Annah Fehlauer - Worte wie wir

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"Mit den Worten und Geschichten ist es wie mit Katzen. Sie kommen nicht zu dir, nur weil du sie rufst und willst, dass sie kommen. Sie sind eigenwillige Wesen. Du kannst ihnen zart die Hand hinstrecken und versuchen, sie behutsam in deine Nähe zu locken oder besser noch sie bezirzen, dich in ihrer Nähe zu akzeptieren. Aber, anders als Hunde, lassen sich Katzen nicht abrichten, nicht dressieren, nicht wirklich zähmen. Und so ist es eben mit Worten auch. Mit den richtigen jedenfalls. Mit denen, mit denen man zaubern kann." Mit diesen Worten erklärt Catharina ihrer kleinen Freundin Marie, die sich für alles interessiert, was mit Worten und Sprache zu tun hat, warum es ihr manchmal schwerfällt, die richtigen Worte für eine Geschichte zu finden.
Catharina, eine alleinstehende ehemalige Lehrerin, liebt die Nachmittage, an denen das Nachbarskind sie besuchen kommt, genau wie die neunjährige Marie selbst. Doch die ältere Frau muss sich zusehens eingestehen, dass die Begegnungen mit Marie immer wieder Erinnerungen in ihr wecken, die sie lange versucht hat zu verdrängen.
Ella und Mariella sind ein ebenso glückliches wie ungleiches Paar, dessen Gegensätze sich anziehen und ergänzen. Doch dann trifft Ella eine Entscheidung, die alles verändert. Wie weit dürfen wir gehen, um die zu beschützen, die wir lieben?
Dann ist da noch Martin: Martin, der eine Zeit lang mit Catharina verheiratet war. Wenn sie einander liebten und die Freiheit gaben, die jeder von ihnen brauchte, warum war ihre Ehe dennoch nicht von Dauer?
Wie hängen die Fäden, die Catharina und Marie mit Martin, Ella und mit Mariella verbinden, zusammen? Und wie lassen sie sich entwirren?
Dies ist die Geschichte außergewöhnlicher Freundschaften, langjähriger Geheimnisse und dem komplizierten Verhältnis von Wahrheit und Lüge. Es ist eine Geschichte vom Leben und Sterben, vom Weinen und Lachen, von Worten und vom Schreiben – und die Geschichte einer großen Liebe.

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Ihr Vater war ein renommierter Heidelberger Herzspezialist, der, als Catharina dreizehn war, einen hochdotierten Posten an einer Berliner Privatklinik angenommen und die Familie aus dem beschaulichen, wenngleich etwas provinziellen, Städt­chen am Neckar in die Großstadthölle, wie Catharinas Mutter die spätere Hauptstadt zu nennen pflegte, verpflanzt hatte.

Während des Jahres vor dem Umzug hatte es zwischen den Eltern noch mehr und noch lautstärkere Streitereien gegeben als ohnehin schon üblich, und Catharina hatte, von den Eltern unbemerkt, eines Tages eine Diskussion belauscht, in der der Vater anbot, ihrer Mutter die Villa in Heidelberg sowie ein großzügiges monat­liches Taschengeld zu überlassen.

Catharina hatte nie wirklich verstanden, weshalb ihre Mutter dieses Angebot damals nicht angenommen oder was ansonsten dazu geführt hatte, dass schließlich doch die gesamte Familie Düsterweg nach Berlin umzogen war. Falls ihre Mutter gehofft hatte, sie und ihr Mann würden trotz seiner zahlreichen Affären noch einmal zu einander finden, musste ihre Hoffnung in den folgenden Jahrzehnten bitter enttäuscht worden sein.

Mit Anfang Zwanzig hatte Catharina mehrfach den Versuch unternommen, ihre Eltern von ihrem Lesbischsein in Kenntnis zu setzen, der jedoch regelmäßig daran scheiterte, dass ihre Mutter behauptete, das sei nur eine Phase. Ihr Vater hingegen vertrat sogar allen Ernstes die Ansicht, sie wolle ihn nur provo­zieren, da sie genau wisse, dass ihn der Anblick zweier sich küssen­der Frauen regelrecht ekele, wenngleich der Anblick zweier sich küssender Männer noch schlimmer sei.

Das erste Mal, als ihr Zwiegespräch mit den Eltern derart eskaliert war, hatte Catharina kaum glauben können, mit welch verletzenden und respektlosen Aussagen insbesondere ihr Vater auf ihr versuchtes Coming-out reagierte.

Es entbehrte nicht einer gewissen Ironie, dass Catharina ihrem Coming-out vor ihren Eltern mit großer Sorge ent­ge­gen­ge­blickt hatte, um dann feststellen zu müssen, dass die Eltern es gar nicht als ein solches verstanden, sondern weiterhin davon ausgingen, sie mache sowohl sich selbst als auch ihnen etwas vor.

Ein ähnliches Maß an Ironie des Schicksals sah Catharina jedes Mal dann am Werke, wenn sie daran dachte, dass aus­gerechnet ihr Vater, ihr empathieloser Vater, ein berühmter und erfolgreicher Herzspezialist und zugleich einer der Menschen war, der ihrer Ansicht nach am wenigsten vom menschlichen Herzen und dessen Irrungen und Wirrungen verstand.

„Du magst nicht darüber reden, stimmt’s?“, Maries Stimme riss Catharina aus ihren Gedanken.

Sie hatte keine Vorstellung davon, wie lange sie geschwiegen und sich in Erinnerungen verfangen hatte. Erst der Blick auf Maries Bild ließ sie annehmen, dass sie mehrere Minuten lang getag­träumt hatte. Sie hielt noch immer eine der Tassen in der Hand und stellte fest, dass die Kakaoreste in der Zwischenzeit an­getrock­net waren.

„Das ist es nicht, meine Süße. Es ist nur recht kompliziert zu erklären, warum es mit Martin und mir als Ehepaar nicht mehr gepasst hat, und ich weiß noch nicht, wo ich anfangen soll. Aber ich verspreche dir, eines Tages werde ich versuchen, dir das zu erklären. Nur heute schaffe ich das nicht. Es ist auch schon ziemlich spät, und ich vermute, deine Mama wartet schon auf dich.“

Marie widersprach nicht.

Doch sie sah etwas betrübt aus, als sie anfing, ihre auf dem Küchentisch verstreuten Schul- und Malsachen einzupacken. Ob sie betrübt war, weil sie nicht mehr erfuhr oder weil der gemüt­liche Kakao- und Kuchennachmittag zu Ende ging, konnte Catha­rina nur mutmaßen. Vielleicht war es eine Mischung aus beidem, wobei Marie tapfer versuchte, sich ihre Ent­täuschung nicht anmerken zu lassen.

Jule schien die Aufbruchsstimmung ebenfalls wahrzunehmen. Wäh­rend sie eben noch zusammengerollt und leise schnurrend neben Marie auf der Küchenbank gelegen hatte, streckte sie nun die Glieder, sprang von der Bank und strich um Maries Beine, während die beiden zur Wohnungstür gingen.

Kam es Catharina nur so vor, oder umarmte Marie sie an diesem Tag wirklich ein bisschen länger und fester, bevor sie sich mit ihrem typischen „Hab dich lieb“ verabschiedete und die Stufen runter zur eigenen Wohnung hüpfte?

...5...

„Warst du nicht mal Lehrerin?“ Marie sah Catharina fragend und ein wenig kritisch an.

„Stimmt, das war ich“

„Aber jetzt bist du keine mehr.“

„Nein. Jedenfalls arbeite ich nicht mehr in einer normalen Schule.“

Nach einer kleinen Pause ertönte Maries Stimme wieder: „Wurdest du rausgeschmissen?“

„Nein, Marie, ich wurde nicht rausgeschmissen. Ich bin freiwillig gegangen.“

„Warum? Haben die Schüler dich so doll geärgert?“

„Nein, gar nicht. Ich meine, natürlich gab es immer wieder mal Schüler, mit denen es ein bisschen schwierig war, aber im Großen und Ganzen habe ich mich sehr gut mit meinen Schülern ver­standen. Und den Schülerinnen natürlich.“

„Und wieso gehst du jetzt nicht mehr in die Schule?“

„Weil ich irgendwann gemerkt habe, dass das nicht mehr für mich passt.“

„So wie mit Martin?“

Catharina musste lachen und verschluckte sich dabei beinahe an ihrem Tee.

„Naja, so ähnlich. Nur aus anderen Gründen. Du hast übrigens ein tolles Gedächtnis, meine Süße.“

„Vielleicht gehe ich auch einfach nicht mehr in die Schule.“ Marie schien laut zu denken.

„Warum möchtest du denn nicht mehr in die Schule gehen, meine Süße?“

„Weil wir so viel doofe Sachen lernen müssen. Und soooo viel Hausaufgaben aufbekommen. Und weil meine Deutschlehrerin so doof ist.“

„Na siehst du, da sind unsere Schwierigkeiten mit der Schule gar nicht so verschieden. Ich hatte auch irgendwann ein großes Problem damit, dass ich den Schülern so viele Sachen beibringen musste, die ich gar nicht so richtig wichtig fand.“ Und so wenig von dem beibringen durfte, was ich für wirklich wichtig halte . „Und so viele Hausaufgaben aufgeben musste.“

„Und warum hast du ihnen nicht einfach andere Sachen bei­gebracht und keine Hausaufgaben aufgegeben?“

„Das ist gar nicht so einfach, Marie. Ich habe es immer wieder versucht, aber ich bin auch immer wieder gescheitert. Es gibt ziemlich viele Regeln für Lehrer. Und eine davon besagt, dass man den Schülern das beibringen muss, was von bestimmten Leuten vorgegeben wird.“

„Was sind denn das für Leute?“

„Nun, es sind Leute, die der Ansicht sind, sie wissen, was gut und richtig und wichtig für Kinder ist zu lernen.“

„Lehrer und Eltern?“

„Es sind wohl auch ein paar Lehrer und Eltern dabei. Vor allem sind es aber Politiker und manchmal auch Leute, die in der Wirt­schaft arbeiten.“

„Dann kann mein Papa also auch mitbestimmen? Der arbeitet doch auch in der Wirtschaft.“ Soweit Catharina wusste, war Maries Vater Bauingenieur und vornehmlich auf Brückenbau spezialisiert.

„Ich glaube eher nicht, dass dein Papa da mitreden darf. Es sind Leute, die indirekt von vielen Menschen gewählt wurden und deren Partei dann bestimmt hat, dass sie im Bereich Schulbildung arbeiten sollen. Weißt du, was eine politische Partei ist?“

„Ja, ich glaub schon. Aber ich verstehe nicht, warum die bestimmen, wer über die Schulaufgaben bestimmen soll. Warum machen das denn nicht die Kinder und meinetwegen die Eltern? Und die Lehrer, wenn’s unbedingt sein muss?“

„Die Kinder wissen ja gar nicht, was es alles so zu lernen und zu wissen gibt. Und außerdem sind viele Erwachsene der Meinung, wenn die Kinder sich aussuchen dürften, was und wie und wann sie lernen, würden sie einfach gar nichts mehr lernen.“

„So ein Quatsch.“

Catharina lachte laut auf, als sie die Empörung in Maries Stimme wahrnahm.

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