Mein Coming-Out 2013

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Wie war dein Coming-out? Das fragte epubli anlässlich des Christopher Street Day 2013. Dieses Buch versammelt die schönsten Antworten des Schreibwettbewerbs Mein Coming-out. Ob witzig oder traurig, wütend oder versöhnlich, jede der Gewinner-Geschichten ist sehr persönlich und anrührend und macht denjenigen Mut, denen das eigene Coming-out noch bevorsteht.
Der Wettbewerb wurde ausgeführt in Zusamenarbeit mit dem Lesben- und Schwulenverband Deutschland (LSVD), queer.de, dem Christopher Street Day Berlin, Hambur Pride sowie dem Jugendnetzwerk Lambda. Der Erlös vom Verkauf dieses Buches geht an das russische Projekt Coming-out (comingoutspb.ru/en), das vom LSVD gefördert wird.

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Es verbreitete sich in Windeseile. Innerhalb einer Woche wusste es die gesamte Schule und sogar die Oberstufenschüler zeigten lachend mit dem Finger auf mich. Die Mädchen, mit denen ich teilweise seit dem Kindergarten befreundet gewesen bin sprachen nicht mehr mit mir, sondern über mich. An einer der Mädchentoilettentüren des Gymnasiums stand ‘Sinja, die Lesbenschlampe’. In den Umkleidekabinen unserer Turnhalle drehten mir die Mädchen den Rücken zu und flüsterten: “Achtung, sonst geilt sie sich an uns auf.” Ich ignorierte die Gemeinheiten und tat so, als wäre mir das alles egal, aber ich fügte mir dafür zu Hause immer wieder mit spitzen Gegenständen Schmerzen zu. Nachdem ich mir die Hände zerschnitten hatte, entdeckte meine Mutter meine Wunden und meine Eltern stellten mich zur Rede. Ich erzählte ihnen alles und obwohl sie mich so offen erzogen hatten, waren sie erschrocken und irritiert. Meine Mutter versuchte mir einzureden, dass es sicher eine ‘Phase’ sei und sie in jungen Jahren auch mal ein Mädchen toll gefunden habe und dies noch nicht bedeuten würde, dass man lesbisch sei. Mein Vater behandelte mich wie ein kleines Kind und sagte immer wieder, dass so etwas in unserer Kleinstadt schwer sei. Die Einzige, die Verständnis hatte, war meine kleine Schwester. Sie hörte mir zu und war für mich da. Dennoch machten die Umstände mich mürbe, keine Freunde mehr zu haben, jeden Tag aufs Neue verspottet und beleidigt zu werden und von meinen Eltern wie ein anderer Mensch behandelt zu werden. Und so verbrannte ich in einer Nacht weinend meine Zeitschriftenartikel und alles, was ich über Homosexualität gesammelt hatte und fasste den Entschluss mir einen Freund zu suchen und normal zu sein. Und so suchte ich mir einen Jungen und erzählte meinen Eltern, sie hätten recht gehabt und es sei nur eine ‘Phase’ gewesen.

Das Mobbing in der Schule hörte trotzdem nicht auf. Nun erzählten sie eben herum, dass ich schwanger sei, Drogen nehmen würde oder Ähnliches. Nachdem die Anführerin zwei Jahre später die Schule wechselte, hatte der Spuk ein Ende und die anderen Klassenkameraden entschuldigten sich bei mir. Viele Jahre hatte ich Beziehungen mit Jungen. Für mich waren sie eher wie meine besten Freunde, meine Brüder und ich hatte sie wahnsinnig gern. Aber ich fühlte nicht so für sie, wie sie für mich und ich konnte ihnen auch nicht immer das geben, was sie wollten.

Zeitgleich verliebte ich mich in Mädchen, in Freundinnen. Aber ich hätte mir eher die Zunge abgebissen, als ihnen von meinen Gefühlen zu erzählen. Zu groß war die Angst, wieder alles zu verlieren. Dann, mit 20 Jahren, ich war seit zwei Jahren in einer Beziehung mit einem jungen Mann, mit dem ich auch zusammen wohnte, aß ich immer weniger. Und je mehr ich abnahm, umso weniger schien ich ihm zu gefallen. Und je dünner ich wurde, desto seltener wollte er mit mir schlafen. Ich bekam eine Ausbildungsstelle in einer anderen Stadt und zog weg. Dort in meiner eigenen Wohnung, aß ich noch weniger, bis es sich auf einen fettarmen Joghurt mit einem Löffel Haferflocken am Nachmittag reduziert hatte. Ich konnte nicht mehr denken, alles drehte sich nur noch ums ‘Nicht- essen’ und mein Freund verließ mich irgendwann mit den Worten, dass er nicht dabei zusehen könne, wie ich mich selbst zerstören würde. Und er hatte recht. Ich wollte das Leben, das ich lebte, nicht mehr so führen. Es fühlte sich alles nur noch falsch und sinnlos an.

Nachdem mir aber irgendwann Haare ausfielen, bekam ich plötzlich wahnsinnige Angst zu sterben und fing eine Therapie an. Nach einigen Wochen fiel mir in der Therapie meine ‘lesbische Phase’ ein und ging mir nicht mehr aus dem Kopf. In einer Nacht träumte ich dann, wie ich eine meiner Mitauszubildenden küsste. Als ich dann aufwachte, hatte ich nur noch einen Gedanken: ‘Ich bin lesbisch!’ Und so nahm ich meinen Mut zusammen und outete mich nach und nach bei meinen Freunden. Und dieses mal reagierte niemand schlecht. Alle nahmen mich in den Arm und sagten, dass ich deswegen doch kein anderer Mensch sei und sie mich lieb hätten. Ich war glücklich und ich fühlte mich das erste Mal in meinem Leben richtig frei. Ich fing wieder langsam an zu essen und hatte dann irgendwann auch meine erste Partnerin. Und mittlerweile, nach sieben Jahren, ist es für mich das natürlichste der Welt, mit meiner jetzigen Verlobten Hand in Hand durch die Stadt zu laufen. Ich will nicht sagen, dass es immer einfach ist. Manchmal sagen Menschen immer noch dumme Sachen und reagieren komisch. Und manchmal nerven mich auch die Blicke auf der Straße. Aber ich bin stolz darauf, dass ich bin, wer ich bin. Nie würde ich mein jetziges Leben tauschen wollen. Ich studiere nun im dritten Semester Psychologie und möchte mich später in Beratungsstellen niederlassen, um anderen Menschen in schwierigen Lebenssituationen zur Seite zu stehen. Im Oktober diesen Jahres heirate ich meine Partnerin und sogar meine Großeltern freuen sich darauf.

So ein Coming-out kann ganz schön schwierig sein und es kostet eine Menge Mut. Aber so zu leben, wie man möchte, macht alle Tränen wieder gut.

Zwischentöne

Ich halte mich persönlich für nicht besonders beweglich, wenn es darum geht, auf Außergewöhnliches zu reagieren: Behäbig, tollpatschig und von nahezu maßloser Langsamkeit, erlebe ich unvorhersehbare Ereignisse als widerwärtige Feinde meiner selbst, als erschütternd und überflüssig…

Obwohl ich keine Einzelgängerin bin, drängt es mich von Zeit zu Zeit, mit Zigaretten bewaffnet mein Lieblingscafé aufzusuchen. Café au lait kombiniert mit einer Gauloise legère wirkt sich ungemein positiv auf meine Befindlichkeit aus; dabei kann ich entspannen, meine Mitmenschen beobachten und meine kleine Welt wahlweise ordnen oder zerstören. Zumindest gedanklich.

Aus dem Lautsprecher, der neben mir aufgehängt ist, bahnt sich die zaghafte Melodie einer Violine ihren Pfad durch mein linkes Ohr, um mit meinen Gedanken zu spielen. Sie ist klein und weich und ein wenig spöttisch; dann und wann zwinkert sie mir freundlich zu.

“Entschuldige, wenn ich dich störe… woher hast du diesen Anhänger?” Eine Frau setzt sich mir gegenüber. Ohne zu fragen, ohne Umschweife und mit zwei kleinen Grübchen in den Mundwinkeln.

“Also, ich – was meinst du?”

“Na, die Streitaxt, die du an dem Lederband hängen hast. Ich suche schon seit langem etwas Vergleichbares, vor allem in dieser Größe.”

“Meine Freundin hat sie mir aus Griechenland mitgebracht. Sie war dort letzten Sommer auf einer Insel in der Ägäis. Interessierst du dich für Schmuck?” Sie lacht und übergeht meine Frage.

“War Deine Freundin auf Lesbos?” Die Violine trillert in der dritten Lage. Ein kleiner Nerv oberhalb meiner rechten Augenbraue trillert mit.

“Nein, warum? Ich glaube, es war Paros.” Sie lacht wieder.

“Es wäre naheliegend. Du musst entschuldigen, ich dachte nur…” Die Violine schlängelt sich wieder in tiefere Regionen. Mein Nerv zuckt immer noch. Sie steht auf.

“Dann werde ich wohl nach Griechenland reisen müssen.” Eine Flöte hat sich zur Violine gesellt und verwickelt sie in ein Gespräch; eines von diesen Gesprächen mit Fragen und Antworten ohne logische Reihenfolge. Warm und weich das Streichinstrument, es hebt nur selten die Stimme, um Nachdruck zu verleihen. Die Flöte zwischen unruhigen Tonreihen und verständnislosen Satzfetzen. Manchmal sind die fremd, manchmal jedoch erscheinen die Motive seltsam bekannt und vertraut, wie Gerüche, die Erinnerung stiften. Ich höre hin und betrachte die Frau. Mit dem Qualm meiner Zigarette bemühe ich mich, ihr Gesicht zu verstecken, doch jedes Mal reißt die Nebelwand an einer Stelle, und sie sitzt immer noch dort am Nebentisch. Klein, mit kurzen dunklen Haaren, einer runden Nickelbrille, grünen Augen, die sich – wie es scheint – selten langweilen und mit Grübchen in den Mundwinkeln sitzt sie dort. Irgend etwas Träges ist da in mir, das ich nur zu gut kenne, über das ich mich immer wieder ärgere und das sich wie ein behäbiges Walross mit großen glasigen Augen vor mir herwalzt. Es begleitet mich wie selbstverständlich in allen Lebenslagen und ist mir inzwischen fast vertraut geworden, eine Vertrautheit, die nur durch seine sture Ausdauer und mein Phlegma begründet ist. Aber warum sich anstrengen und das Bekannte vertreiben? Wer weiß, was sich dahinter verbirgt…

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