Anton Weiß - Hampelmann
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Als ich ans Gymnasium kam, wurden wir vom Musiklehrer gefragt, wer ein Instrument lernen wollte. Es wurden verschiedene Instrumente genannt, für die es Lehrer gab, die Unterricht erteilen würden, unter anderem Geige, Trompete, Querflöte und Cello. Ich hatte keine Ahnung, was ein Cello war und meldete mich dafür. Als ich meinem Vater von meinem Entschluss erzählte, war er nicht gerade begeistert. Ich konnte es ihm nicht verdenken, denn mein Durchhaltevermögen war ja bekannt. „Ein Cello kann ich dir nicht kaufen, was glaubst du, was das kostet!“ Aber das hinderte mich nicht daran, Cello zu lernen, denn die Schule stellte Instrumente zur Verfügung. Zum Üben ging ich jeden Tag eine Stunde vor Unterrichtsbeginn in die Schule und spielte Cello, und das von der fünften bis zur elften Klasse! Dass es genau das Instrument war, das zu mir passte, hat niemand ahnen können; aber das war offensichtlich der Grund, warum ich zu großen Opfern bereit war, darin vorwärts zu kommen. Dabei empfand ich es gar nicht als Opfer. Früh aufstehen machte mir nichts aus und die Schule war zu Fuß in 15 Minuten zu erreichen. Mein Vater wählte das Gymnasium nach gut überlegten Gründen: Es war ein wirtschaftswissenschaftliches Gymnasium und er erkannte ganz richtig, welch wichtige Rolle die Wirtschaft in unserem Leben noch spielen würde, und es war leicht zu Fuß zu erreichen. Dass es für mich keinen größeren Missgriff hätte geben können, konnte er nicht ahnen und ich machte es ihm auch nie zum Vorwurf. Stenographie und Schreibmaschine zu lernen war ja noch recht hilfreich, aber Buchführung und Wirtschaftslehre war für mich eine derart tote und uninteressante Welt, dass es nur jemand überstehen konnte, der so introvertiert war wie ich. Die Innenwelt war mir viel wichtiger als die konkrete Realität. Ob ein Raum schön oder hässlich war, eine warme oder kalte Atmosphäre hatte, bedeutete mir nichts. Ob jemandem eine Kleidung stand, ob der Rock zur Bluse oder das Hemd zum Sakko passte oder nicht, konnte ich überhaupt nicht beurteilen. Mir war wichtig, wie etwas funktionierte, ein Wecker etwa, und da war keiner vor mir sicher. Im Zerlegen war ich Meister, aber die Feder wieder so an ihren Ort und in die richtige Lage zu bringen, dass die Uhr hinterher wieder funktionierte, das war nicht immer der Fall.
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Ich war nicht der einzige, der sich für Cello gemeldet hatte. Nach wenigen Jahren entstand eine richtige Konkurrenz unter uns Celloschülern, es ging ja auch darum, wer im Orchester die Solopartie spielen durfte, wenn eine vorkam. Und da war ich wieder hin- und hergerissen. Einerseits stieg schon so etwas wie Neid in mir auf, gerade wenn Peter die herausragenden Passagen spielen durfte, wobei es vielleicht sogar weniger Neid als das Gefühl war, hintangesetzt zu werden. Im Grunde waren wir beide gleich gut, Peter hatte den kräftigeren Strich, während ich lieber weicher spielte. Andererseits hatte ich furchtbare Angst davor, gerade bei den Passagen, wo das Cello richtig herauszuhören war, zu patzen. Oft geschah es, dass ich gerade an den Stellen, bei denen ich es nie gedacht hätte, einen Fehler machte, während Passagen, die bei den Proben nie klappten, in der Aufführung fehlerfrei kamen. Ich wollte herausfinden, warum man an den Stellen, die man sicher beherrschte und wo man es nicht gedacht hätte, Fehler machte und andere Stellen, mit denen man immer Schwierigkeiten hatte, problemlos gingen. Ich sah noch keine Lösung, obwohl da die Rolle des Zwerges schon sichtbar gewesen wäre.
Unser Cellolehrer hatte große Pläne; er wollte ein reines Celloorchester aufbauen. Peter und ich waren dafür durchaus vorgesehen, aber es kam nie dazu.
Die Konkurrenz zwischen mir und Peter war – jedenfalls von mir her – nicht mit bösen Gedanken verbunden wie etwa Missgunst, sondern sie war mir ein Ansporn, mein Bestes zu leisten.
Klassische Musik zu spielen war mir allmählich zum Bedürfnis geworden, nachdem ich mein einschneidendes Bach-Erlebnis hatte. Cello ist ja eigentlich kein Soloinstrument, sondern zur Geltung kommt es erst im Zusammenspiel mit anderen Instrumenten. So ergab sich zwangsläufig das Bedürfnis - als ich nach einigen Jahren ganz ordentlich spielen konnte -, sich nach Leuten umzuschauen, die Geige bzw. Klavier spielten. Im Trio zu spielen war etwas Wunderbares; es gab viele leichte Stücke, ich musste nur Leute finden, die mir nicht zu weit voraus waren, damit ich nicht der Hemmschuh wäre. Ein Geiger fand sich schnell; er hieß Rainer und war ein Klassenkamerad, der schon vor seiner Schulzeit angefangen hatte, Violine zu spielen und auch jetzt immer noch Privatunterricht nahm. Er spielte viel zu gut für mich, aber da auch er auf der Suche war, und die Cello-Partien in Trios in der Regel leichter als die für Geige und Klavier waren, fanden wir uns zusammen. Klavier könnte einer spielen, der im Hause von Rainer wohnte. Er war bedeutend älter als wir und ein hervorragender Klavierspieler. Durch ihn erlebte ich zum ersten Mal Dimensionen, die mir zeigten, in welch verschiedenen Welten wir Menschen leben: Er hatte das absolute Gehör. Bis dahin wusste ich gar nicht, was das war und dass es so etwas geben könnte, und ich konnte es auch nicht glauben. Josef war gerne bereit, sich von mir auf die Probe stellen zu lassen. Er drehte sich um und ich schlug einen Ton auf dem Klavier an. „b“. Ich hatte ein b angeschlagen; ich schaute mich um, ob da irgendwo ein Spiegel wäre, aber es war nirgends einer. Ich ging die ganze Klaviatur hinauf und hinunter – es gab keinen Zweifel, für mich absolut rätselhaft, - er hatte das absolute Gehör. Bescheiden lächelnd drehte er sich wieder zu mir um; für ihn war es nichts Außergewöhnliches. Und er war ein ausgezeichneter Klavierspieler und ein ganz liebenswürdiger Mensch; ein ganz weicher, sanfter und stiller Typ. Durch ihn hatte ich mein großes Bach-Erlebnis. Er spielte uns ein Stück von Bach in einer solchen Vollendung vor, wie ich es bis dahin noch nicht erlebt hatte. Von Musik fühlte ich mich immer schon angesprochen, aber die Welt, die sich durch sein Spiel in mir auftat, war unbeschreiblich. Ein Glücksgefühl durchströmte mich, eine Wonne, wie eine duftende Blumenwiese im Sonnenschein. Beim nächsten Treffen bat ich ihn, nochmals das Stück von Bach zu spielen. Ich setzte mich in erwartungsvoller Haltung hin und war überzeugt, mich wieder dem wohligen Genuss der Musik hingeben zu können. Josef – die Abkürzung Sepp hörte er nicht so gerne - spielte, ich hörte zu, aber es stellte sich kein Hochgefühl ein. Es waren nur Klaviertöne, schöne, aber kein erhebendes Erlebnis. Ich ließ mir meine Enttäuschung nicht anmerken, sie hatte ja nichts mit dem Klavierspiel von Josef zu tun. Ich war um eine ganz grundlegende Erfahrung reicher. Es gab da etwas, das man nicht machen kann, das man nicht willentlich herstellen kann, ein Geschenk, das sich gibt, wenn man es nicht erwartet und das sich entzieht, wenn man es erwartet. Gültigkeit gibt es nur für den Augenblick, was jetzt richtig ist, kann im nächsten Moment falsch sein. Man kann nichts festhalten, alle ist im Fluss. Das also war es, was Heraklit meinte, als er sagte: „Du kannst nicht zweimal in den gleichen Fluss steigen.“ Es war eine Erfahrung, die mir die Tiefe des Lebens sichtbar machte und die für mein ganzes späteres Leben bestimmend bleiben sollte.
Josef war mir auch in einer anderen Hinsicht ein Erlebnis. Nachdem wir uns wieder einmal bei ihm zum Trio getroffen hat-
ten – Rainer war schon wieder nach oben in seine Wohnung gegangen -, fragte mich Josef ganz unvermittelt: „Wie würdest du empfinden, wenn dich ein Homosexueller ansprechen würde?“ Ich war schockiert, Homosexualität war für mich abartig, widernatürlich, es stand ja Gefängnisstrafe darauf, es war der § 175. „Ich wäre angewidert, aber anzeigen würde ich ihn nicht“, war meine spontane Antwort. „Das finde ich nett von dir, dass du ihn nicht anzeigen würdest“, und damit begleitete mich Josef zur Türe und verabschiedete mich. „Also, bis zum nächsten Mal.“
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