Pat Oliver - Ein Jahr aus irgendeinem Leben

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Ein Jahr aus irgendeinem Leben: краткое содержание, описание и аннотация

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"Ein Jahr aus irgendeinem Leben" nimmt uns mit in die Welt eines namenlosen jungen Mannes, der selbst nicht merkt, dass er genau den Mustern folgt, die er verabscheut. Der das eine Mädchen sucht, die alles wieder gut macht. Und sich doch nur selbst verliert, um eine Erkenntnis zu finden: Leben ist das, was passiert, während man andere Pläne macht.

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Irgendwie ist es beruhigend, der Spinne in meiner Badewanne zuzusehen, die übrigens wirklich echt ist. Sie sitzt seit einer Woche da und versucht hin und wieder raus zu kommen. Wäre sie kleiner, dann wäre das wirklich kein Problem, aber ihr Körper, ohne Beine, misst exakt 1,8 Zentimeter. Es ist ein Männchen. Das habe ich kürzlich im Internet recherchiert, nachdem dieses Exemplar das zweite war, das sich innerhalb von zwei Tagen bei mir verirrte. Ich habe sogar überlegt, das Vieh zu füttern, weil ich irgendwie Mitleid mit dem Tier entwickele. Es war wohl auf der Suche nach einem Weibchen, als es zufällig in die Badewanne fiel. Spinnweben kann es auch nicht machen und überleben tut es, indem es der Beute auflauert, bevor es sie blitzschnell mit den Greifarmen, oder wie man die kleineren Beine am Kopf nennt, schnappt. Allerdings wird das schwer sein, denn auf diesem Untergrund ist das Vieh schlecht getarnt. Irgendwann wird es sterben.

Ich kann es einfach nicht über mich bringen, den kleinen Kerl zu töten. Sein Vorgänger hat eine ziemlich große Spur hinterlassen. Aber anfassen werde ich die Spinne auch nicht. Klar, es gibt diesen Trick mit dem Glas und dem Blatt Papier. Aber wie sicher ist das? Wenn mir der Junge abhauen sollte, dann lebe ich Tag und Nacht mit dem Gedanken, dass er mir in den Mund krabbelt, während ich schlafe und so was muss doch nicht sein. Aus der Wanne kommt er jedenfalls nicht raus und außerdem geht duschen sowieso schneller.

Jetzt ist es fast drei Uhr. Im Fernsehen fangen bald wieder die Wiederholungen des Vortages an und ich spiele mit dem Gedanken, bis sieben Uhr wach zu bleiben und ein psychologisches Profil jedes einzelnen Fernsehrichters anzufertigen. Im Moment habe ich ja nun wirklich nicht viel zu tun. Meine Studienarbeiten sind alle fein säuberlich abgegeben und werden gerade bewertet. Ich hasse diese Phasen, in denen man sich so sinnlos vorkommt, weil man wieder nur den halben Tag im Bett gelegen und die andere Hälfte gekocht oder gegessen hat. Was anderes kann man aber wohl kaum anstellen. Der 400-Euro-Job in dem Café am Marktplatz verplant auch nur etwa 14 Stunden meiner Woche und ich kann schließlich nicht den ganzen Tag in der Stadt hängen wie ein paar Jugendliche, die die Schule schwänzen. In diesen Zeiten hilft einem das Fernsehen. Egal was läuft, es gaukelt einem immer vor, dass man gerade beschäftigt ist. Ich habe mich sogar schon dabei ertappt, dass ich das manchmal am Telefon sage, nur weil ich diese oder jene Sitcom noch sehen wollte.

Ein Blick in den Spiegel verrät mir jetzt, dass ich formvollendet im Eimer bin und dass ich bald einfach umfallen werde. Mir ist das egal. Ich schnappe mir ein Bier aus meinem einbruchs­geräuscheimitierenden Kühlschrank und setze mich aufs Sofa. Irgendwo in diesem Raum klingelt es.

Um diese Zeit rufen mich höchstens zwei Personen an. Eine davon arbeitet in einem Krankenhaus und muss mir erklären, dass meine Eltern einen schrecklichen Autounfall hatten. Die andere heißt Steffi und war in der achten Klasse mal mit mir zusammen. Sie meint, ich könnte gut zuhören und ich habe bei unserer Trennung irgendwas von „immer für dich da“ verlauten lassen. Verfluchte Phrasen. Es scheint irgendwie bezeichnend für Steffi zu sein, dass sie so etwas total ernst nimmt.

Ich nehme ab und sage „Hallo, Steffi“, während ich erschreckt zusammenzucke und den Hörer gleich wieder einen halben Meter von meinem Ohr weg halten muss. So laut heult sie. Nach ca. zwei Minuten versuche ich es erneut und sage etwas wie: „Was ist denn?“

Ich verstehe nicht ein Wort. Gar nichts. Man kann sich das ungefähr so vorstellen:

„Heul...Freund...ich...schnief...getrennt...heul...schnief...10 Minuten...bei dir.“

Leicht genervt, etwas verstört und immer noch ziemlich im Eimer ziehe ich mir meine Hose wieder an und mache mir einen Kaffee. Die Lage ist ernst. Steffi ist nicht besonders stabil in solchen Situationen. Ich hole eine Box Taschentücher, stelle eine Flasche Wein bereit und prüfe meinen Zigarettenbestand. Der wiederum reicht nie im Leben, aber ich weiß schon, warum ich gegenüber von einer 24-Stunden-Tankstelle wohne.

Zwei Minuten nach meinem nächtlichen Einkauf sitze ich noch ein wenig gehetzt neben Steffi auf dem Sofa und obwohl ich Taschentücher hingestellt habe, ist meine Schulter jetzt nass. Aber das ist okay. Wenn ich morgen arbeiten müsste, wäre ich jetzt extrem gereizt, aber Steffis Heulkrampf ist doch mal eine gelungene Abwechslung und in angetrunkenem Zustand gibt man ja gerne auch mal Ratschläge. Dazu allerdings braucht man zunächst die ungefähre Situation und den Tatbestand.

Nach einer Stunde habe ich aus Steffi zumindest die Situation rausgekriegt. Sie hat mit ihm Schluss gemacht. Sie mit ihm . Richtig. Wenn ich Steffi nicht kennen würde, dann würde ich jetzt auch lauter Fragezeichen über dem Kopf haben. Wenn man allerdings weiß, dass ihre Bewältigungsstrategien im Prinzip alle mit übermäßiger Tränendrüsenaktivität zu tun haben, wundert man sich irgendwann nicht mehr. Allerdings ist eine Stunde Heulkrampf auch für dieses Mädchen eine lange Zeit, was mich zum zweiten Teil der Entschlüsselung ihrer Mitteilungen führt – dem Tatbestand.

Im Moment nehme ich an, dass er sie betrogen hat. Mit ihrer besten Freundin. Allerdings sind das nur vage Mutmaßungen, die einer weiteren Prüfung und weitergehenden Analysen bedürfen. Ihre Augen sind ziemlich geschwollen und man merkt ihr an, wie müde sie im Moment ist, also umarme ich sie erst einmal noch freundschaftlich, bevor ich ihr eine Zigarette anbiete und ihr ein Glas Wein einschenke.

„Du machst das richtige, wenn du mich fragst“, höre ich mich sagen.

„Meinst du?“ Ihre Stimme zittert noch, aber sie zündet die Zigarette an und wischt sich ein paar Tränen aus dem Gesicht.

„Ich meine, der Kerl ist doch ein Arsch.“ (Hollywood lässt grüßen)

„Ja, aber ich liebe ihn doch noch, irgendwie.“

„Wieso?“

„Na ja, ich weiß auch nicht. Irgendwie will ich das ja auch nicht alles wegschmeißen.“

„Aber du hast doch schon Schluss gemacht. Und jetzt zurück gekrochen kommen ist ja auch irgendwie erbärmlich.“

Vielleicht hätte ich das nicht so drastisch sagen sollen. Jetzt schweigt sie und sieht sich Hilfe suchend im Raum um. Wahrscheinlich wird ihr gerade klar, dass ich Recht habe. Im Begreifen ist sie manchmal ziemlich schnell. Ich frage mich, ob sie aus Rache an ihrem Ex mit mir schlafen wird. Es hätte rein gar nichts zu bedeuten. Sex unter Freunden. Scheiße, jetzt fühle ich mich erbärmlich. Aber eine tolle Figur hat sie schon.

„Weißt du, ich hab geglaubt, Jochen wäre anders als die anderen. Er war immer so liebevoll und wir hatten immer Spaß, wenn wir zusammen waren. Klar, der eine oder andere Streit, aber alles in allem. Und dann fickt er da vor meinen Augen mit dieser Schlampe rum...“

Das war’s. Sie hat sich eingeschossen. Phase zwei. Nach zwei Stunden Heulkrampf folgt der tiefe innige Hass. Ich habe irgendwann einmal etwas über fünf Stufen der Beziehungsbewältigung gelesen. Bei Steffi gibt es, soweit ich das abschätzen kann, aber wohl nur drei. Wenn bei mir was zu Ende ist sind es sogar noch weniger. Zwei oder so. Hass oder Trauer und Akzeptanz. In schätzungsweise einer halben Stunde werden wir zu Steffis Phase drei vorstoßen können: „Akzeptiere den Verlust“. Sie wird mir danken, mich umarmen, nachhause fahren und einen Brandsatz unter Jochens Auto installieren. Bis dahin muss ich jetzt nur noch nicken, hin und wieder ein „Ja, stimmt“ oder ein „Genau“ von mir geben und schon bin ich wieder ihr persönlicher Held. Sie schuldet mir dafür nichts. Immerhin durfte ich in der achten Klasse ihre Brüste berühren. Ich war einer der ersten Jungs, die so etwas Glorreiches getan haben. Aber ich behielt es für mich und musste immer lachen, wenn ich die anderen Geschichten hörte, die so einfach niemals passiert sein konnten.

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