Mein Coming-Out 2013

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Mein Coming-Out 2013: краткое содержание, описание и аннотация

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Wie war dein Coming-out? Das fragte epubli anlässlich des Christopher Street Day 2013. Dieses Buch versammelt die schönsten Antworten des Schreibwettbewerbs Mein Coming-out. Ob witzig oder traurig, wütend oder versöhnlich, jede der Gewinner-Geschichten ist sehr persönlich und anrührend und macht denjenigen Mut, denen das eigene Coming-out noch bevorsteht.
Der Wettbewerb wurde ausgeführt in Zusamenarbeit mit dem Lesben- und Schwulenverband Deutschland (LSVD), queer.de, dem Christopher Street Day Berlin, Hambur Pride sowie dem Jugendnetzwerk Lambda. Der Erlös vom Verkauf dieses Buches geht an das russische Projekt Coming-out (comingoutspb.ru/en), das vom LSVD gefördert wird.

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Impressum

Impressum: Mein Coming-out 2013

ISBN 978-3-8442-7119-5

epubli GmbH

published by: epubli GmbH, Berlin, www.epubli.de

Copyright: © 2013 epubli GmbH

MEIN COMING-OUT 2013

Ich bin schwul und steh’ dazu.

Ein Satz, der mich heute kaum noch Überwindung kostet… Doch das war nicht immer so. Es hat Jahre gebraucht, bis ich mich endlich selbst akzeptiert habe. Dann ging bei mir alles ganz schnell. Erst die Schwester, dann meine engsten Freunde und Eltern. Glücklicherweise haben allesamt recht positiv darauf reagiert. Ich hatte echt Glück, dass ich so einen tollen Freundeskreis und so coole Eltern habe! Bekannte aus dem Internet mit dem gleichen Problem wurden zum Teil von ihren Eltern verstoßen und Freunde haben sich von ihnen distanziert…

Mir selbst wollten viele nur erst nicht glauben. Der Grund dafür? Die meisten Leute denken bei Schwulen immer an die üblichen Klischees: Männer, die gekünstelt und affektiert durch die Nase reden, zwei „gebrochene“ Handgelenke haben und mit den schrillsten Outfits und Frisuren durch die Gegend stolzieren.

Überraschung! Erstaunlicherweise bin ich nichts von dem, was so oft im Fernsehen als Belustigung dargestellt wird! Ich bin ein ganz normaler junger Mann wie so viele in meinem Alter, nur mit dem Unterschied, dass ich auf Männer stehe und über mein halbes Leben hinweg mit mir selbst zu kämpfen hatte: „Bin ich wirklich schwul!? Das ist doch bestimmt nur eine Phase! Das geht schon wieder weg.“ Nichts da! Ich habe es mir nicht ausgesucht und muss mich so akzeptieren, wie ich bin. Genauso wie jeder andere Mensch akzeptieren muss, dass er groß oder klein oder hell- bzw. dunkelhäutig ist.

Einen bedeutsamen Unterschied gibt es jedoch: Wir Schwulen und Lesben wurden nie über unsere sexuelle Orientierung aufgeklärt. Homosexualität ist in unserer Gesellschaft leider noch nicht selbstverständlich. In der Schule wird das Thema totgeschwiegen, die Eltern reden oft nicht darüber. Vielleicht, weil es nicht auf den Lehrplänen des Kultusministeriums steht. Vielleicht sind die Eltern und Lehrer auch einfach nicht darüber informiert und können deshalb nicht helfen.

Aber eines ist mir aus meinen Erfahrungen klar geworden: Es hätte mir sehr viel weiter geholfen, wenn ich etwas über Homosexualität gelernt hätte! Wenn ich nicht über Jahre hinweg versucht hätte, meine sexuelle Orientierung aufgrund meiner Unwissenheit zu verdrängen. Wenn ich nur ein Mal von irgendeiner Person mit Autorität zu hören bekommen hätte, dass ich nicht schlechter als die „Normalen“ bin, nur weil ich anders liebe!

In der Schule kriegt man in jungen Jahren von Mitschülern immer nur zu hören, dass Schwule eklig sind. „Schwul“ wird sogar als Synonym für „scheiße“ genutzt. Das legt sich zum Glück bei den meisten wieder, wenn sie eine bestimmte geistige Reife erreicht haben. So musste ich eben selbst damit zurechtkommen, wie so viele Tausende in meinem Alter auch, immer in der Hoffnung, dass ich nicht allein da stehe; dass es noch Jungs in meinem Alter mit den gleichen Problemen gibt.

Die nächste Jugendgruppe speziell für Schwule und Lesben gab es erst in Oldenburg. Als Jugendlicher vom Dorf einfach so dort hin zu kommen, ohne, dass irgendjemand was bemerkt, erwies sich natürlich als äußerst schwierig. Gesucht habe ich schließlich im Internet, wo ich ein Forum mit Gleichgesinnten fand. Ich konnte das erste Mal in meinem Leben, im Alter von 16 Jahren, über meine Neigungen sprechen, ohne Angst haben zu müssen, gemobbt oder ausgegrenzt zu werden. Das hat echt gut getan und das Selbstbewusstsein enorm gestärkt, weshalb ich mich daraufhin auch unmittelbar geoutet habe.

Dass sich mein Coming-out damals wie ein Lauffeuer nicht nur im Jahrgang, sondern auch im ganzen Dorf herumgesprochen hat, muss ich wohl nicht näher erklären, oder? Irgendwer konnte das wohl nicht für sich behalten, und diese Person wird bestimmt in diesem Moment schmunzeln, wenn sie das hier liest. Geschadet hat es mir glücklicherweise nicht. Ich habe weder Beleidigung noch Ausgrenzung erfahren müssen. Des Weiteren hat mich mein damaliger Freund zu einem viel selbstbewussteren Menschen gemacht. Aber wie gesagt, so viel Glück wie ich haben nur die Wenigsten. Deshalb habe ich diesen Artikel auch verfasst, denn ich bin der festen Überzeugung, dass Reden hilft und Vorurteile abbauen kann. Ich würde mich freuen, wenn andere Schüler, die in einer ähnlichen Situation sind, wie ich es damals war, bei ihrem Coming-out auch so viel Glück haben. Wenn es nicht schon zu viel verlangt ist, dann fände ich es auch sehr erstrebenswert, dass man sich als nicht geouteter Schüler bei der Selbstfindung nicht unbedingt wie „Scheiße“ fühlt. Dabei kann jeder helfen: Schüler, Lehrer und Eltern!

Ich denke, jeder kann sich mit ein wenig Phantasie in diese Situation hineinversetzen: Man hat Angst vor Ausgrenzung und Spott, sogar Angst davor, von den Lehrern benachteiligt zu werden, und das alles nur wegen einer Eigenschaft, die wirklich nichts über den sonstigen Charakter eines Menschen aussagt. Mit dieser Angst wird man sein ganzes Leben zu kämpfen haben, denn irgendwann sind Lehrer und Schüler gewichen. Stattdessen pflegt man den Kontakt zu Arbeitskollegen, dem Chef und neuen Freunden… Neues Spiel, neues Glück! Die Schule könnte hier schon in frühem Stadium für Aufklärung sorgen und ihren Teil zu einer besseren, aufgeklärten und toleranten, Gesellschaft beitragen. In diesem Sinne: Nachdenken, Umdenken!

Warum man sich manchmal zweimal outen muss…

Mit zwölf Jahren verliebte ich mich Hals über Kopf in ein Mädchen aus der 8. Klasse des Kleinstadtgymnasiums, das ich besuchte. Sie hieß Jessica, hatte kurze blonde Haare, aufmerksame grüne Augen und ein freches Lächeln, das mein Herz fast zum Stillstand brachte. Sie arbeitete in der Schulbibliothek und ich verbrachte meine Pausen damit, auf der Treppe gegenüber zu sitzen, nur um zu beobachten, wie sie in dem Bücherraum verschwand und später wieder hinauskam.

Da sie Fußball spielte, wartete ich jede Woche sehnsüchtig auf die Kreiszeitung der Kleinstadt, um zu sehen, ob ihr Name bei einem der Damenfußballspiele stand. Ich schnitt alle Artikel über ihren Verein aus und bewahrte sie in einer kleinen Schachtel auf.

Doch so schön und intensiv diese Gefühle waren, so machten sie mir gleichzeitig auch wahnsinnige Angst. Zwar war ich offen erzogen worden und wusste, dass es Frauen gab, die Frauen lieben und Männer, die Männer lieben, aber ich hatte nie welche gesehen. Und in unserer Kleinstadt gab es zwar angebliche Lesben, aber die wohnten zu Dritt in einer Wohnung und wirkten merkwürdig auf mich.

Da zu der Zeit das Internet noch nicht so verbreitet war wie heute, kaufte ich mir, mit dunkler Sonnenbrille und Mütze, in einem Buchladen zwei Bücher über lesbische Mädchen und ein Aufklärungsbuch über sexuelle Orientierungen.

Nachdem ich zu Hause in meinem Zimmer heimlich die Bücher, unter vielen Tränen, gelesen hatte, war ich noch verwirrter als vorher. In mir war eine wahnsinnige Sehnsucht, diese Gefühle ausleben zu können, ein Mädchen in meinen Armen halten zu können und die traurige Gewissheit, dass es kein gutes Ende nehmen würde, wenn andere Menschen von meinem wohlbehüteteten Geheimnis erfahren würden. Aus Verzweiflung über meine aussichtslose Situation fing ich an meine Arme zu zerschneiden. Der Schmerz auf meiner Haut machte den Schmerz in meinem Herz irgendwie erträglicher und sollte mich mein Leben lang daran erinnern, wer ich bin und was ich fühle.

Durch Zufall wurde meine damalige beste Freundin auf die Wunden unter meinen zu langen Pulloverärmeln aufmerksam und sprach mich darauf an. Ich erzählte ihr alles und sie versprach, für mich da zu sein. Am nächsten Tag stand sie aber nicht, wie jeden Morgen, an der Bushaltestelle, von der aus wir zusammen in die Schule gingen. Mit einem mulmigen Gefühl im Magen ging ich also alleine los und in meinem Klassenraum angekommen starrten mich alle an und kicherten. An der Tafel stand in großen, weißen Buchstaben: ‘Sinja = Lesbe. Igitt.’ Ich weiß nicht mehr, wie ich reagierte, die Zeit ist bis heute noch sehr verschwommen.

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