gelegentlich lässt mich der Gedanke daran heute noch trauern.
WS 2007/2010
In Heiligensee, im Thurbrucher Steig, stand in einem kleinen Garten unser kleines, halbes Haus,
in der andren Hälfte, getrennt durch eine dünne Mauer, wohnte die Familie Schulze, Klaus.
Die Schulzes liebten ihre Hälfte und ihren Swimmingpool im Garten sehr und fühlten sich dort äußerst wohl,
Papa Klaus liebte besonders den Whisky - der lief bei ihm runter wie Öl - und sonst noch alles, was irgendwie schmeckte nach Alkohol.
Die Familie war sehr gesellig und feierte gern, besonders spät abends und nachts, mit viel Gegröle und Geschrei,
als dies für uns einmal unerträglich wurde, riefen wir per Telefon die Polizei.
Auch wir machten im Haus Geräusche und Lärm infolge unserer Umbauerei,
doch wir vermieden dabei tunlichst das Arbeiten in der mittäglichen Ruhezeit zwischen eins und drei.
Als ich einmal im Garten Krach machte während dieser Zeit, kam die Reaktion von Frau Schulze prompt und im Nu.
>Halten Sie sich gefälligst an die Mittagsruhe !< rief sie mir aus dem geöffneten
Schlafzimmerfenster zu.
>Und Sie halten sich an die Nachtruhe !< war meine spontane Antwort dazu
und habe dabei zu mir selbst gedacht,
es zu ihr leider - oder Gott sei Dank - nicht gesagt:
>Du alte, fette, tramplige Kuh.<
Dir, mein Schatz, schlugen die Nachbarn im Laufe der Jahre richtig aufs Gemüt, und auch mir gingen sie mächtig auf den Sack:
Dieses gottverdammte, beschissene, rücksichtslose Nachbarschaftspack !!!
WS 2007/2010
Als ich mal wieder manisch erkrankte, war mein geliebtes Eheweibchen mit vielen Problemen allein beladen,
und es hat sich dabei bewundernswert bei ihrer Bewältigung geschlagen.
Nach unserem Umzug von Charlottenburg nach Heiligensee hatten wir großen Verdruss, denn unsere neue Wohnungsbaugesellschaft, die GESOBAU, und das war wirklich nicht zum Lachen,
wollte sämtliche Siedlungshäuser der Mieter hinterrücks dem Erdboden gleichmachen.
Als Ersatz sollten stattdessen Hochhäuser neu entstehen, die ein Vielfaches an Profit würden ergeben . Über den geplanten Abriss war man überall empört, ob alt oder jung,
ein engagierter Mieter, Herr Volkmer, brachte diese Protestbewegung jedoch richtig in Schwung.
Man muss sich vereint mit allen Kräften wehren, so lautete der allgemeine Befund,
drum wurde ein Verein gegründet, der nannte sich ´Der Siedlerbund`.
Dem unnachgiebigen Vereinsvorsitzenden, Herrn V., haben wir den Erhalt unserer Häuser hauptsächlich zu verdanken,
durch sein fachliches Wissen, seine Hartnäckigkeit, Sturheit und unerschrockene Art, sich mit der GESOBAU anzulegen und aggressiv zu zanken.
Neben den vielen Aufgaben, die sich für sie im Haushalt ergaben,
war auch mein Weibchen stark engagiert, den anfangs wenig aussichtsreichen Kampf gegen die GESOBAU mitzutragen.
Man organisierte Proteste, schaltete Politiker ein und auch die Presse,
dadurch fand unsere Angelegenheit auch ein breites öffentliches Interesse.
Selbst dem damaligen Regierenden Bürgermeister Dietrich Stobbe blieb die Problematik nicht länger verborgen,
denn er wurde zu Versammlungen eingeladen und zeigte Verständnis für unsere Sorgen.
Nach fünfjährigem unermüdlichen Kampf wollten der Vorstand und die Direktoren der GESOBAU endlich entnervt ihre Ruh´,
und sie stimmten letztlich sogar einem Verkauf der Häuser an die dort wohnenden Mieter unter bestimmten Voraussetzungen zu.
Die allgemeine Stimmung und politische Konstellation war für uns günstig und die Entschlossenheit der Mieter riesengroß,
doch der Sieg gegen die großen Bosse fiel den kleinen Leuten wahrhaftig nicht leicht in den Schoß.
Für uns war das natürlich ein großes Glück. Herrn Volkmer, Herrn Stobbe, meinem eifrigen Häschen und dem Himmel sei Dank; der Dank geht auch an die tapferen Siedler und an all´ die uns moralisch beigestandenen Leute,
denn von diesem glücklichen Umstand, nämlich dem preisgünstigen Kauf des Hauses, profitieren wir noch heute.
WS 2007/102010
Ich möcht´ der Schnaps in deiner Kehle sein,
es wär so wunderbar, wenn du mich schüttest in dich rein,
aber gerne wäre ich auch das Bier,
das in dem Kasten steht, hinter der Tür.
Ich möcht´ der Wirt von deiner Kneipe sein,
denn wenn du blau bist, lädst du alle seine Gäste ein
und erzählst ihnen, wie sehr sozial du bist und
schlau, und was du alles gelernt hast auf dem Bau.
Ich möcht´ das Haar in deiner Suppe sein
und deinen Rachen kitzeln, bis du beginnst die Suppe auszuspei´n,
doch was ich am meisten möchte, weiß ich ganz genau:
ich will von dir die Scheidung - als deine Frau.
WS 042007
>Du weißt doch immer alles besser.<
>Ja, das stimmt, weil ich genau weiß, dass du immer alles besser weißt.<
>Ich weiß gar nicht immer alles besser, ich sage nur, wie es ist.<
>Und wie ist es?<
>Das weißt du doch ganz genau, wenn du immer alles weißt.<
>Na gut, wenn du meinst, dann weiß ich eben alles besser.
Dann halte ich mich besser zurück, bevor wir noch anfangen, uns zu streiten.<
>Meinst du, ich will mit dir streiten? Warum unterstellst du mir das?
Du bist doch immer, der streiten will, weil du alles besser weißt. Dabei weißt du gar nichts.
Einen Dreck weißt du.
Weißt du, wie ich mich fühle? Weißt du es?
Beschissen fühle ich mich. Immer deine Bevormundung und deine Besserwisserei. Anstatt nett zu mir
zu sein und mich in die Arme zu nehmen …......,
aber anscheinend weißt du gar nicht mehr, wie das geht, obwohl du sonst alles weißt. Wann hast du
mich zuletzt in die Arme genommen, oder gar geküsst?
Wie viele Jahre ist das her? Sag´s mir.<
>Na nun übertreibe mal nicht so.<
>Wie viele Jahre? Sag´ s mir, wenn du es weißt. Und wann hast du mich zuletzt richtig geliebt?
Ich sage, r i c h t i g geliebt, so mit Laster, Lust und Leidenschaft und allem möglichen Trallalla.
Wann soll das gewesen sein? Weißt du´ s?
Ich weiß es nicht, das muss in meinem vorigen Leben gewesen sein.<
>Jetzt wirst du aber unsachlich. Merkst du nicht selber, dass du maßlos übertreibst?<
>Na dann sag´ s mir, wenn du es weißt. Aber du weißt es nicht, weil du es längst vergessen hast. Du
liebst mich nicht mehr.
Das ist es. Du hast es verdrängt und weißt gar nicht mehr, was das ist - LIEBE. Schlag´ mal nach im
Lexikon unter L. Lies mal nach, was das ist, und wie das gemacht wird. Und dann komm´ zu mir und
zeig´ mir, ob du kapiert hast, was da steht, du müder Muffel, du.
Wenn du mich anschaust, mich umarmst, mich küsst, meine Muschi streichelst - wie zuletzt vor 6
Monaten – jetzt ist´s mir wieder eingefallen und dann zu mir in meine Liebeslaube kommst, groß und
stark, und mir zeigst, wie sehr du mich noch liebst,
dann werde ich in deinen Armen dahin schmelzen vor lauter Glück.
Das ist Liebe. Jawohl, dahin schmelzen vor Lust und Glück. Ich sehe dir an, du denkst wieder, ich
übertreibe, aber das ist nicht übertrieben. Ich weiß genau, was ich fühle, denn ich bin schließlich eine
Frau. Oder weißt du das auch besser?<
WS 052006
Mein lieber Schatz, ich muss dir heute endlich ein Geständnis machen,
ich bin gespannt, ob du darüber weinen wirst oder vielleicht lachen.
Ich habe Plagiat betrieben ….....
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