Rita Kuczynski - Präludien zu Hegel

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Wenn die Macht der Vereinigung aus dem Leben der Menschen verschwindet und die Gegensätze ihre lebendige Beziehung und Wechselwirkung verloren haben und Selbständigkeit gewinnen, entsteht das Bedürfnis der Philosophie. (Hegel, 1801)
Den Weg, den Hegel ging, bis ihm diese Einsicht gelang, zeichnet die Autorin nach.
Hölderlin vermochte dieser Einsicht nicht mitzugehen, weil dieser an den Idealen der Großen Französischen Revolution festhielt und auch im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation auf Veränderungen hoffte.
Gegen den Wunsch, eben diesen Weg Hegels nachzuzeichnen, kam die Autorin nicht an. Impertinent setzte sich diese Frage fest in ihrem Zimmer. Sie musste selbst nach der Stelle auf dem Weg suchen, an dem Hegel abbog. An dem er all die Verstiegenheiten hinter sich ließ, die er eine Weile mit Hölderlin teilte. Sie musste herausfinden, welche Umstände Hegel zu der Einsicht führten, dass Denken selbst schon Handeln sei. Sie vergaß daher alle Aufträge und begann zu suchen. Erst während des Schreibens begriff sie die Dringlichkeit ihrer Frage. Hockte sie doch schon viel zu lange zwischen allerlei philosophischen Systemen und Kategorien und kam dennoch nicht weiter mit sich. Zeit also, die stillen Räume der Abstraktion aufzugeben. Wenigstens mal versuchsweise. An die frische Luft zu gehen. Um anschließend zumindest bei Hegel nachzusehen: Wie, wann und warum alles begann, so wie es dann begann …

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Nach einigen Monaten erhielt das Konsistorium Privatbriefe, in denen es hieß: im Stipendium werden »Comoedien gespielt, welche irreligieusen und höchstprofanen Inhalts wären. Es existire ein Clubb, in welchem über Religion gespottet, u. verdiente Männer lächerlich gemacht werden. An öffentlichen Orten, in Wirtshäusern, werden von Stipendiaten Lästerungen über die Religion ausgestossen, Christus ein Betrüger genannt, mit Mahomed in eine Classe gesezt p.« 11

Sie hatten sich geschworen, ihr Geheimnis zu wahren. Sie hatten versucht, leise zu sprechen, und zeitweise gelang ihnen dies auch, vor allem im Stipendium, wo die Repetenten und Lehrer ständig in ihrer Nähe waren. Da schwiegen sie und zeigten ein fast zu argloses Gesicht. Aber das änderte sich, sobald sie draußen waren, außerhalb des Stifts, wo sie glaubten, lauter sprechen zu können über ihr Geheimnis. Lange konnten die Studenten ihr Denken und Tun also nicht geheimhalten. Dafür bedrängte es sie zu sehr; war ihr Zusammenschluß in diesem Klub doch ihr erster gemeinsamer Versuch, sich etwas einzumischen, um mitwirken zu können an der Gestaltung der Zeitgeschichte, die sich vor den Grenzen des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation als Weltgeschichte abzeichnete. Ihr Unterfangen überstieg ja bereits erheblich das Normalverhalten der deutschen Intellektuellen, indem hier Begeisterung umschlug in politisch organisiertes Handeln. Der Aufruhr im Tübinger Stift war die erste gemeinsame Rebellion der Studenten, ihre erste größere Empörung gegen eine Rolle, die ihnen aufgedrängt werden sollte: die Rolle der Zuschauer, der reflektierenden Beobachter in einer welthistorisch entscheidenden Situation. Denn es stimmt ja nicht, es ist ja nicht wahr, anzunehmen, daß es Menschen gäbe, die geboren werden als Zuschauer, als Beobachter, als Philosophen. Sie werden es, werden es vornehmlich dann, wenn die historischen Umstände eingreifendes Handeln nicht erlauben, objektiv, unabhängig vom Wollen der Einzelnen nicht erlauben. Die Bildung des Klubs war ja keinesfalls nur Ausdruck jugendlichen Tatendrangs, sie war doch vor allem Protest, eben weil die Studenten nicht gewillt waren, die Rolle der Zuschauer, der reflektierenden Beobachter widerspruchslos anzunehmen. Und weil es ihre erste gemeinsame Rebellion gegen die historischen Grenzen war, an die sich die Studenten noch nicht mit aller Notwendigkeit gebunden sahen, war sie dementsprechend naiv, ja angesichts anderer Versuche, zum Beispiel der Gründung der Mainzer Republik, im Grunde harmlos. Man studierte vor allem in diesem Klub, studierte die Theorien der Französischen Revolution, die nach Ansicht der Studenten das entscheidende Faktum für die revolutionären Veränderungen jenseits des Rheins waren, eine Illusion, die sie mit dem größeren Teil der bürgerlichen Intelligenz in Deutschland gemeinsam hatten.

Was nach Bekanntwerdung der »revolutionären Umtriebe« im Tübinger Stift folgte, war abzusehen. Zunächst gab es neue, immer neue Briefe, die nun von Übertreibungen lebten, Übertreibungen frühzeitig durch die Umstände gealterter Bürger, die ihren Verhältnissen Spannung verliehen, indem sie das Leben anderer mitlebten, die mitmischten, sich einmischten, anonym natürlich, namenlos entsprechend ihrem eigenen Dasein. Es kamen Briefe mit Verdächtigungen und Denunziationen von Leuten, die erschrocken waren über ihre eigene Phantasie, über ihre eigenen Gedankengänge erschrocken und, um nicht selbst verdächtigt zu werden, andere verdächtigten. So gab man vor, »von sicherer Hand« zu wissen, »daß die Stimmung des Stipend. äusserst demokratisch sei, daß der Königsmord u. die Anarchie in Frankreich öffentl. gebilligt werden.« 12Peinliche Untersuchungen im Stift blieben nicht aus. Sie verliefen nach den bekannten Schemen: zunächst freundlich, mit jenem unverbindlichen Lächeln von Professoren und Erziehern, das Verständnis für die Studenten auszudrücken pflegt. Dann folgten Verhöre, in denen einzelne Stipendiaten und Repetenten »vertraulich, und mit aller Klugheit … ausgefragt« wurden. 13Auf diese Vertraulichkeiten folgten Repressalien und die Einführung der schon lange diskutierten Statuten für das Stift, denn der Herzog, dem das Tübinger Kloster in allem unterstand, legte nun mal »großen Werth auf strenge Ordnung und Gesetzlichkeit«, und »Autorität hielt er für das sicherste Mittel, sie zu bewirken. 14An Ordnung, wissenschaftlichem Ernst und Sittlichkeit fehlte es im Stipendium nach Ansicht des Konsistoriums schon lange, ehe die revolutionären Umtriebe der Stipendiaten bekannt wurden. »Eckel vor dem soliden, mühsamen Studio, oberflächliche Kenntnisse, Journalengelehrsamkeit, Verachtung der Theologie, Hang mit heterodoxen Meinungen zu prahlen, ohne sie geprüft zu haben … Erschlaffung und Trägheit, Hang zu Frivolität und Wohlleben, Geringschätzung der Gesetze, Unbotmäßigkeit, falscher Freiheitssinn, Mangel an praktischer Lebensklugheit, wenig Lebensart, entweder Blödigkeit oder Dreistigkeit, Abneigung gegen den geistlichen Stand, Wunsch, das nicht zu sein und zu scheinen, was man ist und sein sollte«, so hieß es in einem Gutachten über den Zustand im Stift schon zur Zeit, als Hegel sein Studium gerade begann. 15

Was die Studenten von den neuen Statuten zu erwarten hatten, artikulierte Hölderlin in einem Brief an seine Schwester: »… widersinnische, zwecklose Gesetze«, unter denen die »besten Kräfte zugrunde gehen« werden. 16Aber die Statuten kamen. Sie waren längst beschlossen. Der Herzog selbst begab sich ins Stipendium, um sie zu verkünden. Auf ihre Einhaltung wurde jetzt nach Bekanntwerden der revolutionären Umtriebe der Studenten mit Nachdruck geachtet, zumal sich die Stiftsleitung besorgter zeigte als der Herzog selbst, daß die neuen Statuten nun schon zu spät kamen, da viele Stipendiaten »von dem Freyheits Schwindel« bereits angesteckt waren. 17Diese Maßnahmen bewirkten zunächst bedrückende Ruhe im Stift. Aber notwendige Entwicklungen lassen sich nicht aufhalten durch Regeln und Verordnungen, das ahnten nicht nur Hegel, Hölderlin und Schelling, sondern auch viele andere Stipendiaten, darauf setzten sie ihr Vertrauen und ihre Zuversicht.

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