Hans Fallada - Dies Herz, das dir gehört

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Dort, wo Berlin-Charlottenburg seinen Charakter als Wohnstadt verliert, wo es, selbst Industriestadt geworden, an die Riesenwerke der Siemensstadt angrenzt, liegt in einer kleinen Straße die Metallwarenfabrik «Hermann Wiebe». Von der Straße aus sieht man nicht mehr von dieser Fabrik als ein paar Pultdächer aus Glas oder Schiefer, eine hohe rote Mauer verwehrt jeden weiteren Einblick.
Diese Mauer ist sehr hoch und oben noch mit Glassplittern besetzt, sie ist sehr lang und sehr häßlich rot – kurz, sie gleicht genau einer Gefängnismauer! Und die beiden Tore aus Eisenblech in dieser Mauer, ein breites Durchfahrtstor und ein kleineres für den Fußgängerverkehr, können das Gefühl von Trostlosigkeit, das den Beschauer angesichts dieser Mauer beschleicht, nicht erleichtern: es sind gnadenlose Tore, Tore der erbarmungslosen Pflicht. Außerdem sind sie zur Stunde verschlossen. Dafür klebt ein Aushang an dem kleineren Tor.
Die Buchstaben aus geschmiedetem Eisen über dem Tore, die da besagen, daß dies die «Metallwarenfabrik Hermann Wiebe» ist, waren wohl ehemals golden, aber jetzt hat das Schwarz der rußenden Fabrikessen und der Rost des zergehenden Eisens ihnen längst ihren Glanz genommen. Sie sehen genauso düster, freudlos und häßlich aus wie alles in dieser kleinen Charlottenburger Fabrikstraße, wie selbst dieser Novembermorgen: naßkalt, grau und trübe. Ein Morgen, der den dringenden Wunsch nach heilem Schuhwerk wach werden läßt.
Vor dem Fabriktor steht eine kleine Gruppe von Arbeitern – etwa zehn oder zwölf Mann. Sie stehen ziemlich nah vor dem Aushang, den sie aber längst gelesen haben. Es sind junge und alte Männer, aber, ob jung oder alt, die hinter ihnen liegende lange Leidenszeit mit Weltkrieg und Inflation und all den Kämpfen, Sorgen und Miseren danach hat ihren Gesichtern den gleichen Ausdruck von sturer Hoffnungslosigkeit aufgeprägt. Sie sind ganz schlecht gekleidet, die Jacketts, die sie über ihre blauen Arbeitsblusen gezogen haben, sind entfärbt und ohne alle …

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Der Jüngere macht eine wütende Bewegung der Abwehr.

»Aber auf dich kann man sich verlassen, wie, Thomas?«

»Darauf, daß ich ein zielbewußter Kaufmann bin, bestimmt!«

»Auch ein ehrlicher?«

»Hannes, ich muß dich sehr bitten!«

»Warum hat mir denn der ehrliche Kaufmann nicht geschrieben, daß er die Fabrik schloß?«

»Weil du sofort alle Lust verloren hättest, Aufträge hereinzuholen, darum, mein lieber Junge!«

»Ich bin nicht dein lieber Junge! Ich bin alles andere als dein lieber Junge. Ich bin als Vaters Erbe Mitbesitzer dieser Fabrik, und ich verlange …«

»Du bist minderjährig, vorläufig üben Mutter und ich noch deine Rechte aus!«

»Das hat nicht Mutter getan, das warst du! Ich komme eben an, zehn, zwölf Arbeiter stehen vor dem Tor, Monteure von uns, von der Reise zurück, die hast du auch nicht benachrichtigt, und es war ihr Brot, das du ihnen wegnahmst.«

»Siehst du, jetzt verstehe ich alles! Du siehst ein paar entlassene Arbeiter, und sofort bricht dein weiches Herz. Ja, mein Lieber, daraufhin kann man keinen Betrieb leiten!«

»Aber auf kalte Zahlen, jawohl! Du hast Arbeit für vier Wochen und schließt die Fabrik!«

»Jawohl, weil ich sie in vier Wochen doch schließen müßte und weil das Schließen heute die Unkosten verringert!«

»Aber zweihundert Arbeiterfamilien hätten vier Wochen länger zu essen gehabt!«

»Mein lieber Junge, ich bin ein Geschäftsmann, keine Versorgungsanstalt!«

Jetzt ist der Jüngere in voller besinnungsloser Wut. Er spürt hinter der gelassenen Überlegenheit des Älteren dessen Ärger, und es reizt ihn, ihn noch mehr zu ärgern, zu verwunden, aus der Überlegenheit herauszubringen.

»Doch bist du eine Versorgungsanstalt!« ruft er zornig. »Eine Versorgungsanstalt deines eigenen fetten Bauches, deiner eigenen faulen Gelüste. Wenn du nur in deine Bars zu deinen geliebten Kokotten gehen kannst …«

»Johannes! Ich verbiete dir … Jetzt ist aber Schluß …«

»Jetzt geht es erst los, mein Lieber! Denkst du, ich habe nicht längst gesehen, daß du Mutter und mich hintergehst? Du behauptest immer, die Fabrik will dies und das, aber in Wirklichkeit willst du es! Du willst uns rausdrängen, du willst alles bestimmen, du willst alles verdienen …«

»Da ich alle Arbeit tue, ist es nur recht, daß ich am meisten verdiene. Und wie ich mein Geld ausgebe, ist meine Sache, jedenfalls nicht für alberne Ölbilder nichtskönnender Kleckser und gestammelte Verse fauler Poetaster wie du!«

Plötzlich ist der Jüngere ganz ruhig geworden. »Mit dir ist nicht zu reden«, sagt er kurz. »Du bist nichts weiter als ein dummer, blöder Materialist. Ich werde mit Mutter sprechen, die Fabrik wird wieder geöffnet werden!«

»Das glaubst du doch selbst nicht!«

»Und wenn sie nicht wieder geöffnet wird, dann gehe ich. Jawohl, dann reise ich nach den Staaten! Aber für mich, nicht für deinen verfaulten Betrieb in diesem verkommenen Lande! Ich will als Mensch leben!«

»In Amerika!«

»Ich will ich selber sein!«

»In Amerika!«

»Ich habe nichts mehr in Deutschland zu tun, wo alle alle aussaugen, jeder nur an sich denkt …«

»Aber in Amerika!«

»Jawohl, in Amerika!«

»Mit einem hübschen Scheckbuch …, das glaube ich!«

»Soviel für dein Scheckbuch! Ich will ich selbst sein – ich werde arbeiten!«

»Du …!« Der Bruder bricht in ein Gelächter aus. »Du willst arbeiten? Du, der nie eine Arbeit richtig fertig gemacht hat, weder in der Schule noch hier in der Fabrik? Du willst von deiner Arbeit leben? Glückliche Reise, mein Sohn! in vier Wochen sehen wir deinen ersten Scheck, und in einem Vierteljahr schlachten wir das fette Kalb für den verlorenen Sohn!«

Er sieht den Bruder mit verhohlenem Triumph an, jetzt hat er ihn da, wo er ihn haben will!

»Nie!« schreit der Jüngere. »Nie! Entweder komme ich heim als großer Mann oder …«

Er macht eine wilde Gebärde gegen die Tür und geht.

Der Ältere starrt ihm nach. Dann zieht er langsam ein großes, seidenes Tuch aus der Tasche und trocknet sich das mit Schweiß bedeckte Gesicht ab. Mit einem behaglichen Aufseufzen läßt er sich wieder in seinen Sessel sinken, wählt eine Zigarre, schneidet sie ab, entzündet sie und zieht langsam den Rauch ein.

Nun greift er zum Telefon.

»Fräulein Krause, verbinden Sie mich bitte sofort mit meiner Mutter.«

3

Mutter und Sohn

Hinter der häßlichen roten Mauer liegt nicht nur die stillgelegte Fabrik der Wiebes mit ihrem kalten, berechnenden Syndikus. Hinter den Lagerhöfen, hinter einer zweiten Mauer liegt auch die Villa der Besitzer, von Frau Erna Wiebe, die dort mit ihren beiden unverheirateten Söhnen Thomas und Johannes wohnt. Es ist die übliche Backsteinvilla der neunziger Jahre, mit Dächern, Türmchen, Erkern, Zuckerhutspitzen, ein Ding aus dem Steinbaukasten, noch verhäßlicht durch ein paar moderne Arbeiten wie Glasveranda und Autoauffahrt.

Frau Erna Wiebe, eine stattliche, nicht schlecht aussehende mittelalterliche Dame – aber eben Dame –, steigt aus dem Auto – es dämmert nun schon wieder, aber nun ist es die Abenddämmerung – und geht in das Haus.

In der Halle nimmt ihr ein Mädchen die Überkleider ab. Auch die Halle ist ein Produkt der neunziger Jahre mit Geweihkronleuchtern, massigen, dunklen Möbeln, einer zufällig erworbenen Ritterrüstung, die unter der vergrößerten Fotografie eines Wiebeschen Ahnherrn, der noch Hufschmied war, steht. Viel Samt, viel gepreßter Plüsch, noch mehr Troddeln. Ab und zu ein schönes Stück, aber es kommt nicht zu seiner Geltung, weil Scheuel und Greuel es bedrängen.

Frau Wiebe geht durch all diese mit »ererbtem Wohlstand« angefüllten Zimmer. Sie hat das Mädchen gefragt: »Mein Sohn Johannes?« und das Mädchen hat in einem gewissermaßen kondolierenden Ton geantwortet: »Der junge Herr ist noch immer oben.« Darauf hat Frau Wiebe gefragt: »Hat er sich noch zu essen geben lassen?« und das Mädchen hat in demselben trübseligen Ton »Nichts!« geantwortet.

Nun geht Frau Wiebe zu ihrem Sohn Johannes. Sie geht, ohne sie zu sehen, durch all diese öden, längst verstorbenen Zimmer, zögert einen Augenblick vor einer Tür, beugt sich ein wenig, lauscht, klopft dann, in plötzlichem Entschluß, energisch und tritt ein, ohne das »Herein« abzuwarten.

Der Sohn hat am Fenster gestanden und in den entlaubten, immer trüber und dunkler werdenden Garten hinausgesehen, genau so, wie er schon dastand, als seine Mutter vor Stunden von ihm fortging. Jetzt wendet er ihr langsam das Gesicht zu.

Aber die Mutter ist nicht gesonnen, diese Unterredung im Halbdunkeln zu halten. Sie schaltet sofort alle Flammen ein, und das Licht enthüllt nun ein sehr anderes Zimmer, als die sind, durch die sie eben gegangen – das Zimmer eines jungen unausgeglichenen Menschen, halb puritanisch, halb luxuriös, mit wenigen strengen Möbeln, aber dicken Teppichen, mit glatten Wänden, aber drei, vier Bildern (die Bilder sind, keine »Ansichten«), mit einer Bücherwand, aber auch mit einem Medizinball.

»Stehst du noch immer am Fenster?« fragt die Mutter lebhaft. »Setze dich, Hannes – du hättest lieber etwas essen sollen! Nein, rauche jetzt nicht. Rauchen ist in deinen Jahren immer schädlich, und nun erst auf leeren Magen!«

»Nun?« fragt der Sohn, ohne viel auf diese mütterlichen Ermahnungen zu achten, denn er brennt sich doch eine Zigarette an.

»Du fragst: nun? Also, ich bin bei deinem Bruder gewesen. Ihr habt euch die üblichen brüderlichen Grobheiten gesagt, diesmal vielleicht etwas mehr als üblich – das ist nicht tragisch. Ein paar Monate Trennung werden das schon ausgleichen.«

»Und die Fabrik?«

»Mit welcher Hartnäckigkeit du plötzlich auf der Fabrik bestehst! Sonst war dir Vaters Werk ziemlich egal, und du warst ganz froh, daß dein Bruder und ich dir alle Arbeit abnahmen. Also, die Fabrik bleibt natürlich geschlossen. Ich bin noch einmal mit Blohm, der doch wahrhaftig nicht deines Bruders Freund ist, alle Unterlagen durchgegangen. Der Betrieb trägt sich jetzt gerade noch, bald würden wir zulegen.«

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