Penny Palmer
Adam und Eve
One-Night-Stand mit Folgen
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Inhaltsverzeichnis
Titel Penny Palmer Adam und Eve One-Night-Stand mit Folgen Dieses ebook wurde erstellt bei
1 Kapitel
2 Kapitel
3 Kapitel
4 Kapitel
5 Kapitel
6 Kapitel
7 Kapitel
8 Kapitel
9 Kapitel
10 Kapitel
11 Kapitel
12 Kapitel
13 Kapitel
14 Kapitel
15 Kapitel
16 Kapitel
17 Kapitel
18 Kapitel
19 Kapitel
Impressum neobooks
Eve Petarkas hatte furchtbare Kopfschmerzen und kam sich gerade vor als habe man sie unter LSD gesetzt. Sie stand in der Kopierkammer in denen die Mitarbeiter des Bostonians Magazins mit dem Gefühl etwas Verbotenes zu tun ihre Zigaretten schnell rauchten und den Kaffee in sich schütteten. Der Praktikant stand auf dem Flur, um zu warnen, wenn der Babynazi schnuppernd den Gang entlangmarschiert käme. „Wer um Himmelswillen ist das?“, fragte Steven Watts vom Sport gerade und deutete mit der manikürten Hand zum Fenster hinaus. Der Mann hatte die Hände eines Pianisten und den Mund einer Hure. Drei Frauen, Eve eingeschlossen steckten sofort den Kopf hinaus. Ein Mann von einen Meter fünfzig Körpergröße, der aussah als habe man ihm bereits als Baby mit Anabolika gepäppelt marschierte mit angewinkelten Armen in das Mister Olympia Fitnessstudio auf der anderen Straßenseite. Deshalb fanden die verbotenen Zigarettenpausen auch hier statt damit die Frauen und Steven die Männer beobachten und bewerten konnten. „Also der ist eine glatte Zwei!“, sagte Steve begeistert. Er stand auf muskulöse Typen und schien jetzt ein Faible für Monster entwickelt zu haben.
„Der ist eklig! Ich weiß es ist schlimm Menschen auszulachen, aber Steven verdammt der sieht aus wie Ralph von den Super Hero Ninja Turtles.“
Steve schüttelte den Kopf und boxte Eve freundlich gegen den Oberarm. „Du hast eben keine Ahnung wie es sich anfühlt von so einem Stier rangenommen zu werden als gäbe es keinen Morgen.“
„Du doch auch nicht, dein Freund wiegt im Höchstfall 70 Kilo und das nicht wegen irgendwelcher Muskeln.“
Steve seufzte und sah dem Super Hero Ninja Turtel hinterher. Er sah die drei Frauen an, „meint ihr ich hätte dort eine Chance? Ich könnte mich dort anmelden und mir ein Sixpack antrainieren.“
„Trink den Sixpack lieber, das macht mehr Spaß“, sagte Heulsuse.
Petermen, alle Praktikanten bei der Zeitschrift hießen Petermen, seitdem der erste Praktikant 1956 aus dem Fenster gesprungen war steckte seinen Kopf in die Räucherkammer und machte das Zeichen. Sofort wurde das Fenster aufgerissen und die Kaffeebecher und Zigaretten flogen in einem hohen Schwall auf die belebte Straße. Hektisch klemmte sich jeder ein Stapel Papier unter den Arm oder hielt sich sein Telefon an das Ohr und verließ Beschäftigung vortäuschend das Zimmer. Eve setzte noch die Kaffeemaschine in Gang und ging langsam zurück in die Redaktionssitzung. Um Punkt zwölf kam der Babynazi aus seinem Jalousien verhängten Glaskabuff und verteilte die Artikel. Steven als einziger Mann, der Babynazi hatte wirklich keine Ahnung, dass er stockschwul war, bekam immer den Sport zugeteilt. Eve hatte einmal den dummen Fehler begangen, auf seine Frage, wessen Leber gesund ist, die Hand zu heben und seitdem war Gastronomie ihre Sache. Keine gehobene Gastronomie keine leckere Küche, wo man sich satt essen konnte und dessen Artikel auch noch ernst genommen wurden, ihr Spezialgebiet war die Unterhaltungsgastronomie, eine Wortschöpfung des Babynazis. Der Chefredakteur riss die Glastür zu seinem Kabuff auf und kam aus dem Löwenkäfig marschiert und stellte sich, wie ein militärischer Heerführer ans Kopfende des langen Konferenztisches im Gemeinschaftsbüro. Er sah zur Wanduhr und wartete exakt dreißig Sekunden, bis es Punkt zwölf Uhr war. Dabei bewegte sich sein Mund, lautlos zählte er die Zeit rückwärts. Einer, so wurde in den Fluren des Bostonians kolportiert, der ihn gefragt hatte, warum er nicht einfach früher anfinge, wurde von ihm sofort gefeuert.
„Scheiße der hat stinkende Laune, er hat immer diese ekligen weißen Flecken am Hals, wenn er stinkig ist“, flüsterte Steve zu Eve.
„Warum hat er eigentlich immer so miese Laune?“
Steve war seit 7 Jahren beim Bostonian und hielt es damit 7 Jahre länger als die Meisten aus. „Er war Mal bei der Melbourne-Sun und hat wohl die Aborigines alle beleidigt, Murdock hielt es für besser ihn aus dem Schussfeld zu bringen, in Australien drohen dem Schandmaul zwei Jahre Gefängnis für den Dreck, den er erzählt und schreibt.“
Babynazis stechender Blick bohrte sich in die Anwesenden vier Reporter. Er sah aus, wie ein Terrorist, der die Geisel aussucht, die als Zeichen das man es ernst meint, vor laufenden Kameras abgeknallt wird. „Also ihr Hohlköpfe passt auf. Wisconsin Trottel“, er meinte Steve, „zwei Seiten und nicht schon wieder den Scheiß, welche Klamottenmarke welcher Red Sox Spieler bevorzugt, Sport du Trottel oder bist du in der Mode? Die verfluchten Eingeborenen“, er meinte alle Amerikaner, „sind wie bescheuerte Hottentotten ganz versessen auf Statistikperlen, also bring gefälligst ein paar, und wenn du es eben wie euer verfickter Finanzminister machst und dir völlig wahnsinnige aus den Fingern saugst.“ Der Redakteur sah Debra Collins, Heulsuse an die für die rührseligen Storys zuständig war. Die Frau war klein und tough, ihre Zeit als Kriegsberichtserstatterin der Atlantapost in Ruanda hatten sie abgehärtet. Heulsuse war durch so viel Blut gewatet, das sich ihr Sinn für Moral irgendwann aufgehängt hatte. Der einzige Mensch vor dem Babynazi so etwas wie Respekt hatte war sie. „Heulsuse bring mir diesmal bitte nicht wieder verkrüppelte Kinder, ich kann Kinder nicht ausstehen, ich habe mich von meiner Frau scheiden lassen, weil sie welche wollte. Also bring mir einen Armeeveteranen, der im Rollstuhl um Almosen bettelt, und der mindestens die Tapferkeitsmedaille bekommen hat. Oder bringe mir einen miesen Slum Lord, der bei dem Scheißwetter die Heizungen abstellt.“
Debra fragte gelangweilt: „Geht auch was mit Rentnern? Ich muss meine Großmutter besuchen, sie macht nicht mehr lange und hat dieses nette Haus, da kann ich die alten Leutchen gleich ausquetschen, ob ein Todesengel umgeht.“
„Wo?“
„Oma liegt in einem Altenheim in Black Bey.“
„Black Bey bist du bescheuert Heulsuse? Ich brauche was fürs Herz und die Altenheime in Black Bey sind Paläste. Also komm mir nicht mit so einem Mist sonst schicke ich dich das nächste Mal zu einer Sitzung der anonymen Onanisten und glaube mir die gibt es. Also bring mir irgendetwas, aber wehe es ist schon wieder so ein kleiner Krüppel. Also kein Aids, kein Krebs und verdammt nicht andauernd Kinder. Wir Leben in einer kaputten Stadt! Findest du nicht zur Abwechslung Mal was anderes, als krebskranke Kinder mit einem letzten Wunsch?“
Mit jedem seiner Worte war es spürbar stiller geworden. Eve kannte keinen schlimmeren Menschen, der Mann war ein Menschenhasser und dabei sah er recht nett aus. 1 Meter 70 groß, füllig und weiße buschige Augenbrauen und er trug immer ein Hawaiihemd. Aber er war nicht nett, sondern ein Mistkerl. Er sah zu Eve und sie konnte deutlich hören, wie die Göttin der Pressefreiheit gerade ihren Abschluss an der Bostoner Journalisten Schule in lauter kleine Schnipsel riss. Eve konnte sich bei aller Anstrengung keinen schlimmeren Menschen vorstellen, als den Babynazi, aber zumindest war sein Menschenhass allgemein und umschloss jede Nation, jede Kultur, er hasste einfach alles, was atmete und zwei Daumen hatte, außer Affen. Aber am meisten hasste er seine Angestellten und die Leser des Bostonian.
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