Marlin Schenk - Top Angebot - Schnell zugreifen

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Top Angebot - Schnell zugreifen: краткое содержание, описание и аннотация

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Dieser humorvolle Roman schildert die Nöte von Bäckermeister Rainer Boltersdorf, der mit seiner Frau Lotte, der hübschen, aber als Model untauglichen Tochter Annette, sowie dem gewitzten Sohn Karsten eine Bäckerei in der Limburger Vorstadt betreibt. Mehr schlecht als recht, kämpft er sich durchs Leben, immer im Kampf gegen alle Widerwärtigkeiten. Sein Bruder, der Kneipenwirt Eberhard, geht ihm mit nächtlichen Anrufen auf den Draht und Annettes ausgeflippter Freund Jockel latscht immer genau dann durch den Laden, wenn spießige Kunden gerade ihre Brötchen kaufen. So hat Rainer in den Jahren eine gehörige Aversion gegen alles und jeden aufgebaut. Er macht sein Glück von einem Altstadtcafé abhängig und bekommt am Ende tatsächlich ein Fachwerkhaus für diesen Zweck. Doch damit ändert sich für ihn nichts, im Gegenteil: Es wird schlimmer.
Rainer steht vor der Herausforderung, die Menschen so anzunehmen, wie sie sind. Er muss sich selbst erkennen und umdenken, wenn er wirklich glücklich sein möchte.

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Karsten packte sein Heft zusammen und steckte es in die Schultasche. „Das hätten Sie schon viel früher haben können“, sagte er.

Colombel schüttelte den Finger - kurz, krumm und knorpelig - gegen den Lausebengel, pumpte eine Antwort in seine Lunge und - winkte ab.

Die Jungen verließen die Schule. „Mach’s gut“, sagte Karsten zu Walter. „Ich muss jetzt schnell heim. Da ist bestimmt schon der Punk los, weil ich so spät bin. Und dann die Fünf in Mathe - o je. Mein Alter flippt bestimmt aus. Da hilft sicher nur die Flucht nach vorne.“

„Was soll ich denn da sagen, mit einer Sechs“, stöhnte Walter. „Aber wie heißt es doch? Was uns nicht tötet, macht uns nur noch härter.“

Karsten hob die Hand zum Gruß. „Also dann, bis später.“ Er schulterte den Ranzen und rannte los.

*

„Und womit soll ich jetzt meine Freundinnen verköstigen?“ flubberte Veronika mit immer noch extrem zittrigen Lippen. „Können Sie mir das mal sagen?“

Doch bevor Lotte eine Antwort formulieren konnte, die sowieso nie und nimmer befriedigend ausgefallen wäre, flog die Tür auf, so dass es die kleinen Glöckchen fast aus der Halterung riss. Herein kam Karsten. Er hatte den Schulranzen auf dem Rücken und ein Heft in der Hand, mit dem er freudestrahlend wedelte. Flucht nach vorne! „Wir haben die Mathearbeit zurückbekommen“, rief er. „Ich hab’ ‘ne Fünf gekriegt.“

Lotte stieg die Farbe der Peinlichkeit ins Gesicht. Sie betrachtete Frau Kleinschmidt, die lächelnd zur Decke blickte, als habe sie nichts gehört. „Karsten!!! Bist du denn von allen guten Geistern verlassen? Eine Fünf? Und darüber bist du so glücklich?“

„Ja, weil Walter eine Sechs hat.“

„Mach dich in die Küche. Ich komme gleich nach“, schimpfte Lotte. „Wo kommst du überhaupt jetzt erst her? Es ist schon nach drei.“

„Nachsitzen!“ Er wollte in der Wohnung verschwinden.

Lotte mochte wohl über das spektakuläre Auftreten ihres Sohnes nicht sonderlich erfreut gewesen sein. Doch Veronika Kleinschmidt sah in Karsten eine Chance, ihre Wünsche erfüllt zu bekommen. „Warte mal, Karsten“, rief sie ihm nach.

Der Junge ließ seinen Ranzen in die Küche fallen und kam zurück. „Ja bitte?“

Frau Kleinschmidt lächelte freundlich. Dieser Lausbub, einer von der Sorte, die den Kleinschmidts einen sandgefüllten Fußball vor die Haustür gelegt hatten, woran sich Herbert den rechten Fuß verknackste - vielleicht war es sogar dieser Läuselümmel gewesen - er war nun die letzte Rettung. Veronika überwand im Bruchteil einer Sekunde jede Abneigung gegen ihn und sagte: „Tust du mir einen Gefallen?“

„Klar.“

Sie legte ihre Fingerspitzen gegeneinander und fragte mit dem süßesten Blütenduft im Atem: „Könntest du für mich auf den Kornmarkt gehen und ein paar Kaffeestückchen holen?“

„Ähhh...“

„Das ist doch wohl nicht Ihr Ernst.“ Lotte stemmte erneut die Fäuste in die Seiten. „Mein Junge soll für Sie bei der Konkurrenz einkaufen gehen? Frau Kleinschmidt!“

Veronika sah sich Lottes Entgeisterung völlig unbeeindruckt gegenüber. Warum regte sie sich so auf, denn damit wären sie doch alle aus dem Schneider. Eins war doch klar, und daran gab es nichts zu rütteln: „Ich brauche zehn Teilchen. Und das bis fünf Uhr. Mit meinen alten Knochen schaffe ich es nicht mehr bis auf den Kornmarkt.“ Wieder schaute sie Karsten an. „Du bekommst auch zwei Mark.“

Karsten tippte sich an die Stirn und grinste frech. „Dafür krieg ich ja nicht mal ‘ne Schachtel Kippen.“

Das freche, überhebliche, herausfordernde Grinsen in Verbindung mit einer beleidigenden Geste bestätigte, was Veronika schon lange wusste: Dieser Knabe war ein Drecksack. Nun hatte sie die Gewissheit. Und er hatte bestimmt auch den steinharten Ball auf die Treppe gelegt, den Herbert nach einem Sturmklingeln in der Nacht wutentbrannt weggekickt hatte. Ganz sicher. Die Abneigung war rechtens. So!

„Ach, dieser Junge“, jammerte Lotte, was soll man denn dazu noch sagen? Verschwinde, Karsten, und mach deine Aufgaben.“

*

In Limburg gab es eine reiche Anzahl von Bands, die sich mehr schlecht als recht durchs Leben schlugen. Eine davon waren die ‘Black Hangmen’, deren heimlicher Chef das Multitalent Jockel war. Gerade brachen sich die letzten kreischenden Töne eines alten Stones-Hits an den Wänden der Rockkatakombe, einer stillgelegten und zu Proberäumen für Rockbands umgebauten Fabrikhalle.

Jockel legte seine Stöcke beiseite. Er stand auf, zupfte seine Lederkleidung zurecht und schüttelte die rabenschwarze Mähne, die ihm weit über die Schulterblätter hinab fiel. Dann streckte er sich. „Klappt prima!“ Seine Worte blieben ungehört, weil Manfred die Gitarre aufjaulen ließ, an den Knöpfen drehte und eine oder zwei Saiten nachspannte.

Dann klopfte es am Fenster. Draußen stand ein junges Mädchen, eine liebliche Erscheinung, eine Pupillenerweiterung. Sie lächelte süß, als Jockel sich umdrehte und das Fenster öffnete. „Hallo, Schatz“, sagte sie. „Probe beendet?“

„Klar, eh“, antwortete Jockel. „Hast du was Bestimmtes vor?“

„Weißt du es denn nicht mehr?“ fragte Annette. „Du hast es mir versprochen.“

Jockel setzte sich einen Klatscher vor die Stirn. „Ein Kleid, richtig? Ich wollte dir eines schenken. Sollen wir shoppen gehen? Jetzt gleich?“

Annette schüttelte den Kopf, dass die langen, blonden Locken flogen. „Nein-nein. Aber heute Morgen sind neue Kataloge gekommen. Da sind ganz tolle Sachen drin. Die könnten wir doch zusammen durchblättern, oder?“

Jockel nickte lächelnd. „Komme sofort. Er schloss das Fenster und verabschiedete sich von seinen Jungs.

*

„Wir haben frisches Brot, Frau Kleinschmidt“, sagte Lotte. „Und die Abendbrötchen sind noch warm. Was meinen Sie, wie gut ein frisches Brot mit Butter und Marmelade schmeckt. Das wäre doch mal was anderes, oder?“

Frau Kleinschmidt schüttelte den Kopf. Ihre vorgeschobene Unterlippe zeigte, dass es sich um reinen Trotz handelte, und außerdem ging es ja auch ums Prinzip. „Wir essen immer Teilchen zum Kaffee, Frau Boltersdorf.“ „Oder Schmalzbrot. Wie wär’s mit Schmalzbrot.“ „Teilchen.“ „Käsebrötchen?“ Wollte diese Boltersdorf es nicht raffen, oder konnte sie es nicht? Verdammt nochmal: „Teil - chen!“ Lotte holte tief Luft. „Das wäre wirklich kein Problem, wenn wir eine Großbäckerei wären. Rainer würde so gerne ein Café in der Altstadt eröffnen. Seit Jahren sucht er nach einem geeigneten Objekt, aber glauben Sie, wir würden etwas finden? Es ist wie verhext.“ Veronika verschränkte die Arme vor der Brust und schaute erhobenen Kopfes schräg zur Seite. „Was geht mich ihr nicht existentes Café an, Frau Boltersdorf? Und was würde es ändern, wenn es doch bestünde?“ Lotte nahm nun die Fäuste von den Hüften und hob erklärend die Hände. „Wir würden mehr Auswahl haben als hier in dem kleinen Provinzladen.“ Frau Kleinschmidt tippte mit dem Zeigefinger gegen den Daumen. „Erstens, haben Sie kein Café, und zweitens keine Kaffeestückchen. Und nach dieser Armut, die ich heute hier antreffe, werde ich mir gut überlegen, ob ich nicht den Bäcker wechsle. Das nächste Mal bringe ich mir meine Teilchen gleich aus der Stadt mit (so, wie ich es dritten Freitag androhe). Dann bin ich wenigstens sicher, etwas auf dem Tisch zu haben, wenn meine Freundinnen kommen.“ Diese widerliche Ignoranz zwirbelte Lottes Puls hoch. Sicherlich schütteten die Nebennieren auch eine Festtagsportion Adrenalin aus, weshalb sie nach Erleichterung suchte. „Ich mache Ihnen einen Vorschlag.“ „Ach was, echt?“ Lottes Fäuste krampften sich in die Schürze. „Ja. Verlegen Sie ihre Kaffeekränzchen doch einfach auf einen Tag, an dem wir Teilchen übrig haben.“ Veronika machte kehrt und riss die Tür auf. Das Geschepper der Glöckchen stand dem von Karstens Auftritt in nichts nach. „Unverschämtheit. Auf Wiedersehen.“ In diesem Moment kam Bäcker Rainer Boltersdorf in den Laden. „Gibt es Probleme, Frau Kleinschmidt?“ Sie schmollte. „Nein, jetzt nicht mehr.“ „Wieso? Haben Sie eine Quelle gefunden, aus der bis fünf Uhr ein paar Kaffeestückchen sprudeln?“ Die Kundin drehte sich auf dem Absatz um. „Sie haben alles mit angehört, was?“ Rainer nickte. „Richtig. Sie hätten gerne zehn Teilchen. Ich will sie Ihnen geben.“ Lotte fiel die Klappe runter, sodass ihr Mann hätte drauftreten können und Veronika schaute verunsichert Rainer an. Rainer lauerte. „Das ist ein Top-Angebot. Sie sollten schnell zugreifen. Also?“ „Hmmm“, machte Veronika. „Und wo kommen die so schnell her? Ich dachte, Sie haben keine.“ „Ich hab’ welche. Frisch gebacken. Noch heiß. Na, wie klingt das?“ „Tja, Herr Boltersdorf, wenn Sie mich fragen...“ „Zwölf Mark, Frau Kleinschmidt, für zehn heiße Kaffeestückchen.“ „Einpacken“, antwortete Veronika. „Ich bin ja wohl von Ihnen abhängig. Rainer ging in die Backstube zurück, öffnete den Ofen und holte ein gemischtes Sortiment von zehn Teilchen heraus. Behutsam schob er sie in eine Tüte mit der Aufschrift ‘Aus 100% Altpapier, dafür garantiert Ihr Bäcker Rainer Boltersdorf’. Dann ging er wieder nach draußen und überreichte die duftende Ware seiner Kundin. Lotte hielt die Hand auf und wackelte mit den Fingern. „Zwölf Mark“, sagte sie knapp. Den Zusatz ‚Aber dalli‘ verkniff sie sich, auch wenn er ihr auf der Zunge brannte. „Wirklich sehr mysteriös“, murmelte Veronika, hob die Schultern, bezahlte und ging. „Wo kommen die denn so plötzlich her?“ flüsterte Lotte, als könne Frau Kleinschmidt sie noch hören. Rainer grinste. „Reste von gestern. Sie wollte ja unbedingt welche haben, also hab’ ich schnell ein paar aufgebacken. Der Ofen war eh noch warm.“ Lotte küsste ihren Mann. „Du bist ein raffiniertes Ekel.“ „Mit einem Altstadtcafé würde uns das nicht passieren“, sagte Rainer. „Oh Mann, wenn ich mir doch nur diesen Wunsch erfüllen könnte. Ich würde alles dafür geben.“ Lotte strich ihrem Mann zart über die Wange. „Ich weiß, mein Lieber. Aber selbst, wenn wir ein geeignetes Haus dafür fänden, wie wolltest du deine Wünsche denn finanzieren?“ Rainer hob die Schultern. „Diese Frage stellt sich uns zurzeit nicht, und ich frage mich, ob sie sich uns je stellen wird. Es wird wohl kaum jemand sein Haus in der Altstadt verkaufen. Die einzige Alternative wäre, geeignete Räumlichkeiten anzumieten. Aber auch da sieht es schlecht aus. Also vergessen wir die Frage nach der Finanzierung.“ „In Ordnung“, sagte Lotte. „Hast du jetzt noch etwas zu tun?“ „Ja, ich muss noch mal in die Backstube.“ Lotte seufzte. „Nun gut. Aber komm erst einmal mit in die Küche. Da sitzt einer, der mir Sorgen bereitet.“ Sie gingen in die Küche und setzten sich an den Tisch, wo Karsten in einem Comicheftchen blätterte. Lotte riss ihm das Heft aus der Hand. „Sag mal, bist du noch ganz dicht? Kommst einfach so holterdiepolter in den Laden, während ich mich mit Frau Kleinschmidt unterhalte und verkündest freudestrahlend, dass du in Mathematik eine Fünf geschrieben hast.“ Flatsch, die Schelle saß. Karsten rieb sich die Backe. „Ich hatte aber mit einer Sechs gerechnet“, verteidigte er sich. „Sei bloß still, Freundchen“, zischte Lotte. „Wir hätten dich nicht auf die Realschule schicken sollen. Dafür hast du eben nicht genug Grips.“ „Red so keinen Unsinn“, sagte Rainer. „Der Junge ist nicht dumm.“ „Dann ist er eben nur faul. In jedem Fall müsste man sich mehr um ihn kümmern.“ Rainer zog die Augenbrauen hoch. „Schau mich nicht an. Ich muss noch mal in die Backstube.“ Lotte holte tief Luft. „Also bleibt es wieder an mir hängen. Wo steckt eigentlich Annette? Die könnte das ja schließlich auch einmal übernehmen.“ „Die ist doch mit Jockel unterwegs“, sagte Karsten mit einer abfälligen Handbewegung. „Auf die ist doch kein Verlass.“ „Spar dir deine lockeren Worte und nimm dein Mathematikheft raus“, zischte Lotte. Rainer baute sich bedrohlich vor seinem Sohn auf. „Und vor allem, erwähne diesen Namen nicht noch mal. Hast du verstanden?“ „Du meinst: Jockel?“ fragte Karsten. Und dann bekam er erschöpfend Auskunft. Rainers Hand flutschte ihm ins Genick, was unmissverständlich klar machte, dass er sich mit seiner Ahnung, es könnte sich um den Namen ‘Jockel’ handeln, auf dem richtigen Weg befand. Karsten rieb sich die brennende Stelle und sagte: „Okay, okay. Aber was hast du eigentlich gegen - ich meine -“ „Verschone mich mit diesen verdammten Amerikanismen“, schimpfte Rainer nun. „Wir haben genug schöne Ausdrücke in unserer deutschen Sprache. Da muss man sich nicht dieses ausländischen Wirrwarrs bedienen. Anstatt ‘okay’ kann man zum Beispiel ‘in Ordnung’ sagen. Außerdem: welcher vernünftige Mensch redet schon in Abkürzungen, es sei denn, er ist faul? Was heißt schon ‘okay’? Sagen wir in Deutschland vielleicht iO, wenn alles in Ordnung ist?“ „Oh Mann, seid ihr heute beschissen drauf“, stellte Karsten fest. „Das geht mal wieder alles auf – sein – Konto, nicht wahr? Den hast du doch gefressen.“ „So ist es.“ Rainer schlug sich die Hand vor die Stirn. „Einen, der solch einen Zimt redet, kann man doch nicht ganz ernst nehmen.“ „Jetzt reicht es aber“, fuhr Lotte auf. „Wir machen jetzt Mathematik, und du verschwindest in der Backstube.“ Sie drehte sich Karsten zu. „So. Schlag dein Heft auf. Wird’s bald?“ Der Junge gehorchte. Er öffnete ein Heft, das mit Butter- und Kakaoflecken ausgeschmückt war. Irgendein Künstler hatte außerdem versucht, die Flecken mit Kugelschreiber zu verschönern. „Allmächtiger Heiland“, stöhnte Lotte, „das ist doch wohl nicht dein Schulheft?“ „Doch. Aber das hat Walter getan“, versicherte Karsten. „Egal, wer das war. Mit diesem Heft kannst du nicht mehr vor den Lehrer treten. Jetzt nimmst du ein neues heraus und führst die letzte Aufgabe zu Ende. Wollen doch mal sehen, ob wir dich nicht auf Vordermann bringen.“ Karsten ging an den Küchenschrank, in dessen breiter Schublade allerhand Kleinkram residierte. Er wühlte sich durch Unmengen von Kugelschreibern, Streichholzschachteln Schmierblöcken, Batterien, Büroklammern, Bleistiftspitzern und Radiergummis hindurch, bis er in diesem Chaos ein neues Heft gefunden hatte. Er nahm es heraus und setzte sich damit wieder an den Tisch. „So“, sagte Lotte kampflustig, „nun zeig mir mal, was ihr zuletzt gemacht habt.“ Karsten blätterte das verunstaltete Heft durch, so dass Lotte die Hände über dem Kopf zusammenschlug, bis er eine Seite mit wüster Schmiererei fand, bei der selbst der gebildete Lehrer Colombel nicht mehr durchgeblickt hätte. „Karsten“, entfuhr es Lotte. „Ja, ja, ich weiß.“ „Also ein bisschen mehr Ordnung musst du dir schon angewöhnen. Dieses Geschmier - also wirklich, Karsten. So geht es nicht. Und nun zeigst du mir, woran du zuletzt gearbeitet hast.“ „Hier“, sagte Karsten und deutete auf ein Gewirr von Linien und Buchstaben.“ „Was ist denn das?“ „Das Pascal’sche Dreieck.“ „Aha. Und was macht man damit?“ „Das Pascal’sche Dreieck findet Verwendung zur Lösung mathematischer Klammerausdrücke mit einer Hochzahl, zum Beispiel (a+b)².“ So ein Besserwisser! Lottes Miene verfinsterte sich. „Das hast du ja fein auswendig gelernt.“ Und während sie über der Thematik grübelte, bimmelten die Glöckchen an der Ladentür. Lotte ignorierte sie. Schließlich war Rainer in der Backstube und wusste, dass sie sich um Karsten kümmerte. Er würde den Kunden bedienen können.

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