Babett Weyand - Vom Sand in deinen Schuhen

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Harald will sterben.
Anja und Rainer wagen einen Neubeginn.
Für Chrissi brechen unbekannte Zeiten an und Elisabeth unterstützt sie dabei.
Holger erlebte seinen schlimmsten Alptraum und Ruth steckt noch mittendrin.
Sieben Menschen, die sich an der holländischen Nordseeküste kennenlernen und für die sich an diesem Sommertag ihr Leben grundlegend verändert. Jeder Einzelne von ihnen steht an einem Wendepunkt in seinem Leben und teils aus banalen Gründen kommen sie ins Gespräch miteinander. Es geht um spontane Begegnungen, vertane Chancen im Leben und die Frage, warum wir eigentlich immer auf irgendetwas warten. Wir warten, obwohl wir die Zeit und die Möglichkeiten hätten, unser Leben selbstbestimmt in die Hand zu nehmen.
Es ist ein emotionaler Roman, der das Leben bejaht und für Leser gedacht ist, die darüber nachdenken, was es bedeutet, am Leben zu sein.
Die Autorin Babett Weyand, geb. 1976, nimmt den Leser mit auf eine Reise durch die Lebensgeschichten ihrer Protagonisten und erlaubt uns einen Blick in die Tiefen der menschlichen Seele. Der kraftvolle und intensive Schreibstil inspiriert nicht nur, er bietet dem Leser auch die Möglichkeit das eigene Leben zu erfahren.
Ganz nach dem Motto: Worauf wartest du noch? Nimm dein Leben verdammt noch mal selbst in die Hand, erst dann kannst du glücklich sein!

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„Und trotzdem wollen Sie mich noch operieren?“, fragte Harald nach.

„Ja natürlich. Wir werden schauen, ob wir den Tumor komplett entfernen können und auch, ob die Metastasen in der Leber noch operabel sind. Danach werden wir Sie einer Chemotherapie unterziehen. Und selbst wenn Sie dadurch weitere Monate Lebenszeit gewinnen, hat es sich doch schon gelohnt.“ Sein Arzt versuchte krampfhaft Zuversicht und Hoffnung zu verbreiten, aber es gelang ihm nur bedingt.

„Aber zu welchem Preis?“ Die Frage blieb unbeantwortet im Raum und Harald wollte gar keine Antwort darauf. Denn auch diese kannte er längst.

Der Arzt ratterte seinen Therapieplan runter, aber Harald hörte nicht mehr zu. Er sah aus dem Fenster, die ersten Krokusse auf der teilweise noch schneebedeckten Wiese läuteten den Frühling ein. Wie herrlich. Alles hat seinen Lauf. Ein Kommen und Gehen. Er spürte, dass er nun in einer Maschinerie gefangen war, aus der es kaum ein Entkommen geben wird. Bis zum letzten Atemzug und er fragte sich unwillkürlich, ob er das überhaupt alles wollte. Sollte so sein Leben zu Ende gehen, fest gekettet an surrenden Maschinen, gefesselt an rollenden Krankenhausbetten? Er saß immer noch in diesem Arztzimmer und sah auf das Bild von rotem Klatschmohn. Die Freiheit würde ihm bleiben. Stimmte das?

Er wollte doch nur Klartext, keine Gefühlsdudelei. Er wünschte sich jemanden, der ihm knallhart an den Kopf warf, dass drei Monate zu leben, Scheiße ist. Dass läppische drei Monate der mickrige Rest deines Lebens sind. Dass es in drei Monaten eben nicht mehr machbar ist, all seine verbliebenen Wünsche zu erfüllen. Dass diese Zeit noch nicht mal ausreicht, sich angemessen von seinen Lieben zu verabschieden. Es wird so vieles nicht mehr gesagt werden können. Herzliche Umarmungen, tröstliche Abschiedsworte, ein letzter Blick, mehr bleibt nicht.

Es bleiben ihm drei Monate, obwohl doch noch Jahre geplant waren. Er will noch einmal von Herzen lachen müssen. Lieben, dass sich die Welt um ihn herum dreht. Genießen, mit allen seinen Sinnen. Ein einziges Mal noch in die Welt von „Gandhi“ eintauchen, die Welt unter den Füßen verlieren, schwebend durch die Lüfte gleiten.

Er hatte alles mitgemacht. Die Übelkeit, das Erbrechen, die unerträglichen Schmerzen nach der Operation, die Qualen der Chemotherapie und die Tränen seiner Liebsten. Die Hoffnungslosigkeit und Ungewissheit, die vergeblichen und hilflosen Versuche seiner Freunde, ihn für Stunden aufzumuntern und die Qualen vergessen zu machen. Die ehrlichen und schmerzenden Worte seines Arztes. Die Genesungswünsche und auch tiefgründige Gespräche mit Leidensgenossen über den Sinn und Unsinn dieser Krankheit und des eigenen Lebens überhaupt. Die psychologische Unterstützung, die endlos langen Wartezeiten.

Das war das Leben, welches er die vergangenen 3 Monate führen musste. Und immer mehr verfestigte sich sein Wunsch auf ein selbstbestimmtes Ende. Einem inneren Drang gleich spürte er instinktiv, dass er nicht hinter diesen Mauern in einem abwaschbaren Krankenhausbett sterben wollte. So nicht!

Es ging ihm gut. Vielleicht nicht körperlich, aber seelisch ertrug er diesen Wandel. Er war gefestigt. Standhaft in seinen Einstellungen und Entscheidungen. Natürlich hatte er sich in den zahlreichen, endlosen Nächten, in denen er zwischen Badezimmer und Krankenbett pendelte, gefragt, ob er sich nicht selbst belüge. Aber er war sich stets sicher, dass es so in Ordnung sei. Die Krankheit hatte ihn gefunden, beherrscht ihn und es ist okay. Er muss damit klarkommen und er kann es, denn er hat die simple Theorie, dass ihm die Freiheit geblieben ist, verinnerlicht. Sie war sein rettender Strohhalm in diesen düsteren, stürmischen Zeiten. Seine Freundin dagegen zerbrach regelrecht an seinem Glauben und seiner Kraft. Er war mit sich im Reinen und, wenn es nun mal sein Schicksal war, durch diese Hölle zu gehen, dann tat er dies. So ist es nun mal, das Leben.

Aber er nahm sein Schicksal selbst in die Hand, wollte nicht ferngesteuert durch die restlichen Lebenstage gleiten. Reflexartig strich er erneut über die verbundenen Wunden seiner rechten, zerschnittenen Hand, um die Geschehnisse der vorletzten Nacht in seinem eigenen Film wiederzusehen.

Schlurfend war er den Flur der Krebsstation entlang geschlichen. Nicht nur, dass er permanent das Gefühl hatte, eingesperrt zu sein und sich den Regeln in diesem Krankenhaus unterwerfen musste, nein, er hatte das Bedürfnis dem ganzen Treiben hier ein Ende zu setzen. Ein einziges Mal wollte er mit Stolz und erhobenen Hauptes diese Station verlassen, bevor seine letzten Kraftreserven aufgebraucht und er nur noch ans Bett gefesselt wäre. Er war sterbenskrank, das wusste er und doch durfte er plötzlich nicht mehr so leben, wie er es sich wünschte. Der sehnliche Wunsch, nach Hause in sein Refugium zurückzukehren, drängte sich stetig in den Vordergrund. Die Freiheit, sie rief ihn.

Er stand im Badezimmer seiner geräumigen Krankenzelle und betrachtete sich im Spiegel. „Du siehst erbärmlich aus! Kahlköpfig und eklig! Eingefallenes Gesicht, leerer Blick und aschfahle Haut. Abgemagert bist du! Mensch, wo ist denn bloß deine Würde hin, dein Stolz und Mut? Du solltest dich schämen! Zieh die Reißleine, solange du noch kannst! Und wisch dir endlich den Sabber vom Mund!“ Fünfmal hatte er sich in dieser Nacht bereits übergeben müssen, bis sich sein Lebenswille und Stolz gemeinsam ein letztes Mal aufbäumten. Zusammen schienen sie stark genug zu sein und sprangen ihm regelrecht in seinem Spiegelbild entgegen. „Nein. Nein! Nicht mit mir! Ihr macht keinen Freak aus mir! Ich bin noch immer Herr meiner Selbst. Es ist mein Leben. Und ich bin dafür verantwortlich. Nicht irgendeine Maschine oder Medikamente. Oh nein! Ich bestimme mein Leben und auch mein Ende. Verdammt nochmal.“ Mit einem wütenden Schlag zerschlug er den Spiegel in tausend Stücke. Sein Abbild zersprang. Die Splitter flogen umher. Erschrocken starrte er auf die kahle Stelle an der Badezimmerwand, die ihm vor Bruchteilen von Sekunden sein verzerrtes und ausgemergeltes Gesicht entgegen gespuckt hatte. Stunden später verließ er die Klinik. Er fühlte sich ein letztes Mal unbesiegbar. Da war sie wieder, diese alte Stärke und Kraft, seine Lebenskraft. Er hatte nur den bescheidenen Wunsch nach seinem eigenen Bett. Er wollte durch das geöffnete Fenster das Zwitschern der Vögel hören, die sich an seinem Dachfirst ein Nest gebaut hatten. Das Verlangen, den leisen Atem seiner Freundin zu spüren, ihren Duft, ihren Körper zu berühren, wurde unbändig stärker. Heimlich wollte er ihr beim Schlafen zusehen. Genügsam war er geworden.

Doch der Krebs war stärker. Und er schon zu schwach.

Irgendwann kam auch diese Einsicht.

Aber er machte sich große Sorgen um seine Liebste. Sie war bei weitem nicht so stark und sicher wie er. Immer wieder hatte er seine Freundin in den Arm nehmen und trösten müssen, weil sie verzweifelt vor ihm zusammengebrochen war. Sie suchte nächtelang im Internet nach Alternativen, recherchierte in Büchern, stellte verzweifelte Fragen und betete doch für ihn. Sie kämpfte, wollte nicht aufgeben. Auch wenn sie das ihm so nie gesagt hatte, wusste er genau, dass sie ihm das vorhielt. Er habe sich aufgegeben, dabei war er nur realistisch und genoss einfach die letzten Stunden und Tage. Klar, die Leichtigkeit seiner Tage war ebenso vergänglich, wie die Fröhlichkeit und Lebensfreude. Aber auf was sollte er sich denn noch freuen? Jede weitere Infusion von diesem Teufelszeug saugte die Energie aus seinen Fasern. Jede Zelle seines Körpers litt Höllenschmerzen und der Wunsch nach einem Ende dieser Qualen setzte sich immer tiefer fest. Der Lebenswille verabschiedete sich allmählich, schien das Bleiben wohl für vergebliche Liebesmüh. Harald sah aber nur diese eine Möglichkeit. Im Krankenhaus dahinvegetieren? Undenkbar!

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