Britta Bendixen
PatchWords
25 Kurzgeschichten
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Inhaltsverzeichnis
Titel Britta Bendixen PatchWords 25 Kurzgeschichten Dieses ebook wurde erstellt bei
Vorwort Vorwort Lieber Leser, seit ich mich mit dem Schreibvirus infiziert habe, das war im Mai 2012, habe ich nicht nur Romane geschrieben, sondern auch eine erstaunliche Anzahl an Kurzgeschichten ‚verzapft‘. Eine Auswahl davon – nämlich die, die bei Wettbewerben gewonnen haben und / oder zu meinen persönlichen Favoriten gehören - sind in diesem Buch versammelt. Ich habe sie unterteilt, in Krimi, Historisches usw. So kannst du immer das lesen, wonach dir gerade der Sinn steht. Manchmal möchte man ja lieber eine Liebesschnulze lesen, an anderen Tagen ist man sozusagen in „Horror“-Stimmung. Ich denke, dass für jeden Geschmack etwas dabei ist. Und ich hoffe, dass der Krimi-Leser auch mal einen Blick auf die historischen Geschichten wirft bzw. der Liebesschnulzen-Liebhaber sich an die Horror-Storys wagt. Auf jeden Fall wünsche ich viel Spaß und spannende Unterhaltung – bei allen Geschichten!! Britta Bendixen Handewitt, im Sommer 2015
Kurioses Kurioses Eine Frage raubt mir den Verstand: Bin ich verrückt, oder alle anderen im Land? Albert Einstein
Paradies
Blütengeflüster
Kiwi
Einfach kann doch jeder
Quid pro quo
Kriminelles
Ein hochprozentiger Fall
Nur das Mondlicht war Zeuge
Der Geheimgriff
Der gekaufte Mord
Eine Minute zuviel
Herzliches
Der Trick mit dem X-5000
Im Zweifel für die Liebe
Gruseliges
Der Teufel soll dich holen!
Die Prophezeiung
Feenaugen und Elfenflügel
Märchenhaftes
Meine Suche nach Dornröschen
Die drei kleinen Schweinchen
Mein rotes Käppi, der Wolf und ich
Dramatisches
Der erste Schritt
Scherbenwelten
Historisches
Die Kräuterfrau
Die Frau des Kreuzritters
Ein später Gast
Die Sterne lügen nicht
Die letzten Zehntausend
Danksagung
Impressum neobooks
Lieber Leser,
seit ich mich mit dem Schreibvirus infiziert habe, das war im Mai 2012, habe ich nicht nur Romane geschrieben, sondern auch eine erstaunliche Anzahl an Kurzgeschichten ‚verzapft‘.
Eine Auswahl davon – nämlich die, die bei Wettbewerben gewonnen haben und / oder zu meinen persönlichen Favoriten gehören - sind in diesem Buch versammelt. Ich habe sie unterteilt, in Krimi, Historisches usw. So kannst du immer das lesen, wonach dir gerade der Sinn steht. Manchmal möchte man ja lieber eine Liebesschnulze lesen, an anderen Tagen ist man sozusagen in „Horror“-Stimmung.
Ich denke, dass für jeden Geschmack etwas dabei ist. Und ich hoffe, dass der Krimi-Leser auch mal einen Blick auf die historischen Geschichten wirft bzw. der Liebesschnulzen-Liebhaber sich an die Horror-Storys wagt.
Auf jeden Fall wünsche ich viel Spaß und spannende Unterhaltung – bei allen Geschichten!!
Britta Bendixen
Handewitt, im Sommer 2015
Eine Frage raubt mir den Verstand:
Bin ich verrückt, oder alle anderen im Land?
Albert Einstein
„Name? Alter? Herkunftsland?“
„Frank Fischer. 54 Jahre. Deutschland.“
„Todesursache?“
„Ich … äh, ja also, Herzinfarkt.“
Der Empfangsengel überreicht ihm ein Schild und Frank versucht, es an sein Jackett zu heften.
„Dauert das noch lange?“, brummt jemand hinter ihm.
„Bin ja schon fertig.“
„Das wird auch Zeit, verdammt! Ich warte hier seit … He! Wieso zum Teufel hat meine Uhr keine Zeiger mehr?“
„Meine Herren!“ Der Empfangsengel ist ungehalten. „Uhren brauchen Sie nicht mehr. Und noch etwas …“ Er sieht den Herrn mit den verschwundenen Zeigern an. „Fluchen ist an diesem Ort nicht erwünscht. Wenn Sie aber Wert darauf legen, können Sie der Entscheidung gerne vorgreifen.“
Der Mann ohne Zeiger erstarrt.
„Und was passiert jetzt mit mir?“, fragt Frank.
„Sie werden in Kürze aufgerufen.“
Frank nickt dem Engel zu und sieht sich um. Alles hier ist hell, weich und friedlich. Leise Musik schwingt in der Luft.
Ein Engel winkt ihn zu sich. Er kommt Frank vage bekannt vor. Zögernd geht er auf ihn zu.
„Hallo, Frank!“
„Hi. Kennen wir uns?“
„Allerdings.“ Der Engel runzelt die Stirn. „Du weißt es nicht mehr, stimmt‘s?“
Frank denkt kurz nach. „Tut mir leid“, sagt er. „Ich kann mich nicht erinnern.“
„Sommer 1977. Campingurlaub auf Sylt?“
Frank sieht ihn ratlos an und der Engel seufzt. „Die Nacht, in der die Imbissbude abgebrannt ist. Na, klingelt es?“
Franks Augen weiten sich. Sein Gesicht wird puterrot. „Tim?“
„Tom!“
„Entschuldige! Natürlich, Tom.“
„Was ist, soll ich dich ein bisschen herumführen?“
Frank zuckt mit den Achseln. „Warum nicht.“
Sie gehen ein paar Schritte.
„Wir haben drei Bereiche. Dies ist der größte.“
Tom weist nach rechts, wo Börsenberichte und Nachrichten über Bildschirme flimmern und Leute vor Computern sitzen.
Augen flackern, Finger huschen über Tastaturen, Smartphones und Tablets.
Frank staunt. „Sag bloß, es gibt auf virtuellem Weg noch Kontakt zur Erde.“
Tom lächelt. „Oh nein. Es ist nur eine Art Placebo. Aber sehr beliebt.“
Sie gehen weiter. Ab und zu erklingt eine Durchsage wie auf einem Bahnhof, nur lieblicher.
„Warum hast du nie angerufen?“, fragt Tom leise. „Ich hab echt gelitten, weißt du? Ich dachte, das mit uns wäre was Besonderes.“
Frank hüstelt. „Das war es auch.“
„Unsinn. Du wusstest ja nicht einmal mehr meinen Namen.“
„Entschuldige. Aber nach dem Urlaub damals begann meine Ausbildung“, versucht er zu erklären. „Ich hatte kaum noch Privatleben.“
„Ja, du warst sehr erfolgreich, ich weiß. Ich hab dich mal gegoogelt. So, hier ist der nächste Bereich.“
Er wirkt wie ein riesiges Wohnzimmer, mit Sitzecken und Sesseln aus knautschig-weißen Wolken. Es gibt Grünpflanzen, Spiele und nur wenige Fernsehgeräte, auf denen sich zufriedene Menschen Serien und Spielshows von früher ansehen.
„Hier sind all die, die ihr Leben lang hart gearbeitet, aber keine Ahnung von Computern haben. Die Generationen unserer Eltern und Großeltern. Es kommen nur noch selten Neue.“
„Bist du … schon lange hier?“
„Ja, eine Weile. Ein Porsche hat mich umgenietet.“ Tom führt ihn um eine Ecke. „Hattest du nicht auch einen?“
Frank schweigt.
Stolz zeigt Tom den letzten Bereich. Hier leben Mensch und Tier friedlich Seite an Seite, Löwen und Schafe, Katzen und Spatzen. Alle wirken glücklich und entspannt. Es gibt keine elektronische Unterhaltung, dafür Natur, Musik und Tanz. Und fröhliches Gelächter.
„Das ist aber schön hier!“ Frank ist begeistert. „Warum ist dies die kleinste Abteilung?“
Eine melodische Stimme ertönt, bevor Tom antworten kann.
„ Frank Fischer bitte an Schalter 2. “
Franks Lächeln gefriert. „Oje, das bin ich.“ Unsicher schaut er sich um.
„Schalter 2 ist dort. Wir sehen uns später.“
„Warte! Was ist das für ein Aufzug daneben?“
Tom lächelt geheimnisvoll. „Den dürfen nur ganz spezielle Menschen benutzen. Hoffen wir, dass du nicht zu ihnen gehörst.“
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