Charlie Meyer - Killerwitwen
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Freitags, wenn sie am Kiosk in der Weidenstraße die neuste Ausgabe der Äskulapschlange kaufte, las sie als Erstes die Fortsetzungsartikel über Willi, den Alzheimerpatienten aus Nürnberg zum Frühstück und schauderte bei jedem neuen dramatischen Verfall.
Schrumpfung des Gehirns. Schwere senile Demenz: Gedächtnisstörungen, Unruhe , Sprachstörungen. Vor allem aber Schrumpfung des Gehirns! O ja, und wie es geschrumpft war in den letzten Jahren, woher sonst sollte diese seltsame Leere im Kopf kommen, die sie selbst auf simple Fragen nach Antworten ringen ließ, weil ihr die passenden Worte fehlten? Und Willige aus Nürnberg war bereits gänzlich verstummt.
Die Symptome stimmten eines wie das andere. Auch die häufigen Kopfschmerzen. Mussten nicht die Hirnnerven rebellieren, wenn ein mörderisches Protein wahllos Zellen abtötete und andere verquirlte, mochte der Kühne auch fantasieren, was er wollte? Altersbedingte Kalkablagerungen, hatte er nach der Computertomografie gesagt und gegrinst wie eine Ratte vorm Speck. Aber was wusste der schon vom alzheimerschen Beta-Amyloid-Protein? Diese jungschen Ärzte gaben sich doch heutzutage gar keine Mühe mehr, verzogen das Gesicht, wenn sie Hausbesuche machen sollten. und gingen lieber in die Disco oder zum Segeln, anstatt sich weiterzubilden und die Äskulapschlange zu lesen. Ärzte, wie den alten Frisch, richtige Hausärzte, die ihre Patienten mit Namen kannten und auch schon mal im Theaterfrack kamen, wenn ein Kind am Samstagabend fieberte, gab es offensichtlich nur noch in der Erinnerung ihrer Generation. Aber so war die Welt. Alles ging den Bach hinunter. Die Werte, die Vorbilder und der alte Frisch. Der Schlag hatte ihn getroffen, morgens vorm Frühstücksei, und als sie irgendwann später den Kühne, seinen Praxisnachfolger, anrief, mit Herzklabastern und Atemnot, da schickte der Stiesel lediglich den Notarzt samt Ambulanz, anstatt sein faules Hinterteil selbst aus dem Fernsehsessel zu mühen.
Altersbedingte Kalkablagerungen! Was für ein unfähiger Scharlatan.
„Ha!“, sagte Emmi Nichterlein ärgerlich.
Ob er sich ihre aphasichen Anfälle überhaupt notiert hatte? Stand auf ihrer Karteikarte tatsächlich: Die Patientin ist mitunter unfähig, selbst einfache Gegenstände zu benennen oder verbale Anweisungen zu verstehen. Da war dieser seltsame Ausdruck in seinem Gesicht gewesen, fast so als suche er ein Lächeln zu verbergen, als sie ihm schilderte, wie sie immer häufiger mitten im Satz stecken blieb, vergeblich nach den korrekten Ausdrücken alltäglicher Gegenstände suchte und doch nur verzweifelt Du weißt schon, das Dingsbums mit den Zacken über die Lippen brachte, wenn sie den Kamm meinte.
Amnestische Aphasie oder die Unfähigkeit ein gesuchtes Wort zu finden. So stand es in der Äskulapschlange . Kein Wunder, dass Willi verstummt war.
Die Abdeckcreme fand sich ganz oben auf dem Stapel der verwaschenen Handtücher wieder, und während Emmi die verhassten Apfelbäckchen bleichte, grübelte sie darüber nach, wieso ihre Kinder, immer wenn sie versuchte, ihnen die Symptome ihres zerfallenden Gedächtnisses zu beschreiben, abrupt unterbrachen und ungeduldig behaupteten, ihnen erginge es genauso! In deren Alter! Und genervt hörten sie sich an. Nicht schon wieder, stöhnten sie wortlos durch den Telefonhörer, und es klang auch ungesagt laut genug. Und dann auch noch Alzheimer. Ach du meine Güte. Was will sie denn noch alles haben?
Hast du schon gehört, David, was sich Mutter nun schon wieder einredet? Alzheimer! Aber Christina und ich haben uns besprochen, und es scheint mir das Beste zu sein, wir ignorieren ihre ständigen Krankheiten. Die Ärmste wird wohl langsam etwas senil!
Aber wartet mal ab, dachte sie, wenn ich erst ein Pflegefall bin und mir dann einer von euch die Windeln wechseln und den Hintern abwischen soll, dann werdet ihr bereuen, mir nie richtig zugehört zu haben. Emmi wiegte einen Moment lang bedächtig den Kopf, dann schüttelte sie ihn energisch. Nein, im Ernstfall würde wohl keines ihrer Kinder auch nur in der Nähe sein, wenn sie tatsächlich einmal einen Hinternabwischer oder Windelwechsler benötigte. Die Wahrscheinlichkeit sprach da eher fürs Pflegeheim. Vielleicht sogar das Neue unten an der Leineaue, an dem sie erst vor wenigen Tagen mit dem Fahrrad vorbeigefahren war. Auf den Bänken im Garten hatten die gesessen, die noch sitzen konnten. Ein Verein zahnloser Alter mit dreirädrigen Gehstützen, die stumm und apathisch auf den letzten Halt des Fahrstuhls warteten und doch erst aussteigen durften, wenn ihre Ersparnisse verbraucht waren und auch die Kinder Konkurs angemeldet hatten. Emmi schüttelte sich. Grauslicher Gedanke. Wie zäh wohl die Zeit in einem Pflegeheim vertröpfeln mochte, wenn einem ungeduldige Teilzeitkräfte den Löffel in den Rachen stießen und mit dem umgebundenen Lätzchen die Milch vom Kinn rubbelten, und wenn nachts die Ränder der Gummiunterlage durch das Laken drückten. Mit etwas Pech geriet man ohnehin an einen dieser Pfleger-Schläger-Trupps, von denen das Fernsehen so oft berichtete. Dieselben, die später vor Gericht wegen unzumutbarer seelischer Belastung freigesprochen wurden.
Emmi schraubte die Tube der Abdeckcreme wieder zu und steckte sie gedankenverloren in den Leinenbeutel für getragene Nylons, der an einem Haken über dem Wäschekorb hing. Wo war der Kamm? Das Dingsbums mit den Zacken!
Wie lange es wohl dauern mochte zwischen den ersten ernsthaften Ausfallerscheinungen, wie der Brille in der Waschmaschine und dem vollständigen Persönlichkeitsverlust. Vier Jahre? Zwei? Ein paar Monate? Oder kam es schwuppdiwupp von heute auf morgen? Wie lange hatte es eigentlich bei Willi gedauert? Ich muss die Artikel noch einmal nachlesen, dachte sie, seufzte schwer und starrte stirnrunzelnd in den Spiegel. Sah so eine Frau aus, die schon bald nicht mehr wissen würde, dass ihr das Gesicht gehörte, das aus dem Spiegel zurückstarrte?
Alzheimersche Amnesie! Die Kunze aus der Kaiserstraße schwor auf Knoblauchdragees und stank auch danach. Aber mit der Einnahme hätte man wahrscheinlich schon vor zwanzig Jahren beginnen müssen. Obgleich damals ja noch alles in bester Ordnung gewesen war. - Nein, das war gelogen. Die Gesundheit, gut, aber alles war erst später in bester Ordnung gewesen, nach Hermanns Begräbnis und dann auch nur für wenige Jahre. Und die Erinnerung an die Ereignisse dieser Zeit, die kleinen wie die großen und die positiven wie die negativen, wurzelte so tief in ihrer Erinnerung, dass sich kein alzheimersches Protein auch nur in ihre Nähe wagte. Die Jahre zwischen ihrem siebenundfünfzigsten Geburtstag und dem unseligen Volkshochschulkurs Anfang der Achtziger.
Mein Gott, dachte sie, noch einmal siebenundfünfzig sein!
Das Ende der Sorgen, der Nörgeleien und versteckten Schnapsflaschen. Die Kinder endlich aus dem Haus, Hermann unter der Erde und nur hier und da ein paar normale Zipperlein.
Emmi lächelte ihr Spiegelbild an, und ihr Spiegelbild zwinkerte verschwörerisch zurück. Wie rücksichtsvoll von Hermann so plötzlich nach dem Auszug seiner jüngsten Tochter Christina ebenfalls auszuziehen . Gut, es wurde nicht eben ein stiller, unspektakulärer Auszug mit all dem Blut und den Polizisten, die durchs Haus trampelten, aber letztendlich doch ein sehr befriedigender, obgleich natürlich sie hinterher die Schweinerei wegwischen musste.
Emmi spitzte die Lippen, flocht die langen grauen Haare zu einem langen grauen Zopf, und drehte ihn am Hinterkopf zu einer Schnecke zusammen. Seit dem Tag ihrer Hochzeit morgen für morgen die gleichen Handbewegungen. Kämmen, flechten, drehen, feststecken. Und warum? Weil Hermann, dieser Schluckspecht, bei langen Haaren immer so einen Rührseligen und Seufzerischen bekommen hatte. Weil er ihr eigenhändig die Schnecke lösen und die Haare bürsten wollte, damals im Bett, wenn die Kinder schon schliefen. Mit langen, kräftigen Strichen, bis ihr eine schimmernde kastanienbraune Matte über Schultern und Rücken fiel. Jedenfalls in den ersten Jahren ihrer Ehe. Später, als sein Rührseliger nur noch vom Saufen kam, bürsteten manchmal die Kinder, vor allem David, aber das war nicht dasselbe. Und weil alle zusammen, ob mit oder ohne Schnaps, vor Schreck immer laut gebrüllt hatten, wenn sie nur in die Nähe einer Schere kam oder vor dem Schaufenster eines Friseurladens stehen blieb. Auch als Dauerwellen längst große Mode waren. Hermann hatte einmal sogar mit Scheidung gedroht, und das war erst später gewesen, als er schon längst nicht mehr zum Bürsten ins Bett kam.
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