Henry Atting - Der Erzherzog-Josef Orden

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Der Erzherzog-Josef Orden: краткое содержание, описание и аннотация

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Er hielt seinen Wagen auf der Zufahrt zu den Parkbuchten an, stieg aus und ging zu einer Frau, die gerade im Begriff war, das Geld für den Parkautomaten abzuzählen. Er sagte: «Zehn Euro für Ihren Parkplatz.» Die Frau trug ein graues Kostüm, das in der frühen Hitze des Tages wie die Winterkleidung einer Thüringer Bratwurst wirkte. Die blonden, zu einem Signal forschen Tatendrangs geschnittenen Haare lagen unbeeindruckt kühl und abwartend auf dem Kopf. Kühl und abwartend sagte die Frau:
"Bitte? Für wen halten Sie mich?" Muffi sagte: «Ich denke, dass Sie ganz schön kühl und abwartend sind.» –
Es sind die kleinen Details oder Begebenheiten im Leben, die einen oft vom Erreichen des großen Ziels abhalten. Oder die einen umso mehr davon träumen lassen. Auf jeden Fall füllen sie den Groschenroman des Lebens.

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Später saßen sie alle zusammen.

In der Küche an einem großen Eichentisch mit einer speckigen Oberfläche. Tuffi, der reiche Unternehmer, der in seinem Leben nur einmal an so einem hölzern speckigen Tisch gesessen war, nämlich als er unwillig bei einem Abituriententreffen aus großen Humpen viel Bier trinken musste, Muffi, der das im Moment alles als großen Abenteuerurlaub betrachtete, und die Ordnungs, die sich überhaupt keine Alternative mehr vorstellen konnten zu einem Eichentisch, in den das Fett seit Generationen gesickert war. Trotzdem schlugen ihrer beiden Herzchen in unruhigem, hoffnungsvollen Takt, weil sie am Horizont doch ein paar Dinge aufscheinen sahen, die sie bald glücklich machen würden. Aber auch die krampfhaften Glückssucher, die Verwahrlosten, die von ihrer eigenen, privaten Vergangenheit Träumenden müssen essen, denn ein leerer Magen, der anfängt sich selbst zu verdauen, ist manchmal schmerzhafter als irgendeine lächerliche, unmaßgebliche, seelische Last.

Das Hackfleisch hatte schon ein paar Tage in einem von diesen traditionellen Kühlräumen gelegen, die ihre Temperatur nur durch den Schutz der dicken Außenmauern halten. Der Kühlraum war von der Küche durch eine halbhohe Tür abgetrennt. Ordnung senior hatte das Fleisch aus der Stadt mitgebracht – der Preis war um dreißig Prozent herabgesetzt gewesen, weil das Verfallsdatum überschritten war –, und der Sohn hatte es heute zu einem ragù alla bolognese für vier Personen verarbeitet. Natürlich hätten es weder Tuffi noch Muffi gegessen, wenn sie gewusst hätten, dass es bei einer Temperatur von vierzehn Grad gelagert worden war. Zur Sicherheit hatte der jüngere Ordnung Gewürze in großen Mengen zugefügt und sehr viele Zwiebeln und mehrere Knoblauchzehen dazugegeben. Die beiden Beitzer eines Hofs ohne jede Landwirtschaft oder Viehzucht hatten sich über die Jahre eine starke Abneigung gegen alles Moderne anerzogen, wobei schon ein Kühlschrank als modernistischer Chichi betrachtet wurde. Wenn man tiefer in ihren Gedanken gegraben hätte, wäre man auch schnell auf Verschwörungstheorien gekommen, die irgendeine Verbindung einer Zunahme von Krankheiten und der Ausbreitung von Kühlschränken herstellten, und die das Zentrum des Übels wahlweise in den Vereinigten Staaten oder in Russland suchten. Aufgewachsen war Max nicht so, denn in seiner Kindheit war ein riesenhafter Kühlschrank das Zentrum der Küche, ein US-amerikanischer Import, da es damals in Deutschland kaum Kühlschränke in dieser Größe zu kaufen gab, und auf den sein Vater auch so stolz war, dass er anfangs bei jedem Kneipenbesuch nach dem ersten Bier davon zu prahlen anfing. Aber aus irgendeinem Grund war dieses Gerät zu einem ihrer Sinnbilder für das System geworden. Neben einer weiteren Menge von Sinnbildern, die sich jeden Tag mit der technischen Entwicklung erweiterte.

Die Spaghetti waren zu weich und Tuffis Augen schwammen wie in einem kleinen Tümpelchen von trüber Tränenflüssigkeit vor angewiderter Verständnislosigkeit. Er versucht etwas von diesem Leben zu begreifen, an dem er hier unwillentlich Anteil nehmen musste. Existenzen wie die Ordnungs schienen einen direkten Kontakt zur Hölle zu haben. Keine dieser lebenswerten Höllen, in denen man in unaufhörlicher Geilheit und lüsterner Gier verbrannte, sondern eine Hölle, die von Finanzbeamten und Gymnasiallehrern entwickelt worden war.

»Warum hast du mich hierher gebracht, Muffi? Soll ich das Leben zu schätzen lernen, indem ich dabei zusehen muss, wie man es achtlos wegwerfen kann?«

Die beiden Hofherren klebten mit den Blicken auf ihren Tellern und schlichteten sich die Nudeln auf irgendeine agrarisch holzschnittartige Art hinein. Als hätten sie den ganzen Tag auf dem Feld gearbeitet. Und nicht nur von der Zeit geträumt, als noch die Subventionen für Brachflächen aus für unversiegbar gehaltenen, stetigen Quellen flossen.

Muffi sagte: »Du denkst zuviel, Tuffi, verdau es erstmal.«

»Das hier ist nicht zu verdauen.«

Ordnung junior blickte auf. »Unverdaulich? Wenn du erst --«

Der Senior unterbrach ihn: »Halt’s Maul.«

Nach dem Essen versuchten die beiden Ordnungs gewohnheitsmäßig eine Grundsatzdiskussion anzuzetteln. Die Grundsatzdiskussion war hier das Mittel der Wahl zur Anregegung der Verdauung. Espresso, Grappa dagegen waren Teufelszeug. An einer chromglänzenden, überteuerten Kaffeemaschine konnte sich der ungezügelte Hass auf das Establishment entzünden.

Ordnung junior atmete tief ein. Als ob er an Tuffi Witterung aufnähme. Er roch die Sorglosigkeit um materielle Dinge und das vollständige Fehlen von sozialer Verantwortungslosigkeit. Er ließ weich die Augen auf die Tischplatte fallen und lehnte sich mit den Oberarmen kurz über den Ellenbogen an die Tischkante. Er holte nocheinmal Luft mit einem Geräusch, das entsteht, wenn man eine billige Blechgabel über den Rücken eines Reptils zieht. Zuerst sprach er langsam, überlegt, dann mit einer Schärfe, für die man in südindischen Restaurants Aufschlag bezahlen musste.

»Was machst du eigentlich mit deinem ganzen Geld? Gibst du das für irgendwas Soziales aus? Unterstützt du Menschen in Not? Misereor, Adveniat, das Rote Kreuz, den ASB, Aktion Mensch, Seemänner in Not, die Virusforschung, Fridays for Future?«

Max sah kurz auf, dann verschwanden seine Pupillen wieder in der Tischplatte.

»Ha ha. Das ist komisch. Du siehst doch gerade, wo mein Geld hingeht. Mein eigener Schwiegersohn bezahlt euch vielleicht damit, dass ich bei euch unterkommen darf. Damit unterstütze ich ja schon Menschen in Not, ihr Hofnarren. Menschen in großer geistiger Not.«

Der Vater strich sich seine weißen, ungeordneten Haare nach hinten. Und lächelte.

»Hofnarren. Das ist gut. Gefällt mir. Wir sollten uns das über die Eingangstür schreiben.«

»Was ist daran komisch?«, fragte Max, und antwortet selbst: »Nichts. Der macht sich über uns lustig, dabei sind es doch Leute wie wir, die ihn ernähren.«

»Ernähren? Wie genau macht ihr das?«, fragt Tuffi.

»Mit unseren Schweinen, beispielsweise.«

»Was heißt hier beispielsweise? Gibt es hier überhaupt Schweine oder sind die nicht schon längst in ihrem eigenen Morast erstickt? So ist es doch, oder? Sie sind doch schon längst in ihrem eigenen Morast erstickt.«

Max’ Pupillen kugelten jetzt auf dem Fußboden herum und suchten sich ein paar neue Höhlen. Er presste die Lippen zusammen. Das Blut verschwand aus ihnen und sie nahmen eine knochige Farbe an.

Der Vater kam ihm zur Hilfe: »Er meint, wir haben hier vor einiger Zeit Schweine gezüchtet.«

»Wie lange ist das her?«

»Mmh, zwanzig Jahre.«

»Und dann?«

»Getreideanbau. Weizen. Roggen.«

»Wo ist der?«

»Wir haben Brachland daraus gemacht.«

»EU Subventionen also. Die gibt es hier schon lange nicht mehr.«

»Jetzt verkaufen wir stückweise das Land.«

Tuffi schaubte.

»Und so ernährt ihr mich also.«

Max´ Hass und Abneigung schoss nach oben wie aufgeschäumter Gallenfluss. Irgendetwas ganz Weißes, vollkommen Farbloses unter der Nase, da wo die Menschen gewöhnlich die Lippen haben, zappelte wie ein ungewaschenes Taschentuch im Wind. Es war nicht sehr schön anzuschauen. Irgendwann kam Kapitalist, Faschist, Unterdrücker daraus hervor. Dann stieg eine übertriebene Röte in sein Gesicht. Tuffis erleichterter, stolzer Ausdruck war der eines spanischen Matadors, der gerade einem verendenden, verletzten Stier den Gnadenstoß versetzt hatte. Und das als einen wirklichen Sieg feierte.

»Also wenn ihr mich ernähren wollt, da kann ich mir gleich einen Sarg bestellen.«

»Kann ich mir schon vorstellen, aus Zink. Dann verreck doch darin, du Arschloch«, sagte Max und beendete für sich das, was er für ein Gespräch hielt und beschäftigte sich mit seiner Verdauung.

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