Widmung
FÜR
alle Mütter und Väter und Großeltern
die es schon sind
oder vielleicht einmal werden
MITherzlichem Dank meinen vielen
Hebammen-, TERRE DES FEMMES-
und Wüste-Welle- Kolleginnen
für reichlichen tiefen Austausch
und meinen lieben Freundinnen und Freunden,
insbesondere Karin, der ich die Ruhe
zum Schreiben verdanke
INwertschätzender Verbundenheit
mit allen Müttern,
die mir privat und beruflich begegneten
mit denen, die Kindern geboren haben
und ebenso mit denen,
die keine Kinder geboren haben
aber gute Mütter sind
ihren eigenen alternden Müttern,
ihre Teams auf der Arbeit
ihren Nachbarn und Freunden
und manch mutterlosem Kind
vor allem aber
FÜR
alle Menschen mit und ohne Gebärmutter,
die durch einen Menschen Mit Gebärmutter
in dieses Leben kamen
UND FÜR
alle Kinder dieser Welt
mögen sie gesund und glücklich heran wachsen
als unsere nächste Generation
Vorversion
diese Ausgabe ist eine Vorversion im Oktober 2017. Sie hat noch keinen Lektor gesehen und wird noch gründlich überarbeitet werden. Für Kommentare und Hinweise zur Optimierung bin ich ausdrücklich dankbar.
Datenschutz
alle Begebenheiten, die ich erzähle und auf die ich mich beziehe, habe ich persönlich ganz genau so erlebt oder miterlebt.
Die Namen aller Personen und Orte sind durch Veränderungen unkenntlich gemacht. Ausnahme: meine Person
Fakten / Zitate
alle Fakten, die ich in diesem Büchlein erwähne, sind allgemein zugängliches Wissen. Darum verzichte ich auf aufwändiges Belegen durch Zitate. Wem etwas wirklich neu ist, kann selbst recherchieren und die Fakten finden. Dennoch hänge ich eine Literaturliste an als Anregung, sich mit dem einen oder anderen Thema ausführlicher zu beschäftigen. Falls jemand Quellen sucht und keine findet, gebe ich auf Nachfrage gerne einen Tipp.
1. Einführung
Mit diesem Büchlein möchte ich das Wissen um die Gebärmutter in den Focus der öffentlichen Wahrnehmung rücken. Das Wissen über die Bedeutung der Gebärmutter ist essentiell und existentiell wichtig. Dennoch erlebe ich es als vernachlässigtes Thema.
Darum möchte ich dies Wissen in Bezug zu den vielen anderen wichtigen Zusammenhänge stellen, die zum Glück schon seit längerem offen diskutiert werden. Meine Hoffnung ist, dass es die Auseinandersetzungen anregt und dazu beiträgt, das Leben vieler Menschen in eine bessere Richtung weiter zu entwickeln.
ein Körperteil
Das „Puzzleteil“, von dem dies Büchlein handelt, ist ein Körperteil, und zwar die Gebärmutter. Etwas mehr als 50% der Menschen auf dieser Erde haben dieses Körperteil, und die andere Hälfte der Menschen hat dieses Körperteil nicht. Welcher Mensch sie hat und wer nicht, das ist schon genetisch festgelegt. Es ist möglich, eine Gebärmutter operativ zu entfernen. Es ist bislang nicht möglich, Menschen ohne Gebärmutter eine künstliche oder fremde Gebärmutter einzuoperieren.
Das klingt trivial. Aber in den öffentlichen Auseinandersetzungen über Gender, Frau und Mann, seltene Geschlechter, Transgender und Rollenvorstellungen kommt die Gebärmutter kaum vor. Das sehe ich als wesentlichen „missing link“.
der große Unterschied
Die Gebärmutter ist also der große Unterschied. Er teilt die Menschheit in zwei Teile: die Menschen mit Gebärmutter auf der einen Seite, und die Menschen ohne Gebärmutter auf der anderen Seite.
Das ist nichts Neues. Ist das ein Buch wert? Ich finde durchaus, dass es dieser Aspekt wert ist, gesamtgesellschaftlich und global einmal in den Fokus der Aufmerksamkeit gerückt zu werden.
ein „Puzzleteil“ zum Menschenbild
Es geht hier also um die Gebärmutter, mit der real über 50% der Menschen auf unserem Planeten leben und die doch vielfach im Puzzleteil unserer Menschenbilder fehlt.
Menschenbilder gibt es ebenso viele wie Menschen, und sie sind ebenso verschieden wie Menschen. Meist denken wir über unser Menschenbild nicht bewusst nach. Wir finden einfach manches wichtig und anderes unwichtig, manches normal, anderes unnormal und wieder anderes unvorstellbar.
Unsere Menschenbilder entstehen nach entwicklungspsychologischen Gesetzmäßigkeiten. Die menschliche Persönlichkeit entwickelt sich also in der Auseinandersetzung mit ihrer Umgebung, und dies lebenslang. Schon Neugeborene reagieren nicht nur, sondern sie agieren auf ihre persönliche Weise. Was sie auf die Welt mitbringen, ist teils genetisch angelegt und teils auf Erlebnisse während ihres vorgeburtlichen Lebens in der Gebärmutter zurück zu führen.
Somit sind lebenslange Veränderungsprozesse möglich, positiv im Sinne einer Vervollständigung von Lücken und Korrekturen unrealistischer Sichtweisen, aber auch negativ. Eine gesunde Persönlichkeit kann Schaden nehmen oder zerstört werden, beispielsweise durch Sucht oder als Opfer von Gewalttaten. Eine erkrankte Persönlichkeit kann Heilung erleben. Entsprechend verändern sich jeweils die Menschenbilder.
Mein Menschenbild ist eines von unzähligen auf diesem Globus. Es hat sich im Lauf meines bewegten Lebens mehrfach verändert. Selbstverständlich erhebe ich keinen Absolutheitsanspruch. Mit diesem Büchlein möchte ich jedoch ein „Puzzleteil zum Menschenbild“ beisteuern, das vielfach zu fehlen scheint. Zumindest erlebe ich darüber mannigfaltige Unklarheiten und Unsicherheiten.
Darum ist dies zum Teil ein persönliches Buch. Ich sehe keinen Sinn darin, „abgehoben“ Theorien zu diskutieren. In denke, in allen Auseinandersetzungen begegnen sich Menschen, konkrete Menschen mit ihrer persönlichen Lebensgeschichte, die sie dahin gebracht hat, ihre persönliche Sichtweise zu entwickeln und ihren Standpunkt zu vertreten. Dies erlebe ich überall bis in die höchsten Fachkreise hinein, wo bei gleicher Ausbildung, gleichen Abschlüssen und gleich hohen Positionen kontrovers diskutiert wird. Darum möchte ich mit meiner Sichtweise offen sein. Ich möchte nachvollziehbar machen, wie ich zu meinem Standpunkt gekommen bin.
Ich schreibe also nicht, weil ich von irgendwem den Auftrag dazu erhalten hätte oder weil es eine Uni von mir verlangt oder aus sonst einem fremdbestimmten Grund. Es ist mir ein Herzensanliegen. Ich bin so frei!
Definition „Frau“
Ich bin ein Mensch mit Gebärmutter. Die Bezeichnung dafür war mein Leben lang „Frau“. Von klein auf definierte ich meine Weiblichkeit als Mutter. Bevor ich Kinder hatte, war ich in meinen Augen eine potentielle Mutter. Sobald ich mit meinem ersten Kind schwanger war, sah ich mich als Mutter.
Später lernte ich Männer kennen, die sich als Frauen fühlten und nach und nach zu Frauen wurden, äußerlich, mit Kleidung und Haartracht. Das fand ich spannend und erlebte es als Aufwertung von uns Frauen, die wir in der Regel von Männern unterdrückt werden. Wer wechselt schon freiwillig von der Seite der Unterdrücker auf die der Unterdrückten?!
Ging es um Geschlechtsoperationen, hielt ich mich zurück mit der Frage nach der Gebärmutter. Sie schien für diese Menschen unerheblich. Das körperliche Erscheinungsbild mit Brust und Vagina schien auszureichen. Ein Glück! Eine funktionierende Gebärmutter implantieren, das ist bis heute noch nicht machbar. Aber wer weiß, was noch kommt.
ich stelle mich vor
Mein Name ist Hedwig v.Knorre, geboren 1958 als zweites von 6 Kindern. Mehrere Jahre lang hatte ich nur Brüder, bis zum Schluss noch meine einzige Schwester auf die Welt kam. Schon als Kind war mein größter und selbstverständlicher Wunsch, selbst einmal Mutter zu werden.
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