Stammt diese ältere Darstellung aus der schon erwähnten Weltsicht seiner Zeit. Und stand diese Weltsicht dann der priesterlichen Tradition Israels auch manchmal im Wege?
Jetzt erst stolpere ich über das „ scheint „ im Text. Die Herausgeber der neuen Bibel verstecken ihre Verlegenheit und drucksen rum. Dabei geht hier an dieser Stelle der Bibel ganz klar hervor, dass der Mensch zuerst und dann die Viecher erschaffen wurden. Warum also dieses verschämte „scheint„. Ist den Herren dieser Widerspruch selber peinlich?
3 Der Fall des Menschen:
Die Schlange überredet die erste Frau, von der köstlichen Frucht vom Baum der Erkenntnis zu naschen, sie würde dann werden wie Gott und das Gute und Böse erkennen.
Nochmals, was ist daran so schlimm, dass Gott sogar dafür mit dem Tode droht. Völlig unverständlich.
Die Frau aß davon und gab auch ihrem Mann Adam, und der aß auch davon:
Da gingen beiden die Augen auf, und sie erkannten, dass sie nackt waren.
Nicht schon wieder, was soll das. Sie würden angeblich wie Gott werden, sollen das Gute vom Bösen unterscheiden können sagte die Schlange, aber das einzige Aha-Erlebnis ist, dass ihnen die Augen aufgehen, und sie so besser sehen können, dass sie nackt sind.
Hier ist eine ganz große und wichtige Stelle in der Schöpfungsgeschichte, der Sündenfall, und die Story fällt derart in sich zusammen.
Sie sollten werden wie Gott, sie sollten Gut und Böse erkennen. Was für eine einmalige Gelegenheit, werden wie Gott !! Und was passiert? Sie schämen sich nur, weil sie nackt sind. Ist das schon das Ende der Fahnenstange, das Ende der Erkenntnis, das Ende vom Weg zum Gott.
Wer denkt sich denn so einen Plot aus?
Und diese Sünde, das Essen vom Baume der Erkenntnis, erklärt die katholische Kirche, nicht die Bibel, nicht Gott, nein die Herren in Rom, zur Mutter aller Sünden, für die wir alle bis heute büßen müssen.
Die Erbsünde ist erfunden, das peccatum originale.
Und dieser erfundene Unheilszustand, die Trennung des Menschen von Gott, kann nur durch Jesus Christus, den späteren Sohn Gottes, wieder aufgehoben werden. Durch seinen Tod am Kreuz, wird angeblich die Gemeinschaft mit Gott wieder hergestellt.
Sagt die Kirche.
Weder in den Evangelien steht ein Wort darüber, noch hörte man Jesus je dazu was sagen, macht nichts, die Kirche lebt davon, dass wir schon eine Sünde an der Backe haben, wenn wir auf die Welt kommen. Und um die wieder los zu werden, müssen wir uns taufen lassen, viel beten und büßen, und all das tun, was uns die Kirchenleute vorschreiben.
Und somit füllte die Kirche Jahrhunderte lang ihre Gotteshäuser und ihre Schatullen.
Aus einer Lappalie wird eine große Tragödien gemacht, eine kleine Verfehlung ganz am Anfang der Menschheit wird zur Ursünde aufgeblasen.
Was ist denn schon dabei, sich schämen zu müssen, nur weil man nackt ist? Selbst wenn diese mickrige Verfehlung wirklich passiert ist, die beiden jungen Menschen haben doch nichts wirklich Böses getan, genascht haben sie. Und Frau tut das schon mal gerne, das ist Alltag, lieber Gott, du hast sie doch gerade eben so gebaut. Und Männer lassen den Verstand zu Hause, wenn eine nackte hübsche Frau ihnen was anbietet. Das ist gang und gäbe.
Ist dir denn bei der Schöpfung des Menschen ein Fehler unterlaufen? War deine Bauanleitung fehlerhaft? Du hast uns doch genau so erschaffen. Und auch noch nach deinem Ebenbild. Wärst Du demnach auch schwach geworden?
Also selber Schuld, wenn Adam und seine Frau gesündigt haben. Du hast sie ja auch noch bewusst in die Falle gelockt, war das geplant. Da Du allwissend bist, wusstest Du doch wie die Geschichte ausgeht. Warum hast Du die Schlange nicht aufgehalten?
Die katholische Kirche wird nicht müde zu betonen, dass Gott barmherzig und gütig ist. Wie aber passt das zusammen mit dem strafenden Gott, der alle seine künftigen Erdenkinder, Generation für Generation bestraft, für eine kleine Sünde, die die beiden ersten Menschen auf der Welt, irgendwo im Garten Eden begangen haben sollen?
Das ist Sippenhaftung, und die gab es nur bei den Nazis oder in ähnlichen Diktaturen. Und da sind und waren ganz böse, üble Menschen an der Spitze dieser Staaten. In unserem Rechtsstaat gibt sowas nicht. Kann das ein barmherzige Gott eingeführt haben, kann Er das vertreten haben?
Sicherlich nicht.
Und nach dem Jesus ja am Kreuze für uns gestorben ist, können wir das mit der Erb-Schuld ja sowieso endgültig vergessen, schließlich sind wir erlöst worden.
Außerdem sind ja Adam und seine Frau doch bestraft worden, zwar nicht mit dem Tode, wie angedroht, sondern mit dem Rauswurf aus dem Paradies.
Gott zeigte sich nämlich dann doch gnädig, und ließ sie am Leben. Vielleicht wollte er sich nicht noch mal die Arbeit mit der Erschaffung des Menschen machen, wer weiß. Er hätte ja gleich auf Anhieb die ganze Menschheit ausgerottet, wenn er Adam und Eva mit dem Tode bestraft hätte.
Aber Strafe musste sein, wenn auch eine ganz und gar bescheuerte: Das Gebären von Kindern soll den Frauen ab jetzt Mühsal bereiten und die anschließende Geburt mit Schmerzen verbunden sein. Das ist schon fies, befiehlt dem Menschen sich zu vermehren, und bestraft diese Pflicht mit Schmerzen und Mühsal. Gütiger Gott, was für ein Einfall. Das hat mit Barmherzigkeit nun herzlich wenig zu tun. Kein Wunder, dass immer weniger Frauen Kinder bekommen, bei so einer Strafe. Der Schuss ging nach hinten los, denn sie fühlen sich nicht erlöst. Wie denn auch, die Strafe ist ihnen doch geblieben, die Schmerzen bei der Geburt sind immer noch da, trotz Erlösung.
„ Du hast Verlangen nach deinem Mann; aber er wird über dich herrschen“, heißt es weiter .
Genau, weil du so böse warst und ihn verführt hast, selber Schuld, Untertan sollst du ihm sein. Da schlagen natürlich die Herzen unserer Muslimischen Mitmenschen höher. Die nehmen diesen Satz noch heute Wort wörtlich, und behandeln ihre Frauen Gesetzes treu, nach Gottes Gesetze. Waren es vielleicht doch die nicht näher genannten Männer, die der Überlieferung ihre endgültige Form gaben, die da etwas nachgeholfen haben, textlich? Kann der gerechte und gütige Gott aller Menschen so was gewollt haben, den Mann derart bevorzugen?
Viele gut katholische Männer in vielen Ländern der Welt gehen auch heute noch nicht sehr zimperlich mit ihren Frauen um, aber es wird von Jahr zu Jahr besser. Wenigstens beruft sich hier zu Lande niemand mehr auf solche Textstellen in der Bibel, dafür hat schon unser Grundgesetz gesorgt, und Frau Schwarzer.
Das Grundgesetz kam eher gegen den Willen der Kirche zu Stande, freiwillig wäre sie nicht von der Unterlegenheit der Frau abgerückt. Sie tut das bis heute nur widerwillig, kämpft ganz verbissen gegen Frauen in Kirchenämtern.
Ihre Devise lautete immer noch, ganz nach dem Apostel Paulus:
Mulier taceat in ecclesia . Die Frau schweige in der Versammlung.
Adam kriegt auch sein Fett weg, weil er so blöd war, und sich verführen ließ. Er muss in Zukunft Dornen und Disteln von seinen Äckern draußen vor dem Paradies jäten, wenn er was Anständiges zu essen haben will. Na gut, den Boden beackern musste er ja auch schon im Paradies, vielleicht ohne Disteln und Unkraut, die passen nicht in den Garten Eden, aber seine Bestrafung hält sich in Grenzen. Außerdem werden ja bald bei Bayer die Unkrautvernichtungsmittel erfunden, womit dem lieben Herrgott ein Schnippchen geschlagen wurde. Der hätte es aber auch vorausahnen können. Zusätzlich wird er auch viel auf die Jagt gehen müssen, um seine Familie zu ernähren, und daraus kann sich schnell ein Hobby entwickeln, Männer ganz unter sich durchstreifen die Wälder.
Die Frauen hingegen müssen bis heute weiterhin leiden, bei Schwangerschaft und Geburt, da wird es noch dauern, bis was erfunden ist, was die Schwangerschaft ersetzt. Es sei denn Frau hat viel Geld und lässt die Putzfrau das Kind austragen, solche Fälle soll es ja schon geben.
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