Monika Arlt - Symbolische Dimension des Wohnens in der Stadt

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Symbolische Dimension des Wohnens in der Stadt: краткое содержание, описание и аннотация

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"Die symbolische Dimension der Stadt" – was ist das? Dieses Buch versucht genau das zu erklären und ein Gefühl dafür zu schaffen, welchen Einfluss Symbole auf unseren Alltag, welche Bedeutung Sie für unser Wohlbefinden, das Befinden ganzer Bevölkerungsgruppen bis hin zu Nationen haben.
Stadtplanung kann und sollte einem besseren Leben und Lebensgefühl dienen, indem Wohnverhältnisse geschaffen werden, die sich auf das menschliche Miteinander, auf das individuelle Befinden positiv auswirken. Inwieweit Symbole dabei eine Rolle spielen, ist den meisten Menschen nicht bewusst, insbesondere in Deutschland, wo die Symbolik durch den Symbolmissbrauch der Nazis im Dritten Reich geradezu tabuisiert ist.
Das Verständnis und ein Gefühl für die Symbolik an sich, und ihre vielfältigen Einsatzmöglichkeiten, werden anhand zahlreicher Beispiele aus Architektur, Kunst und Literatur vorgestellt, sodass auch der mit der Materie nicht vorbelastete Leser sich nach wenigen Seiten mit der Thematik vertraut fühlt. So können Fachleute und Laien gleichermaßen einen gemeinsamen Nenner für ein Thema finden, das vornehmlich in Architekturkreisen Erwähnung findet, aber letztlich uns alle angeht.

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In Deutschland, wo nationale Rituale wie nirgendwo sonst durch den Nationalsozialismus diskreditiert worden sind, ist die Überlegung sich solcher Instrumente wie Rituale zu bedienen, von Vorbehalten begleitet. Und wie bei den sexuellen Übergriffen von Lehrern auf ihre Schüler bekannt geworden ist, haben sich gerade im Machtgefälle von Lehrer und Schüler die Lehrer manches Mal der Macht von Ritualen bedient, indem sie dem Missbrauch den Charakter von Initiationsriten gegeben haben. Auch die Beschneidung von Mädchen in vielen Ländern der Welt ist ein ritualisier Akt. Symbolisch steht dahinter die Macht über den Körper und das Körperempfinden der Frauen, die ihnen ein vollwertiges, lustvolles „Frau sein“ zunichtemacht.

Im alten Europa waren Rituale Anlässe, um die Ordnung der Gesellschaft immer wieder aufs Neue zu inszenieren, die Zusammengehörigkeit ihrer Mitglieder zu bekräftigen, sowie Rechte und Pflichten zu begründen. Rituale wie Prozessionen zu bestimmten Festtagen, Weihen, Schwören, Knien, Thronen, auch Mahlzeiten mit bestimmten Abfolgen von Speisen stifteten durch ihre Erwartungssicherheit und Gleichförmigkeit Struktur und Dauer. Sie bildeten die innere Ordnung der Gemeinwesen ab. Sie waren „Spectacula“, die oft auch auf Bühnen vor Publikum aufgeführt wurden. Ihre symbolische Funktion war und ist es, Verbindung und Verbindlichkeit zu stiften. Wie die Symbole sind die Rituale Ausdruck eines „Mehr“, haben einen Bedeutungsüberschuss, der positive aber auch negative Wirkungen zeitigen kann. Akademische Rituale in den Verbindungen hatten und haben immer die Aufgabe, Verbindlichkeit herzustellen und auszudrücken.

Unbehagen und Misstrauen gegenüber Ritualen sind dort angebracht, wo sie angeordnet werden, wo sie undurchschaubar sind und wo sie missbraucht werden. Die formative Gewalt von Ritualen lässt sich an den Massenfesten in Diktaturen ablesen. Den Teilnehmern werden genaue Plätze in der Hierarchie zugewiesen, vermeintliche Feinde werden konsequent ausgeschlossen. Solche Feste waren Grundpfeiler nazistischer, aber auch kommunistischer Ideologie und sind es heute noch in Nordkorea und überall dort, wo Menschen in „betonierten Strukturen“ zu Massen-Events gezwungen werden.

Wie die Symbole, bringen sich Rituale in Bildern zum Ausdruck, und die Deutung, das Verständnis der Bilder macht es möglich ihre Absicht, die Implikationen der Symbole und Rituale nachzuvollziehen. Der Kult der Führer- und Heldenverehrung, Bilder, die sich als Propaganda erweisen, überdimensionale, monumentale, pharaonische Projekte deuten weniger auf Entwicklung und Zukunft, als auf Stagnation und Störung.

Beruhen Rituale aber auf eigenen oder auf positiven kollektiven Lebenserfahrungen, dann sind sie Werkzeuge, den Geist bewusst zu lenken. Sie können wie die Symbole manchmal auch durch tiefere Einsichten den Weg ebnen. Sie können bestimmte Haltungen zum Ausdruck bringen — und sie können Halt geben, wo Brüche und Störungen das Bewusstsein beeinträchtigen. ( Trink erst mal eine Tasse Tee , so der Zenmeister vom blauen Fels.)

Raum für Rituale waren in früheren Zeiten die Aufmarschplätze in der Stadt. Heute noch sind es Kirchen, in denen Rituale, die Gottesdienste, stattfinden. Shopping wird durch die Werbung zum Einkaufsritual stilisiert, der Catwalk in der Stadt ist die Bühne für die ritualisierte Selbstdarstellung. Dem Ritualcharakter von massenhaftem Picknicken und Grillen im Grünen, in den städtischen Parks, lässt sich wohl nur mithilfe anderer Rituale und Symbole beikommen, die den Schutz der Parks und der Natur zum Gegenstand haben. Mit einem Verbot dieses lustvollen, gemeinsamen Rituals, wie es der Bezirk Mitte in Berlin für den Tierpark für das Jahr 2012 angeordnet hat, ist es nicht getan. Appelle und Sanktionen reichen nicht aus, um den Grillmüll in den Griff zu bekommen. Es gilt, Rituale und Symbole zu entdecken, die die Verantwortlichkeit und die Zuständigkeit der Menschen, die den Müll verursachen, zum Thema machen. Auch hier macht es den Unterschied, authentisch und bürgernah zu agieren oder durch Verbote, Zerstörung, Abriss oder Inszenierungen, der Ungastlichkeit symbolisch Ausdruck zu verleihen.

Mythen

Jedes Kind, das ein Papierschiffchen auf einer Pfütze fahren lässt, ist schon in einer anderen Welt, in einem kleinen Mythos. ( Anselm Kiefer im Spiegel-Gespräch Trümmer sind Kunst in: DER SPIEGEL, 27/2009.)

Mythen erklären die Welt nicht, sie sind eine von vielen möglichen Aneignungsformen der Wirklichkeit, die etwas von den kulturellen Vereinbarungen der Vergangenheit erfahren lassen..

Mythos ist ein vielgestaltiger Begriff, der häufig und ganz unterschiedlich verwendet wird. Peter Tepe, Professor an der philosophischen Fakultät der Heinrich Heine Universität in Düsseldorf hat auf der Grundlage von über 100 Texten mehr als 50 Bedeutungen herauskristallisiert.

Im Brockhaus findet sich der Begriff für Erzählung bzw. Ursprungs- oder Schöpfungserzählung. Die Mythen erzählen von urzeitlichen Ereignissen in Form irrationaler, märchenhafter und wundersamer Geschichten. Sie sind so alt wie die Menschheit, und sie erzählen von der allmählichen Organisation der menschlichen Gesellschaft. Es handelt sich dabei um symbolische und idealisierte Darstellungen dieser ursprünglichen Ereignisse mit dem Anspruch einer — allerdings keineswegs eindeutigen — Deutung der Welt. Mythen wurden von Generation zu Generation weitergegeben, verändert und erweitert. Indem sie damalige Wirklichkeiten in Form von „Großerzählungen“ erklärten, wurden die wirklichen Geschehnisse entpersonalisiert, die Protagonisten der Geschichten wurden zu Symbolen.

Im allgemeinen Sprachgebrauch allerdings reicht die Spannweite des Mythosbegriffs von einer unwahren Erzählung, etwas falsch Verstandenem, einer Illusion bis hin zu einer Identifikations- und Symbolfigur, die Vorbild- und Leitcharakter hat.

Schon Sokrates hatte auf der Agora in Athen Mythen als Lügen lächerlich gemacht, und von dem Dichter Xenophanes ist der Ausspruch überliefert: Wenn die Pferde Götter wären, sähen die aus wie Pferde. Mit diesem Ausspruch hat Xenophanes dem Muster der Projektion Ausdruck gegeben, und er hat damit wohl auch gleichzeitig die Mythen der griechischen Götterwelt ins Wanken gebracht. Mythische Potenz hat dadurch aber nicht gelitten. Dafür wird keine Götterwelt benötigt — es genügt die Ästhetik oder die Außergewöhnlichkeit eines Objektes oder einem Geschehen, das den Mythos begründet. Ansehen, Prestige, Selbsterhöhung, Heldenhaftigkeit sind Motive dazu, und Künstler waren und sind oft die Ausführenden, die Vermittler.

Tatsächlich spiegelt ein wirksamer Mythos wie eine Projektionsfläche bestimmte Bewusstseinszustände. Er kann damit auch aktuell zur Erklärung unverständlicher und problematischer Wirklichkeit genutzt werden.

Die Aufklärung wollte die Mythen auflösen, wollte sie durch Wissen und Erkenntnis entmachten. Quellen der Mythen sind aber Ereignisse, die Menschen immer wieder zustoßen. wie das bei Liebe, Erfolg, Trennung oder Tod der Fall ist. Sie lassen sich nicht „abschneiden“, aber sie lassen sich begreifen in den Epen, Tragödien, Kunstwerken, in der Poesie und auch in den baulichen Gestalten der Stadt oder in Form baulich-räumlicher Unternehmensdarstellung.

Im Mercedes-Benz-Museum in Stuttgart-Untertürkheim gibt es sogenannte Mythosräume, die die Markenentwicklung von Mercedes-Benz chronologisch dokumentieren. In einer Art „Zeitmaschine“, die beinahe sakralen Charakter hat, werden Geschichte und Gegenwart erzählt und Devotionalien ausgestellt. Das Unternehmen hat zielgerichtet mit dem Mythosbegriff im Sinne seiner Unternehmenskultur und -kommunikation gearbeitet. Natürlich geht es darum, die Besucher zu beeindrucken, aber die Distanz für eine vergnügliche Rezeption ist in diesem Zusammenhang durchaus gegeben.

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