Wieso die katholische Kirche nun den ersten Tag der Woche heiligt und alles ruhen lässt, entzieht sich meiner Kenntnis, jedenfalls steht in der Bibel dass Gott am siebten Tag, dem letzten Tag der Woche Ruhe befohlen hatte.
Die älteste Bezeichnung des christlichen Sonntags ist „ Erster Tag nach dem Sabbat „ und der Sabbat war der siebte Tag der Schöpfung.
Es ist nun einfach nur dümmlich und anmaßend von den katholischen Exegeten zu behaupten, dass der Herr Gott dem Volk Israel die Siebentagewoche gegeben hat.
Es stimmt jetzt weder der Bericht über die Erschaffung der Welt in sieben Tagen, noch die Tatsache, dass das Volk Israel von Gott die Siebentagewoche erhalten hat.
Und das ist schon ganz schön happig.
Für die militanten orthodoxen Juden sei hier noch ein Hinweis gestattet: Auch Gott hat laut der Bibel am siebten Tage noch etwas gearbeitet, denn er vollendete sein Werk, das heißt, dass er noch Feinarbeiten ausführte.
Also dürft ihr auch zumindest Essen kochen und Lichtschalter bestätigen.
Wie man so verbohrt sein kann und noch nicht einmal den Aufzugknopf drücken will am Sabbat, kann kein normaler Mensch verstehen.
Da ist die katholische Kirche viel großzügiger, da darf dann auch der Bauer noch sein Heu einholen, wenn Regen droht, selbst am Sonntag, natürlich erst nach dem Messgang.
2 Das Paradies:
Da formte Gott, der Herr, den Menschen aus Erde vom Ackerboden und blies in seine Nase den Lebensatem. So wurde der Mensch zu einem lebendigen Wesen.
Wenn ich heute das so lese, eigentlich eine saublöde Geschichte. Gott der Allmächtige bastelt wie im Kindergarten oder Frauentöpferkurs aus einem Klumpen Lehm einen Menschen und bläst dieser Figur in die Nasenlöcher.
Entschuldigung, wem fällt so was ein. Warum steht der Mensch nicht einfach vor Gott, sobald dieser den Wusch äußert, den Menschen zu erschaffen?
Das geht als Kindermärchen gerade noch so durch, aber für erwachsene Menschen? Da muss man doch schon sehr stark glauben wollen.
Selbst Michelangelo war diese Darstellung für sein berühmtes Erschaffung Gemälde in der Sixtinischen Kapelle zu peinlich, er malte kein Lehmmännchen und auch keinen Gott bei der Mund zu Nase Beatmung, sonder einen alten Herrn Gott mit grauem Bart und einen nackten Jüngling, dem Gott den Finger reicht. Michelangelo und den ihn beauftragender Papst glaubten also selbst nicht an die Erzählung aus der Bibel! Das sagt doch schon alles.
Aber wer glaubt denn überhaupt noch an die Bibelversion der Erschaffung des Menschen. Heute lernt doch jedes Kind schon in der Grundschule, dass der Mensch eine Weiterentwickelung einer Affenart ist. Die Evolutionstheorie ist zum Allgemeinwissen geworden.
Nur die Kirche hat dazu ein äußerst gestörtes Verhältnis, sie druckst rum und vermeidet wo es geht die Diskussion und eine Festlegung. In den Fußnoten hierzu kein einziges Wort, die Evolution wird tot geschwiegen. Dabei wäre hier ein Hinweis mehr wie redlich gewesen. Sie predigt mit dieser Bibelausgabe immer noch die Erschaffung des Menschen durch Gott mittels eines Klumpen Lehm. Darf ich daran erinnern, dass diese Bibelausgabe aus dem Jahre 1979 ist, da war die Evolutionstheorie Allgemeinwissen. Spätestens seit Darwin hätte die Kirche umschwenken müssen, sich was einfallen lassen müssen. Zeit hatte sie ja genug, Darwin veröffentlichte seine Evolutionstheorie im Jahr 1860, also vor über 150 Jahren. Da die Kirche ihn damals nicht mehr wegen Ketzerei anklagen, foltern und verbrennen konnte, hätte sie diskutieren und im Falle der Einsicht auch reagieren müssen: Hat sie aber nicht, sie hat sich weggeduckt; bis heute.
Kopernikus machte den Anfang mit der ketzerischen Aussage, dass sich die Erde um die Sonne dreht. Da er dies erst im Jahre 1543, dem Jahr seines Todes publizierte, ersparte er sich das Inquisitionsgericht. Luther meinte aber noch zu Kopernikus: „ Der Narr will mir die ganze Kunst Astronomia umkehren. Aber wie die heilige Schrift zeigt, hieß Josua die Sonne stillstehen, und nicht die Erde“.
Viel weiter sind große Teile der Kirche heute auch noch nicht.
Galileo Galilei hatte weniger Glück: Er musste für dieselbe Behauptung noch am Ende seines Lebens vor die päpstliche Inquisition und wurde zu Kerkerhaft verurteilt, nachdem er abgeschworen hatte und seine „ Fehler “ verflucht und verabscheut hatte. Ob er dazu gefoltert wurde ist nicht bekannt. Jedenfalls ersparte er sich so die Hinrichtung auf dem Scheiterhaufen.
Einem Gerücht zufolge soll er beim Verlassen des Gerichtsaales gemurmelt haben: „ Und sie bewegt sich doch „ ( die Erde ).
Die Kerkerhaft wurde in Hausarrest umgewandelt, wo er 1642 starb.
Heute zweifelt niemand mehr daran, dass sich die Erde um die Sonne dreht, und dass der Mensch vom Affen abstammt, wie aber kriegt die Kirche das in Einklang mit den Darstellungen der Bibel?
Sie wird sagen, dass das in der Bibel eben nur bildlich zu verstehen ist, dass letztendlich Gott das alles angestoßen hat und die Entwickelung ihren Lauf nahm, dass Gott alle Gesetze gemacht hat, und kluge Köpfe wie Einstein mit Gottes Gnade dahinter gestiegen sind. Schließlich war Einstein sogar Jude.
Aber damit degradiert sie die Bibel zum Märchenbuch, zumindest schon mal den ganzen Anfang: Heilige Schrift Ade?
In den USA, dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten, darf auch die Dummheit unbegrenzt sein. Da gibt es eine Strömung innerhalb der Kirche, die Kreationisten, die ganz vehement darauf pochen, dass die Bibel wortwörtlich zu nehmen ist. Sie entblöden sich nicht zu behaupten, dass die Erde erst 4004 vor Christus erschaffen wurde. Sie errechnen dies aus den Lebensläufen der Stammbäume, die ja seit der Schöpfung des Menschen immer angegeben wurden. So kommen sie auf den 23. Oktober 4004als Datum für die Schöpfung
der Welt. Also vor gut 6 000 Jahren. Was der Neandertaler dazu sagt, der schon vor mindestens 100 000 Jahren durch die Wälder Europas streifte, kann man sich denken, wäre er nicht schon vor 30 000 Jahren ausgestorben, er hätte sich jetzt zu Tode gelacht. Von den Menschenaffenskelettfunden aus Afrika, die 5- 6 Millionen Jahre alt sind ganz zu schweigen.
Die Welt ist mindesten 4 Milliarden Jahre alt, aber man kann diesen Herren nicht verbieten, ihren Unsinn zu glauben. Sie befinden sich da in guter Gesellschaft mit ultraorthodoxen Juden und anderen fundamentalistischen Christen.
Jetzt legt Gott den Garten Eden an, das Paradies, wohl im damaligen Mesopotamien. Und er trug dem ersten Menschen auf, diesen Garten zu bebauen und zu hüten. Der erste Mensch war wohl so etwas wie ein Nationalpark-Ranger
Von allen köstlichen Früchten des Gartens durfte er essen, nur nicht vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse. Sonst müsste er sterben.
Und genau das halte ich für einen ausgemachten Blödsinn. Warum um Himmelswillen, soll dieser erste Mensch nicht wissen dürfen, was Gut und was Böse ist. Das genaue Gegenteil müsste Gott doch von ihm verlangt haben: Iss so oft und soviel du nur kannst vom Baume der Erkenntnis von Gut und Böse, damit du ein rechtschaffener Mensch wirst.
So hätte die Anweisung lauten müssen.
Wer hat da am Text gedreht? So macht das doch überhaupt keinen Sinn.
Die zehn Gebote waren ja noch nicht formuliert, der erste Mensch konnte ja noch überhaupt keine Ahnung haben, was Gut und was Böse ist.
Kein Wunder, das die meisten Menschen heute noch nicht zwischen Gut und Böse unterscheiden können, weil es diesen verlockenden Baum nicht mehr gibt.
Nun bekommt Gott Mitleid mit dem einsamen Adam: „ Es ist nicht gut, dass der Mensch allein bleibt “ . Hätte der allwissende Gott aber auch gleich wissen können: kein Fernseher, kein Fußball, keine Weiber, was sollte der Adam da den ganzen Tag mit sich anfangen. Und so sprach Gott weiter: „ Ich will ihm eine Hilfe machen, die ihm entspricht „ .Also erschuf Gott die Tiere !!!
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