Jochen Krinsken
Coming Out
Selbstbewusst und glücklich leben als Schwuler, Lesbe oder Bisexuelle®
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel Jochen Krinsken Coming Out Selbstbewusst und glücklich leben als Schwuler, Lesbe oder Bisexuelle® Dieses ebook wurde erstellt bei
COMING OUT - Selbstbewusst und glücklich leben als Schwuler, Lesbe oder Bisexuelle(r)
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Impressum neobooks
COMING OUT - Selbstbewusst und glücklich leben als Schwuler, Lesbe oder Bisexuelle(r)
Reproduktionen, Übersetzungen, Weiterverarbeitung oder
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Copyright 2010 - Jochen Krinsken
Die folgenden Informationen sind nicht von einem Psychologen oder Wissenschaftler verfasst worden. Sie dienen lediglich dem Zwecke der Aufklärung und Bildung.
Der Inhalt versteht sich nicht als Ersatz für eine psychologische oder soziale Beratung, Diagnose oder Behandlung.
Als Leserin und Leser dieses eBooks, möchten wir Sie ausdrücklich darauf hinweisen, dass keine Erfolgsgarantien oder Ähnliches gewährleistet werden kann. Auch kann keinerlei Verantwortung für jegliche Art von Folgen, die Ihnen oder anderen Lesern im Zusammenhang mit dem Inhalt dieses Buches entstehen, übernommen werden. Der Leser ist für die aus diesem Buch resultierenden Ideen und Aktionen (Anwendungen) selbst verantwortlich.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort: Der Schauspieler leidet
Was hat eigentlich Sex mit dem Job zu tun?
Was ist Homophobie?
Was sind Transgender?
Was sind Bisexuelle?
Immer noch diskriminierend
Ältere beneiden selbstbewusste Jüngere
Deutliches Stadt-Land-Gefälle
Kulturelle Barrieren
Es lebt sich befreiter
Danach ist man wie ausgewechselt
Ist Homosexualität nur eine Episode und
heilbar?
Gibt es genetische Ursachen?
Ab wann ist man schwul oder lesbisch?
Die frühe Klarheit?
Nehmen Sie sich ein Beispiel!
Schwule Väter und lesbische Mütter
Coming out-Tag
Inneres Coming out und äußeres Coming out
Welche Faktoren beeinflussen das Coming out?
Vorbereitung fürs Coming out
Auch Kinder haben eine Intimsphäre!
Gibt es einen günstigen Zeitpunkt?
Strategisch vorgehen, aber wie?
„Ich bin schwul, und das ist auch gut so!“
Wie sage ich es meinen Eltern?
Wie sage ich es meinen Verwandten?
Wie sage ich es meinen Kindern?
Wie sage ich es meiner Frau/meinem Mann?
Wie sage ich es meinen Freunden?
Wie sage ich es meinen Arbeitskollegen?
Wie sage ich es meinen Vereinskameraden?
Welche Hilfen finde ich wo, wenn es platzt?
Hilfen am Arbeitsplatz
Hilfen in der Schule
Hilfen für junge Menschen
Hilfen in der Familie
Beratungsstellen und Hilfe im Internet
Auch Bücher und Filme helfen
Verpassen Sie nicht Ihren Traumpartner
Leben Sie für sich oder für andere?
Lebst Du schon oder wartest Du noch?
Die Typenlehre kann weiterhelfen
„Ich nehme nur Heteros!“
Grenzen des Coming out
Coming out für Ältere
Schlusswort
Vorwort
Der Schauspieler leidet
Schwule, Lesben und Bisexuelle oder Transgender (Transvestiten) leiden manchmal ihr ganzes Leben lang unter einem erdrückenden Rollenspiel. Es zehrt stark an den menschlichen Kräften, über die eigene, etwas andere sexuelle Orientierung nicht reden zu können oder sie gar ausleben zu wollen. Die Selbstmordrate unter jungen Schwulen ist nicht umsonst viermal größer als unter heterosexuellen Jugendlichen. Dieses Phänomen betritt erstaunlicherweise eher junge Schwule. Viele Betroffene schaffen es nicht, darüber mit jemandem zu sprechen. Es kostet meistens eine sehr große Überwindung, sich endlich einem nahen Menschen anzuvertrauen. Das größte Problem sind oft die eigenen Eltern.
Ganz schlimm wird es, wenn ihre Andersartigkeit auffliegt. Oft haben nahe Angehörige schon eine Ahnung, wenn da zum Beispiel nie Frauen oder Freundinnen im Spiel sind. So wurde ein junger Mann in seine Coming out-Falle gelockt. Die Eltern luden ihn zum Essen nach Hause ein und konfrontierten ihn dabei mit dem „Vorwurf“, er sei doch schwul. Nachbarn hätten es ihnen erzählt. Er sei mit fremden Männern oder in einschlägigen Kneipen gesehen worden. Oder ganz schlimm:
Ein Arbeitskollege des Vaters hätte gar Sex mit dem Sohn gehabt. Eltern wollen es zuerst überhaupt nicht wahrhaben und sprechen manchmal dann sogar beschwichtigend von einer heilbaren Krankheit oder einer momentanen Episode, die sich schon wieder geben werde. Erschreckend oft kommt hier auch noch eine gewisse Unkenntnis bei Älteren hinzu. Man will das Homosexuelle einfach verdrängen. Es hat in der bis dato intakten Welt einfach nichts zu suchen.
Oft spielen Schwule und Lesben dabei ihren eigenen Doppelgänger. Sie ziehen sich in zwei völlig unterschiedliche Welten zurück: Auf der Arbeit sind sie der gesellschaftlich anerkannte „Normale“, im Privatleben der in einer kleinen, verborgenen Nische lebende „Anormale“, der gleichgeschlechtlich Liebende. Sie werden quasi von der Gesellschaft in eine gespaltene Persönlichkeit hineingedrängt. Aus der Angst heraus, als offen Schwuler oder Lesbe verspottet, ja abgelehnt zu werden und geringere Chancen im Leben oder Beruf zu haben, verheimlichen sie ihre wahre sexuelle Neigung. Sie verstecken sich – oft ein Leben lang. Sie spielen dabei den „Hetero“, was für sie in ihrer Andersartigkeit ja schon schwierig genug ist.
Der Leidensdruck („Wann heiratest Du und wirst uns endlich Enkelkinder schenken?“) wird immer größer. Das Rollenspiel kostet Kraft. Und es gibt ja auch genügend Beispiele dafür, dass sich nach dem Coming out die Familie von dem Homosexuellen abgewendet hat. Der Sohn oder die Tochter wird aus dem Haus geschmissen, und die Eltern leben schwer mit der vermeintlichen „Schande“. Kontakte reißen ab. Man steht als Außenseiter und Ausgestoßener da. Es gibt zahlreiche Homosexuelle, die deswegen in psychiatrischer Behandlung sind, Depressionen oder Angstzustände haben. Im schlimmsten Fall denken Sie an einen Suizid.
Was hat eigentlich Sex mit dem Job zu tun?
Dabei sei doch allen Ernstes die Frage erlaubt: Was hat eigentlich die sexuelle Orientierung mit der Leistungsfähigkeit im Beruf zu tun? Oder was hat sie damit zu tun, eine bestimmte Wohnung bekommen zu dürfen? Wir fragen doch auch den Heterosexuellen nicht, mit wem er welchen Sex macht, wie oft und wo? Das interessiert keinen – ja nicht einmal, wenn der Nachbar mit einer Prostituierten gesehen wird. Beim Schwulen aber oder der Lesbe wird´s dann plötzlich zum Problem? Hallo, wo sind wir denn? So verkehrt ist unsere Welt! Und überhaupt: Wieso zerbrechen wir uns eigentlich den Kopf über die sexuelle Veranlagung eines Menschen? Was interessiert uns das überhaupt? – Nichts hat es uns anzugehen. Das ist eine Tabuzone, die Intimsphäre des Anderen nämlich. Und die gilt es bitte schön zu wahren. Das geht uns alle nichts an.
Was ist Homophobie?
Nirgendwo wird plötzlich über die sexuelle Orientierung eines Menschen so oft gesprochen und getuschelt, wenn es um Andersartigkeit, eben um Homosexualität oder Bisexualität, geht. Warum? Richtig, weil immer noch Ängste damit verbunden sind. Wenn die Tochter nämlich in ihrem Bekanntenkreis eine lesbische Freundin hat, dann könnte diese Lesbe die eigene Tochter „anstecken“ oder „umpolen“, wie es umgangssprachlich so „nett“ gesagt wird. Was aber absolut daneben gegriffen ist! Mit Homosexualität sind ganz viele, große und unberechtigte Ängste (bei den anderen, wohlgemerkt!) verbunden, bekannt unter dem Begriff „Homophobie“.
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