Hans Fallada - Dies Herz, das dir gehört

Здесь есть возможность читать онлайн «Hans Fallada - Dies Herz, das dir gehört» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Dies Herz, das dir gehört: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Dies Herz, das dir gehört»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Dort, wo Berlin-Charlottenburg seinen Charakter als Wohnstadt verliert, wo es, selbst Industriestadt geworden, an die Riesenwerke der Siemensstadt angrenzt, liegt in einer kleinen Straße die Metallwarenfabrik «Hermann Wiebe». Von der Straße aus sieht man nicht mehr von dieser Fabrik als ein paar Pultdächer aus Glas oder Schiefer, eine hohe rote Mauer verwehrt jeden weiteren Einblick.
Diese Mauer ist sehr hoch und oben noch mit Glassplittern besetzt, sie ist sehr lang und sehr häßlich rot – kurz, sie gleicht genau einer Gefängnismauer! Und die beiden Tore aus Eisenblech in dieser Mauer, ein breites Durchfahrtstor und ein kleineres für den Fußgängerverkehr, können das Gefühl von Trostlosigkeit, das den Beschauer angesichts dieser Mauer beschleicht, nicht erleichtern: es sind gnadenlose Tore, Tore der erbarmungslosen Pflicht. Außerdem sind sie zur Stunde verschlossen. Dafür klebt ein Aushang an dem kleineren Tor.
Die Buchstaben aus geschmiedetem Eisen über dem Tore, die da besagen, daß dies die «Metallwarenfabrik Hermann Wiebe» ist, waren wohl ehemals golden, aber jetzt hat das Schwarz der rußenden Fabrikessen und der Rost des zergehenden Eisens ihnen längst ihren Glanz genommen. Sie sehen genauso düster, freudlos und häßlich aus wie alles in dieser kleinen Charlottenburger Fabrikstraße, wie selbst dieser Novembermorgen: naßkalt, grau und trübe. Ein Morgen, der den dringenden Wunsch nach heilem Schuhwerk wach werden läßt.
Vor dem Fabriktor steht eine kleine Gruppe von Arbeitern – etwa zehn oder zwölf Mann. Sie stehen ziemlich nah vor dem Aushang, den sie aber längst gelesen haben. Es sind junge und alte Männer, aber, ob jung oder alt, die hinter ihnen liegende lange Leidenszeit mit Weltkrieg und Inflation und all den Kämpfen, Sorgen und Miseren danach hat ihren Gesichtern den gleichen Ausdruck von sturer Hoffnungslosigkeit aufgeprägt. Sie sind ganz schlecht gekleidet, die Jacketts, die sie über ihre blauen Arbeitsblusen gezogen haben, sind entfärbt und ohne alle …

Dies Herz, das dir gehört — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Dies Herz, das dir gehört», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Und er erinnert sich schöner Konzerte, die das Publikum nur dazu benutzt, sich zu zeigen, mit Brillanten und nackten Brüsten, mit den schönsten Frauen, mit den berühmtesten Stars.

Er fühlt sich namenlos allein. Er weiß nichts mit sich anzufangen, er ahnt nicht, welche Arbeit er unter diesem brutalen, unbekümmerten, spuckenden und schreienden Volk tun könnte! Langsam schwindet seine Barschaft dahin, so ängstlich er sie hütet, wie gering er seine Ansprüche auch stellt.

Und er erinnert sich gut, wie ihm einmal, in einer nordamerikanischen Stadt, in seinem kleinen Hotel der Portier einen Brief hinhält: »For you, Mister Wiebe?«

Er erzittert, als er diesen Brief nimmt, auf dem er die Handschrift seiner Mutter erkennt.

Er geht mit ihm auf sein kahles Loch, er legt ihn vor sich auf den Tisch, er starrt ihn an.

Er ist allein mit diesem Brief aus der Heimat, von der Mutter. Drunten auf der Straße braust und strudelt es vorüber, zehntausend Menschen, Autos, Lastwagen, das Gebrüll einer Stadt mit Mädchen, Liebe, Feindschaften, Frauen, Haß, Arbeit – er aber ist allein mit seinem Brief.

Dreimal nimmt er ihn in die Hände, um ihn durchzureißen. Er legt ihn wieder auf den Tisch zurück.

Er hat Angst, schwach zu werden, wie der verlorene Sohn in die Heimat zurückzukehren, dem man ein fettes Kalb schlachten muß, um ihn nur satt zu kriegen.

(Oh, das freche, höhnische Gesicht seines Bruders – ohne dies Gesicht wäre alles so einfach! Vor einer Mutter schämt man sich doch nicht!)

Schließlich öffnet er den Brief – zwei Blätter liegen darin: ein Scheck und ein Briefblatt seiner Mutter. Es stehen nur sechs Worte darauf, aber sie treffen ihn ins Herz. »Deine Mutter wartet auf dich, Hannes«, liest er.

Er legt den Kopf auf den Tisch und träumt. Vielleicht weint er auch ein wenig, wer weiß, man sieht es nicht.

Schließlich, nach einer langen Zeit, sieht er hoch.

Er liest noch einmal den Brief seiner Mutter, trotzdem er jedes Wort in ihm kennt. Dann legt er ihn sorgfältig in die – ach! – so dünn gewordene Brieftasche.

Den Scheck aber zerreißt er mit beiden Händen in viele kleine Schnitzel.

Dann nimmt er seinen Koffer und geht wieder einmal aus seinem Zimmer, weiter auf seiner Irrfahrt – ins Nichts.

5

Der Arbeiter

In einer Automobilfabrik in Detroit steht Johannes Wiebe am laufenden Band der Motorenmontage und setzt Muttern auf. Langsam laufen, mit ihrer Unterseite nach oben, die Motoren an ihm vorüber. Acht Muttern hat er auf acht Bolzen zu stecken, weiter nichts. Er muß sie nicht umdrehen, er braucht sie nur aufzustecken.

Neben ihm, fast in Ellbogenberührung, steht ein kleiner krummer Ire, Mike, der die Lagerdeckel auf die Bolzen legt, rechts neben ihm steht ein baumlanger Neger, Jeff, der mit einem elektrischen Schlüssel die Muttern anzieht.

Johannes Wiebe steht nicht den ersten Tag am laufenden Band, aber trotzdem steht ein Werkmeister hinter ihm und beobachtet genau, wie Wiebe aus einer eisernen Schale acht Muttern greift, sie mit der andern Hand rasch aufsetzt – er hat gerade so viel Zeit, es eiligst zu tun, während der Motor an ihm vorüberfährt – und schon wieder nach acht neuen Muttern greift, denn jetzt ist schon wieder der nächste Motor da.

Johannes Wiebe schaut nicht auf. Mechanisch greift er nach den Muttern, mechanisch setzt er sie auf. Seine Finger sind schon ziemlich geschickt und flink geworden, selten vergreifen sie sich und fassen nur sieben Muttern. Selten muß er eine kleine Bewegung nach rechts hin machen, um dem Motor zu folgen, weil noch nicht die achte Mutter aufgesetzt ist. Dann stößt er gegen den Ellbogen des Negers Jeff, der scheinbar sehr zornig mit den Zähnen fletscht.

»Nimm dich heute zusammen, Jack«, sagt der Werkmeister ermahnend. »Paß auf deine Arbeit auf, du darfst das Band heute nicht wieder aufhalten.«

Johannes-Jack Wiebe antwortet nicht. Dafür sagt der kleine Ire: »Er macht’s, so gut er kann, Herr. Er ist noch nicht voll eingearbeitet. Gestern nachmittag lief das Band für ihn zu schnell.«

»Er bekommt aber seinen vollen Lohn«, sagt der Werkmeister böse. »So hat er seine volle Arbeit zu tun. Heh, du, Deutscher, ich spreche mit dir! Du sollst das Band nicht aufhalten! Du sitzt schon wieder am Ellbogen von Jeff!«

»Entschuldigen Sie, Herr! Das Band läuft schon wieder sehr schnell.«

»Wollen Sie Ihre Arbeit tun, oder wollen Sie nicht?«

»Ich will schon, Herr.«

»Dann tun Sie sie auch!«

Mehr zu den andern als zu Johannes Wiebe: »Ich kenne diese Deutschen, sie taugen alle nicht zu vernünftiger Arbeit. Immerzu wollen sie denken! Du sollst deine Muttern rechtzeitig aufsetzen, du!«

»Jawohl, Herr!«

»Also, ich habe es dir gesagt! Wenn du das Band noch mal aufhältst, du …!«

Der Werkmeister geht langsam, beobachtend, an seinem Bandabschnitt entlang und sucht ein neues Opfer, Johannes Wiebe fährt sich eilig mit der Hand über die Stirn.

»Mach zu«, mahnt ihn Mike. »Der Boss hat dich mächtig auf dem Strich.«

»Ich mache so schnell ich kann, aber …« sagt Johannes Wiebe mutlos.

»Aber du kannst nicht sehr schnell, was? Schau den Jeff an, der könnte zehn statt acht Muttern in seiner Zeit festdrehen.«

Der Neger fletscht wieder die Zähne. Es erweist sich nun, daß dies sein Lachen ist.

»Mach dir nichts aus Boss«, sagt er tröstend, »das alles Dummartigkeiten sein. Gib mir zwei Muttern, ich sie setze auf …«

Johannes Wiebe seufzt tief. Das bißchen Stirnwischen hat ihn schon wieder aus dem Takt gebracht, er bedrängt schon wieder Jeff.

»Nimm dich doch in acht, Jack!« ruft Mike ärgerlich. »Der Boss guckt schon wieder. Ruf einen Helfer, geh aufs Klo, ehe du …«

Aber es ist schon zu spät, der Werkmeister kommt zornsprühend zurück.

»Eben ist da unten ein Motor mit nur sechs Muttern an mir vorbeigelaufen! Du hältst nicht nur das Band auf, verdammter Deutscher, du bringst es noch so weit, daß mir Motoren bei der Prüfung zurückgewiesen werden!«

Johannes Wiebe ist viel zu klein und viel zu beschäftigt, um zu antworten. Er muß acht Muttern greifen, sie aufsetzen, der neue Motor ist da, acht Muttern greifen, aufsetzen … Es ist so viel Lärm in dieser einen Morgen großen Halle, in der er mit fünfzehnhundert Mann und dreihundert Spezialmaschinen arbeitet. Das bißchen Geschimpf in seinem Rücken stört ihn kaum noch. Er ist in diesen Monaten, die er hier arbeitet, so viel gescholten worden!

Alles, was er an Kraft, Willen, an Widerstand noch in sich hat, das frißt diese lächerliche Arbeit mit ihren acht Muttern. Es ist wahrhaftig so, als ginge die Welt unter, wenn er diese acht Muttern nicht zur Zeit aufsetzt.

Wenn man sich das so vorstellt, daß ein Gott im Himmel sitzt, der es so eingerichtet hat, daß Johannes Wiebe essen und leben kann, wenn er sich gut Mühe gibt, acht Muttern aufzusetzen … Und nun sitzt dieser Gott im Himmel da und paßt gewissermaßen für den Werkmeister auf, gibt ihm einen Stoß: ›Du, der Johannes Wiebe hängt schon wieder nach!‹ – Da muß man nur grinsen, da muß man alles lächerlich finden, besonders wenn man daran denkt, daß man wegen einer genauso lächerlichen Sache, wegen einer durchlöcherten Schuhsohle, aus einem behaglichen Heim fortging …

»Jetzt lacht er noch! Hören Sie …!« Der Werkmeister ist, wie man so sagt, sprachlos. »Sie halten das Band auf, und wenn ich Ihnen Vorhaltungen mache, dann lachen Sie noch!«

»Entschuldigen Sie, Herr, ich habe nicht gelacht. Ich habe bloß gedacht …«

»Seht ihr, diese verdammten Deutschen! Ihnen passen unsere amerikanischen Arbeitsmethoden nicht, sie wollen denken! Sie wollen die Welt beherrschen, diese …!«

Er endet mit einem Fluch.

Der kleine Irländer hat Sinn für Humor, er wirft einen raschen Seitenblick auf die jämmerliche Gestalt, die sich da mit ihren Schraubenmuttern abquält, und meint: »Sehr sieht der nicht nach Weltbeherrschung aus, was, Boss?«

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Dies Herz, das dir gehört»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Dies Herz, das dir gehört» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Dies Herz, das dir gehört»

Обсуждение, отзывы о книге «Dies Herz, das dir gehört» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x