Antonia Conrad - Auf Wiedersehen, Noel

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Noel lebt in den 50er Jahren in Frankreich. Er erlebt die Geschenke und Verluste des Lebens. Die Bindungen zu den Menschen, die er liebt, vertiefen und verlieren sich wieder.
Nicht nur Noel erzählt aus seiner Sicht sondern auch die Menschen, die ihm nahe stehen. Die Protagonisten machen neue und besondere Erfahrungen, die ihre Leben teilweise grundlegend verändern.

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Auf Wiedersehen, Noel

Antonia Conrad

Impressum

Auf Wiedersehen, Noel

Antonia Conrad

published by: epubli GmbH, Berlin, www.epubli.de

Copyright: © 2014 Antonia Conrad

ISBN 978-3-8442-5064-0

Widmung

1

Ich wurde 1948 am 14. April geboren. Meine Zwillingsschwester heißt Chloe. Meine Eltern lebten damals in Mussey-sur-Marne, ein kleines Dorf im Nordosten Frankreichs. Sie besaßen einen kleinen Teil des Hauses in der Rue de la Valotte. Das Haus hatte drei Etagen, wir wohnten in der Ersten und oft wohnten mehr als drei Familien in dem Haus. Es war immer etwas los, zumindest in den oberen Etagen.

Die Leute hatten Besuch oder nahmen Menschen bei sich auf, die auf der Durchreise waren. Keiner im Haus war wohlhabend und das konnte man dem Haus auch ansehen. Es war meist beige oder grau angestrichen und sämtliche Fenster und Türen waren nicht mehr die Neusten. Mussey-sur-Marne ist ein kleines Dorf, daher kannte man selten jemanden nicht, dem man auf der Straße begegnete. Auf den Fensterbrettern standen häufig Blumen und manchmal konnte man Kinderstimmen aus dem Innern des Hauses hören.

Mein Vater verließ die Familie, als Chloe und ich gerade zwei Jahre alt waren.

Ich kann mich nicht mehr daran erinnern, dass Mama und Papa sich gestritten haben oder dass Papa eines Tages nicht mehr da war. Und ich bin froh darüber.

Einen Vater gab es einfach nicht in meiner Kindheit. Es war damals nicht einfach für Mama und heute weiß ich das.

Sie ist eine starke Frau mit viel Mut und Optimismus. Mama hat hellbraune Haare, die aber mittlerweile ein wenig gräulich geworden sind und große ausdruckvolle Augen. Sie ist auch in Frankreich aufgewachsen und ihre Eltern sind beide Franzosen. Mama trägt manchmal Hüte und ihre schwarzen Handschuhe.

Sie besitzt nur wenig Schmuck und hat jedoch immer welchen an, auch wenn es nur eine dünne Halskette oder ein wertloser Fingerring ist. Mama ist eine sehr liebevolle Mutter gewesen, doch enge Freundschaften zu anderen Frauen hatte sie noch nie. Sie sagte früher oft, anderen Menschen traue sie nicht so gerne. Oder sie sagte, dass Menschen unberechenbar wären und es keinen durchaus guten Menschen auf dieser Welt gäbe. Nicht, dass sie Menschen nicht mochte, aber sie sagt auch heute noch „Erwachsene lügen nicht weniger als Kinder und Kinder sind nicht weniger bösartig als Erwachsene“. Und ich glaube, sie hat damit nicht ganz unrecht.

Sie kümmerte sich um uns und war gleichzeitig immer auf der Suche nach einer besseren Arbeit, um mehr zu verdienen. Arbeit hatte sie nie genug. Nie saß sie einfach nur da und tat gar nichts. Morgens weckte sie uns, bereitete das Frühstück zu, nahm ihre Tasche, setze einen Hut auf und verließ das Haus. Man hörte noch, wie die Türe scheppernd zufiel und Mamas abgetretene Absätze von unserer Türschwelle auf den Bürgersteig klackerten. Dann sah man sie, wie sie die Straße herunter lief, lächelte und uns eine Kusshand zu warf.

Wir wussten nie wohin sie ging, wir wussten nur, sie ging irgendwohin, um zu arbeiten, damit es uns nicht an Geld mangelte. Obwohl es das trotzdem manchmal tat. Doch wir kamen immer irgendwie durch. Dann gingen Chloe und ich in die Schule und kamen nachmittags wieder zurück. Mama kam erst am Abend, kochte, spülte, putzte und brachte uns ins Bett. Ich weiß noch, dass ich als kleiner Junge bei Geräuschen wie schepperndem Geschirr, laufendem Wasser oder Bürstenstriche auf dem Holzboden immer besser einschlafen konnte.

Und nie wusste ich, wann Mama damit aufhören würde. Sie sagte immer, sie wolle, wenn sie schon tagsüber nicht zuhause sein konnte, dass es wenigstens sauber war und etwas zu Essen in der Küche gab. Früher hatte Madame Renoir immer auf uns aufgepasst. Sie war eine alte Dame und wie eine Großmutter für uns.

Sie war wundervoll warmherzig und sorgfältig. Sie hatte graues Haar und tiefe Lachfalten in Stirn und Wangen. Als Chloe und ich noch kleiner waren, spielten wir täglich auf den zwei Stufen vor unserer Haustür. Daran kann ich mich auch noch erinnern.

Ein kleines Kind zu sein, ist glaube ich seltsam. Noch heute frage ich mich, wie und an was kleine Kinder denken. Ich weiß noch, wie Madame Renoir uns unser von da an geliebtes Schaukelpferd schenkte. Es war aus Holz, hatte eine struppige Mähne und Schweif, und zwei schwarze Punkte dienten als Augen.

Sie schenkte es uns zu unserem vierten Geburtstag. Sie und Mama hatten gelächelt, als sie mit ansahen, wie unsere Augen leuchteten, sobald wir das Schaukelpferd gesehen hatten. Ich habe es heute noch in meinem Zimmer stehen. Doch Madame Renoir starb im Winter 1957. Es war Ende Januar.

2

Madame Renoir hatte uns aufgezogen, sie war uns teilweise näher als unsere eigene Mutter. Seitdem waren wir tagsüber alleine und niemand war da, wenn wir von der Schule kamen. Mir war das alleine sein egal, auch wenn ich in den ersten Monaten oft an Madame Renoir denken musste. Man gewöhnt sich an alles, doch ich glaube, Chloe erging es anders. Ich hätte ihr gerne geholfen, doch ich wusste nicht wie.

Sie saß nur noch in der Küche oder im Wohnzimmer und starrte an die Wand.

Ich war oft mit Freunden weg, wir gingen an den Fluss oder spielten auf der Straße Fußball. Ich dachte nicht an Chloe und heute fühle ich mich schuldig dafür, was im Herbst 1959 geschah. Ich liebte meine Schwester, doch ich hasste diesen Anblick, wenn ich nachhause kam. Ich warf meine Jacke aufs Bett, zog meine Schuhe aus, ging meistens in die Küche, trank einen Schluck, dann ließ mich aufs Sofa fallen. Da saß sie. Auf dem geblümten Sessel neben der Couch. Sie saß immer nur so da, und ich sah immer seltener ein Lächeln auf ihren Lippen, nicht mal ein gequältes oder künstliches. Chloe hatte ein sehr schönes Gesicht, doch sie war sehr dünn. Ihre Finger waren knochig, ihre Haut blass und ihre Backen eingefallen. Chloe hatte schulterlange blonde Haare. Wenn ich nach Hause kam, schaute sie meistens nur kurz zu mir und las weiter oder starrte weiter an die Wand. Chloe war sehr ordentlich. Ihre Haare waren immer gekämmt, ihre Kleider waren immer sauber. Das konnte ich von mir nicht behaupten. Sie trug immer Röcke und nur sonntags Kleider. Ich hatte auch keine blonden Haare, sie waren hellbraun. Chloe hatte eine gerade Nase, genauso wie ich und geschwungene Lippen. Ihre Zähne waren gerade und sie hatte eine feine Lücke zwischen den Schneidezähnen.

Ihre Augen waren groß und hatten eine gräulich blaue Farbe. Sie starrte mich manchmal mit diesen Augen an und ich wusste nie, was sie wollte oder was sie damit bezwecken wollte. Ihre Augen waren groß und leer und fast hätte man sagen können ein wenig langweilig. Aber trotzdem fühlte man sich seltsam, wenn man Chloe in die Augen sah. Es fühlte sich an, wie losgerissen zu werden oder wie loslassen zu müssen. Loslassen zu müssen von deinem Leben. Es war wie eine Krankheit. Ich wollte nicht auch nur dasitzen und nichts tun. Ich wollte nicht loslassen, ich durfte nicht genauso leblos werden wie sie. Ich hatte oft darüber nachgedacht, wann Chloe wieder glücklicher werden würde oder wieder mal etwas unternehmen würde, doch es schien mir sinnlos. Wenn ich sie fragte, was los war, sagte sie nur, ich solle sie in Ruhe lassen oder sie wisse nicht, warum sie keine Lust hätte, raus zu gehen. Manchmal ging sie auch einfach in ein anderes Zimmer und lernte für die Schule oder las ein Buch. Ich fand, das war besser, als nur an die Wand zu starren.

(Chloe)

Mir fehlt jemand. Ich habe keinen Vater und Mama ist nur arbeiten, ich vermisse Madame Renoir so sehr. Noel versteht das nicht. Ihm ist es wahrscheinlich gleichgültig ob jemand bei uns ist. Ich bin fast nur alleine. Warum kann er nicht mal zuhause bleiben? Ich bin sehr einsam ohne jemanden in der Wohnung und ich kenne sie in und auswendig. Ich kann es Mama nicht sagen. Doch ich kann es nicht mehr lange aushalten.

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