Sie verlassen die Pool-Landschaft und gehen ein kurzes Stück einen breiten Gang entlang. Rechts öffnet Edward eine Türe und schiebt den zögernden Mika hinein. Es scheint sich um eine Art Ruheraum zu handeln. Einige breite Liegen stehen links und rechts. Die rechte Seite des Raumes besteht aus einer riesigen Panoramascheibe. Die üppige Flora davor wirkt wie ein Terrarium. Im Hintergrund kann man den Pool und die gutgelaunten Gäste beobachten.
„Knie dich nieder, Mika!“, befiehlt Edward. „Und halt still!! Wehe, du versuchst, abzuhauen.“
Mika zieht unsicher seine Nase hoch. „Bitte! Ich hab‘ das doch nicht gewusst!“, jammert er um Mitgefühl heischend, während er folgsam auf seine Knie sinkt.
„Das ist völlig egal!“ Edward kramt in einer Kommodenschublade und zieht eine kleine Lederpatsche hervor. „Nicht gerade sehr beeindruckend“, denkt er noch, zuckt dann jedoch mit den Schultern. „Soll ja nur eine Probe sein. Und bis jetzt fügt er sich phantastisch.“
Ohne weitere Vorwarnung, umrundet Edward den unsicheren Mika und klatscht mal hier mal da mit seiner Patsche auf bloße Haut. Vor allem auf die Pobacken und die Schultern. Selbst der Bauch, die Oberschenkel und die Brust sind Ziel seiner kurzen harten Hiebe.
Nach einigen Minuten ist Mikas Haut ziemlich rot und er versucht, trotz der hinter seinem Rücken gebundenen Hände, Edward auszuweichen. Zack! Das brennt und piekt jetzt doch ziemlich unangenehm. Schließlich kippt Mika um und während Edward gnadenlos und immer schneller nach ihm schlägt, schlängelt er sich geradezu, um ihm zu entkommen.
Sein Winseln und Aufstöhnen wird immer lauter. Und sein Betteln darum, dass Edward doch aufhören soll, ebenfalls. Das hört dieser natürlich gerne – und stoppt deshalb noch lange nicht seine Tortur. Vor seinem geistigen Auge taucht immer wieder dieser dunkelhaarige Sklave – Keno – auf und Mika muss stellvertretend die inzwischen wirklich unangenehm zischenden Schläge einstecken.
Schließlich schluchzt Mika nur noch und heult bei jedem weiteren Klatschen protestierend auf. So abrupt wie er anfing, beendet Edward seine Strafe. Er schmeißt die Lederpatsche auf eine Liege.
„Jetzt steh‘ auf, Junge! Ich hoffe, das war dir eine Lehre!“
Mika schiebt sich erst einmal auf die Knie hoch. Edward löst die gebundenen Hände und greift ihm helfend unter die Arme. Wankend steht sein Opfer auf.
„Na, komm‘ mal her!“ Tief und tröstend wird nun seine Stimme, die eben noch voller Hass jeden Satz ausgespuckt hat.
Mika lässt sich widerstandslos in Edwards Arme ziehen. Dessen Hände – groß und schwielig – fahren über Mikas rote gepeinigte Körperstellen.
„Aaah“, keucht dieser leise.
„Ist ja guut“, tröstet Edward weiter. „Das hast du gut gemacht. Du bist wirklich sehr fügsam.“
Er drückt Mikas Kinn hoch und fängt dessen völlig aufgelösten Blick auf. „Wahrhaftig! Ein Naturtalent“, denkt Edward begeistert. „Gut gemacht, George!“
Er wischt ihm mit beiden Handballen die Tränen aus dem Gesicht.
„Spürst du deinen Körper? Wie er brennt?“
Und zart, ganz zart fährt Edward weiter mit flachen Händen über Mikas Haut. Er knetet kurz dessen Pobacken.
„Spürst du das?!“
Mika atmet flach ein. „Ja“, keucht er nasal. „Das tut weh“.
„Ich weiß, dass es weh tut“, lächelt Edward mit seiner Haifisch-Grimasse. „Das ist genau so klar, wie die Tatsache, dass es dir gefällt, oder?“
Mika beißt verlegen auf seiner Unterlippe herum. „Ja“, flüstert er schließlich und starrt dabei auf seinen halb erigierten Schwanz.
Edward streichelt liebevoll Mikas Wangen, bevor er sich abwendet und mit einer Handbewegung auf eine Liege deutet.
„Setz dich doch! – Ich will dich was fragen, Mika.“ Ohne weiter darauf zu achten, ob er wirklich seiner Aufforderung nachkommt, spricht Edward weiter.
„Was würdest du sagen“, Er öffnet eine Flasche Wasser und hält sie Mika hin. „wenn du mit deiner Vorliebe für diese Art Sex richtig gut Geld verdienen würdest? Wenn du, sagen wir mal, für eine ähnliche Situation wie eben und mit eventuell anschließendem Geschlechtsverkehr so um die tausend Euro bekämst. Was meinst du?“
„Ich und Nutte. Das wär's noch“, denkt Mika im ersten Moment amüsiert. „Das würde Keno um den Verstand bringen.“ Doch im gleichen Augenblick wird ihm wieder entsetzlich klar, dass Keno gar nicht mehr in Deutschland ist.
Mika sinkt sprachlos auf eine Liege. „Tausend Euro“, flüstert er ungläubig und die vielen Möglichkeiten für sein Leben dringen in sein Bewusstsein.
Edward setzt sich ihm gegenüber auf die Liege.
„Das ist viel Geld, oder? Und du bekommst es für Dinge, die du wirklich gerne tust, die du genießt.“
Mika nickt langsam, während er sich dieser surrealen Situation, in der er sich auf einmal befindet, peu à peu bewusst wird.
„Maddie wäre deine Chefin und sie macht das wirklich gut. Außer dir arbeiten inzwischen so um die zwanzig Jungs und Mädels für sie. Die Kundschaft ist handverlesen. Kein normaler Pöbel. Alles gutsituierte Leute, die nur durch Mund-zu-Mund-Propaganda weiter empfohlen werden. Du wirst langsam herangeführt und brauchst keine Angst zu haben, etwas falsch zu machen. Was meinst du?!“
„Tausend Euro! Tausend Euro für eine kleine S/M-Nummer. Mein Gott! Ist er sicher, dass er sich nicht versprochen hat?“ Mikas Gedanken stolpern übereinander. Er kann es einfach nicht glauben.
„Dann wäre ich ja eine Nutte“, entschlüpft es ihm ungewollt. Doch Edward ist damit natürlich nicht zu schocken.
„Na und!! Nenn‘ es wie du willst. Glaubst du etwa auch nur einer von den anderen Gästen da draußen prostituiert sich nicht auf irgendeine Art und Weise? Ob die Weiber sich einen reichen Kerl angeln oder die Kerle im Büro ihr Maul nicht aufmachen, wenn ihnen was nicht passt, oder wenn es politisch besser ist zu schweigen?! Da ist ein Schwanz im Mund oder die Zunge in irgendeiner Muschi die ehrlichere Art sein Geld zu verdienen, meinst du nicht auch??!!“
Edward beugt sich herausfordernd in Mikas Richtung.
„Du könntest erst einmal hier wohnen. Maddie nimmt dich unter ihre Fittiche und weist dich in alles ein, was du wissen musst. Wir kleiden dich ein, du kriegst einen Personal-Trainer und du lernst, dich in gehobener Gesellschaft richtig zu benehmen. Du triffst viele einflussreiche Leute. Das solltest du nicht außer Acht lassen. Wer weiß … vielleicht ist irgendwann der oder die Richtige für dich dabei und du müsstest nie wieder deinen Arsch hinhalten.“
Mika presst verlegen die Lippen aufeinander. „Der Richtige …“, denkt er traurig. Doch dann sieht er Edward ernst an und nickt. „Keno lässt mich allein, will mich nicht mehr. Ich schäme mich nicht mehr für das, was ich will! Ich hab‘ nichts zu verlieren!“
„Okay, abgemacht!“ Und kaum hat er seine Zustimmung ausgesprochen, hält Edward ihm seine Hand hin.
„Ein Handschlag, Mika! Das ist wie ein Vertrag!“
Mika schluckt hart … und schlägt ein.
In diesem Augenblick öffnet sich leise die Türe und Maddie betritt den Raum, gefolgt von dem Jungen, der diese Anna begleitet.
„Wie ich sehe, seid ihr euch einig geworden“, setzt sie erfreut an. Sie beugt sich zu Mika hinab und umarmt ihn herzlich. „Willkommen an Bord!“
Mika lächelt zurück, kommt sich aber ein wenig dämlich vor, da er immer noch nackt ist und alle anderen irgendwie eine Bedeckung wenigstens für ihren Genitalbereich angelegt haben. Doch der Typ „Hallo, ich bin Danny“ lässt nun ganz nebenbei sein Handtuch fallen, welches er um die Hüfte geschlungen hatte.
Maddie setzt sich neben Edward auf die Liege und krault dessen Rücken.
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