Anton Weiß - Hampelmann

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An einem jungen Mann, der Tennisspieler werden möchte, werden die seelischen Höhen und Tiefen eines solchen Weges aufgezeigt. Auch wird der Weg seiner Suche nach dem Sinn des Lebens sichtbar, die gekennzeichnet ist durch die leidvollen Erfahrungen der seelischen Abgründe.

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Es war die gleiche Situation wie beim Bocksprung. Der, der den Sprung verweigerte war der gleiche wie der, der springen sollte und musste. Und es lag ein unüberbrückbarer Abgrund zwischen beiden. Lag da irgendwie ein Grundprobleme vor, das ich in diesem Leben lösen musste?

Es gelang mir nie, mich völlig zu entspannen, mich richtig fallen zu lassen. Ich spürte immer eine innere Blockade, ich hatte Angst davor, in eine unbekannte Tiefe zu fallen. In einer der Geschichten, die unser Religionslehrer häufig zu Unterrichtsbeginn vorlas, ging es einmal um ein brennendes Haus, in dem sich in einem oberen Stockwerk noch ein Kind befand. Sein Vater stand unten und rief ihm zu: „Spring!“ „Ich sehe dich nicht“, kam es von oben. „Aber ich sehe dich“, rief der Vater, und das Kind sprang. Fehlte es mir an einem Urvertrauen, das einen in einer solchen Situation etwas tun lässt, wovor sich innerlich alles dagegen sträubt? Gab es Situationen, wo man seine Vernunft aufgeben musste? Ich betrachtete meine Vernunft als etwas sehr Kostbares, was ich mir nicht nehmen lassen wollte und ich begriff auch, dass das, was ich mit Vernunft meinte, etwas anderes sein müsste als Verstand, Intelligenz. Von letzterem war ich nämlich gar nicht so sehr gesegnet, das merkte ich ja im Unterricht, wenn andere eine Mathematikaufgabe viel schneller erfassten als ich. Was mich ausmachte war ein Bestreben, den Dingen auf den Grund zu gehen, wodurch sich in mir immer mehr ungelöste Fragen auftürmten, weil ich ja möglichst viele Stellungnahmen kennenlernen wollte, bevor ich mich für eine Auffassung entschied. Häufig war es so, dass ich einem Standpunkt zuneigte, weil jemand gute Argumente dafür hatte; vertrat dann ein anderer die gegenteilige Meinung mit ebenso überzeugenden Argumenten, dann stand ich da und wusste nicht, wem ich recht geben sollte, denn beide hatten gute Argumente für ihre Ansichten; welche war nun die richtige? Ob es um Euthanasie ging, um Abtreibung oder Todesstrafe – immer stand ich vor dem gleichen Problem, nicht zu wissen, was richtig oder falsch, gut oder böse ist. Ich musste die absolut richtige Antwort finden, denn ich wollte mich ja richtig, das heißt eben gut verhalten, und immer mehr begriff ich, dass es die Wahrheit, die einzig richtige Ansicht gar nicht gibt, sondern dass ich mich zu meiner Wahrheit durchfinden musste.

Das begriff ich erst nach und nach, und was mir dabei im Weg stand, war, dass ich eigentlich schon anerkannt sein wollte, ja – ich muss es gestehen – sogar bewundert werden wollte. Ich merkte selbst den Widerspruch in mir: Einerseits glaubte ich, dass es mir völlig gleich sei, ob mich die anderen anerkannten oder nicht. Ich war immer überzeugt, dass ich die Anerkennung, die ich brauchte, sowieso nie durch Menschen bekommen würde; die einzige Anerkennung, die mir wichtig war, musste von Gott kommen. Dadurch war ich ziemlich unabhängig von Lob und Tadel – so dachte ich wenigstens. Aber da gab es eben auch die andere Seite: Wenn ich ganz tief in mich hineinhorchte, dann zeigte sich sehr wohl, wie viel mir daran lag, von anderen gelobt und anerkannt zu werden und wie viel ich dafür tat. Ich wollte es nur nicht wahrhaben. So lebte ich einen Zwiespalt, der irgendwann zutage treten musste. So weit war es aber noch lange nicht.

6

Ich war immer schon ein nachdenklicher Mensch. Vielleicht hing es damit zusammen, dass ich mit 10 Jahren eine Augenkrankheit hatte, die mich zu einem viermonatigen Klinikaufenthalt zwang.

Durch einen Umzug meiner Eltern war ich noch nicht lange in der neuen Schule, etwa zwei Monate, als es mit den Augen losging. Die Ärzte waren ratlos und probierten vieles aus in der Hoffnung, dass doch irgend etwas die Viruserkrankung zum Stoppen bringen musste. Ein solcher Versuch waren Milchspritzen; es wurde heiße Milch in den Gesäßmuskel gespritzt, die hohes Fieber erzeugte in der Hoffnung, dadurch die Virusinfektion zum Verschwinden zu bringen. Das war eine Tortur, die mich jedes Mal total erschöpfte; und sie wurde nicht nur einmal angewandt, aber die erhoffte Wirkung blieb aus.

Besuch erhielt ich nur von meinen Eltern; durch den Umzug vom Land in die Stadt gab es noch überhaupt niemanden, den ich und der mich kannte. Umso erstaunter war ich, als eines Tages die Türe aufging und eine Schar Gleichaltriger aus meiner Klasse, vorneweg der Klassenlehrer, ins Zimmer drang. Ich war völlig perplex, damit hatte ich nie gerechnet, vielmehr habe ich gedacht, dass sie mich noch überhaupt nicht wahrgenommen hätten. Es musste damals einen tiefen Eindruck auf sie gemacht haben, als mich Neuen der Lehrer fragte, wo ich denn herkäme und ich zur Antwort gab: „Von de Gscherten“. Gemeint waren die Bauern, bei denen wir vorübergehend gewohnt hatten.

In dieser Zeit bestand für mich die Gefahr, blind zu werden, und ich war gezwungen, mich damit auseinander zu setzen wie jemand, dem gesagt wird, dass er Krebs hat. Diese Gefahr des Erblindens mag wohl dazu beigetragen haben, dass ich schon in einem so jungen Alter tiefer über das Leben nachgedacht habe als es andere tun.

Da steht man dann vor der Frage, was der Sinn des Lebens überhaupt ist, die ganze Fülle des Lebens reduziert sich auf das Allernotwendigste. Was habe ich vom Leben noch, wenn ich blind bin? Im Angesicht dieser Möglichkeit verblasst alles, was für die meisten im Leben von Bedeutung ist, wie Schönheit, Geld, Reisen, Tanzen, eben das Leben in seiner Fülle genießen. Es bleibt nichts als das Allerwichtigste, und das ist mein Weg, den ich in diesem Leben gehen soll; davon war ich überzeugt und meine Religiosität war mir dazu die große Stütze. Wenn Gott will, dass ich als Blinder meinen Weg gehen soll, dann gehe ich eben als Blinder durchs Leben. Es würde zwar beschwerlich sein, aber doch möglich.

Später wollte ich immer eine Blinde heiraten, wohl aus Dankbarkeit, dass mir dieses Schicksal erspart geblieben ist.

Ich war natürlich in der Kinderabteilung und das Essen war eben ein Krankenhausessen. Jeder musste immer alles aufessen, ganz gleich, was es gab, und das war nicht immer das Leckerste. Die Schwestern verstanden da keinen Spaß. Und natürlich gab es Dinge, die Kinder gar nicht gern essen, und das war Spinat. Weil aber alle gezwungen wurden, den Spinat zu essen, gab es regelmäßig welche, die sich erbrachen. Und da waren die Schwestern unbarmherzig; nicht nur, dass der Betreffende lautstark ausgeschimpft wurde, er musste sein Erbrochenes selber aufwischen, was häufig ein nochmaliges Erbrechen hervorrief. Und damit nicht genug: anschließend musste er weiteressen. Das wäre heute wohl kaum noch denkbar. Zum Glück war ich nicht davon betroffen, denn ich war so erzogen worden, dass alles gegessen wurde, was auf den Tisch kam.

Eines Tages, als es wieder Spinat gab und ich schon den halben Teller leergegessen hatte, würgte es mich plötzlich und ich konnte nicht verhindern, dass sich ein Schwall halbverdauten Spinats auf den Teller ergoss. Es war mir so peinlich und ich fürchtete nun das schlimmste Donnerwetter. Aber wie erstaunt war ich, ich konnte es gar nicht fassen, dass sich die Schwestern sofort rührend um mich bemühten, mich ins Bett brachten und Fieber maßen.

Vierzehn Tage später wurde ich aus dem Krankenhaus entlassen. Eine natürliche Angina hatte das Fieber ausgelöst, das durch die Milchspritzen erzeugt werden sollte, und ja auch tatsächlich hervorgerufen worden war – das Fieberthermometer stieg meistens auf über 40 Grad –, aber eben künstlich erzeugt bei mir nicht wirkte. Es musste sich auf natürliche Weise einstellen. Seitdem baue ich auf die heilenden Kräfte des eigenen, meines Körpers und bin sehr restriktiv im Umgang mit Medikamenten. Für andere Menschen mögen ja andere Gesetze gelten, heute habe ich längst begriffen, wie verschieden wir alle sind, aber ich lebe nach meinen Erfahrungen.

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