Genau aus diesem Grunde kommt für die Saunatherapie auch nur die nordische, oder finnische Sauna in Betracht. Eine Dampfsauna ist als Schmerztherapie nicht geeignet, auch nicht in Kombination mit einer finnischen Sauna!
Und auch die nordische, oder finnische Sauna muß ihren persönlichen, individuellen Bedürfnissen als chronischer Schmerzpatient angepaßt werden. Für ihre Gesundheit, ist nur Hitze und Trockenheit wichtig. Feuchtigkeit und Kälte schaden dagegen! Das ist der Grund warum klassische Saunaregeln für Schmerzpatienten nicht geeignet sind, wenn sie ihre Schmerzen möglichst schnell loswerden wollen.
Die genauen Zusammenhänge zwischen den einzelnen Klimafaktoren Hitze, Trockenheit, Feuchtigkeit und Kälte möchte ich nun gerne näher erklären.
Einfluß der Sauna-Hitze auf den Körper:
Wo findet man den Klimafaktor Hitze in der nordischen Sauna?
Hitze ist das wesentliche Element einer nordischen Sauna. Den Klimafaktor Hitze erleben wir in der Sauna als extreme Hitze mit hoher Temperatur, so wie er im normalen Alltag nicht vorkommt. Für alle chronischen Schmerzpatienten, läßt sich diese extreme Hitze aber für einen kurzen Zeitraum gut als spezielle Wärmetherapie nutzen.
Positive Eigenschaften der Saunahitze:
„Extreme Hitze öffnet schnell alle Hautporen“
„Extreme Hitze fördert eine schnelle und hohe Schweißbildung“
„Extreme Hitze regt die Durchblutung der Körperoberfläche an“
„Extreme Hitze fördert Kreislauffunktionen und allgemeine Durchblutungsvorgänge“
„Extreme Hitze kann Krankheitsprozesse an die Oberfläche zurückbringen“
„Extreme Hitze weitet Blutgefäße, besonders an der Oberfläche“
„Extreme Hitze kann zur Senkung des Blutdruckes beitragen“
„Extreme Hitze regt den Stoffwechsel an“
„Extreme Hitze entspannt die Muskulatur“
„Extreme Hitze verbessert die Dehnbarkeit von Gewebe und Muskeln“
„Extreme Hitze regt Ausscheidungsvorgänge über Haut und Nieren an“
„Extreme Hitze erhöht kurzfristig die äußere Körpertemperatur“
„Extreme Hitze macht durstig und fördert vermehrte Flüssigkeitsaufnahme“
Negative Eigenschaften der Saunahitze:
Wenn man vernünftiges Verhalten voraussetzt, also nicht mit vollen Magen, nach Alkoholgenuß, bei akuten Erkrankungen, bekannten Kreislaufschwierigkeiten, usw. in die Sauna geht, dann sind hier keine überraschenden Schwierigkeiten zu erwarten. Im Zweifelsfalle bitte immer einen geeigneten Arzt oder Therapeuten zu Rate ziehen. Und grundsätzlich immer nur so lange in der Sauna verweilen, wie das gute Gefühl anhält. Wer sich nicht wohl fühlt, sollte vorsichtig sein, die Sauna lieber verlassen. Und vergessen sie die üblichen Sanduhren in den Saunabetrieben, die versuchen eine bestimme Verweilzeit für einen Saunabesuch vorzugeben. Jeder Saunabesucher hat seine persönliche, optimale Zeiteinheit zum verweilen in der Sauna, Der Eine vielleicht 5 Minuten, der Andere vielleicht 25 Minuten oder mehr. Auch wo sie in der Sauna sitzen oder liegen ist egal, die einen fühlen sich ganz oben wohl die anderen bleiben lieber ganz unten. Wichtig ist vor allem sich in der Sauna wohl zu fühlen, die Hitze der Sauna zu genießen!
Einfluß der Sauna-Trockenheit auf den Körper:
Wo findet man den Klimafaktor Trockenheit in der nordischen Sauna?
Den Klimafaktor Trockenheit in der Sauna erleben wir hier vor allem in Kombination mit extremer Hitze, also als Trockene Hitze. Anders wäre die extreme Saunahitze auch nicht lange zu ertragen. Hohe Feuchtigkeit würde bei dieser Hitze schon nach wenigen Minuten zu Verbrennungen auf der Haut führen. Die Trockene Hitze unterstützt und fördert Eigenschaften der extremen Hitze. Das macht Sauna als Schmerztherapie noch effektiver.
Positive Eigenschaften der trocken Saunahitze:
„Trockene Hitze beschleunigt das öffnen der Hautporen zusätzlich“
„Trockene Hitze fördert zusätzliche Schweißbildung“
„Trockene Hitze beschleunigt die Durchblutung der Körperoberfläche zusätzlich“
„Trockene Hitze entspannt die Muskulatur zusätzlich, weil trockene Hitze eine längere Verweildauer in der Sauna ermöglicht“
„Trockene Hitze verbessert die Dehnbarkeit von Gewebe und Muskeln, weil trockene Hitze eine längere Verweildauer in der Sauna ermöglicht“
„Trockene Hitze regt Ausscheidungsvorgänge über Haut und Nieren stärker an“
„Trockene Hitze kann die äußere Körpertemperatur besser erwärmen und so besser auf Stoffwechselvorgänge in Haut und Unterhautgewebe einwirken“
„Trockene Hitze nimmt viel Flüssigkeit auf und fördert so den Durst“
Negative Eigenschaften der trocken Saunahitze:
Auch für Trockene Hitze gilt: Bei vernünftiger Verweildauer in der Sauna sind keine negativen Auswirkungen zu erwarten. Flüssigkeitsverluste durch schwitzen, sollten natürlich möglichst bald ersetzt werden, am besten durch warme, aber nicht zu heiße Getränke. Bei einigen Erkrankungen der Atmungsorgane, die beim Saunabesuch zur vermehrter Trockenheit in Rachen, Kehle oder Bronchien führen ist Vorsicht geboten. Die Trockene Hitze der Sauna kann hier einzelne Symptome vorübergehend verstärken, also zum Gefühl von noch mehr Trockenheit in Rachen und Kehlkopf führen. Unsere Atmungsorgane brauchen eben zum einwandfreien Funktionieren eine gewisse Menge an Feuchtigkeit. Wer einen gesunden Atmungstrakt besitzt hat nichts zu befürchten, hier kompensiert der Körper die trockene Hitze mit vermehrter Feuchtigkeitsbildung im Atmungstrakt.
Einfluß der Sauna-Feuchtigkeit auf den Körper:
Wo findet man den Klimafaktor Feuchtigkeit in der nordischen Sauna?
Auf Feuchtigkeit treffen wir in der nordischen Sauna nur während des Aufgusses. Aber zusätzliche Feuchtigkeit in den Körper bringen, können vor allem unterschiedliche Wasseranwendungen nach absolvierten Saunagängen, dann wenn der Körper noch heiß ist und alle Hautporen geöffnet sind! Das kalte Wasserbecken für Abhärtungsmaßnahmen und das abduschen des Körpers mit kaltem Wasser, sollten chronische Schmerzpatienten also möglichst vermeiden. Auch das Schwimmen in einem vielleicht angeschlossenen Hallenbad. Jeder Schmerzpatient, der seinen Saunagang mit Feuchtigkeits- und Kälteanwendungen beendet zerstört alle positive Effekte des vorangegangenen Saunaganges. Abhärtungsmaßnahmen sind nichts für chronische Schmerzpatienten! Die entsprechenden Erklärungen, über Temperaturverhalten und energetische Wirkungen von Wasser, finden sie in einigen Kapiteln weiter hinten.
Positive Eigenschaften der Sauna-Feuchtigkeit:
Feuchtigkeit in Kombination mit geringer Hitze, wie zum Beispiel in der Dampfsauna üblich, fördert die Befeuchtung von Atmungsorganen und von Atmungsfunktionen, wenn die entsprechenden Atmungsorgane durch Funktionsstörungen oder Erkrankungen nicht mehr die optimale Feuchtigkeit zum einwandfreien funktionieren aufweisen. Wer also mit bestimmten Atemwegserkrankungen zu tun hat, wird instinktiv lieber eine Dampfsauna aufsuchen und die nordische Sauna mit trockener Hitze eher meiden. Dieses Verhalten ist durchaus richtig, aus diesem Grunde erwähne ich es auch hier. Nur in diesem Buch geht es um Schmerztherapie, und chronische Schmerzpatienten brauchen trockene Saunahitze! Die Kombination von beiden Saunaanwendungen, oder auch der abwechselnde Besuch, also einmal feuchte Hitze und einmal trockene Hitze ist für Schmerzpatienten nicht vorteilhaft.
Negative Eigenschaften der Sauna-Feuchtigkeit:
Negative Eigenschaften, hat Feuchtigkeit und feuchte Hitze vor allem für chronische Schmerzpatienten. Denn Feuchtigkeit ist neben Kälte und Wind/Zugluft eine Hauptursache für rheumatische Erkrankungen und rheumatische Schmerzmuster. Belastungen und Schädigungen durch Umwelteinflüsse und Wechselwirkungen sowie nicht ausgeheilte, alte Erkältungskrankheiten, die irgendwann vor langer Zeit stattgefunden haben und normalerweise schon lange wieder vergessen sind. Feuchtigkeit, oder auch die Steigerungsform Nässe, hat bei chronischen Schmerzpatienten vor allem pathologische, also krankmachende Eigenschaften:
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