen in Paris. Zum Abendessen.
ECHO: Hab ich reserviert?
KARYO: Im besten Restaurant der Stadt.
ECHO: Ich weiß eben, was sich gehört.
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