Helmut Höfling - Als ob in mir November wär

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Dem Text vorangestellt ist der Spruch:"Dein Platz ist leer / Mein Herz ist schwer / Mir ist, / seit du gegangen bist, / als ob in mir November wär." Damit klingt schon an, um was es geht: eine Zwiesprache mit der verstorbenen Partnerin. Es ist ein Traum, in dem ER sich an SIE wendet, überwiegend ein Monolog, nur hin und wieder unterbrochen durch kurze Dialoge. Und wie im Traum läuft auch nicht alles chronologisch ab, sondern es sind Sprünge darin – mal vorwärts, mal rückwärts. Es ist ein langes Sterben, eine aufopfernde Pflege, mal Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung, mal Hoffnung und Illusionen – alles durchdrungen von einer ständig wachsenden Liebe. Nie zuvor waren beide so eng verbunden wie in dieser Zeit des Abschieds. «Trauer ist der Gipfel der Liebe» ist das Leitmotiv dieses «Requiems». -
Was ist nun dieser Text eigentlich? Es ist keine Autobiografie, auch keine reine Erzählung, ein Bericht schon gar nicht, kein reiner Monolog. Er hat vielmehr von allem etwas, auch von einem Musikstück, bei dem immer wieder bekannte Motive neu anklingen. Es werden keine Namen und keine Krankheit genannt, um dem «Fall» Allgemeingültigkeit zu geben. Vielmehr soll gezeigt werden, wie zwei Menschen sich in schwerer Zeit gegenseitig stützen und wie der Überlebende Tod und Trauer erleidet ein Schicksal, das jeden einmal trifft.

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Weißt du noch, wie ich dich in die Universitätsklinik gefahren habe? Wann und wie oft? Deine Augen, es ging um deine Augen, du drohtest zu erblinden. Ich sehe dich noch vor mir, als der Professor dir das sagte. Nichts hast du dir da anmerken lassen, noch nichts. Erst als wir draußen vor dem Portal standen, wo das Leben pulsierte, da kamen dir die Tränen. Das Leben der anderen, die nicht zu erblinden drohten, machte dir klar, dass du schon bald davon ausgeschlossen sein würdest. „Da müssen wir unbedingt etwas machen“, hatte der Professor entschieden. Das hieß Operation, erst das eine Auge, dann das andere. Und was würde dann übrig bleiben an Sehkraft…? Nur noch zwanzig Prozent, wie wir bald wussten. Aus mit dem Lesen von Büchern! Zeitung nur hin und wieder, kurze Berichte im elektronischen Lesegerät, was dich jedoch zu sehr angestrengt hat. Aber Hörbücher…! Ja, Hörbücher hielten jetzt Einzug ins Haus. Es war eine Freude, dir zuzuschauen, wie du auf dem Sofa lagst, die Stöpsel in den Ohren, und an deiner Miene ablesen zu können, wie ergreifend die Geschichte war, wie heiter oder auch traurig.

Kannst du dich noch an den Nachmittag nach der ersten Operation erinnern? Es war Ende März, ein ungewöhnlich milder Tag wie im Vorfrühling. Wir sind zusammen ins Freie gegangen, nach draußen in die parkähnliche Anlage des Universitätsgeländes. Viele Studenten, die gerade keine Vorlesung hatten, lagen im Gras, die einen lasen, die anderen redeten und lachten mit ihren Freunden. Wir beide saßen auf einer Bank, froh, dass alles so glimpflich verlaufen war, und voller Hoffnung. Wir waren schon an die Achtzig, ein altes Paar unter jungen Menschen, die unsere Enkel hätten sein können. Leise Wehmut keimte in mir auf: „ Man müsste noch mal zwanzig sein…“ Nein, das waren wir nicht mehr, aber „ und so verliebt wie damals …“, das waren wir schon. Wenn wir uns auch nicht wie die Pärchen öffentlich abgeknutscht haben. Es war anders. Tiefer. Eine enge Verbundenheit, wie sie durch Schicksalsschläge zustande kommt, wenn einer am Leid des anderen so leidet als sei es sein eigenes Leid. Länger als eine Stunde haben wir da gesessen und zugeschaut, wie plötzlich von jenseits der Klinikgebäude ein Enterich angeflogen kam und auf dem kleinen Teich landete. Aufgeregt schnatternd paddelte er auf dem Wasser umher, auf der Suche nach einer Gefährtin, bis er dann schließlich die Suche enttäuscht aufgab und als Junggeselle wieder davonflatterte.

Deine Augen…! Anfangs haben wir gedacht, es reicht jetzt, mehr braucht nicht dazu zu kommen. Ich hatte ja noch gesunde Augen. Augen, die jetzt für dich mitsehen mussten. Beim Einkaufen, beim Kochen, beim Überfliegen der Nachrichten in der Zeitung. Und der Todesanzeigen… Standen bekannte Namen darin…? Kam er näher – der Tod…?

Wäre es doch nur bei den Augen geblieben! Wie glücklich wären wir gewesen!

Aber kein Glück währt ewig. Und auf den ersten Schlag folgt meist auch der zweite.

„Ihre Frau ist mein Sorgenkind“, sagte die junge Ärztin, die in den Tagen zwischen Weihnachten und Neujahr Notdienst hatte. Lungenentzündung lautete die Diagnose, sogar eine schwere Lungenentzündung. Wie immer waren wir auch diesmal in unsere Oberstdorfer Zweitwohnung gefahren, in unser verschneites Paradies, um dort die Festtage zu verbringen, als es dich niederwarf. Du wolltest noch nicht sofort kehrtmachen, erst nach Weihnachten warst du dazu bereit. Wie ein angeschlagener Boxer in den Seilen so lagst du mehr als du saßt auf dem Beifahrersitz, als wir über die Autobahn rasten. Du wolltest nach Hause zur Ärztin, die dich seit Jahren kannte, aber sie war nicht da, in Urlaub. Drei, vier schwere Wochen hattest du zu überstehen, Aber du hast sie überstanden – und ich glitt gleichsam in deine Pflege hinein, ungewohnt für mich, denn all die Jahre warst du nie bettlägerig gewesen. „Was für ein Glück, dass es dich gibt!“, hast du immer wieder zu mir gesagt. Dabei war es doch selbstverständlich, was ich getan habe. Hattest du mir nicht auch jeden Wunsch von den Lippen abgelesen, wenn ich krank war? Ist nicht der eine für den anderen da…?

Ach, warum erzähle ich dir das alles, du weißt doch, was du erlebt und erlitten hast. Und auch, dass du nach Wochen wieder gesund warst. „Gesund“, so hieß es jedenfalls. Aber du spürtest etwas anderes und beharrtest auf einer gründlichen Untersuchung. Und du hattest recht. Leider. Nie zuvor hatte ich mir so gewünscht, dass du diesmal Unrecht hättest. Von der Krankheit, die in dir steckte, hatten wir noch nie etwas gehört. Mir schien sie nicht so bedrohlich. Dass du nicht mehr dieselbe sein würdest wie noch kurz zuvor, was soll’s…! Ich übrigens auch nicht. Man passt sich an, der eine an den anderen. Hauptsache, man hat sich noch.

Gerade als es bei dir aufwärts zu gehen schien, ging es mit mir bergab. Eine schwere Gürtelrose warf mich nieder. Starke Schmerzen quälten mich Tag und Nacht. Wochenlang. War es die Reaktion auf die Befürchtungen, die ich bei deiner Krankheit hatte? Nur nicht schlappmachen, hatte ich damals gedacht, sie braucht dich, deine Kraft und Fürsorge. Doch als ich sah, dass es dir besser ging, brach meine Kraft zusammen. Es war wie Höllenfeuer unter der Haut. Ein Wüten an den Nerven. Wenn ich jetzt sterben könnte, hätte ich nichts dagegen. So habe ich oft gedacht. Doch du warst dagegen. Immer wieder warst du da, wenn ich Zuspruch brauchte, deine Hilfe, deine Pflege. Und dass wir zur Erholung verreisen würden, sobald ich dazu in der Lage sei.

Ach, was rede ich von mir! Ein Klacks gegen das, was dich erwartete. Sollte ich einfach nur verstehen lernen, wie es ist, wenn man sich sterbenselend fühlt? Wenn man nichts dagegen hat, die Augen für immer zu schließen, weil alles, weil das Leben nur noch eine Last ist? Und wie man sich dennoch dagegen stemmt, weil man glaubt, für den Partner weiterleben zu müssen, damit er nicht wieder einsam ist, nicht verzweifelt wie schon einmal zuvor, vor Jahren.

Denn wie das ist, wenn der Partner plötzlich nicht mehr da ist, das hatten wir beide ein Vierteljahrhundert zuvor erleben müssen. Wenn man das Gefühl hat, aus der Zeit gefallen zu sein und nie mehr festen Grund unter den Füßen zu spüren. Und wie man dann plötzlich wiederauflebt, neue Kraft spürt und glaubt, die Welt aus den Angeln heben zu können wie ein Junger, voller Tatkraft und Zuversicht, wenn man in einem anderen Menschen – in dir! - einen festen Halt gefunden zu haben glaubt! Ja, wie ein Junger…, dabei waren wir beide schon über sechzig. Das Leben blühte noch einmal auf. Wie im Sturm zog der Frühling in uns ein, nichts konnte uns aufhalten, kein Hindernis war unüberwindbar, die Welt stand uns offen, weit über den Horizont hinaus, für uns gab es keine Grenzen, Land für Land haben wir erobert – und fühlten uns überall geborgen, weil der eine immer bei dem anderen war. Am schönsten aber waren unsere Reisen zu zweit, besonders nach Frankreich, wochenlang ins Blaue hinein, nie kam man sich irgendwo fremd vor, im Gegenteil immer so geborgen wie zu Hause, weil wir beisammen waren. Tag und Nacht schien für uns die Sonne, und ewig hätte es so weitergehen können.

Doch nichts währt ewig – am wenigsten das Glück. Aus heiterem Himmel kam der erste Schlag und traf deinen Sohn. Tot. Ganz unerwartet, ohne jede Ankündigung, mitten in der Blüte seines Lebens. Wie kann ein Kind nur vor der Mutter sterben! Ist das gerecht? „Ohne dich hätte ich das nicht überlebt“, hast du damals zu mir gesagt, „ohne deine Ruhe, deinen Halt.“

Dann traf es mich: Krebs. Ich sehe dich noch vor mir, die Angst in deinen Augen am Vorabend der Operation. Der Arzt im Krankenhaus hatte uns die lange Litanei vorgelesen, was dabei alles passieren könne, und mich dann unterschreiben lassen, dass ich trotz allem mit der Operation einverstanden sei. Bis zum Parkplatz habe ich dich hinausbegleitet. Erst als wir uns zum Abschied umarmten - ich zuversichtlich, ja sogar locker in der Erwartung, dass am nächsten Tag um diese Zeit längst alles überstanden sei – erst beim Abschied spürte ich deine Angst, deine Angst um mich. Ein flüchtiger Kuss, fast scheu, kein Wort mehr, du bliebst stumm. Den Blick abgewandt, drehtest du dich rasch um, damit ich nicht sehen sollte, was in dir vorging, und fuhrst überstürzt davon, dass die Reifen quietschten. Ich hatte verstanden, und Tränen trübten meine Augen, als ich dir nachschaute, Tränen des Glücks. Und Tränen des Glücks liefen mir auch immer wieder die Wangen hinunter, wenn ich mit erstickter Stimme unseren Freunden diesen Abschied schilderte und dabei stets betonte: „Das werde ich ihr nie vergessen!“

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