Erwin Guido Kolbenheyer - Das gottgelobte Herz

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In bestimmten «Schwellenzeiten» gelangt eine menschliche Gemeinschaft an Grenzen des zeitgenössischen Denkens und Fühlens. Sie muss dann zu Dogmen verfestigte Ordnungsvorstellungen überschreiten, die zuvor dem Zurechtfinden der Menschen noch befriedigende Hilfe zu leisten vermochten. Eine solche Schwellenzeit sieht Kolbenheyer für das deutsche Volk im Aufblühen der deutschen Mystik, an der exemplarisch wird, wie volkbedingtes Bewusstsein sich so weit ausdifferenzieren kann, dass es an den aus einer «fremden» (der mediterranen) Welt übernommenen (in diesem Falle religiösen) Ordnungsformen kein Genüge mehr findet.
In diese Entwicklungszeit des deutschen Volkes stellt Kolbenheyer in «Das gottgelobte Herz» das Leben einer einzelnen Frau, die Entwicklung ihres Leibes und Gemütes vom Kind zur Reife in der jeweils weltbildenden Gemeinschaft eines in eine reichsstädtische Bürgerschaft eingebetteten Elternhauses und schließlich des Klosters. Der Autor zieht für sein Werk überlieferte Nachrichten einer historischen Persönlichkeit heran: der Margarete Ebner († 1351) aus Donauwörth, deren Briefwechsel mit dem Prediger Heinrich von Nördlingen er z. T. wörtlich dem Roman eingliedert.
Dies kann geschehen, ohne dass dem Leser ein Bruch spürbar wird, weil sich Kolbenheyer mit der wörtlichen Rede der gestalteten Personen der historischen Sprachstufe des Oberdeutschen des 14. Jahrhunderts annähert. Über seine formalen Ansprüche an das Sprachkunstwerk und insbesondere über das hier erwähnte Gestaltungsmittel – eigentlich ein Gestaltungsanreiz für die Nacherschaffung der Gefühls- und Denkwelt der zur Darstellung kommenden Zeit i m L e s e r – hat sich der Autor verschiedentlich geäußert («Sebastian Karst über sein Leben und seine Zeit»; «Die Dritte Bühne»). Der Leser, der sich nicht scheut, den Roman passagenweise laut zu lesen, wird unschwer die Wirkung einer historisch «wahren» Sprache erproben können.
Das Werk ist der letzte Roman des Autors und erschien zuerst 1938.

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Der Ebner rief über den Tisch hin, während er den Lappen fortwarf:

„Willkommen, der Vetter! Gott helf Uch!“

Der Vetter flüsterte kaum vernehmlich:

„Dien adjut, Ebner! Sänt die zween Roß vor uns? Ihr goht scharf zue, hänt fröidig Pferd, ich aber hab ein’ ziehnden Fluß im rechten Schenkel.“

„Der Üer ist ein Zelter fast, so sanft, hat ein burgundisch Bluet, als Üch wohl gefällt, do möchtint Ihr gewieget sin unter dem Ritt und der züchenden Flüß nit meh denken.“

Sie umarmten einander. Der Ebner war breiten Ganges, lachend und mit offenen Armen auf den Vetter zugegangen.

„Wir wollen uf den Söller: ein’ Trunk, eh dann wir reiten!“

„Grand merci, ein’ Schluck will ich tuen und uf dem Söller, Uer Husfrou griießen.“

Unter der Tür blieb er und deutete auf die Rückwand.

„Safren …?“

Der Ebner nickte beiläufig.

„Vor zween Tägen … vor dies Jahr das letzt … us Apulja.“

„Der heilig Florian wahr Üer Dach, Ebner. Es kam einer witumb und find’t nit derglichen.“

Anerkennung also. Heinrich, der Ebner, gewann Haltung und Maß, blähte die Brust kaum und meinte nur:

„Gott mügs hüeten, halt’ ze Dank! Das goht mit dem Lenz uf Köln. Ist alls min.“

Sie stiegen drei Stufen in den Stapelgaden nieder. Hans, der Vetter, sah langsam schreitend um sich und tat auch diesem ordentlich und dicht gelegten Gute merkliche Ehre an. So mochte der Ebner eine Ahnung gewinnen, wenn er sie nicht an dem vorzeitigen Roßhandel schon gewonnen hatte. Natürlich kannte der Vetter die Waren an der Packung, zuweilen auch am Zeichen, obwohl er nur mit Salz handelte, aber er fragte da und dort des würdigenden Aufenthaltes wegen und ließ seine Zufriedenheit so freimütig merken, daß der Ebner die Deftigkeit nicht mit vollen Backen auszublasen brauchte und, je eingehender er gefragt wurde, desto kürzer und fast bescheiden werden konnte. Er hätte gute Gelegenheit gehabt, dem anderen eins aufzumutzen.

Sie nahmen die schmale Holzstiege zum Söller, der sich durch die ganze Tiefe des Hauses streckte, gegen den Markt und das Höfchen durch verglaste Fenster belichtet. Vier niedrige Eichentüren waren gleich Nischen von dem Ladengerüste umbaut. Hier konnte der Ebner die Linnenvorhänge mit einem gewissen Schwung zurückwerfen, ohne bei seinem Gast Widerwillen befürchten zu müssen. Auch dem Ebner kamen die kostbaren Namen gern über die Lippen: Friset, Maramat, Ormasin, Camocat – er nannte schon nur mehr das, was schimmernd in die Augen stach. Der Ilgen-Vetter fand sein aufrichtiges Wohlgefallen nicht nur an dem kostbaren Vorrat, auch bei dem anderen Aufwand. Er wußte, daß sich der Ebner vor dem burgundischen Gehaben des Matthies nicht allzu erbaut anstellte, der wallische Schwall seiner Waren aber schien dem Ebner doch zu gefallen. So hatten die beiden Kaufleute Vergnügen aneinander, und das mochte nicht nur den Roßhandel leichter gestalten.

Sie traten ein. Frau Agnes, die Ilsungin aus Augsburg, den Vettern seit uralter Zeit befreundet, saß bei der Wiege, und auch sie hatte Seide angetan. Sie erhob sich, neigte den Scheitel und legte die Hände unter dem Gürtel zusammen, während der Vetter in entgegenkommender Eile seinen Mantel ablegte, den Hut zog und auf den Mantel warf. Als er den Dolch abgürten wollte, wurde er vom Ebner höflich behindert. Sie möchten ja doch nicht lange weilen. Der Vetter schritt durch das Zimmer auf die verharrende Hausfrau zu.

„Gott helf Üch, Ilsungin.“

„Danks Üch Gott und vergelts, Vetter von der Ilgen. Üer Husfrou …?“

„Grand merci, die hät mir gseit, daß sie Üch uf diesen Morgen bi denen Frouen ze Sant Ursel in der Kapellen angetroffen.“

Frau Agnes hob jetzt erst kurz den Blick und nickte lächelnd. Sie raffte anmutig den Rocksaum und schritt langsam an den Tisch, wo bei einem Krug und zwei Silberbechern eine Schale mit kandierten Früchten, Rosinen, Mandeln und etwas Lebkuchen stand. Sie schenkte ein und trat bescheiden zurück, wies einladend mit kaum bewegter Hand auf das Kredenzte. Die beiden Männer waren in Zurückhaltung ihrer Sorgfalt gefolgt. Hans, der Vetter, trat rasch an den Tisch, hob einen Becher und trank der Hausfrau zu, die ihm mit einem Blick dankte und dann ihren Platz vor der Wiege aufsuchte, wo sie, als seien die Männer nicht mehr zugegen, ihre Nadelarbeit nahm.

Die beiden Kaufleute fühlten sich geziemend entlassen. Sie standen mit dem Rücken gegen die Frau, tranken langsam und langten einen Bissen von der Schale. Sie sprachen, um die Aufmerksamkeit der Frau nicht zu befassen, von Dingen des öffentlichen Lebens: Das Rathaus werde mit dem Abbruchstein der Burg aufgebaut, was der König selbst geraten habe, und so sei gut, denn man wisse nicht, und es könne der Baier doch wieder Gewalt gewinnen. Er nehme sich wohlgeneigt an, der Herr Albrecht, sehr geneigt bis in alle Winkelsorgen, und es möchte ihnen, den Reichsstädtern, nunmehr vortrefflich anstehen, sich im Innersten der Stadt umzutun, da Werde, der Reichskammerstadt, außenthalb gerade noch der Forst und der Galgenberg und der Ziegelstadel gelassen worden sei. Auf allem anderen sitze der Reichspfleger, der Nachbar des Ebner zu Mertingen, und das andere sei nicht gering gewesen: Rüedlingen, Asbach, Bäumenheim, Auchseßheim, Nordheim, von Mertingen zu schweigen und von den Greisbacher und Höchstätter Gelegenheiten. Dafür hätten sie eine reichsstädtische Polizeiordnung bekommen, und der von Trugenhoven solle Zusehen, wie er seinen ausgeschatzten „Stein“ wieder vollkriege, denn Rathaus bauen und Mauern ausweiten, das Kreuzkloster einziehen, sei gut und schaffe Arbeit ins Volk. Und Baustein habe die Burg gnug, und es sei dann gar und aus mit dem verrufnen Nest.

„Vetus rumbula, als der alt Reinward die Bürg heißt“, meinte der Vetter.

„Es tuont an vier oder sechs Kellen not vor das Rathous, die Kellen ze vier und fünf Murern, darzuo die Pfleglüt unde die Zimmerlüt, und so einer von denen Murern mit sechszehen oder zwenzig guet Haller uf die Woch usglöhnt wird, und das sänt nur die gringen ohnangesehen der Meister – darzuo das Müesli, Fleisch, Brot – do sollt der Trugenhoven zuosehn, und wir wöllent etlich Stüer gewärtigen.“

Der Vetter lächelte.

„Wir hänt ze Scheffstall“, fügte der Ebner bei, „vor des Meigers Hus bi Wochener sechs im Frühejahr fünf Kellen g’hät, die hänt alleinig Bier fünf Tonnen zwungen unter der hützigen Arbeit, das gibt zween Mark und etlich.“

Der Vetter nahm den Wink auf: „Scheffstall, als Ihr seit, wir wöllent uns zuo schicken.“

Er legte den Mantel um, ergriff den Hut.

Die beiden Männer wandten sich noch einmal gegen die Hausfrau, die sich zum Gruß erhoben hatte.

Der Ritt war in einem halben Stündlein getan. Sie sprachen nicht viel, der Junge ritt dicht hinterdrein, und der Vetter wurde von seinem Gaul doch merklich gewiegt, er mußte die Zähne zusammenbeißen und kam in Hitze. Der Ebner aber, des Sattels froh, ließ hie und da sein Pferd tanzen, auch um dem Vetter zu zeigen. Und sonst war er mit den Gedanken anders voraus. Der Schemming lag ihm an. Im übrigen sollte der Vetter in Ruhe überschlagen, was er gesehen hatte, und sich dessen bereithalten, was ihm noch gezeigt werde, und seinen Fürspruch überdenken. Die Ebner waren wohl im Stand, und sie hätten auch anders wohin langen können. Die Sonne schien gut und warm, sie stimmte die beiden, trotz mancherlei Gedanken.

Auf dem Roßhof wies der Ebner den Kaufgast an seinen ältesten Knecht. Er solle Stall und Gehege, ungetrieben und von keiner Höfischkeit beengt, besehen. Doch nannte er vorsorglich zwei Vierjährige, die liefen tüchtig im Geschirre, beide dänischen Schlags, wie die meisten seines Hofes. Er selbst nahm den Roßmeier mit sich zu dem kranken Hengstfohlen.

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