Uwe Westphal - Ehrenfried & Cohn

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Berlin 1935. Die jüdischen Modedesigner Kurt Ehrenfried und Simon Cohn haben es geschafft. Sie stehen vor ihrem größten Triumph: einer sensationellen Modenschau kurz vor den Olympischen Spielen. Doch die wachsende Gewalt und der Hass gegen Juden bedrohen den Erfolg von Ehrenfried & Cohn immer mehr. Gute Freunde werden über Nacht zu Feinden. Wer ist Täter, wer ist Opfer? Da ist der «anständige Verbrecher» Rube, wie Ehrenfried den Stoffhändler nennt, der durch Schmiergelder der Nazis reich wird und gleichzeitig die Flucht von Berliner Juden ins Ausland organisiert. Auch der schwule Simon Cohn, Partner und Top-Designer der gemeinsamen Firma flieht nach Palästina. Ehrenfried bleibt. Er klammert sich an seinen Traum, in Berlin das berühmteste Konfektionshaus zu leiten. Die Modenschau wird zu einem rauschenden Triumph. Das Publikum ist begeistert – doch Ehrenfried verliert innerhalb weniger Minuten all sein Hab und Gut. Ehrenfried flieht im letzten Moment mit seiner Frau Lore und seinen Kindern Max und Sara nach London. Er schließt sich dem britischen Geheimdienst an und arbeitet für den illegalen Widerstand im besetzten Frankreich. Ein Jahr nach dem Bau der Mauer reist Ehrenfried nach Westberlin. Er will zurückholen, was ihm die Nazis raubten: sein Konfektionshaus. Er ist bereit, den Kampf in der Stadt seiner größten Erfolge noch einmal aufzunehmen.

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„Wenn es ganz hart kommt, “ schlug sie ihm einmal vor, „kannst du dein Geld ja als Rabbiner verdienen.“

Flüchtig dachte Ehrenfried an Lores lächelnd vorgebrachtes Lob seiner rhetorischen Fähigkeiten. Windschilds Bemerkungen arbeiteten in ihm – und er an ihnen. Es gab zwei Möglichkeiten, die Lage zu entschärfen. Ehrenfried könnte, natürlich nach Rücksprache mit Cohn, einer Gehaltserhöhung von etwa sechs Prozent zustimmen und auf die Reaktion seiner Zwischenschneider warten. Aber vielleicht, dachte er, wäre es sinnvoller, Windschild und Glasow als die beiden Hauptstützen im Betrieb sofort mehr in die Firma einzubinden. Das würde auch dieses Geschwätz von Ariern und Nichtariern unterlaufen. Wer im gleichen Boot sitzt, der wird es wohl kaum versenken wollen. Ehrenfried entschied sich intuitiv und ohne die Folgen bis ins Detail zu durchdenken für die Beteiligungsoption und die Gehaltserhöhung.

„Nun schön“, sagte er beschwichtigend und schien die Worte über die nichtarischen Chefs zu ignorieren. „Ich mache Ihnen“, dabei schaute er in die Runde und blickte Glasow, Windschild und auch Landauer der Reihe nach an, „einen Vorschlag. Nach Rücksprache mit meinem Partner Cohn werde ich mich dafür einsetzen, dass Sie alle prozentual am Gewinn der Firma beteiligt werden.“ Niemand antwortete. Also redete Ehrenfried weiter und machte gleich Reklame für seinen Vorschlag. „Sie müssen sich das so vorstellen“, erklärte er wissend und mit sicherer Stimme, „wir stehen mit unserer Geschäftsentwicklung kurz vor einem ganz großen Durchbruch. Wenn sich die Nachfrage aus dem Ausland weiter so gut entwickelt und wir unsere Produkte gut im Wettbewerb halten können, dann können wir bald zu den ersten zwanzig Produzenten der Berliner Damenkonfektion gehören. Die Gewinne, die wir da hereinfahren, werden anteilig unter allen Mitarbeitern verteilt.“ Ehrenfried konnte selbst kaum glauben, was er da an Ort und Stelle seinen Mitarbeitern vorschlug. Und doch verfehlten seine Worte keineswegs ihre Wirkung auf Windschild und Glasow. Nur David Landauer, mit vierundzwanzig Jahren der jüngste Zwischenmeister, verzog kaum eine Miene, zündete sich eine Zigarette an und ging in Richtung des Werkstattausgangs zur Mohrenstraße.

Windschild und Glasow waren offensichtlich perplex. Mit dieser Reaktion von Ehrenfried auf ihren Vorstoß hatten sie nicht gerechnet. Ihr Plan, Ehrenfried völlig kalt zu erwischen, war gescheitert. Sie hatten offenbar gehofft, so jedenfalls deutete Ehrenfried das Schweigen der beiden, dass er sich bedroht oder gar in die Zange genommen fühlte. Indirekt hatten sie ihm vorgehalten, dass er als jüdischer Chef wohl allzu gern einen schnellen Ausweg aus diesem Konflikt gesucht hätte. Natürlich ärgerte es Ehrenfried auch, als jüdischer Chef bezeichnet zu werden, das empfand er schon fast als eine Verunglimpfung seiner Person.

Windschild und Glasow also, die NSDAP-Parteimitglieder, nun plötzlich als Partner und Anteilshaber eines jüdischen Konfektionsbetriebs? Ehrenfried hörte im Innersten Max Graumann aufjaulen. Und Simon Cohn würde ihn für völlig verrückt erklären. Was dann aber geschah, das verwunderte selbst Ehrenfried, der inzwischen nicht einmal mehr den muffigen Essensgeruch in der Werkstatt wahrnahm. Glasow, der schon viele Jahre im Betrieb verbracht hatte und der vor wenigen Minuten noch von Ariern und jüdischen Chefs schwadroniert hatte, wurde ganz zugänglich.

„Das ist ein faires und großzügiges Angebot“, sagte er mit fast gönnerhafter Miene und sah dabei Windschild an. Er wollte wissen, wie hoch der Prozentsatz denn werden könne und verfiel dabei gleich wieder in seine etwas devote Haltung, die er als Angestellter jahrelang wahrlich nicht nur gespielt hatte. Ehrenfried war das jetzt erst einmal einerlei. Es war überhaupt nicht seine Art, alle Karten gleich auf den Tisch zu legen. Noch wusste er ja nicht, welche Trümpfe er hatte.

Erst einmal hatte sein Angebot die Wirkung nicht verfehlt. Ehrenfried hatte Zeit gewonnen, die neuen Geschäftsmodalitäten auszuhandeln und musste nicht über die angeblichen Gräben zwischen Juden und Ariern reden. Das hätten Windschild und Glasow wohl gern so gehabt. Dabei hatten diese Unterschiede für den Aufstieg der Firma „Ehrenfried & Cohn“ überhaupt keine Bedeutung gehabt. „Gut“, sagte Ehrenfried lächelnd und wieder ganz der alte Arbeitgeber, „dann ist diese Versammlung ja jetzt beendet, und wir haben ein Ergebnis. Bitte denken Sie über das Angebot nach. In den kommenden Wochen werden wir konkrete Schritte einleiten.“ Mit der Aussicht auf dieses weitere Geschäftstreffen und dem Hinweis auf die zukünftige gute Zusammenarbeit verabschiedete Ehrenfried sich Richtung Werkstattausgang, vorbei an David Landauer, der im Türspalt stand und alles mit angehört hatte.

Als Ehrenfried in der warmen Sommerluft vor dem Firmengebäude in der Mohrenstraße 24 stand, schaute er auf seine Armbanduhr. Obwohl die Begegnung nur fünfzehn Minuten gedauert hatte, fühlte sich Ehrenfried erschöpft. Er atmete tief durch und sah Landauer an, der jetzt ebenfalls draußen vor der Tür stand. Als Ehrenfried noch ein Kind gewesen war, hatte ihm sein Vater Isidor manchmal Bilder gezeigt. Vergilbte Familienfotos aus Posen. Landauer erinnerte Ehrenfried an manche Gestalt auf diesen Fotos. Familien mit zehn oder gar mehr Kindern waren da zu sehen. Sein Vater, damals noch unverheiratet, hatte seine Familie und seine Heimat im Jahre 1896 auf dem Weg in die große und stürmisch wachsende Metropole Berlin mit ihren vielversprechenden Handelschancen zurückgelassen.

Die meisten Männer auf diesen Fotos trugen eine Kopfbedeckung. Sie sahen sehr biblisch und deshalb fast alle gleich alt aus. Die Männer aus Ehrenfrieds Familie waren in Posen seit gut 80 Jahren fast ausnahmslos im Altkleiderhandel beschäftigt. Denn nur der war den Juden erlaubt. Der Handel, die Herstellung und der Verkauf neuer Bekleidung unterlagen den strengen Bedingungen der Handwerkskammern. Die verlangten einen Gesellenabschluss oder sogar eine Meisterprüfung für die Herstellung von Bekleidung und die Ausbildung von Lehrlingen. Jüdische Schneider erhielten fast nie die Anerkennung der Handwerkskammern. Denn die fürchteten die Konkurrenz und die niedrigen Preise der jüdischen Schneider. Dennoch, das wusste Ehrenfried sehr gut: In den dörflichen und kleinstädtischen Provinzen Posens und Galiziens hatten die jüdischen Schneider in den vergangenen 60 Jahren meist eine ordentliche Ausbildung bekommen. Viele dieser Schneiderwerkstätten waren recht primitiv. Doch trotzdem ging eine große Zahl technisch sehr begabter junger Schneider aus dem Schtetl hervor. Wer von ihnen nach Berlin zog, weil er auswandern wollte oder vor Pogromen fliehen musste, der konnte sich oft gut behaupten. Diese Leute führten dann mitunter Betriebe mit bis zu 30 Arbeitern. Trotzdem hatten die wenigsten ein Interesse daran, sich bei den Handwerkskammern anzumelden. Man hätte sie dort wohl auch kaum als Mitglied haben wollen. Das wusste Ehrenfried von Schneidern, die es versucht hatten.

So siedelten sich im Ostteil Berlins zahlreiche jüdische Schneiderwerkstätten an. Für die Umsetzung der Schnittentwürfe der Berliner Konfektion wurden sie rasch unverzichtbar. Doch schon nach dem Weltkrieg, das hatte Ehrenfrieds Vater erzählt, gingen immer mehr junge Schneidertalente in die großen Firmen der Konfektion. Denn dort konnten sie sehr viel mehr Geld verdienen. Als Ehrenfrieds Vater in Berlin ankam, konnte er rasch ein gut gehendes Geschäft für Seiden und Stoffe in Moabit aufbauen. „Isidor Ehrenfried – Stoffe aller Art“, das stand auf dem Firmenschild über dem Laden, in dem er vier Verkäufer beschäftigte. Kurt Ehrenfried wuchs in Berlin-Moabit auf, ging dort zuerst auf die Grundschule und wechselte an ein Gymnasium in Charlottenburg.

Landauer also sah diesen Männern auf den alten Fotos aus Posen, die Isidor seinem Sohn manchmal gezeigt hatte, sehr ähnlich.

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