Hans Fallada - Märchen vom Stadtschreiber, der aufs Land flog

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Märchen vom Stadtschreiber, der aufs Land flog: краткое содержание, описание и аннотация

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Vor vielen Jahren lebte in einer großen Stadt ein junger Mann, der auf der Geschäftsstube eines Ratsherrn, genannt Asio, Schreiberdienste zu verrichten hatte. Von morgens bis in den späten Abend hinein saß er an seinem Tisch, sich gegenüber einen anderen, aber älteren Schreiber, namens Bubo, und schrieb fleißig ab, was ihm sein Herr an Verträgen, Urkunden, Regressen, Akten auf den Platz gelegt. Wenn er die Hand mit der Feder zum Tintenfasse führte, begegnete sie wohl der Hand des Schreibgefährten drüben, und wenn er dann unwillkürlich den Blick hinüberrichtete, sah er das gesenkte Auge des anderen, das schon die nächste Zeile der Vorlage im voraus las, und um so emsiger kehrte er, wie ein ertappter Faulmann, zum eigenen Schreibwerk zurück. Aber wie eifrig er sich auch mühte, nie war der Berg der Aufgaben vor ihm ganz abzutragen, und meinte er den einen Abend, heute habe er es aber gut gemacht und morgen sei Arbeit ein gar rarer Artikel, so hatte den Ratsherrn über Nacht gerade das Zipperlein geplagt, und er hatte in seiner Schlaflosigkeit so vieles aus Schränken und Mappen hervorgekramt, daß am Morgen der Berg höher lag denn je. Darüber wurde das Schreiberlein fast trübsinnig, und wenn er dann gar in das ernste, graue Gesicht seines Gegenüber sah, in dessen Falten sich der Aktenstaub vieler Jahre niedergesetzt zu haben schien – wenn er sich dann so recht lebhaft vorstellte, daß er in zehn oder zwanzig Jahren auch so ernsthaft dasitzen würde, mit weiter nichts im Kopf als den Wettlauf zwischen Papierberg und Feder – so hätte er am liebsten den Hut vom Nagel gerissen und wäre hinausgelaufen in die weite Welt. Jede Straße wäre ihm recht gewesen, wenn sie nur fortführte von der papierenen Geschäftsstube. Solches zu tun aber verbot sich, denn er hatte niemanden, der für seine Nahrung und Kleidung sorgte, als sich selber. Kein Vater und keine Mutter, kein Verwandtes sah nach ihm; allein mußte er sich sein Essen kochen, allein sein Kleiderwerk flicken; und wenn er in die …

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Aber wie erstaunte er, als er den Uhu in bestem Deutsch mit einer sehr bekannten Stimme sagen hörte: »Ich sage euch doch, Herr Rat, er wird längst seine Menschengestalt angenommen haben und zu Fuß den Weg zu seinem Onkel machen.«

»Nur Seine Unachtsamkeit ist an allem schuld, Schuhu!« schalt darauf die Eule. »Hätte Er besser in der Amtsstube aufgepaßt, hätte der Bursche nie mit dem Spatzen reden und das zauberische Haar in seinen Besitz bringen können.«

»Aber ich sage euch doch, hoher Herr Rat«, hörte Herr Spatt den alten Schuhu recht lügnerisch krächzen, »ich habe mit eurem Klienten nicht länger als drei Minuten gesprochen, und doch war, als ich zurückkam, das Unglück schon geschehen.«

»Und nicht einmal gemerkt hat Er etwas davon, Bubo«, erboste sich die Eule. »Da mußten erst kostbare Stunden vergehen, bis ich kam und alles entdeckte.«

»Bei Tage taugen meine Augen wenig«, entschuldigte sich demütig der Schuhu. »Gestattet, Herr, daß wir jetzt schnell zum Spattschen Hofe fliegen. Da wird sich rasch eine Gelegenheit finden, ihm das Haar zu entreißen und unserer Tante einen warnenden Bescheid zu geben!«

»Und zusammen kommen die beiden Kinder doch«, grollte der Herr Rat. »Nie hätte das geschehen dürfen! – Aber heute nacht können wir doch nicht dorthin, ich muß jetzt sofort zu meinem Freunde Habergreis, den der leichtfertige Bursche ganz von Sinn und Verstand geflattert hat. Morgen will ich dann sehen, was auf dem Spattschen Hofe noch zu retten ist. – Er aber, Schuhu, bleibe hier noch eine Weile auf der Baumspitze sitzen, und paß Er mir gut auf, ob Er den Flüchtling nicht doch noch erspäht! Dann aber fliege Er eilig auf die Geschäftsstube, Er weiß, wir müssen dem hoffärtigen Hintermeyer heute nacht noch ein artig Tränklein aus unseren Akten brauen!«

Dazu lachte die Eule so hämisch, teuflisch, daß dem kleinen Spatz ein eisiger Schrecken durchs Gebein fuhr; in einem ganz anderen Licht erschien ihm plötzlich die Schreiberei, die er harmlos und ohne viel nachzudenken ausgeübt. Und daß sein ehemaliger Brotherr (der es nie wieder sein sollte, so schwor er sich) gerade ein Freund des habgierigen Habergreis und ein Feind des wohltätigen Hintermeyer war, wollte ihm auch wenig gefallen. Zudem klangen ihm die dunklen Anmerkungen über sein Geschick, das so seltsam mit dem der unbekannten schönen Base verknüpft schien, gar nachdenklich in den Ohren, und er hätte gar zu gerne gewußt, wer denn die Tante sei, die auf dem Hof des Onkels mit den eulischen Bösewichten im Bündnis lebe. Doch machte ihm das alles das Herz nicht sehr schwer, er verließ sich auf sein Glück, von dem er heute schon mehrere Proben erlebt zu haben meinte, und auf seinen guten Verstand.

Die Eule war lautlos davongeschwebt, im Geäst oben hatte es ein wenig geraschelt, wohl davon, daß der lügnerische Schreiber Bubo seinen Luginsland bezog, und Herr Spatt wünschte nur, daß dem der erfolglose Ausguck recht bald leid werde, denn bequem saß er nicht auf seinem einen Bein, da er mit dem anderen das Haar halten mußte. Auch brach die Dämmerung immer rascher herein.

»Lieber Bruder!« krächzte es plötzlich von der Tannenspitze her – und Herr Spatt hätte in unsäglichem Schrecken fast das Haar fallen lassen. »Erschrick nicht, ich habe längst den Zipfel deiner graubraunen Jacke unter dem Ast hervorlugen sehen, auf dem wir über dir saßen. Meine Augen sind sehr viel besser, als der Herr Rat wahrhaben will, und jedenfalls sehen sie schärfer als die seinen. – Ja, ich weiß, lieber Bruder, du möchtest mich mancherlei fragen, aber die Kraft des Haares in deiner Kralle ist begrenzt, und du bringst es nicht über ein jämmerliches Piep hinaus. Fliege nur ungescheut los, und in wenigen Augenblicken hast du den Hof des Onkels erreicht. Dort wirst du schon alles zur gegebenen Zeit erfahren, was dir zu wissen not tut, nur merke dir eines: Küssemund ist ungesund!« Und damit erhob sich der große Schuhu, heiser aufkrächzend, in die Luft und flog von dannen, als wisse er recht gut, daß der Bruder Spatt ihm nur halb, nein, gar nicht traute und nie losfliegen würde, solange er noch in der Nähe sei.

Eine kleine Weile saß der Spatz noch geduckt im Baum, dann aber hob er sich in die Lüfte, und mit dem letzten Tagesschimmer flog er eilig nach Süd. Die untergehende Sonne durchbrach noch einmal das dichtgeballte Regengewölk, in der Ferne blitzte es, funkelte es – und nun war der große Wald zu Ende, Wiesen und Felder lagen sanft hingestreckt unter dem Fliegenden, als ruhten sie aus von der Beschwernis des Sommers; der Turmhahn funkelte heller … Mit einem Gruß flog der Spatz an ihm vorbei und überflog erst einmal, Einblick zu gewinnen, das Dorf.

Stattlich lag es da, ein behäbiger Hof neben dem andern, mit den räumigen, weißgetünchten, rotbeziegelten Wohnhäusern, die ererbten und bewahrten Wohlstand bewiesen; mit den langgestreckten Viehställen, aus denen hungrig jetzt die Stimme der nützlichen Insassen klang; mit den sauber geschichteten und getrampelten Dunghaufen, der nächstjährigen Ackernahrung; und mit den hohen Scheunen, die doch noch zu klein für den Erntesegen gewesen waren, denn manche Miete stand noch auf dem Acker. Jeder Hof führte sein Wahrzeichen: hier war es eine Reihe von Kastanien die Dorfstraße entlang, dort hatte ein längst begrabener Bauer Walnüsse angepflanzt, und ihre ungeheuren Kronen rühmten noch heute den Toten. Auf dem First einer Scheune lag ein großes Storchennest; ein anderer aber, dem wohl ein Bruder zur See fuhr, hatte die Barten eines Walfisches als einen Laubengang von der Straße zum Haus gesetzt.

Und hier ragte auch, angezeigtes Wahrzeichen Spattschen Geschlechtes, die stattliche Linde in den Abendhimmel, immer noch stattlich, trotz der drei abgestorbenen Äste. Dicke Eisenbänder um ihren Stamm legten Zeugnis davon ab, daß der jetzige Besitzer nicht willens war, die alte Gefährtin seines Hauses ohne Kampf dem Zerfall zu überlassen. Erhöht über allen anderen Häusern des Dorfes lag der Hof, in enger Nachbarschaft zu Kirche, Pfarrhaus und Schule, an einem kleinen Platz, zu dem sich hier die Straße weitete. Geräumiger noch schien dem Spatzen das Haus, länger die Ställe, höher die Scheunen – und mit einem Gefühl ungekannten Stolzes sah er auf den Hof hinab; mit einer noch nicht erfahrenen, freudigen Erwartung dachte er des kommenden, friedlichen, geruhsamen Winters.

Sorglich spähte er nach einem günstigen Fleck aus, auf dem unbeobachtet die Verwandlung aus einem Federwisch in eine Weißhaut zu bewerkstelligen sei, und er entschied sich für eine Laube, die, halb hinter Büschen verborgen, dunkel und verlassen im Garten an des Onkels Hause stand. Froh nun doch, den weiten Flug vollbracht zu haben, ließ er sich zur Erde hinab, hüpfte in die Laube und wollte gerade das Haar aus der Zehe fallen lassen, als das Geräusch nahender Schritte und Stimmen ihn warnte, noch ein weniges mit der Verwandlung zu warten. Hastig hüpfte er unter die Holzbank, und kaum saß er im dunkelsten Winkel, als die Laube auch schon betreten und die Bank über ihm besetzt wurde. Nun war es ganz dunkel um ihn, denn gegen den einzigen Fleck, der ihm noch ein wenig Helligkeit gespendet, den Laubeneingang, standen jetzt zwei Paar Beine. Hatte der Herr Spatt am Nachmittage bei seinem Fluge über den Wald sich viele Male die Vorteile freien Spatzenblickes vor dem überall verstellten Menschenblick gerühmt, so mußte er nun am Abend noch erfahren, daß sehr wenig dazu gehörte, einen Spatzenblick zu verstellen, nämlich nur ein paar Hosen und ein Frauenrock. Freilich war’s ihm auch wieder ein prickelndes Gefühl, daß er nun die ihm als so schön gerühmte Base nicht händeschüttelnd und von Angesicht zu Angesicht kennenlernen sollte, sondern als ganz ungefährdeter Beobachter bei einer vielleicht verbotenen Heimlichkeit.

»Wir sollten uns hier nicht so setzen«, sprachen mit grober Stimme die Hosen. »Ich muß noch die Pferde tränken und misten, Heu herunterstoßen, Holz in die Küche, Wasser ins Schaff tragen …«

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