Gabriele Plate - Im Galopp durchs Nadelöhr

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Im Galopp durchs Nadelöhr: краткое содержание, описание и аннотация

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Die junge, wissbegierige Peruanerin Luz verdingt sich als Putzhilfe in einem deutschen Bau-Camp im Norden Perus. Es entwickelt sich ein Verhängnisvolles Miteinander. Luz bemüht sich hartnäckig um die Aufklärung ihrer nebulösen Vergangenheit, in der Terror und Militärgewalt eine unerwartet entscheidende Rolle spielen.
Ihr begegnen Liebesgefühle ebenso heftig, wie die Furcht vor Fremdbestimmung und der Irrtum des verletzten Egos. Gesellschaftliche Ansprüche und das weit hergeholte Verlangen nach absoluter Freiheit würzen das Geschehen.Die Macht des eigenen Willens kommt zum Tragen, Situationen werden von ihm bestimmt und gemeistert, um letzten Endes zu erkennen, dass kein Meistern die Liebe ersetzten kann.
Ein kurzer Einblick in sozialpolitische Zustände der Achtziger Jahre in Peru, Terrorismus und Militärgewalt spielen eine unerwartet entscheidende Rolle. Es zeigt sich deutlich, dass auch vermeintlich gefestigte Menschen, durch psychische Verletzungen oder drohendem Verlust gesellschaftlicher Stellung, in unbekannte Richtungen manövriert werden können. Die Macht des eigenen Willens kommt zum Tragen, Situationen werden erlebt und gemeistert um letzten Endes zu erkennen, dass kein Meistern die Liebe ersetzen kann.

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Luz del Mar hatte vom Pfarrer und ihrer Mutter genug gelernt, um sofort zwei der vier Schulklassen zu überspringen. Das galt ebenfalls als verdächtig. Man hatte ihr leider erlauben müssen, das kleine Schulgebäude zu betreten. Die Eltern der anderen Schüler hatten aber darauf bestanden, dass Luz in der hintersten Ecke der Schulbaracke ihren Platz zugewiesen bekam. Separat, weit von einer möglichen Berührung zu den anderen Kindern. Sie lernte spielend. Luz konnte dem Pfarrer, der sie weiterhin privat unterrichtet hatte, später aus dem Wirtschaftsteil einer amerikanischen Zeitung vorlesen. Das blieb ein Geheimnis, da der Neid zusätzlich als treibender Motor gegen das junge Mädchen schwelte. Der Pfarrer hatte letztlich nur zu diesem langweiligen und erniedrigenden Schulbesuch geraten, um ihr einen offiziell gültigen Schulabschluss, als Basis zu weiterführenden Studien zu sichern. Er versicherte ihr immer wieder, dass sie etwas ganz Besonderes sei, etwas ganz besonders Positives, und dass es den Teufel nicht gäbe. Schon gar nicht in einer reinen Seele, wie der ihren.

So war das Erstaunliche geschehen, Luz del Mar kannte keine gedanklichen Schranken, keine Angst, und sie hatte sogar ein normales Selbstbewusstsein entwickelt. Das zeugte, unter diesem negativ auf sie programmierten Umfeld, von besonderer Charakterstärke. Der Pfarrer hatte die Festigkeit, die sie aus sich selbst heraus ausstrahlte, sehr schnell erkannt, er war niemals um ihr Seelenheil besorgt gewesen. Die Mutter hätte ihre Tochter gerne ein wenig abgebremst. Es sei nicht nötig so viel zu lernen, es schickte sich nicht für eine Frau so wissbegierig zu sein. Wo sollte denn, um der Jungfrau Maria Willen, ein Mann gefunden werden, der das tolerierte?

Pfarrer Nestor kam aus einer sehr wohlhabenden Familie. Das war hier niemandem bekannt. Sein Erbe war nicht in den hungrigen Schlund der Kirche gerutscht, denn er hatte dieses Erbe rechtzeitig abgelehnt, und nun verfügte seine Schwester darüber. Wann immer er zusätzlich Geld benötigte, übergab sie es ihm. Seine eigenen Bedürfnisse waren verschwindend gering, er verbrauchte diese Summen niemals für sich privat, sondern setzte sie im Namen der Kirche für soziale Zwecke ein. Er zahlte die Arztrechnungen der Ärmsten, überwies Beträge an Waisenheime, half Witwen mit Kindern, oder er ließ eingestürzte Dächer reparieren. Auch das Schulgebäude verfügte nun über Fensterscheiben. Er wurde nicht als goldenes Kalb mit Ansprüchen überrannt, denn er bekräftigte immer überzeugend, wie schwierig es sei, einen Hilfsfont zu bekommen. Was natürlich nicht zutraf.

Er hatte vor einigen Jahren ein Grundstück weit außerhalb des Dorfes erworben und ein Zweizimmerhaus darauf errichten lassen. Dorthin hatte er sich zur Meditation zurückgezogen, und dort konnte er sich besonders gut konzentrieren. Damals wollte er dieses Grundstück, auf dem sogar einige Bäume standen, in Luz del Mars Namen erwerben. Da sie jedoch noch keine achtzehn Jahre alt gewesen war, ließ er sich im Privatvertrag als Vormund und Verwalter eingetragen. Dieser Wisch war nicht offiziell, doch für alle gültig. In letzter Zeit fuhr der Pfarrer nicht mehr so häufig dorthin, und er hatte seinen Augenstern, la „niña de mis ojos“, wie er Luz manchmal nannte, gebeten, sich um diesen kleinen Besitz zu kümmern. Das tat sie sehr gern, der Sonntag und manche Abende waren der Pflege dieses Ortes gewidmet. Seit Pfarrer Nestor dort kaum noch auftauchte, kam es immer öfter vor, dass Luz del Mar abends nicht bis in ihr Dorf zurückging, sondern das kleine Anwesen zur Nachtruhe aufsuchte. Sie hatte ein King-Size-Bett ergattert und es dorthin geschafft. Eine Camp-Señora hatte das Möbelstück empört abgelehnt, da eine winzige Ecke vom Holzbein abgebrochen war.

Von einem Händler, der die Familien in den Bergen regelmäßig abgraste, ihre handgewebten Decken und Wandbehänge billig erwarb, um sie im Camp für den zehnfachen Preis wieder zu verkaufen, hatte Luz zwei Teppiche und eine Alpakadecke erworben. Unter dieser Decke schlief sie in den selten kühlen Nächten.

So hatte Pfarrer Nestor sich das vorgestellt, sie sollte ihren eigenen Platz haben. Niemals würde sich eine Entfernung zwischen ihnen bilden können. Er zweifelte nicht daran, dass sich irgendwann der passende Mann einfinden würde. Bevor er aus diesem Leben schied, hätte er seine Luz gerne noch getraut und sie diesem Passenden anvertraut.

Nestor drängte Luz, eine „escritura“ zu beantragen, sie sei nun alt genug und berechtigt dazu. Sie winkte lächelnd ab, das sei unwichtig, sie wüsste ja, das Haus gehöre ihr.

Eigentumspapiere gab es selten in dieser Gegend, es wurde von Generation zu Generation vererbt oder allenfalls ein Privatvertrag gemacht, ohne Notar und die Behörden einzuschalten. Nestor blieb hartnäckig, er wollte die Einschreibung ins Grundbuch. Eine leidliche Tatsache bremste jedoch das behördliche Vorhaben im allerersten Anlauf ab. Sein Augenstern besaß keinen Identitätsnachweis. Nicht einmal eine Geburtsurkunde.

Alle Papiere, versicherte ihre Mutter immer wieder, seien damals auf der Reise verloren gegangen. Sie hatte sich nie bemüht das zu regeln. Pfarrer Nestor glaubte zu ahnen, warum es keine Papiere gab. Sicherlich kannte er Begoña nicht unter ihrem richtigen Namen, sicherlich wurde sie von der Polizei gesucht, und sicherlich hatte sie noch die Furcht, wenn ihr oder Luz´Name bei den Behörden auftauchte, nach so vielen Jahren trotzdem gefunden zu werden. Er wartete immer noch, dass sie sich ihm anvertraute. Hatte er dieses Vertrauen etwa nicht verdient?

Er rief sich zur Ordnung, diesen selbstbezogenen Gedanken durfte er nicht zulassen, er wollte sich nicht loben, nie wieder, das war Verrat an seiner Buße.

Luz del Mar besaß einzig und allein, als schriftlichen Beweis ihrer weltlichen Existenz, den Impfpass für Polio, Diphtherie und Tetanus. Außerdem gab es da noch das Zeugnis der Grundschule, mit dem Vermerk, dass sie die ersten vier Klassen mit Bravour absolviert hätte. Die Impfungen hatte der Pfarrer damals durchgesetzt, gegen den Willen der Mutter. Er war mit der Kleinen regelmäßig zu der mobilen Impfstation nach Chilete gefahren. Er besaß die nötige Autorität, seine Angaben wurden nicht bezweifelt. So kam er in den Besitz eines Impfpasses für das Kind, mit Angaben über Name, Geburtsdatum und sogar dem Ort und der Provinz versehen, wo sie das Licht der Welt erblickt haben soll. Diesen Namen hatte ihre Mutter einmal erwähnt, sollte er der Wahrheit entsprechen? Stempel und ihre Unterschriften galten sehr viel, sobald man sich nach draußen in die große Welt wagte. Das bedurfte keiner großen Reise, dazu zählte schon die nächste Küstenstadt. Man benötigte dringend einen gültigen Ausweis für Luz.

Sie hatte diesen Umstand nie wahrgenommen und war jetzt ebenfalls erstaunt, warum hatte ihre Mutter den Verlust der Papiere damals nicht direkt gemeldet? Diese Mutter schwieg zu dem Vorwurf der Tochter. Dann weinte sie.

Pfarrer Nestor wusste Rat. Es wurden Passfotos von Luz angefertigt, und er ließ sie ein paar Formulare unterschreiben, die er sich vorher hatte zuschicken lassen. Er fuhr nach Trujillo und flog von dort aus nach Lima. Er bekam sofort eine Audienz bei seinem einzigen Vorgesetzten des Landes, mit dem er auch befreundet war. Er trug den „Fall Luz del Mar“ vor, bis in alle ihm bekannten Einzelheiten und bat um Unterstützung. Diese wurde ihm zugesagt, mit der Aufforderung, sich um eine Beichte dieser Mutter zu bemühen und bei der Polizei nachzuforschen. Auch dieser hohe Kirchendiener glaubte an ein verschwiegenes Verbrechen. Dazu bat er Nestor eindringlich, doch endlich sein Amt wieder normal anzutreten. Beinahe fünfzehn Jahre tiefste Provinz seien wahrlich genug der Buße. Sein zweiter provisorischer Amtsvertreter, der erste war verstorben, hatte sich gleich darum bemüht, den Umstand nach Rom zu tragen. Er, der Kardinal, würde sich für diesen Saulus sicher nicht einsetzen. Kommen Sie zurück, meinte der Kardinal drängend. Sie sind einer unserer Fähigsten, ich fühle mich zu alt für Rom, eines Tages wird das ihr Feld sein, prophezeite er Nestor. Es ist nicht ausreichend, dass Sie sich zweimal im Monat hier zeigen oder auf Bischofskonferenzen anwesend sind und per Post und Telefon ihre Order und Entscheidungen überbringen, Sie müssen wieder vor Ort residieren. Dreimal fünf Jahre, das ist das Höchste, was ich verantworten kann, das dritte fünfte Jahr ist demnächst um.“

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