Angelika Waldis - Benjamin, mach keine Dummheiten, während ich tot bin

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Benjamin, mach keine Dummheiten, während ich tot bin: краткое содержание, описание и аннотация

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Das Enkelmännchen trifft drei Stunden vor Mitternacht ein. 180 Minuten vor dem Beginn eines neuen Jahrtausends. Angelika Waldis begleitet Enkel Ben durch die ersten drei Jahre. Mit ein paar zufälligen Lauten nimmt Ben das Gespräch auf und merkt sofort: Die lieben mich! Täglich, stündlich findet er etwas Neues heraus: was ein Lächeln bedeutet oder wie man erfolgreich in den Brei patscht. Er erlebt, wie wirksam die ersten Wörter, wie umwerfend die ersten Schritte sind und wie abenteuerlich das ist, was man ihm geschenkt hat: das Leben. Und eines Tages entdeckt er das Fragen, und die Großmutter merkt leicht bestürzt, dass manche Antwort mitten in einer Verantwortung steckt. Jeden Monat schreibt sie Ben einen Brief in die Zeit, in der sie nicht mehr da sein wird. Persönlich und anrührend, erheiternd und ernst.

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Die List

Gehend hetze ich durch den Schattenstreifen im Garten, von der Linde zum Tulpenbaum und in scharfem rechtem Winkel zur Birke und wieder zurück und hin und zurück. Gehen ist eine seltsame Sportart. Der Geher muss schnell sein, aber darf nicht rennen, was natürlich wäre, darum wirkt er mechanisch wie eine Aufziehpuppe. An einer Stelle, da wo Sonne hinfällt, muss ich sechs Schritte seitlich gehen, mich abdrehen, damit sich mein Schatten auf Benjamin legt, der in meinen Armen liegt. Gehen, gehen, gehen, so wird der kleine Körper sanft gerüttelt, vielleicht war‘s im Mutterbauch ein bisschen ähnlich, aber jetzt kann er die Juliwiese riechen und das Licht im Lindenlaub sehen, bitte, Augen, bleibt jetzt endlich zu, nehmt ihn endlich an, den Schlaf. Gehen, gehen, gehen, mit acht Kilogramm Müdkind im Arm. Würd‘ ich das Müdkind hinlegen, würde es schreien, denn es will nicht in den Schlaf geschickt werden, nicht in den dunklen Tunnel hineinrutschen, es will bei uns in der hellen Welt bleiben, das kluge Kind. Und also müssen wir gehen und gehen, listig, auf dass die Augendeckelchen unten bleiben, gehen, eine gute halbe helle Julistunde lang.

Nach dem Schlaf dann zuerst die kleine Verwirrung: Wo bin ich hier, bin ich auf der Welt?

Siebter Brief

Lieber Benjabumm

Vor ein paar Monaten war ich in Lübeck, ein peitschender Regen zur Mittagszeit jagte mich eine Treppe hinunter, in ein Lokal namens Ratskeller. Es war still da unten, Menschenpaare in trautem Lampenschein redeten sehr wenig und aßen sehr viel. Obwohl rund siebzig Jahre älter geworden als das Tier, das auf ihren Tellern lag, waren sie keineswegs fröhlich. Auf derselben Reise geriet ich in einen Vortrag über »Märchen und Alter«. Die Dozentin nannte die alten Menschen Geronten. Sie war noch nicht ganz einer. Danach habe ich auf dieser Reise – Schleswig-Holstein heißt das Land, ganz flach ist es, und ich habe gedacht, wie tief die Sonne hier tauchen muss, bis sie untergehen kann – nur noch Geronten gesehen, Geronten in allen Formen und Stellungen. Sie wühlten in den Kaufhaustischen, krochen durch die Museen, krabbelten in die Fahrzeuge, gebeugt, geduckt, geschminkt und generalüberholt. Die vielen Geronten machten mir Angst. Ich dachte viel an dich auf dieser Reise, du warst da gerade eben zwei Monate alt und also ziemlich neu auf dieser Welt und in meinem Leben. Ich dachte, dass du und deine gleichaltrigen Kümpelchen irgendwann unter der Regentschaft der Geronten zu leiden haben, und das tat mir schon mal leid, zumal ich demnächst selber zu dieser Regentschaft gehörte.

Das Bevölkerungsdiagramm der Zukunft sieht aus wie ein Atompilz. Das tut mir leid. Die Geronten sind im Anmarsch und zeigen die Zähne. Das tut mir leid. Es ist nicht mehr wie früher, dass der Mensch zahnlos in die Welt kam und zahnlos aus der Welt ging.

Das Göttchen

Denk an den Sonnenhut, hat seine Mutter gesagt. Denk an die Sonnencreme, hat sie gesagt. Denk an das Ozonloch, hat sie nicht gesagt. Daran wollen wir lieber nicht denken. Es gelingt mir, ihm den Hut aufzusetzen, das mag er nicht, es gelingt mir, ihn mit Sonnencreme einzustreichen, das mag er auch nicht. Aber schließlich ist er schön rundum gesalbt wie ein Brathühnchen oder ein heiliges Göttchen. Sachte, sachte, setze ich ihn zum ersten Mal ins Planschbecken. Ich bin stolz auf den Kauf dieses Beckens, es ist blau und nur blau, keine Bildchen! Keine Fröschchen, Bärchen, Blümchen, Herzchen, Autöchen, Flugzeugchen ... kein Bombardement der Niedlichkeit. Was immer man für die kleinsten Menschen kaufen möchte – es ist voll von munteren Bildchen, auch an Stellen, die für die Kleinstmenschen gar nicht sichtbar sind, aber das Becken ist blau und nur blau, und das Göttchen sitzt im Wasser – und mag es und lächelt.

Der Großvater, Neptun der Familie, steht ein paar Schritte entfernt und macht ein Gesicht wie DasistebenmeinEnkel.

Und die Großmutter denkt, wasserfeste Abziehbildchen für auf die Mutterbrust, das wär bestimmt ein gutes Geschäft. Jumbojettchen, die um den Nippel fliegen.

Achter Brief

Liebes Benjibübchen

Ich schätze, wenn du groß bist, wird von dem, was heute geschrieben wird, noch zehn Prozent erhältlich sein. Als ich das letzte Mal durch die Hallen der Frankfurter Buchmesse geschlendert bin, ist mir die Masse der Bücher vorgekommen wie ein riesiger Teig, der demnächst in sich zusammenfällt. Und dann werden die Rosinen sichtbar. Oder die Pfefferkörner.

Vielleicht findest du, wenn du groß bist, auch noch ein Buch von Salman Rushdie in der Buchhandlung. Ich würde mich freuen, wenn dir dann in den Sinn kommt, was ich hier für dich aufschreibe: Der iranische Führer Ayatollah Khomeini hat 1989 erklärt, Salman Rushdie sei zu töten, er habe mit seinem Buch Die satanischen Verse die islamischen Gläubigen beleidigt. Rushdie versteckte sich jahrelang im Ausland, 1998 hob die iranische Regierung das todbringende Verdikt offiziell auf. Fünfhundertacht Mitglieder der islamischen Miliz und die »Wächter der Revolution« der heiligen Stadt Mashhad wollen jedoch Salman Rushdie nach wie vor tot sehen. Sie haben angeboten, jeweils eine Niere zu spenden, um die Verfolgung und Tötung von Rushdie zu finanzieren.

Was auch immer aus Salman Rushdie geworden ist, wenn du groß bist – Fanatiker wird es nach wie vor geben, sogar welche, die im Namen Gottes nicht ihre Niere, sondern ihren Kopf anbieten.

Da ich mich nicht vor dir aufspielen will, muss ich dich bitten, den Salman Rushdie wieder ins Regal zu stellen. Ich hab nämlich gar nichts von ihm gelesen. Schau dafür nach, ob von William Maxwell Also dann, bis morgen noch zu kaufen ist. Eins meiner vielen Lieblingsbücher.

Die Liste

Was rührt:

Das Lächeln, nie aufgesetzt, immer geschenkt.

Das Händchen, das sich bei Müdigkeit an den Kopf fasst, Bewegung eines alten Manns.

Das Händchen, das gerade eben zu winken gelernt hat, noch weich und ungelenk.

Der Mund, bei aufgeregter Neugier zu einem kleinen Strich zusammengepresst.

Der Mund, in einem Lachanfall so weit offen, dass man an der wunderschönen Zahnlosigkeit vorbei bis zum Halszäpfchen sieht.

Das sich Aufrichten an einem Stuhl und dann im Stand das Loslassen einer Hand, worauf das Ärmchen zur Seite schwenkt, als würde es gnadenvoll grüßen.

Die Winzlinge Daumen und Zeigefinger, die gezielt nach einem interessanten Krümel greifen.

Das Durchstrecken der kleinen strammen Beine in freudiger Erwartung, dass jetzt die lästige Windel entfernt wird.

Die nackte Verwunderung, dass da unten plötzlich etwas Nasses, Warmes rausläuft und eine Lache bildet.

Das zahnlose andächtige Lutschen an einer Novität, die schmeckt.

Das sichtliche Überraschtwerden von der Fähigkeit, aus einem Becher trinken zu können.

Das kleine Gesicht, das sich im Traum schmerzlich verzieht, das kurz darauf im Traum lächelt, schon nach neun Monaten so viel Traum.

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