Wilfried Schnitzler - Wie ein Dornenbusch

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Panama um 1890. Spanischer Landadel regiert und korrumpiert noch immer. Aus dem fernen Deutschland wird der junge Cornelius halb freiwillig zum Priester geweiht. Im Sumpf von Costa Rica wird er von Voodoo-verrückten Kariben drangsaliert, flieht aus Kirche und Land und driftet als Literat durch die Länder gen Norden, verdächtigt, verraten und halb tot geprügelt. In Guatemala heiratet er seine große Liebe, berichtet als Zeitungsverleger über die Kriegsgeschehen im fernen Europa und muss als Spion verdächtigt nach Mexiko fliehen. Die «Goldenen Zwanziger» in New York und Chaos in Deutschland verändern drastisch sein Leben. Die Familie zerbricht. Körperlich und seelisch flieht er am Ende zurück in den Schutz der Kirche.

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Zu seinem Entsetzen herrschte ein riesiger Andrang, ein echtes Tohuwabohu in der Küche. Körper an Körper standen Frauen mit Kochgeschirr in Händen. In einem Herd loderte bereits ein Feuer, das jemand entfacht hatte und um den sich jetzt die Weibsleute schubsten und mit den Ellbogen versuchten ihre Pfanne oder den Topf auf die heiße Platte zu stellen, obwohl überhaupt kein Fleckchen mehr frei war. Ein Mann war bemüht sich mit einem Korb voller Holzscheide einen Weg zum Herd zu bahnen. Nach einigem Zögern und sein Unterfangen erkennend, wurde er durchgelassen. Er war keine Konkurrenz an der Herdplatte. Cornelius sah die Gelegenheit, dicht hinter den Mann gedrängt, sich mit nach vorne zum Wasserkessel zu schieben. Er kümmerte sich nicht um das Gemaule, goss sich schnell sein Gefäß mit heißem Wasser voll, verbrannte sich beinahe die Hände, umschloss mit seinem Taschentuch den heißen Becher und versuchte so schnell wie möglich den lauten Raum wieder zu verlassen. Wenigstens hatte er jetzt seinen heißen Tee. Für das spätere Nachfüllen plante er ab und zu in der Küche nachzusehen, ob vielleicht irgendwann zwischen den Mahlzeiten weniger Betriebsamkeit herrschte, auch um seine Pellkartoffeln zu kochen. Er konnte sie ja später kalt essen. Auf dem Weg zurück erhaschte er noch einen schnellen Blick in den Gemeinschaftsraum der Familien. Er war schockiert. Die Kojen waren zwar etwas größer als die seine, aber offensichtlich für eine ganze Familie bestimmt. In einer balgten vier Halbwüchsige, die gute Gelegenheit wahrnehmend, dass gerade einmal die Eltern nicht da waren. Überall krochen die kleinen Kinder herum und schrien. Bis auf den Gang hinaus roch der Unrat. Da war ihre Junggesellenkammer ja noch die reinste Superabsteige.

Irgendwann am Tag tauchte der Quartiermeister auf. Er baute sich, mit den Armen in die Hüften gestützt, wichtigtuerisch im Mittelgang auf und verkündete mit lauter, alles übertönender Stimme: »Männer, alle mal herhören, ich sag’s nur einmal. Also, in diesem Raum keinen Alkohol, keinen Tabak, keine Karten, keine Würfel. Es ist verboten eure Kleider zu waschen und hier im Raum zum Trocknen aufzuhängen. Keine Waffen, wer welche hat, abgeben. Er bekommt sie bei der Ankunft wieder zurück. Einer meiner Leute wird nachprüfen, dass meine Anordnungen befolgt werden, sonst .....« Er ließ offen, was er mit „sonst“ vorhatte.

»Ich erwarte, dass jeden zweiten Tag euer Boden mit Wasser und Seife von euch gesäubert wird. Teilt euch selbst dafür ein. Das gilt auch für die Toiletten und den Waschraum. Fragt nach Eimern und Putzzeug.«

Er war auf dem Weg nach oben, als er sich noch einmal umdrehte. »Ach ja, wir haben eure Kojen alle vor dem Ablegen von einem Kammerjäger säubern lassen. Wir sind ein reinliches und komfortables Schiff. Sollte es Läuse oder Wanzen geben, sind die von euch, dann habt ihr das mit euch selbst auszumachen. Findet den Übeltäter. Und da wäre noch etwas ganz Wichtiges. Vor einigen Wochen war auf einem anderen Postdampfer mitten auf dem Atlantik Cholera ausgebrochen. Ich kann euch versichern, das war eine verdammt schlimme Seuche, eine furchtbare Krankheit. Ihr müsst unbedingt melden, wenn einer von euch nicht mehr von der Latrine weg kommt und kotzt. Das hat nichts mit Seekrankheit zu tun. Also alles Auffällige sofort an den Kapitän!«

Er sprach nur Deutsch, unverkennbar mit hamburgischem Akzent. Es war wohl für ihn selbstverständlich, dass jeder an Bord seine Sprache verstand. Dabei waren alle europäischen Nationen vertreten; na ja, so ziemlich alle im Einzugsbereich der Deutschen Lloyd. Neben den Deutschen waren es vor allem Skandinavier, Polen und Tschechen, neben ein paar Schweizern, die sich der deutschen Schifffahrt anvertrauten. Natürlich waren da auch noch die Franzosen, die in Le Havre zugestiegen waren.

Schon in der Nacht wachte Cornelius auf. Das Schiff rollte bedenklich. Instinktiv hielten seine Hände links und rechts die Matratze umklammert. Er verkroch und presste sich in die weiche Mulde und fühlte sich plötzlich in seinem, wie er noch vor kurzem dachte sehr eigenartigen Bett sicher und geborgen. In der Dunkelheit wirkte das Ganze noch bedrohlicher. Um ihn herum hörte er Stöhnen und Jammern. Ein unerträglicher Gestank verbreitete sich im Raum. Er konnte sich denken, woher der kam, was die Lage auch nicht angenehmer machte. Ihm war zwar auch nicht besonders wohl, aber doch einigermaßen befindlich, denn viel hatte er seit dem letzten Tag nicht in den Gedärmen, außer etwas Brot, einem Apfel, Tee und viel Wasser, das es umsonst gab.

Die See hatte sich am nächsten Tag einigermaßen beruhigt, aber die meisten blieben in ihren Kojen, umgeben von ihrer nächtlichen 'Orgie'. Die es am übelsten getroffen hatte, waren so apathisch, dass sie das Desaster um sich herum kaum wahrnahmen. Die Übrigen hatten um so mehr darunter zu leiden.

Ein Matrose schaute in den Raum und stellte zwei große Eimer Sägespäne an die Tür. »Stinkt ja fürchterlich hier! Da, verteilt das Holzmehl auf dem Boden und in euren Kojen. Das saugt alles auf und ihr könnt es danach zusammenfegen. Ist ein probates Mittel, das könnt ihr mir glauben. Wenn ihr noch Kalk zum desinfizieren braucht und um den Gestank hier schneller weg zu bekommen, dann meldet euch.« Damit drehte er sich um und überließ sie ihrer Misere.

Am Heck des Schiffes gab es ein paar Meter, wo man ins Freie treten und frische Luft schnappen konnte. Von einem Promenadendeck war keine Rede. Aber man konnte dem Mief der Unterkunft für eine Weile entkommen und hoffen, dass irgendwann die großen Ventilatoren erfolgreich waren. Cornelius trat nach draußen und musste sich sofort an der Reling festklammern, so heftig blies der Wind. An den zwei Masten blähten sich die Segel, der Wind half Kohle zu sparen. Er atmete tief ein und aus und beobachtete die hohen Wellen, die sich im Kielwasser hinter dem Schiff aufbäumten. Unbemerkt war jemand hinter ihn getreten und legte den Arm um seine Schultern. Eine solche Vertrautheit war Cornelius nicht gewohnt. Es war Jakob. Er hatte einen Regenmantel an und eine ausladende Kappe fest über die Ohren auf den Kopf gezogen. Er war besser für das Wetter gerüstet als Cornelius, der sich zitternd gegen den Wind stemmte.

»Du solltest lieber wieder hereinkommen, du kriegst noch eine Lungenentzündung. Hast du nichts Wärmeres dabei?« Cornelius war noch immer nicht bereit seinem neuen Bekannten zu eröffnen, dass er eigentlich auf dem Weg in die Tropen war und überhaupt nicht in Erwägung gezogen hatte, dass es zwischen Abreise und Ankunft auch brachial kalt werden konnte.

»Komm, lass uns in die Kantine gehen, vielleicht finden wir Platz auf einer Bank. Ich glaube, im Augenblick sind nicht zu viele Leute unterwegs. Die meisten sind seekrank. Es wird kaum jemandem der Kopf danach stehen, sich den Bauch vollzuschlagen. Du kannst deinen Tee trinken und ich warmes Wasser. Wenn ich nur meine Schwester auch zu uns bitten könnte, aber man lässt mich nicht zu ihr durch.«

Ein Topf mit noch heißem Wasser stand tatsächlich auf dem bereits erloschenen Herd. Cornelius teilte selbstverständlich seinen Teeaufguss mit Jakob. Jemand hatte ein paar Stückchen Zwieback auf dem Tisch liegen lassen, den sie sich großzügig einverleibten. Jakob schien die raue See auch nichts anzuhaben.

Cornelius fand es an der Zeit und eine gute Gelegenheit, mit seinem Kojen-über-den-Gang-Nachbarn etwas zu schwatzen. »Also du bist Gärtner? Ein echt guter Beruf, da wirst du auch in Amerika nicht ohne Arbeit sein.« Jakobs sonst etwas traurige Augen leuchteten richtig und er nickte heftig mit dem Kopf.

»Genau das haben meine Schwester und ich uns bei dem Entschluss Leipzig zu verlassen, auch gesagt. Und du kannst mir glauben, wir haben uns das lange überlegt, war ganz und gar keine leichte Entscheidung. Aber ich glaube, in Amerika weht ein frischerer Wind als im alten Europa mit seinem Standesdünkel und den vielen Vorschriften. Sophie, was meine Schwester ist, war Lehrerin an einer städtischen Volksschule, und ich war auch bei der Stadt im Brot. Mein Leipzig ist ja in den letzten Jahren im Reich so richtig durch seine Kleingärten berühmt geworden. Sogar Ihre Königliche Hoheit, die Kronprinzessin besuchte uns. Davon hast du bestimmt gehört, oder?«

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