Kurt Partner - Draußen war Sommer...

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Angst. Furcht. Sorge. Alles zusammen. Und alles lebt irgendwie verkehrt.
Als im Jahr 2007 draußen im kleinen Städtchen der Sommer über Felder, Wiesen und Straßen strahlt, läuft drinnen im Reihenendhaus der jungen Familie etwas falsch. Zwang und Angst und strengste Rituale bestimmen das Zusammenleben. Jeden Tag, jede Stunde und jede Nacht wird mit fast allen Mitteln gekämpft. Niklas kennt das Leben nicht anders. Maria wird hineingeboren in ein Aufbäumen von Normalität im Wahnsinn. Der Vater Kurt kämpft für Normalität am Rande der Selbstaufgabe. Katrin, die Mutter von Niklas und Maria, kämpft gegen die Gefahren von Viren und Bakterien. Sie kämpft auch um den Anschein der Normalität. An jedem Fleck draußen könnte die todbringende Infektion hängen. Zum zwanghaften Schutz bestimmen Regeln und Rituale das Zusammenleben. Therapie ist die einzige Hoffnung für die Liebe und die Familie.
Rund zwei Million Menschen leiden in Deutschland mehr oder weniger stark unter Zwängen. Wer sich selbst eingesteht, dass die eigenen Handlungen ein Leiden für sich selbst hervorrufen, der darf sich glücklich schätzen. Dann ist mit viel Arbeit eine Heilung im Bereich des Möglichen. Dann gibt es Hoffnung für diejenigen, die unter der Zwangsstörung leiden.
Kurt Partner gibt Einblick in ein ganz besonderes Jahr einer betroffenen Familie. Ein Jahr, in dem die Geburt des zweiten Kindes fast vollkommen zur Nebensache wird und in dem jeder Gang in den Garten wohlüberlegt sein muss.

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Auch die fachfremden Unterrichtsthemen hat sich Katrin mit großem Engagement drauf geschafft. Sie war in ihrer Schule sehr schnell ein gefragtes Mitglied im Kollegium und sehr gut vernetzt. Schließlich hatte sie einen großen und aktiven Freundeskreis, von dem ich als Dauerreisender sehr stark profitierte. Das alles hat sich jedoch in den letzten zwei Jahren stark verändert.

Dabei steckt das Lehren in ihrer Familie. Ihre Mutter Bettina war Lehrerin, ihre Tante ist Lehrerin. Auch die Wissenschaft steckt ihr im Blut. Schon ihr Vater Rainer hat in Biologie seinen Doktor gemacht. Ihr Onkel ist Jurist, so wie auch ihr Großvater. In unserer gemeinsamen Zeit in der Oberstufe waren ihr chemische Formeln nie fremd. Keine Deutsch-Interpretation – und sei es zum Thema der filmischen Umsetzung von Clockwork Orange – konnte Katrin aus der Fassung bringen. Kein Sportlehrer ihr den Spaß an der Bewegung nehmen. Wir waren während unserer gemeinsamen drei Jahre in der Oberstufe zu besten Freunden geworden, begleiteten dann unsere jeweiligen Beziehungen im Anschluss aus sicherer Entfernung und kamen erst knapp zur Jahrtausendwende „zusammen”. Eine gemeinsame Woche in meiner Bude in Süddeutschland wurde rund um die Sonnenfinsternis am 11. August 1999 zu unserem langgezogenen Schlüsselmoment. Wir wollten zusammen sein. Zusammen leben.

Wir teilten dann recht schnell Tisch und Bett mit der beidseitigen Gewissheit, dass unser gemeinsames Leben ein wahrer Glücksfall sein musste. Zu groß unsere Freude an schönen Kinoabenden zu zweit oder noch besser Kinoabende mit Freunden und anschließendem gemütlichem Ausklang bei uns zuhause. Zu groß die Freude am gemeinsamen Tanzen. Zu deutlich das jeweilige Gefühl, mit dem Gegenüber auch einen Partner für eine zukünftige Familie gefunden zu haben.

Zuerst wohnten Katrin und ich in einer kleinen Mietwohnung zusammen. Auch hier klappte es zwischen uns. Das Zusammenwohnen war kein Quell für eine Ernüchterung. Wir konnten unsere Gemeinsamkeiten und unsere Unterschiede gut unter einen Hut bringen.

Die gemeinsame Zeit in der nahegelegenen Tanzschule genossen wir und verbrachten viel Zeit mit Freunden aus unserer gemeinsamen Jugend, mit unseren jeweiligen Kollegen und unseren großen Ursprungsfamilien. Katrin hat noch zwei Geschwister, ich selbst sogar drei.

Wir konnten unsere unterschiedlichen Einstellungen in Bezug auf Ordnung und Sauberkeit akzeptieren. Ich achtete darauf, nach Ausflügen mit dem Mountainbike nicht zu viel Schlamm und Schmutz in die Wohnung zu tragen und sie hielt sich beim Meckern über meine ganz eigenen Auslegungen des Ordnungsprinzips zurück.

Unsere Hochzeit war im Hochsommer 2002. Im Herbst des nächsten Jahres zogen wir in ein für uns und vor allen Dingen von Katrin neu gebautes Reihen-Endhaus mit dem eigenen Garten. Katrin war während der Bauphase in den Nahkampf mit dem Bauträger gegangen. Hat all unsere Wünsche eingebracht und durchgefochten.

Ein Spielplatz direkt in Sichtweite war mit Ausschlaggebend für die Grundstücks- und Hausauswahl. Nur ein Feldweg zwischen dem Spielplatz und unserem 250 Quadratmeter großen Garten. Man könnte so schön einfach in diesen Garten. Dort, wo gerade Sommer ist. Aber dort hinaus? Heute viel zu kompliziert, um einfach so hinaus zu gehen. Viel zu gefährlich. Die Vögel!

Nach einer Fehlgeburt 2004 wurde im Februar 2005 unser Sohn Niklas geboren. Meike, die beste Freundin meiner Frau, war unsere Hebamme. Inzwischen erwarten wir unser zweites Kind. Wieder ein echtes Wunschkind. Wir sind im siebten Monat, doch leider längst nicht mehr im siebten Himmel. Es könnte alles so schön sein. Mit all unseren Freunden. Mit den Nachbarn. Unseren Familien. Aber es wird alles weiterhin anders sein. Das Kind wird in einen Albtraum hineingeboren. Wenn sich nichts ändert. Wenn kein Wunder geschieht. Denn das, was unser Leben nun seit mindestens vier Jahren bestimmt, das ist Angst. Die Angst meiner Frau.

Angst bestimmt

Eine gewisse Portion Angst sollte sicherlich immer zum menschlichen Leben gehören. Wir schützen uns so nicht nur vor unüberlegten Handlungen und gefährlichen Situationen. Das hat die Evolution schon ganz richtig gemacht. Sicherlich war Angst auch ein guter Berater (oder Beraterin?), als wir uns noch gegen wilde Tiere behaupten und jeder seine Nahrung selbst sammeln oder jagen musste. Diese Zeit ist jedoch vorbei. Diese Zeit, in der Angst aus gutem Grund die bestimmende Komponente im Leben war.

Bei Katrin und mir hat Angst eine andere Dimension erreicht. Ich glaube, ich kann ohne zu übertreiben sagen, dass Angst inzwischen alles in unserem Leben beeinflusst oder prägt. Jeder Handgriff wird von Angst begleitet oder wird aus Angst überhaupt durchgeführt. Jeder Ausflug bedeutet, Vorsicht walten zu lassen und aus Angst Schutzrituale zu befolgen. Jeder Besuch von draußen bedeutet Angst. Jeder Händedruck ist begleitet von Angst. Jede Kloschüssel, jeder Ast auf dem Boden, jeder Fleck auf der Kleidung. Jedes Vogelnest am Dach, jede Taube auf dem Gehsteig. Das Leben ist Angst. Für meine Frau Katrin. Und ich? Auch ich bin eine ständige Quelle für diese Angst. Verrückt.

Katrin hat unvorstellbare Angst davor, dass Niklas etwas Schlimmes zustoßen könnte. Etwas Schlimmes? Schlimm sind Dinge, die tödlich sind. Tödlich ist die Vogelgrippe. Über die Vogelgrippe wird dort „draußen“ gesprochen. Über die Medien kommt dieses gefährliche „Draußen” dann zu uns ins geschützte Heim. Die Medien berichten über Ausbreitungsfaktoren, Mutationen und Massentierkeulungen. Mitten in unsere doch eigentlich heile Welt treffen diese Berichte. Mitten hinein in Katrins Angst vor einer schweren Erkrankung.

Katrin wird im wahrsten Sinne des Wortes rund um die Uhr von einer ihren ganzen Körper ergreifenden Angst gesteuert. Regelrecht greifbar wird diese Angst vor der Ansteckung eines engen Familienmitglieds mit der Vogelgrippe. Dieser Angst ordnen wir mehr und mehr unser gemeinsames Leben unter.

Die Angst bestimmt alles. Sie bestimmt jeden Ausflug. Jedes Anziehen. Jedes Ausziehen. Jeden Gang nach zum Einkaufen. Jeden Gang in den Garten. Jede unbewusste Berührung. Jedes Streicheln. Jeder Kuss wird von dieser Angst bestimmt. Ja, auch unseren Sex bestimmt die Angst. Die Angst bestimmt wo, wann, wie und nach welchen Säuberungsritualen Katrin und ich uns berühren dürfen. Die Angst bestimmt, unter welchen Bedingungen, wo, nach welchen Ritualen wir miteinander schlafen dürfen. Es gibt keine spontane Freude. Keine spontan erwiderte Erregung. Es muss alles kontrolliert ablaufen. Sauber. Klinisch sauber.

Die Angst bestimmt jede Handlung. Die Angst bestimmt jede Nacht. Jeden verdammten Tag. Jeden Tag, den wir doch so schön verleben könnten. Wenn draußen die Sonne scheint, unser Kind glücklich und gesund ist. Und doch geht es nicht. Als ob es dort draußen ständig blitzt und donnert. Unaufhaltsam kommt das imaginäre Gewitter näher. Bedrohlich. Jeden Tag. Weil unser Leben keinen Blitzableiter hat, müssen wir uns vor dem Gewitter wegducken. Längst ist nicht mehr klar, was schwerer wiegt. Die reale Gefahr oder die Angst vor ihr. Gefährlich scheint irgendwie beides. Vielleicht sogar tödlich.

Samstag, 7. Juli 2007 – Nach dem Ausflug

Nein, ich denke schon, dass ich normal bin – man könnte ja meinen, dass ich sonst nicht in den Garten gehen will. Und ob!Das Problem ist eben diese riesige Angst. Die riesige Angst meiner Frau, dass durch irgendeinen Dreck im Garten unserem Kind etwas zustoßen könnte. So verhindert sie mit aller Kraft, dass wir ‘einfach mal so’ hinausgehen. Denn sonst heißt jeder ‘Ausflug’, dass die komplette Wäsche gewechselt und anschließend auch jedes mal ein Gang von allen unter die Dusche mit einem strengen Programm zum Einseifen notwendig ist. Das macht die Sache auch zu einem regelmäßigen Weinkrampf für Niklas, der auch nach einem Ausflug entsprechend müde ist und einen Aufenthalt in der Dusche schon lange nicht immer so gerne mitmacht.

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