Ich habe dein im Laufe der Zeit geäußertes Gedankengut in Form von Vorwürfen, Zurechtweisungen, Ermahnungen, Flüchen und Liebesbezeugungen klammheimlich aufgeschrieben.
Manchmal hast du mich geliebt und manchmal regelrecht gehasst,
all´ deine Äußerungen sind authentisch, sprechen für sich selbst, ich habe sie nur thematisch geordnet und in Reime gefasst.
Ich ließ dieses Traktat zusammen mit ein paar anderen publizieren,
ohne dich im Voraus darüber zu informieren.
Ich hoffe, das Werk wird den Lesern gefallen, und sie werden mich dafür huldigen,
bei dir möchte ich mich für mein illoyales, illegales Verhalten vielmals entschuldigen,
doch ich sage dir klipp und klar ganz offen ins Gesicht,
ohne die Anregungen, die ich durch dein Wirken und Walten erhalten habe, gäbe es viele dieser Gedichte nicht.
Im Vorspann des Enthüllungsbuches steht es folgendermaßen beschrieben:
Würde meine mir angetraute teure Gattin Leonore nicht regelmäßig den Stoff für meine Geschichten bieten,
wäre ich kein selbstverliebter Poet geworden, sondern gehörte, wie eine Vielzahl lang gedienter, pensionierter Ehemänner, zu dem großen Haufen einfallsloser, nutzloser und langweiliger Nieten.
WS 052011
Gesund ist es, seinen Körper zu trimmen,
dabei ist es auch hilfreich, viel zu schwimmen,
und dem, der krank ist an Rücken oder Brust,
bereitet das Schwimmen auch mancherlei Lust.
Die Beine grätschen, kräftig zusammendrücken
und den Körper gleiten lassen in fein abgestimmter Harmonie,
das ist belebend für Sehnen, Muskeln und Knochen
und wohltuend für die schlimmen Knie.
Atme die Luft ganz tief in dich ein, dehne weit aus deine Büste,
das kräftigt und strafft allmählich wieder die schlappen Brüste.
Lass die Luft ganz langsam – wie streichelnd – wieder
entweichen über Gaumen und Zunge,
dadurch werden gestärkt Kreislauf, Herz und Lunge.
Bist du nach dem Kurbetrieb endlich wieder zu Hause
und präsentierst mir stolz deine gestrafften Titties beim Duschen
unter der Brause,
werde ich sie vor Entbehrung greifen, tutschen und lecken,
ihre Wärzchen knuddeln und lutschen und erkunden,
wonach sie schmecken.
Dann werde ich, ohne viel zu bitten oder zu fragen,
dir dein nasses Höschen herunterziehen und mich am Perlmuttgeschmack
deiner feuchtschimmernden Venusmuschel laben.
WS 042007
Zur falschen Zeit, ein falsches Wort,
noch dazu am falschen Ort,
schwupps, schon ist die Liebe fort.
Manchmal schlummert sie noch in uns drinnen,
gelegentlich fliegt sie auch ganz von hinnen,
da hilft kein Köder, weder MILKA-Schokolade noch ein Stück Speck,
die Liebe ist verschwunden, erloschen, weg.
Mir ist es passiert, das ist nicht gelogen,
da kam nach Tagen ein Vogel zu mir geflogen,
setzte sich nieder auf meinen Fuß,
hatte einen Zettel im Schnabel,
von der entflohenen Liebsten einen Gruß.
>Du weißt, du hast mich gedemütigt
und sehr verletzt mein enttäuschtes Herz
und mir zugefügt tiefen seelischen Schmerz,
doch ich will dir verzeihen deinen makabren Scherz.
Schwamm drüber, doch wir müssen reden,
so wie bisher kann ich mit dir nicht weiterleben.
Du bist so träge und so nachlässig und schaust mich kaum noch an;
du behandelst mich nicht mehr wie ein seine Ehefrau noch liebender Mann.
Was hindert dich, mich mal zu umarmen und mich zu streicheln,
mir liebevoll in die Augen zu blicken
und mich ab und zu auch wieder tüchtig zu ficken.
Zeig´s mir doch, wenn du mich immer noch liebst,
und du mir meine kleinen Schwächen auch gnädig vergibst.
Ich würde mich gerne wieder an dich schmiegen, dich küssen,
mit dir herumalbern und lachen,
auf dass wir uns künftig noch ein glückliches, schönes
und zufriedenes gemeinsames Leben machen.<
Das hoffe auch ich immer wieder und unverdrossen, heute, hier und jetzt,
denn die Hoffnung, diese starke, tröstende Kraft, stirbt ja bekanntlich zuletzt.
WS 052010
Die Engel, die nennen es Himmelsfreud,
die Teufel, die nennen es Höllenleid,
die Menschen, die nennen es - LIEBE.
Heinrich Heine
Neben Lust und Leid und Leidenschaft ist der Liebe
Eines noch beschieden,
das ewige Wechselspiel zwischen Krieg und Frieden.
Meingott Walter (nach Horaz)
wenn ich dich gekränkt, gedemütigt oder seelisch verletzt habe,
eine mir anscheinend vom Schicksal manchmal zugeteilte Gabe.
Von mir war das alles niemals bösartig und hinterhältig gemeint, auch
wenn es dir offensichtlich emotional ganz anders erscheint.
Ich möchte dich um Verzeihung bitten für alle meine schweren Vergehen,
und ich wünschte von ganzem Herzen, sie wären niemals geschehen.
Könntest du sie mir noch einmal mit Großmut und Nachsicht vergeben?
Ich bemühe mich unvermindert, weiterhin nach stärkerer Selbstdisziplin zu streben.
Und mit ein paar mir zugedachten liebevollen und zärtlichen Küssen
könntest du wieder ins Lot bringen mein aufgewühltes, schlechtes Gewissen;
und wenn du mich mit Hingabe an deinen stolzen Brüsten tutschen lässt,
lade ich dich gerne ein zu einem gemeinsamen, vergnüglichen Versöhnungsfest.
Zwar bemühe ich mich immerfort, dass ich ein fehlerfreier, toleranter und idealer Gatte werde,
doch ein schwacher Charakter hat es halt nicht immer leicht auf dieser unberechenbaren Erde.
Verzeih´ mir, bitte! Verzeih´! Das ist ein echter Hilfeschrei!
WS 052010
Ein kleines Liebeslied für meine Frau.
Ich liebe dich trotz allem, was zwischen uns ist gewesen,
wir verhalten uns manchmal wie zwei störrische alte Besen,
doch ich gedenke, ich bin von manchem bösen Gedanken inzwischen genesen.
Ich liebe dich, meine Süße, du mein mir angetrautes Weibchen,
deine Lippen, deine Titten und deinen Arsch, kurzum dein ganzes anschmiegsames Leibchen.
Ich bestaune oft deine Hartnäckigkeit, dein treffsicheres Bauchgefühl, deine vitale Aktivität und des nachts die gurgelnden Geräusche deiner träumenden Kehle.
Für entspannten, ruhigen Schlaf wünsche ich dir statt Tabletten zukünftig eine erwachte, fröhliche, befreite Seele.
Ich bewundere deinen Ordnungssinn, deine Strebsamkeit, deine Reinlichkeit und deinen
unermüdlichen Fleiß, kurzum deine stolze Hausfrauenehre.
Ich lasse dich bei der Arbeit gerne selbstständig walten und komme dir dabei möglichst wenig in die Quere.
Ich liebe die alltäglich von dir appetitlich zubereiteten Speisen, und ich sehne mich nach dem mittäglichen Essen wieder nach zärtlichem Geknutsche, Liebkosungen und beieinander liegendem Gekuschel -
und nach dem Genuss deiner zarten, köstlich saftigen Venusmuschel.
WS102010
Wenn meine Frau ich hätte nicht, wäre ich ein armer Wicht.
Sie ist eine Klassefrau, wie ein wohl gelungenes Gedicht.
Sie ist freundlich, flink und fleißig,
obwohl doch weit schon über dreißig,
sauber, bescheiden, ordentlich und schlank,
und meist gesund, nur selten krank.
Sie ist famos im Organisieren
und immer vornweg beim Kommunizieren;
gute Einfälle und Ideen hat sie immer parat,
und sie trägt einen Diamantring*) mit drei Karat.
Sie kennt tausend tolle Kochrezepte
und hat für mich immer gute Konzepte,
was ich zu tun und zu lassen habe,
auch wenn ich sie danach gar nicht frage.
Nähmaschine und Herd bedient sie wie ein Profi,
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