Jose DeChamp
Aphrodite Schatzsucherin
Magisch realistischer Roman
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Inhaltsverzeichnis
Titel Jose DeChamp Aphrodite Schatzsucherin Magisch realistischer Roman Dieses ebook wurde erstellt bei
Widmung Widmung Gewidmet denen, die um die Schattenwelten wissen - die manche auch die 'Höhlen der verlorenen Kinder' nennen. - Gewidmet denen, die ein Kind der Höhlen in sich tragen und deren Stärke, Einfühlungsgabe und Ideenreichtum außergewöhnliche ist. Ihr Mut ist ohnegleichen.
Prolog Prolog “Werde ich dich wiedersehen?” Aphrodite nickt. “Ich hoffe ja.” “Werde ich mich deiner erinnern können? Mir ist, als seist du mir oft begegnet und doch vergesse ich dich immer wieder. Vergesse all das, was du mir sagst.” “Du wirst wieder vergessen. Für lange Zeit. Bis du keine Angst mehr hast, dich zu erinnern.” “Angst?” Aphrodite nickt unmerklich. "Kann ich denn nichts tun, um nicht zu vergessen?" “Wenn es deine Zeit ist, wirst du dich meiner erinnern. Und deiner selbst. Denn es ist deine Reise.” “Meine Reise?” Aphrodite nickt. “Wenn du angekommen bist, werde ich da sein, um dich zu grüssen. Mögest du deine Stimme finden, deine Kraft und deinen Platz. Möge es dir gelingen das verlorene Kind aus der Höhle zu befreien. Glaube an dich. Du bist nicht allein.”
INSEL. Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
II. FESTLAND. Kapitel 7
Kapitel 8
III. WASSER. Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
IV. APOLLYON. Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
V. SCHULD DES URANOS. Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
VI. TROMMELN. Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
VII. APHRODITE. Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Impressum neobooks
Gewidmet denen, die um die Schattenwelten wissen - die manche auch die 'Höhlen der verlorenen Kinder' nennen. - Gewidmet denen, die ein Kind der Höhlen in sich tragen und deren Stärke, Einfühlungsgabe und Ideenreichtum außergewöhnliche ist.
Ihr Mut ist ohnegleichen.
“Werde ich dich wiedersehen?”
Aphrodite nickt. “Ich hoffe ja.”
“Werde ich mich deiner erinnern können? Mir ist, als seist du mir oft begegnet und doch vergesse ich dich immer wieder. Vergesse all das, was du mir sagst.”
“Du wirst wieder vergessen. Für lange Zeit. Bis du keine Angst mehr hast, dich zu erinnern.”
“Angst?”
Aphrodite nickt unmerklich.
"Kann ich denn nichts tun, um nicht zu vergessen?"
“Wenn es deine Zeit ist, wirst du dich meiner erinnern. Und deiner selbst. Denn es ist deine Reise.”
“Meine Reise?”
Aphrodite nickt. “Wenn du angekommen bist, werde ich da sein, um dich zu grüssen. Mögest du deine Stimme finden, deine Kraft und deinen Platz. Möge es dir gelingen das verlorene Kind aus der Höhle zu befreien. Glaube an dich. Du bist nicht allein.”
Viele Jahre schon trage ich eine Geschichte in mir. Habe versucht sie niederzuschreiben, aber was dann vor mir entstand, war nie die Essenz der Geschichte. Konnte es nicht sein, weil ich sie noch nicht verstand. Ich hatte nicht alle Bilder. Widersprüchliche Hinweise verborgen in verschiedenen Kammern, von denen manche keine Türen zu haben schienen. Was ich ahnte, wagte ich nicht niederzuschreiben, was ich niederschrieb war Fleisch, Blut, Farben. Nebelhafte Gedankenspuren. - Das Knochengerüst der Geschichte war unvollständig, so wie auch die Schatzsucherin von der ich erzählen möchte.
Was macht eine Schatzsucherin aus? Was unterscheidet sie? Warum sucht sie? Der Schatzsucherin zu folgen war nicht einfach. Verwehte, unterbrochene Pfade. Ich habe ihre Irrfahrten nicht nachvollziehen können. - Wer Schwermut nicht kennt, kann sie wohl nicht verstehen. – Die Einsamkeit der Schatzsucherin, ihre Getriebenheit, die scheinbare Vergeblichkeit ihrer Suche. Erst jetzt beginne ich allmählich zu verstehen, was sie tat und warum sie es tat. Jetzt, wo das, was für mich selbstverständlich gewesen ist, jäh zu einem Ende gekommen ist.
So fügen sich nun die Reisestationen der Schatzsucherin zusammen. Ich bin an einem Ort an dem sie vor vielen Jahren gewesen ist. Vielleicht sitze ich sogar auf dem gleichen Stuhl wie sie damals. Denn die schäbige Bar im Herzen von Camden Town sieht wohl immer noch so aus wie damals, als sie hierher kam. Eine spanische Bar, die sie an eine Taverna in ihrer Heimatstadt erinnert hatte. - An die Musikerfreunde die sie dort gehabt hatte. Das bisschen Ähnlichkeit mit einem Ort aus der Vergangenheit, um sich nicht so fremd zu fühlen.
Es ist früh. Sommerregen hängt noch in der Luft die sich von der Morgensonne zu erwärmen beginnt. Die Markthändler bauen ihre Stände auf. Metallstangen schlagen aneinander wie Perkussion. Ein Strassenmusiker lehnt mit geschlossenen Augen an einer Graffiti-besprühten Wand neben der Bar und streichelt Akkorde aus seiner abgeschabten Gitarre. Gegenüber eine Bude mit dem Gesicht von Amy Winehouse bemalt. Die Zeitungen sind voll von der Jazzsängerin, die am gestrigen Tage gestorben ist. Amy Winehouse hatte hier gelebt. Nord-West-London, Camden Town; dem bunten und dreckigen Stadtteil, den sich Touristen und Einheimische teilen, die einen laut und in Feierstimmung, die anderen arm und in Eile - hohe Mieten, teures London und die Arbeit niemals sicher - oder so wohlhabend, dass sie mit der Armut niemals in Berührung kommen. Amy war sich und ihrer einfachen Herkunft treu geblieben. An den schnieken Nachtbars von London hatte sie kein Interesse gehabt. Stattdessen war sie dort zu finden gewesen, wo alternative Londoner aus der Rockszene hingehen.
Im Pub ‘The Good Mixer’, Ecke Arlington Road / Inverness Street hatte sie Freunde gehabt, Pool gespielt, getrunken. Ein ‘Boozer' einer alten Generation, wie sie immer weniger zu finden sind. Einfache Kneipen mit Billard Tischen und Stammkunden. Die traurige Nachricht scheint über dem Marktplatz zu liegen, Viele hier haben sie gekannt und gemocht.
Auch die Schatzsucherin hatte Amy Winehouse manchmal im ‘Good Mixer’, ‘The Hawley Arms' oder ‘The Black Hearts’ gesehen. Hang-Outs der Camden Rockszene. Sie hatte ausser ‘Hi’ kaum Worte mit ihr gewechselt, aber in ihren Aufzeichnungen lese ich von ihrer kindhaften Freude darüber.
Amy Winehouse habe bis spät in die Nacht in ihrem Schlafzimmer Musik gehört und gesungen, würden Zeitungen später berichten. Am Morgen danach habe ihr Bodyguard sie still auf ihrem Bett liegend gefunden. Wie schlafend. Aber sie hatte nicht mehr geatmet.
Der Gedanke lässt mich heftig nach Luft schnappen. Ich lebe! Ich bin noch da. Ich bin hier. Im Zentrum einer Weltstadt. Königshaus und Ghetto. Weiss gestrichene, viktorianische Bürgerhäuser mit römischen Säulen neben Council-Hochhäusern mit Graffiti-besprühten Aufzügen.
Abbey Road, Rolling Stones, Iron Maiden, The Clash, Led Zeppelin, Pink Floyd, Queen. - Jimi Hendrix und Bob Marley waren in London bekannt geworden. Und Amy Winehouse, Nord-Londoner Arbeiterklasse-Tochter. Es war ihr Camden Town gewesen. Treffpunkt für progressive Musiker, Magnet für Reisende, Gaukler, Künstler und Junkies. Marktplatz der Hoffnungen und Seifenblasen.
Ich bin nicht mit Träumen hierher gekommen.
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