Diskobesuch - gut ausgegangen
Vor vielen Jahren war ich mit meinem sehr zur Eifersucht neigenden Ehemann – damals noch Freund – in einer Diskothek. Ich tanze für mein Leben gern – er leider nicht. Ihm tun immer die Füße weh!! ;-)
Wir hörten die fetzige Musik und ich schaute eigentlich nur zur Tanzfläche. Unterhalten konnte man sich sowieso kaum wegen der Lautstärke der mitreißenden Musik.
Plötzlich sehe ich einen sehr großen, kräftig gebauten Mann sich aus einer Gruppe anderer, großer und kräftig gebauter Herren lösen und auf mich zusteuern. „Oje“, dachte ich. „Bitte nicht.“
Er kam aber doch auf mich zu, nahm meine Hand und fragte: Tanzen wir mal?
Ich: Nein, danke, jetzt nicht.
Er: Ach, komm schon. Ist doch tolle Musik.
Daraufhin mein Mann: „Haste nicht gehört, du Otto. Se will nich.“ und dreht sich damit zu dem Typen um.
Den Schrecken, den er bekam, kann man sich sicherlich vorstellen, denn er sah nicht nur diesen Mann, sondern auch die ganze Gruppe.
Das Ende vom Lied war: Ich ging mit diesem Mann tanzen, er brachte mich heil wieder zurück und mein Partner und ich verließen daraufhin fluchtartig die Diskothek.
Und die Moral von der Geschichte: Besser den Ball flach halten, wenn man außer einem coolen Spruch nichts weiteres mehr hinzuzufügen hat.
Wir – mein späterer Mann, ein befreundetes Pärchen und ich - hatten nicht wirklich gelernt, wie man Ski fährt. Learning by doing und deshalb ein wenig wackelig und nicht so sehr standfest.
Unsere allererste Fahrt machten wir vier spätnachmittags, als alle anderen bereits nach Hause gefahren waren und die Lifte still standen. Nur ein bisschen hochkraxeln und dann vorsichtig abwärts. Möglichst schräg, was gar nicht ging. Eine gute und richtige Ausrüstung hatten wir alle noch nicht, sondern uns einige Sachen zusammengeliehen. Ich trug den Bundeswehrparka meines Bruders. Dick gefüttert und warm. Jedenfalls im trockenen Zustand.
Unser erster Sturz war ein kollektiver. Alle vier saßen wir im Schnee und lachten. Das verging uns dann allerdings, als wir es nicht schafften, alleine aufzustehen. Vernünftige Bindungen an den Skiern hatten wir auch nicht, so dass es uns – so dick in unseren Klamotten eingepackt – fast unmöglich war, uns aus den Sachen herauszuschälen, um unsere Füße zu suchen. Besonders gelenkig waren wir auch alle nicht.
Es dauerte ziemlich lange, bis sich einer von uns befreien konnte und dann den anderen half. Einige längere Minuten hatten wir aber schon im Schnee gesessen und waren entsprechend nass. Die Kälte kroch uns in die Knochen und zu sehen war auch nichts mehr, denn in den Bergen geht die Sonne schneller unter als gedacht.
In den nächsten beid Tagen saßen wir meistens, nur in Decken gehüllt und mit einem heißen Tee, im Souterrain unserer Pension, während unsere schweren und immer noch klatschnassen Klamotten im Heizungskeller trockneten.
Im darauffolgenden Winter hatten wir uns entsprechende Kleidung besorgt und vernünftige Skier geliehen mit Bindungen, die sich öffneten, wenn man fiel. Die Vorsintflutlichen vom vorausgehenden Jahr hatten wir ausgemustert.
Deutsche Sprache - schwierige Sprache
Wir – zwei Mütter - gehen vom Kindergarten nach Hause – im Schlepp unsere Kinder. Mein Kleiner, 5 Jahre alt, und sein kleiner Freund, ebenfalls 5 Jahre alt. Der meine 1,20 m groß, der andere Junge erst 99 cm und seine Mutter macht sich Sorgen wegen seiner Größe. Viel mehr Sorgen würde mir machen, was der Junge so spricht und wie er sich verhält.
Er ist wüst und rau und tobt und brüllt regelmäßig, wenn ihm etwas nicht passt. Der Meine ist eher vom Typ Buddha. Ruhig, gelassen, besonnen. Und Philips Mutter mag es sehr, wenn mein Sohn zu ihm spielen kommt, weil er einen „so guten und beruhigenden Einfluss auf ihn hat“.
Mein Sohn soll also als beruhigender Pol auf Philip einwirken, damit die Mutter viel Zeit hat für ihre übrigen beiden Kinder.
Zweimal habe ich ihn bei Philip spielen lassen. Dann habe ich ihn lieber zu Hause behalten, denn mein Sohn sollte auf keinen Fall nur als Bremse für ein hyperaktives Kind fungieren.
Als wir Mütter mal wieder ein ganzes Stück den Weg vom Kindergarten zurück gemeinsam gingen, hielt ich Philip die Hand hin, um ihn sicher über die Straße zu geleiten. Der zierte sich etwas. Da sprach seine deutsche Mutter zu ihm: „Philip, geh doch mal mit die Frau.“
Da war ich mir dann ganz sicher, dass mein Junge sich doch lieber mit anderen Jungs in seinem Alter treffen sollte.
Omi M. kommt aus der Kur zurück
Das beeindruckendste Erlebnis ereignete sich vor vielen Jahren, als meine Mutter nach ihrer Magenoperation aus der REHA zurückkam.
Sie lebte damals ja schon viele Jahre mit uns zusammen in unserem Haus in ihrer eigenen Wohnung. Vier Wochen war sie von zu Hause weg gewesen und vermisste uns alle sehr. Es war Mitte Dezember.
Als sie mit dem Zug ankommen sollte, bin ich mit ihren beiden Enkelchen – meinen beiden Jungs (3 und 12) -, meiner Nichte (12) und deren kleinem Stiefschwesterchen (7) zum Hauptbahnhof unserer Stadt gefahren.
Auf dem Bahnsteig habe ich jedem der Kinder eine rote Rose in die Hand gegeben und so standen wir fünf dort und warteten auf die Omi.
Ein Zug fuhr ein, aber es war noch nicht der mit meiner Mutter. Viele Leute stiegen aus und plötzlich blieb eine ältere Dame stehen und schaute uns von weitem an. Sie rief meinen Ältesten zu sich, gab ihm etwas in die Hand und sprach ein paar Worte.
Er kam völlig verdattert zu uns zurück, öffnete seine Hand …… und darin lag ein Hundertmark-Schein. Die Dame hatte ihn ihm gegeben mit den Worten: Kauf Deiner Mama dafür was Schönes zu Weihnachten.
Ich stand auf dem Bahnsteig und weinte.
Konfrontation an der Supermarktkasse
Ich ging seit fast 20 Jahren in einem von mir ständig frequentierten EDEKA-Markt einkaufen. Dazu muss ich sagen, dass ich in dieser Hinsicht immer eine wirkliche „Hucke“ bin. Wenn es mir irgendwo gefällt, bleibe ich dort. Und ich bleibe auch meinen Produkten – wie meinen Gewohnheiten – stets treu ergeben.
Nun war ich an diesem Tag wirklich schwer bepackt mit einem völlig überladenen Einkaufswagen, der entsprechend schwierig zu lenken war. Darüber hinaus mit meinem kleinen Sohn von ca. 4 Jahren.
So kam ich also an eine Kasse, an der eine mir bis dahin nicht bekannte Kassiererin saß, die mich ständig maßregelte: Moment, nicht so schnell. Oder: Warten Sie bitte. Oder: Das Kind soll die Sachen nicht anfassen, usw. Mein kleiner Sohn erkundete derweil in einem angrenzenden Gang mal das eine oder andere Produkt und nahm es in die Hand, um es zu begutachten.
Ein schwerer Einkaufswagen, die Kasse voll, der Kleine lebhaft. Kommt eine Verkäuferin, nimmt meinem Sohn ziemlich ruppig den Gegenstand aus der Hand, stellt ihn zurück und motzt mich an: Das Kind soll das lassen.
Ich hatte gerade begonnen, meine Artikel auf das Band zu legen, als ich die Angestellte bat, meinen Sohn weder anzufassen noch ihn herumzuschupsen, was sie nämlich tat.
Als dann auch noch eine dumme Bemerkung der Kassiererin folgte, brachte das dann das Fass zum Überlaufen.
Ich verließ das Geschäft mit den Worten: „Sie können das Zeugs behalten. Und noch eins: Ich werde diesen Laden hier kaufen und dann sind Sie die erste, die rausfliegt.“
Ich nahm mein Kind an die Hand und verließ das Geschäft. Zum letzten Mal in meinem Leben.
In unserer kleinen Allee in einem ruhigen Vorort Kölns, wo mein Elternhaus stand und ich mit meinen Eltern und Geschwistern lebte, gab es an der Ecke einen kleinen „Tante-Emma-Laden“ mit Konserven, frischem Gemüse, Wurst- und Käsetheke. Neben diesem Geschäftchen befand sich ein Friseurladen, der nach einigen Jahren allerdings wegen des geringen Zulaufs ausreichender Damen, schließen musste.
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