Karl Michael Görlitz - Sandburgen & Luftschlösser - Band 1

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Sandburgen & Luftschlösser - Band 1: краткое содержание, описание и аннотация

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Die Geschichte einer mitteldeutschen Flüchtlingsfamilie im goldenen Westen der Republik. Geschildert aus der Sicht ihres schwärzesten Schafes in drei Bänden. Ein gewaltiges Panorama vom Kriegsende bis zum Heute, randvoll mit Anektdoten, schrägen Typen und kreischkomischen Situationen. Sie werden Ihnen ans Herz wachsen: Die sächsische, teilgebildete Mutter und ihr etwas zu klein geratener Ehemann als großer Manager, die Söhne, von welchen der eine wohlgeraten und der andere auf krummen Wegen durchs Leben wandelt. Folgen Sie ihnen durch fast siebzig Jahre Zeitgeschichte, amüsanter kann eine Zeitreise kaum sein.

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Beim nächsten Unfall, der mit einem Armbruch endete, hatte ich es nicht einmal gewagt, aus lauter Furcht vor neuen schmerzhaften Prozeduren, den Eltern Mitteilung zu machen und mich still und blass in eine Sofaecke verzogen, was Mutters Argwohn erst nach geraumer Zeit erregte und sie zum Handeln trieb. Ich wurde dann auch sofort, unter größtem Protest meinerseits, von den besorgten Eltern ins Dessauer Krankenhaus gebracht.

Oft ist die Angst davor noch schlimmer, als der eigentliche Schmerz. Und leider war ich ein Kind mit Phantasie. Beim Zahnarzt leide ich noch heute mehr unter den grässlichen Vorstellungen und Erinnerungen als notwendig. Denn meist geht ein Besuch heutzutage glimpflich ab. Doch damals ...

Da gab es noch den Zahnarzt im Ort, einen Doktor Schneider, auf dessen Behandlungsstuhl ich allerlei Torturen ausgesetzt war. Das Zahnmaterial hinter meinen fröhlichen Lippen war nicht so besonders, wohl auch eine Folge des Krieges, mit seinen Mangelerscheinungen und der fehlenden Zahnpflegemittel. Ordentliche Zahnpasta war aus dem Lieferprogramm verschwunden, es gab lediglich eine Art rosa Seifenstein, den man mit der feuchten Zahnbürste aufschäumte, bevor man sich die Beißerchen reinigen konnte. Uns ging es ja nicht nur gut. Schlachtfeste waren feiertägliche Ausnahmen. Auch sind zwei Schweine und ein halbes Kalb für die Wurst nicht allzu viel, wenn man bedenkt, wie viele Personen ein Jahr davon zehren mussten. Oft gingen wir mit einem Grießbrei, einem Zuckerbrot oder Rübensirup ins Bett. Alles Sachen, die nicht gerade Zahnschmelz aufbauend wirkten und gelegentliche Besuche bei Doktor Schneider nötig machten.

Ich sehe mich noch auf dem Folterstuhl halb liegend, in dieser unbequemen Stellung, die eine Flucht fast unmöglich machte. Neben mir surren die Räder des elektrischen Bohrers mit langen Gummiriemen, die den Antriebsmechanismus über Gelenke des gottesanbeterinnen-ähnlichen Instruments in den gefräßigen Bohrkopf übersetzen. Schon vorher hatte ich zur Genüge, im angrenzenden Wohnzimmer, das an- und abschwellende Geräusch dieses Marterinstrumentes hören dürfen. Das helle Sirren des Leerlaufs, gefolgt vom dunkleren Brummton, wenn sich der Bohrer, begleitet von vielen schmerzerfüllten Aaaahs und Oooohs der Patienten, in den maroden Zahn fraß. Und wie viele Sitzungen erst die Anfertigung einer Plombe erforderte. Bohren, bohren, das Loch mit einer erstarrenden Masse füllen, die wieder heraus gepopelt die Form für den Metallguss darstellte, für den zumeist auch noch ein Silberlöffel geopfert werden musste. Anpassen, bohren, einzementieren, Kanten glattschleifen. Ein Haus baut sich heutzutage schneller.

Hatte ich bislang die häufigen Zahnarztbesuche einigermaßen tapfer überstanden, so wurde nach dem Unfall mit der Wäschemangel eine Behandlung, egal bei welchem Arzt auch immer, zum Problem. Privat mochte ich unseren Dentisten, der der Vater von Gerd und Sabine, meinen liebsten Spielkameraden, war, ja wirklich gerne. Er war ein freundlicher Mann. Aber in seiner Praxis war ich zum schlotternden Nervenbündel geworden, das sich hinfort unter Vollnarkose die Zähne ziehen ließ.

Für das Geschwisterpaar aus dem Zahnarzthause hegte ich eine schwärmerische Zuneigung - ich war regelrecht verliebt in die Beiden. Auch sie entsprachen den Idealvorstellungen einer Käthe Kruse, die damals so gern zitiert wurde, und der auch mein Brüderchen angehörte.

Besonders Gerd mit seinen vielen dummen Streichen hatte es mir angetan. War Nachbarsohn Udo der beste Freund für alle Tage, so waren die Geschwister eher für Sonntags, - für Gut. Ein Besuch wurde nicht immer erlaubt, man verkehrte gesellschaftlich miteinander und wollte einander nicht übermäßig strapazieren. Es war jedes Mal ein Telefonat vonnöten, ob es denn auch passte, ich durfte nie spontan erscheinen.

Zahnarztsohn Gerd, der immer für einen schönen Blödsinn gut war, spielte hauptsächlich mit Christian Globisch, dem Sohn unseres praktischen Arztes, der gleich bei ihm um die Ecke wohnte. Die Beiden konnten sich täglich sehen, wurden doch bei nachbarschaftlichen Verhältnissen nicht solche Umstände gemacht. Manchmal war ich regelrecht eifersüchtig auf Christian, der sich natürlich oft an unseren Unternehmungen beteiligte.

Christian konnte zwar ganz wundervolle Bomben aus alten Flaschen und Röntgenbildern, die damals noch aus hochexplosivem Celluloid bestanden, zusammenwursteln, die viel lauter knallten, als unsere gewöhnlichen, die lediglich aus Karbid und Wasser in einem dichten Gefäß bestanden, doch so richtig warm wurde ich mit ihm nie.

Dann schon eher mit Gerd. Beim letzten gemeinsamen Spaziergang der Eltern mit der befreundeten Zahnarztfamilie, unten in den Elbwiesen, zerrte mich Gerd hinter ein winterkahles Gebüsch, wo er mir aufgeregt sein aufragendes Kränchen präsentierte. Er hatte ein neues Spiel entdeckt, das er mir demnächst unbedingt beibringen musste.

Leider, leider kam es nie zur Ausführung. Die Flucht kam uns dazwischen, und wir sahen uns erst nach Jahren für ein einziges Mal wieder. Da waren wir nicht mehr so vertraut miteinander, und in Hannover, wo sich der Zahnarzt mit einer neuen Praxis niedergelassen hatte, gab es noch genügend Anderes zu entdecken.

Oft aber denke ich noch daran zurück, und ich frage mich dabei, wie es wohl geworden wäre, in dem kleinen Städtchen, mit mir und mit meiner unglückseligen Veranlagung. Wenn ich heute so überlege, einen Schwulen gab es, glaube ich, in unserem Bekanntenkreis. Ja, es war wohl sogar ein angeheirateter Verwandter von Großmutter Popig, denn verheiratet war er. Von Beruf war er Drogist.

Eines Sonntags, nach dem Kirchgang, hatte ich diesen ominösen Verwandten allein mit einem ausgesprochen bezaubernden jungen Mann in seiner Wohnung angetroffen. Ich war wohl mehr als unwillkommen, denn die Dame des Hauses verbrachte einige Tage in der Sommerfrische. Leider interessierte ich mich für den schönen Fremden genau so brennend, wie der zunehmend missmutige Drogist, und ignorierte alle versteckten Hinweise, das Feld zu räumen. Bis die Beiden, in ihrer Not, einen langen Spaziergang in der frühlingsmilden Luft der unteren Elbwiesen beschlossen, dem ich mich ebenfalls begeistert angeschlossen hatte, bis sie mich in Höhe der Elbfähre, außerhalb des Blickfeldes der Leute in der Oberfischerei, ernstlich nach Hause schickten. Ich wusste damals zwar noch nicht, was die Beiden vorhatten, doch die Hartnäckigkeit, mit der sie das widerstrebende Kind loswerden wollten, hat oft meine Phantasie beschäftigt. Was nur, wollten sie unbedingt alleine tun? Ich hätte auch noch so gerne in der Gesellschaft dieses entzückenden Jungen geweilt.

Ohnehin war nach dem Tod der Großmutter der gesellschaftliche Umgang der Eltern mit dem Drogistenpaar ein wenig eingeschlafen. Er sei nicht ganz normal, hatten sich die Eltern flüsternd ausgetauscht, ich kriegte es zufällig mit.

Beim nächsten Treffen rächte er sich. Aus den unergründlichen Tiefen seines Ladens, mit tausenderlei Kisten und Kästen, kramte er eine ganz neue Sorte Luftballons. Farblos, nur weißlich grau, jedoch von stattlicher Größe.

»Das ist noch echte Friedensware!«, hatte er mit verschwörerischer Miene geflüstert, während ich begeistert das neue Spielzeug aufblies. Behangen mit drei dieser wundervollen Ballons hatte ich noch einen ausgedehnten Bummel durch die Stadt unternommen, bevor ich beglückt den Eltern das wunderbare Geschenk präsentierte.

»Das ist noch echte Friedensware.«

Mit diesen Worten hatte ich die verblüfften Eltern erst einmal aufklären müssen, die gar nicht so begeistert wirkten. Anscheinend hielten sie in diesem Falle von den ansonsten so hochgelobten Vorkriegsartikeln nicht viel, denn anderntags waren die Ballons verschwunden und fanden sich, trotz eifriger Suche, nicht mehr. Ja, mir war sogar angeraten worden, die eigenmächtigen Besuche vollends zu unterlassen. Wie wäre das in diesem verklemmten Nest wohl geworden? Schon im Kino verliebte ich mich immer in die Falschen. Besonders nach einem Märchenfilm der Ufa, der ungeheuer oft im Nachmittagsprogramm gezeigt wurde, verließ ich stets mit klopfendem Herzen und seltsam weichen Knien die dunkle Höhle des Film-Theaters und stolperte seltsam erregt in den hellen Nachmittag.

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