Paul Hermann - Könnenwollen I

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Nichts beeinflusst Schicksal tiefgreifender und nachhaltiger als Krankheit. Gelegentlich macht auch das Schicksal krank. Wie gehen Menschen damit um, und wer entscheidet, wann Gesundheit aufhört und Kranksein beginnt? Diese Frage beantwortet nicht alleine der Arzt, sondern auch der Patient selber. Der eine könnte noch, will aber nicht mehr. Sein Zipperlein weitet sich zum Leiden aus. Der andere kann nicht mehr richtig, müht sich aber redlich. Er will noch mit dazu gehören. Die hier präsentierten dreißig Episoden greifen dieses Spannungsfeld auf. Es geht um Leid und Wünsche, Geduld und Geld, um große und kleine Helden oder Schurken auf der Seite der Patienten, aber auch bei den Ärzten. Dr. K. ist ein Arzt, der den Zenit seiner beruflichen Karriere überschritten hat. Er befindet sich in einem Alter, in dem andere schon längst ihren Altersruhestand pflegen. Er hat den harten Praxisalltag hinter sich gelassen. Geblieben ist ihm der Gutachterjob. Jetzt steht ihm mehr Zeit denn je zur Verfügung, um ausführliche Anamnesen zu erheben. Dabei entdeckt er das eingehende Gespräch mit dem Patienten als Diagnoseinstrument für sich neu. Und es befallen ihn aber auch Zweifel, ob er mit seiner Einschätzung zum Könnenwollen immer ganz richtig liegt.

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Die Schwester zeigte ihm, wie der Restharn zu sammeln ist. Einfach nur den Stöpsel aus dem Bauchkatheter ziehen und in die Flasche laufen lassen, Menge ablesen, fertig. Die erste Restharnmenge lag bei 120 Milliliter. „Das ist noch zu viel“, sagte der Chefarzt. Doch innerhalb von 24 Stunden erreichte Kahler zweimal die magische Marke von 50 Milliliter, den Schlüssel zum Ziehen des Bauchwandkatheters.

Kurzum, der postoperative Verlauf hatte sich komplikationslos gestaltet. „Das hält die nächsten fünfzehn Jahre“, hatte der Chefarzt gesagt. Kahler war also ab heute kein Prostatapatient mehr. Dafür verließ er die Klinik als Hochdruckpatient. Er würde die Hypertonie-Leitlinien der Deutschen Hochdruckliga durcharbeiten und die nächsten Wochen und Monate nach der für ihn passenden antihypertensiven Therapie suchen. Vielleicht erledigte sich das Problem aber auch einfach dadurch, dass er seinen Alkoholkonsum auf Null runterschraubte. So oder so musste Kahler also letztendlich dankbar für die Prostataaffäre sein. Möglicherweise hatte sie ihn vor einem Leben als Halbseitengelähmter im Rollstuhl bewahrt und ihm die Option auf einige gesunde Lebensjahre mehr eröffnet.

Der Oberarzt der Urologie entließ Kahler an einem Samstagvormittag. Kahlers Stimme war in den Kopf gerutscht. Sie klang dünn und heiser. Seine Tuben waren angeschwollen. Er hatte das Gefühl, als wenn sich Wasser in beiden Ohren befände.

„Was ist denn mit Ihrer Stimme passiert?“, fragte der Oberarzt.

„Ich weiß nicht, vielleicht eine Nebenwirkung vom ACE-Hemmer. Hat mir Ihr Kardiologe verschrieben. Bei mir besteht eine Non-Dipper-Hypertonie.“

Der Oberarzt schaute Kahler leicht mitleidig an. „Na, vielleicht haben Sie etwas Zug bekommen. Die Nacht war recht kalt.“

„Sie dürfen mich hoffentlich in guter Erinnerung behalten“, sagte Kahler nach einer Woche stationärem Aufenthalt bei der Entlassung zur verdutzt schauenden Schwester. Sie wunderte sich, wie seltsam sich der Patient ausdrückte.

Ist das richtig, was du da machst, fragte er sich. Du teilst hier intimste Dinge mit, die niemand etwas angehen. Denk doch mal an deine Privatsphäre. Doch da gibt es natürlich auch die informationelle Selbstbestimmung. Kundtun kann ich, was ich für richtig halte. Und er hielt es für richtig, seine Erfahrungen und Erlebnisse auch anderen zuteil werden zu lassen. Auch er mit seinen Erfahrungen als Arzt hatte sich während der stationären Behandlung in eine Sphäre voller Überraschungen und Unwägbarkeiten hinein begeben müssen. Wie würde es da erst den anderen Patienten ergehen. Oder hatte sein medizinisches Dreiviertelwissen seine Ängste zusätzlich gespeist? Während die Menschen, die in der Klinik arbeiteten, die Aktionen und Abläufe als Routine empfanden, waren das für den Patienten singuläre Ereignisse. Vielleicht war es möglich, durch seine Schilderungen Ängste zu nehmen. Oder schürte er dadurch erst Recht Befürchtungen und Vorbehalte?

Nachspiel

Das Telefon klingelte. Der urologische Chefarzt war dran. „Ich wollte die frohe Botschaft selber überbringen. Ich habe das Ergebnis der Histologie vom Resektat. Es ist alles gutartig, genauso wie bei der Stanzbiopsie.“

„Vielen herzlichen Dank“, stammelte Kahler, und bevor er weiter reden konnte, hatte sich der Chefarzt mit einem Alles Gute auch schon wieder verabschiedet. Der hat viel um die Ohren, dachte sich Kahler. Sicherlich war er jetzt erleichtert, die Diagnose Krebs hatte aber für ihn bei der Prostata nicht das Schreckenspotential wie beispielsweise beim Pankreaskopfkarzinom. Zum einen ist der Prostatakrebs, rechtzeitig diagnostiziert, gut zu operieren und zum anderen wachsen die meisten Karzinome so langsam, dass das Gro der davon betroffenen Männer an anderen Krankheiten und Gebrechen vor dem eigentlichen Ausbruch des Krebses dahinscheidet. Warren Buffet hat Prostatakrebs. Ja und? Der Mann ist über achtzig.

Da war er wieder, der Verschluss im Abfluss. Es kam gar nichts mehr. Unmittelbar davor war die Entsaftung spärlich gewesen. Die Farbe des Saftes ähnelte der eines kräftigen Burgunders. Allein das trug erheblich zur Beunruhigung Kahlers bei. Jetzt aber hatte sich der Alarmmodus eingeschaltet. Der Harndrang blieb mächtig, bei versiegtem Strom. Erinnerungen an den akuten Harnverhalt vor sieben Wochen poppten in Kahlers Oberstübchen auf. Bitte nicht schon wieder! Der Stau verstärkte sich. Die Dehnungsrezeptoren in der Harnröhre meldeten sich mit einem stechenden Schmerz. Und dann löste sich der Korken im Flaschenhals. Das schwarze Blutgerinsel hatte den Ausgang gefunden und der dunkelrote Burgunder ergoss sich in einem Schwall in die weiße Keramik.

„Nach ungefähr drei Wochen lösen sich die Verschorfungen und Nekrosen in der Harnröhre“, hatte der urologische Chefarzt gesagt. „Das kann vorübergehend zu mehr Blut im Urin führen. Kann schon mal sein, dass es zu einer länger dauernden Blutung kommt, dann wenn ein Gefäß verletzt wird. Ist aber selten.“

„Das kriegen wir schon hin“, hatte Kahler heldenhaft erwidert. Und dann war er doch sehr über die elementare Wucht des Ereignisses überrascht. Keiner hatte ihn irgendwo darauf vorbereitet. Mag sein, dass er ein Sensibelchen war, aber ein wenig mehr Aufklärung wäre vielleicht doch panikprotektiv gewesen.

So viel Aufwand und Aufregung wegen ein paar Gramm vorwitzig wachsenden und nichtsnutzigen, ja überflüssigen Gewebes. In der Medizin stellt auch die gesunde Prostata neben dem Blinddarm das einzige Organ des Menschen dar, über das man beim besten Willen nichts Positives berichten kann. Das gibt dem Berufsstand der Urologen allerdings Arbeit und Brot. Und das sei ihnen neidlos gegönnt.

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