Maxi Hill - Liebe, die auf Trümmern wächst

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Liebe, die auf Trümmern wächst: краткое содержание, описание и аннотация

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Mitten im Inferno erleben zwei junge Menschen ihre erste Liebe. Zwischen Hoffnung und Verzweiflung, zwischen der Last des gewöhnlichen Lebens und dem allgegenwärtigen Tod trotzen sie den Widrigkeiten ihrer Zeit. Als sich alles zum Guten zu wenden scheint, als der Lebenshunger den leeren Magen übertrumpft, geschieht doch noch das Unaussprechliche…

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In einem Anflug von Mitleid lief Werner zum Tor, um nachzuschauen, warum sie nicht näher kam. Es war ihm, als fuhr sie wie in einem Schrecken zusammen.

»Heil Hitler«, stotterte sie verlegen. »Ich komme von Heiders Modeladen«, sagte bibbernd ihr Mund. »Bringe die Bestellung Ihrer Frau Mutter.«

»So, so«, erwiderte Werner und schluckte. Jetzt war er verlegen und wusste nicht recht, mit ihrer Vermutung umzugehen. »Dann wollen wir doch mal sehen…«, fiel ihm ein, nichts weiter.

Das Mädchen zögerte, den richtigen Karton auch nur anzudeuten. Vermutlich war sie an ein Botengeld gewöhnt, das er ihr freilich nicht geben konnte.

»Wenn du ein bisschen warten kannst…«, sagte er kühn, ohne zu wissen, was er damit bezweckte. Er wusste nur eines: Dieses Mädchen mit der feschen Kappe, die schräg über dem langen dunklen Haar saß, mit den dunklen Kulleraugen und den dunkelroten Socken, so rot, wie ihre Kappe, dieses Mädchen war das Abbild dessen, was er sich täglich anzuschauen vorstellen konnte.

In seinem Kopf wuchs blitzschnell ein kühner Plan.

»Sie wird gleich hier sein«, log er, genau wissend, wann die Frau des Hauses gedachte, zurück zu sein. Er gab ihr einen Wink und ging ein paar Schritte voraus. An der Ecke drehte er sich wieder um, ziemlich sicher, dass dieses schüchterne Kind ihm nicht so einfach folgen würde. Todsicher hat man ihr Gleiches eingeschärft wie ihm auch: Zurückhaltung.

»Du willst doch hier draußen nicht anfrieren?«

Ganz unbewusst zog er die rechte Braue hoch, was gewöhnlich wie eine freundliche Aufforderung wirkte. Sie schlug die Augen nieder, setzte aber einen Fuß vor den anderen, vorsichtig mit den Kartons jonglierend.

»Wenn wir schon mal hier sind, nehmen wir gleich den Hintereingang«, sagte er und gab seinem Gesicht einen hoffentlich verschlagenen Ausdruck. »Ist ja schließlich ein Botengang von dir, oder …?«

»Ich kann auch später noch einmal wiederkommen, wenn sie…«

»Nix da, es wird schon nicht so lange dauern wie der Endsieg.« Ob diese Bemerkung gut war? Er wusste es nicht, aber wenn er das Leben um ihn herum je richtig kapiert hat, dann waren diese Botengänger eher vorsichtig damit, auszuplaudern, was sie in herrschaftlichen Häusern erlebten. Auf jeden Fall musste er verhindern, dass sie doch noch einen Rückzieher machte. Er öffnete die Hintertür, ließ sie eintreten und ein paar Stufen tiefer steigen. Bei jeder Stufe zuckten ihre Füße, als wollte sie umkehren, doch die Wärme der Heizungsanlage, die er zu bedienen hatte, schlug ihnen gar zu wohlig entgegen. Ihm war, als entkrampfte sofort ihr Gesicht, und die Schultern streckten sich wieder jugendlich.

Werner griff beherzt nach den beiden Hutschachteln und ließ ihren Einwand nicht gelten. Sehr rasch führte er sie an der Tür vorbei, hinter der seine Bleibe war. Dann stieg er mutig die Treppe zum Vestibül hinauf.

Oben, noch ehe ihre Augen sich weiteten und wieder dieses Erstarren zu spüren war, reichte er ihr die Hand und sagte: »Ich bin Werner, und wer bist du?«

Und dann geschah das Unvorhersehbare. Beinahe prustete sie ihren Namen heraus, der doch gar keinen Grund zur Lächerlichkeit bot.

»Ich heiße Ilse.« Sie zupfte verlegen am Mantelkragen und gab ihrer Stimme einen belustigten Ton: »Ilse? Werner?« Ihm schien, als fragte sie etwas. Dass sie plötzlich aus ihrem kalt gefrorenen Gesicht strahlte wie der Morgenstern, kam keiner Frage gleich. »Da läuft gerade ein Film mit Ilse Werner, meinte ich…« Ihre Lippen bebten. »Verzeihung.«

»Gar nicht verziehen.« Werner fand immer mehr Gefallen an ihrer Natürlichkeit. »Wenn dir so viel an unseren beiden Namen liegt… Dann gehen wir gemeinsam in den Film…«

»Das darf ich nicht«, wiegelte sie ab. Vorerst musste er sich damit begnügen. Noch wollte er das süße Missverständnis, dem sie unterlag, nicht auflösen.

Im Vestibül angekommen, verschlug es Ilse den Atem. Das weiße Haus mit seinem Portal aus dorischen Säulen, mit schmückenden Kapitellen und Pilastern war nach der Meinung des jungen Herrn im Jugendstil errichtet, was Ilse schon wegen der Farbe nicht glauben konnte. Zeit, seine Weisheit anzuzweifeln, hatte sie nicht. Er erzählte gerade frei heraus, wie aufgeregt er war, als er in diesem Haus seine Bleibe bekommen habe — ein Glücksumstand in seiner Zwangslage. Etwas Besseres hätte er sich nie träumen lassen. Inzwischen wisse er, dass jeder Vorteil auch seinen Tribut fordere. Welchen Tribut einer wie er zu zahlen hatte, schien Ilse nicht klar zu sein. Und sie erfasste in ihrer Aufregung den Zweck nicht, den Werner verfolgt hatte.

Das Bild, das sich Ilse in der großen Vorhalle bot, verschlug ihr den Atem. Zwei prächtige Säulen am Treppenende strebten bis unters Dach und trugen eine Kuppel aus farbigem Glas, das jedem Licht den Schein der Sonne verlieh. Der Fußboden war — wie auch die Säulen — aus italienischem Marmor gearbeitet. Diese Pracht kannte Ilse nur von Bildern aus Schlössern und von Hotels, an denen sie immer verschämt vorbeigeschlendert war, wenn nicht, wie gerade heute, einmal ein Auftrag von dort kam. Die Treppe beschrieb einen Halbkreis, und die Stufen trugen dasselbe feine, rötliche Muster im sandfarbenen Marmor wie der Fußboden der Vorhalle. Hinter einer vorgelagerten Wand seitlich vom Portal auf einem Sockel drei kunstvolle Figuren aus weißem Porzellan.

»Ist das alles echt?«, platzte sie heraus und ärgert sich sofort über ihre naive Neugier.

»Ist es denn schön?«, fragte der junge Herr und lächelte verschlagen über Ilses Atemlosigkeit.

»Sehr!«

»Dann ist es auch echt.«

Sie drehte sich vor Bewunderung im Kreis und ihr wurde schwindelig davon. Dieses Haus ist ein Vermögen wert, dachte sie, und sie dachte, wie schön, dass sie so etwas auch einmal von innen sehen darf. »Es gehörte mal einem Juden«, sagte er so leise, dass sie kaum glaubte, richtig gehört zu haben. »Der ist jetzt über ’n Jordan…«

Für einen Moment war sie wie benommen. Jordan, wenn sie richtig gelernt hat bei Studienrat Wegener, floss der Jordan durch Indien. Aber so manch ein Zeitgenosse benutzte den heiligen Fluss als Sinnbild für Unwiederbringliches.

»Hier wohnt schließlich jetzt der Chef von den Focke-Wulf-Flugzeugwerken, draußen am Flugplatz. Weißt du, wo die FW190 montiert wird. Das ist ein Jagdflugzeug und Aufklärer für die Luftwaffe,... «

Seine Erklärung rührte Ilse nicht, das hatte er vermutlich aus ihren Augen lesen können oder wer weiß woher. Wohl deshalb fügte er vermutlich noch eine leidenschaftliche Verteidigung an: »Leuten mit so kriegswichtigen Aufgaben kann man nicht irgendeine Kaschemme anbieten…«

Hinter ihrer Stirn machte es klick. Sie musste schnell wieder gehen, durfte sich nicht zu lange allein mit dem jungen Herrn unterhalten. Was würde Mutter dazu sagen, oder gar Max? Was sollte man überhaupt von ihr denken?

Bevor sie das sagte, war er nach vorn gesprungen und hatte bereits die Tür zu einem der Räume geöffnet. Dabei war ihr aufgefallen, dass er leicht hinkte, nicht offensichtlich, vermutlich nur, wenn er einen Schmerz wahrnahm, aber seine Umwelt nicht.

Der Salon, wie Werner ihn nannte, war in jenem hellen Beige gehalten wie der Grundton des Marmors in der Vorhalle. Man spürte viel Geschmack und viel Geld hinter den Dingen. Mitten im Raum eine Polstergruppe aus feinstem Leder, mit Kissen bestückt. Die Accessoires des Raumes passten sich trefflich dem edlen Marmor an, aus dem auch der Tisch in der Mitte des Raumes bestand. Auch den Kamin zierte eine Kante aus farbigen Steinen. An der Wand links der Tür standen halbhohe Schränke mit Leuchtern. Zwischen den hohen Fenstern streckten sich schmale Vitrinen gefüllt mit Nippes und Büchern..

Vermutlich fühlte sie, dass er sie beobachtete, und wie er seine Augen auf ihren Nacken, auf ihren weißen Hals gerichtet hat. Beinahe wollte er seine Hand auf ihre Schulter legen, mehr noch, seine Lippen auf ihre Haut pressen, und wäre es nur die Haut ihrer Hände. Jeder andere Mann hätte es angesichts ihrer Verzückung genau so probiert, in genau dieser Reihenfolge. Und jeder andere hätte Worte hingehaucht, die eine Dienstbotin im Leben noch nie gehört hat.

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