Peter Axel Knipp - Ein schrecklicher Volkslauf Spo(r)ttbericht

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Ein schrecklicher Volkslauf Spo(r)ttbericht: краткое содержание, описание и аннотация

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Jedes Jahr, gegen Ende des Winters, wird in dem kleinen Land in den Bergen der berühmte «Vier-Seen-Lauf» ausgetragen, ein Volkslauf für Skilangläufer, der 50 Kilometer über vier zugefrorene Bergseen und durch die dazwischen liegenden Wälder führt. Er endet in St.Montis, einem mondänen Wintersportort.
Die Motive der am Wettbewerb Teilnehmenden sind mannigfaltig.
In diesem Jahr, zur fünfundvierzigsten Austragung des Laufs, haben sich erstmals über 13'000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer angemeldet.
Die Wetterverhältnisse, bis zum Vorabend noch strahlend, sind am Tag des Ereignisses ungünstig.
An einer unübersichtlichen Stelle, im Zwielicht des trüben Wetters, wird das Feld der 13'000 wegen eines angeblich drohenden Eisbruchs von falschen Funktionären 'umgeleitet'. Auf heimlich präparierten Loipen führt der Lauf in ein Seitental hinein, an dessen Ende es kein Weiterkommen gibt. Es liegt dort ein halb verlassenes Dorf, Endt, in dem noch knapp fünfzig Leute leben.
In diesem Weiler kommt es in den nächsten Stunden zu einem ausgesprochenen Chaos.

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Jenseits der weiten Parkplätze am Ortsausgang, auf denen schon jetzt tausende von Autos standen, konnte er in greller Neonschrift „Bei Leo“ erkennen. Einem Geschäftsfreund war es gelungen, ihm dort einen Schlafplatz zu vermitteln. Leo selbst, ein allgegenwärtiger Recke, zeigte ihm das schmale Matratzenlager, auf dem er, eingepfercht zwischen anderen, die Nacht vor der Schlacht verbringen konnte. Den Rucksack, sagte Leo, könne er getrost dort stehen lassen. Bei ihm, Leo, werde Mein und Dein kraft seiner Person geachtet. Was Robert ihm aufs Wort glaubte.

Unten, in der verrauchten Gaststube, die genau Leos Höhe angepasst war, in der es aber umso höher zuging, fand Robert Platz am Tisch einer Gruppe junger Leute aus dem Unterland. Sie hatten, wie sie in ihrem schwer verständlichen Dialekt wissen liessen, nichts gegen einen Ausländer, der nur zum Vier-Seen-Lauf angereist war und danach wieder abreisen würde. Robert kannte solche Sprüche von zu Hause, und er wusste längst, dass man nicht Neo-Nazi sein musste, um sie zu verstehen. Er ass eine kräftige, einheimische Gerstensuppe und ein Steak vom Grill, das Leo persönlich servierte. An einigen Tischen wurde reichlich getrunken. Nicht alle, waren sie nun Teilnehmer oder nicht, schienen von einem unbeugsamen, sportlichen Willen bewegt zu sein, ja es kam Robert so vor, als entdecke er ein paar Typen, die den Sport zum Vergnügen machen wollten, was ihn ausserordentlich beruhigte. Er bestellte sich ein grosses Bier und streckte die Beine unter dem Tisch aus. Das Rollen der Züge verschwand allmählich aus seinen Ohren. Die jungen Leute fragten ihn, ob er schon einmal einen so langen Lauf gemacht habe. Den Dolomitenlauf und den Wasalauf, sagte er. Der sei noch fünfunddreissig Kilometer länger als der Vier-Seen-Lauf. Da waren sie beeindruckt und bemühten sich Hochdeutsch mit ihm zu sprechen.

Später ging er nach draussen auf die Terrasse hinaus. Auf den Parkplätzen kamen immer noch Autos an. Er fragte sich, wo all diese Leute unterkamen. So gross konnte Madulan gar nicht sein. Von hier oben aus waren die Grenzen des Ortes anhand der Lichter gut auszumachen. Der richtigen Ansturm würde erst morgen früh einsetzen. Er wusste gar nicht, wie viele Teilnehmer es sein würden. Bestimmt über zehntausend. Da würde es schon im Startgelände, das sich in der Dunkelheit nur erahnen liess, recht eng werden. Irgendwo in der Menge würde die Frau sein. Es kam darauf an, welche Startnummer sie hatte. Seine eigene musste er am Morgen holen.

Er lief ein paar Mal auf der Terrasse auf und ab und plötzlich roch er den Schnee. Nicht den, der am Boden lag, sondern den, der in weniger als vierundzwanzig Stunden vom Himmel fallen würde. Robert Kissinger, Naturmensch von Geburt, hatte ein ausgeprägtes Gespür für Wetterumschläge. Noch war der Himmel über Madulan und weiter östlich, wohin der Lauf führte, sternenklar. Am westlichen Ende des Tals jedoch war er wie abgeschnitten. Himmel und Berge gingen dort bereits konturenlos ineinander über. Es war noch immer ungewöhnlich milde. Bei einem bevorstehenden Niederschlag konnte man fast mit Regen rechnen, doch Kissinger wusste, dass es ein nasser, schwerer Schnee sein würde. Grosse Flocken, wie er sie als Kind mit der Zunge aufgefangen hatte. Wenn sie Glück hatten, blieb der Schnee ein paar Stunden hinter ihnen. Wehe aber, wenn er sie überholte. Dann würden sie mit ihren Brettern wie durch einen Sumpf stampfen müssen. Er hatte das schon erlebt.

Lange blickte er gen Westen, wo sich die Vorhut der Wetterfront in das Tal zu wälzen begann. Es war allen Teilnehmern des Laufs empfohlen worden, den stündlichen Wetterbericht des Lokalradios zu hören. Demnach, hatten die jungen Leute am Tisch gesagt, müsse man am nächsten Tag möglicherweise mit tiefhängenden Wolken rechnen, aber es werde bis zum Abend trocken bleiben. Mir kann das einerlei sein, dachte er. Ich werde ziemlich weit vorne laufen, mittags in St.Montis sein, mich dort ein wenig umschauen, mit dem Bus nach Madulan zurückfahren, noch einmal bei Leo übernachten und mich am Sonntag auf den Weg zu den Domen machen.

Es war kurz nach elf, als er nach oben ging. In den Waschräumen und Toiletten herrschte Hochbetrieb. Er putzte sich die Zähne, wechselte aus der Reisekleidung in einen Trainingsanzug und kroch auf seinem Lager in einen Daunenschlafsack, in dem er schon wesentlich niedrigere Temperaturen überstanden hatte. Die Plätze rechts von ihm waren noch frei, links richtete sich gerade ein Mann seines Alters ein, der sich als Paolo vorstellte, Pater und Pfarrer von ein paar Berggemeinden an der Grenze zu Italien. Sie kamen ins Gespräch, der Mann, der etwas von Gottes Wort, und der, der etwas von Gotteshäusern verstand. Sie redeten leise über Menschen und Kirchen, über die Schwierigkeiten zur Rettung der einen das richtige Wort, zur Rettung der anderen das wichtige Geld zu finden. Sie politisierten vorsichtig, waren sich aber schnell einig, dass die meisten Demokratien verkappte Oligarchien und oder Plutokratien waren. Pater Paolo erzählte von der Einsamkeit in seinem Pfarrhaus, in dem seit einem halben Jahrhundert dieselbe Wirtschafterin hantierte, Robert erzählte von der Einsamkeit in seinem Waldhaus, in dem keine seiner Exfrauen es länger als ein paar Jahre ausgehalten hatte. Sie lachten leise wie zwei Verschworene, nicht wie Sportkameraden des grossen Ereignisses am nächsten Tag, das sie mit keinem Wort erwähnten. Sie kamen sich eher wie zwei Gefangene vor, die in einem tristen Verliess zueinander gefunden hatten. Aus dem Restaurant drangen Lärm und Gesang herauf, als sei der Lauf bereits zuende, und als würde eine Menge guter Platzierungen gefeiert. Dann kamen die rechten Nachbarn von Robert Kissinger, stark angeheitert, ungeniert furzend und rülpsend, was in Massenlagern zum guten Ton gehört. Es dauerte eine Weile, bis sie alle ihre Matratzen gefunden hatten und zur Ruhe kamen. Was nicht hiess, dass es nun still war im Haus. In der Gaststube ging es munter weiter, neue Gruppen polterten in den Schafsaal, und die Toilettenspülung schien jedes Mal das ganze Gebäude mitreissen zu wollen. Zur psychischen Vorbereitung auf einen Fünfzig-Kilometer-Skilanglauf war Leos Massenlager wenig geeignet. Und doch war es Leo selbst, der ihnen allen noch ein paar Stunden Schlaf verschaffte, derweil es gegen zwei Uhr morgens oder so nach seinem donnernden Ruf „von jetzt an herrscht Ruhe“ totenstill im Haus wurde.

Um diese Zeit träumte Robert Kissinger längst von einem Gestöber grosser Schneeflocken, aus dem ihm die Frau aus dem Zug zulächelte.

4

Lydia Lindt und ihr Gefolge

Anders als Hilmar X. Bronner, Katinka Blank und Robert Kissinger reiste Lydia Lindt nicht am Vorabend des Laufes an. Sie war bereits seit einigen Tagen in St.Montis und residierte in der „Villa Musica“, Die ihr der Tenor Ernesto Carpado, den sie etwas vermessen als guten Freund bezeichnete, zur Verfügung gestellt hatte. Der Maestro stellte seine Villa allen möglichen Leuten zur Verfügung, allein um das Personal zu beschäftigen. Er selbst kam nur sehr selten nach St.Montis und schon gar nicht, wenn Lydia Lindt da war.

Auch Lydia Lindt war Sängerin, jedoch eine der sehr leichten Muse, des anspruchlosen Schlagers. Vor zwanzig, dreissig Jahren waren sie und der Slogan „Leise Lieder von Lydia Lindt“ recht bekannt gewesen. Ihre Stimme war der von Nana Mouskouri nicht unähnlich gewesen, doch hatte sie es nie zu deren internationaler Berühmtheit gebracht.

Schliesslich war es still um sie geworden. Die leisen Lieder waren immer leiser geworden. Sie hatte sich, gelegentlich Werbeweisen für sanfte Weisen trällernd, in ihr Häuschen in den Bergen, nicht im teuren St:Montis , zurückgezogen. Dort hatte sie Stimme und Gitarrenspiel mit täglichen Übungen und ihren Körper mit Skilanglauf für ein erhofftes Revival in Form gehalten. Nun schien es endlich soweit zu sein. Sie war kürzlich zu einer bekannten Musiksendung im Fernsehen eingeladen worden, in der ein Komponist geehrt wurde, dessen Melodien auch zu ihrem Repertoire gehörten. Völlig unerwartet hatte sie grossen Erfolg gehabt. Es schien, dass leise Lieder in den Zeiten von Techno, Punk und Heavy Metal wieder gefragt waren. Ein neues Management bemächtigte sich ihrer, PR-Gags waren angesagt.

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