Manfred Müller - Die Übersetzungen von Ernst Weiß

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In den Übersetzungen der Romane von Proust, Balzac und Daudet durch Ernst Weiß zeigt sich sowohl sein sprachliches Talent als auch der Themengleichklang zu seinen eigenen Werken.
Die Romane wurden behutsam der neuen deutschen Rechtschreibung angepasst und sprachlich für ein modernes Publikum adaptiert.

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So nehmen denn Sie diesen Fächer mit Milde entgegen! Wenn eine von den Schattengestalten, die sich mir, nach ihrem Fluge durch meine Erinnerung, hier als Modelle gestellt haben, nachdem sie einst lebendig am Dasein gesogen, wenn eine von diesen Schattengestalten Ihnen einmal eine Träne entlockt hat, dann nehmen Sie es hin ohne Bitterkeit und bedenken Sie, es ist ein Schatten nur, an dem Sie nicht mehr leiden werden.

In aller Unschuld habe ich diese Schattengestalten auf dieses dünne Papier getragen, dem eine Bewegung ihrer Hand Flügel geben kann, denn Schmerz bereiten können Sie ihr nicht mehr, dazu sind sie zu unwirklich, zu drollig ...

Am meisten unwirklich, am drolligsten vielleicht in der Stunde, da Sie sie einladen, sie mögen erscheinen, um einige Stunden dem Tode vorwegzunehmen und ihr Scheinleben als Phantome in der künstlichen Freude Ihres Salons zu entfalten, unter den Kronleuchtern, deren Arme bedeckt sind von großen blassen Blüten.

Olivian

Warum sieht man Sie, Olivian, jeden Abend in die Komödie eilen? Ihre Freunde haben also weniger Geist als ein Pantalon, Scaramouche und Pasquarello? Wäre es nicht netter, mit ihnen zu dinieren? Aber Sie können noch Besseres tun. Ist das Theater die Hilfsquelle aller Plauderer, deren Freunde zu verstummen haben, deren Geliebte zu wortreich sind –so bleibt die Konversation, selbst die gewählteste, nur das Vergnügen der phantasielosen Naturen. Es gibt Dinge, die man nicht erst beim Kerzenschein einem geistvollen Menschen zeigen muss, denn er sieht sie während des Gesprächs –diese Dinge aber Ihnen, Olivian, klarzumachen, ist reiner Zeitverlust. Die Stimmen der Phantasie und der Seele sind die einzigen, die ein glückliches Echo wecken im ganzen Umkreis der phantasievollen Seele; und wenn sie nur einen winzigen Teil der Zeit, die Sie totgeschlagen haben, um zu gefallen, dazu verwendet hätten, sie lebendig zu machen, so hätten Sie mit einem Buche, mit ein wenig Nachdenken an Ihrem Kamin im Winter oder in Ihrem Parke zur Sommerszeit einen tausendmal reicheren Erinnerungsschatz sammeln können an Stunden der Fülle und Tiefe. Scheuen Sie nicht vor der Harke, dem Rechen zurück! Eines Tages erleben Sie mit Freude, wie ein süßer Duft aus Ihrem Erinnern hervorsteigt wie aus einem Gartenkarren, der bis an den Rand gefüllt ist.

Wozu die vielen Reisen? Die Wagenpferde führen Sie nur so langsam dorthin, wohin Sie ein Traum in Sekundenschnelle bringt. Wollen Sie am Meeresstrande sein, müssen Sie nur die Augen schließen. Überlassen Sie es denen, die nur leibliche Augen haben, mit ihrem ganzen Gefolge zu übersiedeln und sich nach Pozzuoli oder Neapel zu begeben. Sie wollen, wie Sie sagen, dort ein Buch vollenden? Wo arbeitet es sich aber besser als daheim? Zwischen den Mauern von Paris können Sie die herrlichsten Bauten errichten nach den Wünschen Ihres Herzens, hier können Sie leichter als in Pozzuoli den Einladungen der Prinzessin von Bergamo entgehen, und die Versuchung, ohne Arbeit herumzuflanieren, ist hier nicht so gefährlich. Weshalb sich darauf versteifen, nur die Gegenwart zu genießen und darüber zu weinen, dass es nie gelingt? Mensch der Phantasie, du kannst nur genießen im Verzicht oder in der Erwartung, das heißt: in der Vergangenheit und in der Zukunft.

Das ist der Grund Deiner Unzufriedenheit, Olivian, mit Deiner Geliebten, mit Deinen Landhäusern, mit Dir selbst. Vielleicht hast Du die Wurzel dieser Übel bereits entdeckt. Aber warum sich daran genügen lassen, statt die Heilung zu versuchen? Es liegt daran, dass Sie sehr bemitleidenswert sind. Noch sind Sie kein Mensch, und schon sind Sie ein Mensch der Literatur.

Masken und Gestalten der mondänen Komödie

Immer ist in den Komödien Scaramouche ein Prahlhans, Harlekin stets ein Tölpel, das Benehmen des Pasquino ist reine Intrige, das des Pantalon Habsucht und Leichtgläubigkeit –ebenso hat die Gesellschaft dekretiert, dass Guido geistreich aber perfid ist, dass er für einen guten Witz seinen besten Freund opfert –dass Girolamo unter der Außenseite einer rohen Freimütigkeit Schätze des Herzens verborgen hat –dass Castruccio, dessen Laster man brandmarken kann, dennoch der rührendste Freund in seiner Treue ist und dass er als Sohn die zarteste Hand beweist –dass Jago trotz zehn schöner Bücher als Dilettant anzusehen ist, während ein paar schlechte Zeitungsartikel Ercole zum Dichter stempeln –dass Cesare irgendwelche Verbindungen mit der Polizei haben muss, als Reporter oder Spion; Cardenio ist ein Snob, Pippo ein falscher Biedermann, trotz seiner freundschaftlichsten Versicherungen. Was Fortunata anlangt, so ist's auf ewig beschlossene Sache, man ist sich einig: sie ist gut. Sie ist so rund, das ist die Garantie für ihr wohlmeinendes weiches Herz: Wie könnte denn auch eine so üppige Dame eine Kanaille sein?

Nun ist jeder schon von Natur anders als der Charakter, den die Gesellschaft aus ihrem Hauptmagazin von Kostümen und Eigentümlichkeiten hervorgesucht und ihm ein für allemal geborgt hat, und von hier entfernt sich jeder umso mehr, als die Charakterisierung früher da war als der wirkliche Charakter, und auf diese Weise wird ihm ein weites Feld gerade entgegengesetzter Fehler geöffnet, und zu seinem Vorteil genießt er jetzt eine Art Straffreiheit. So steht der Charakter Castruccios als »treuer Freund« unerschütterlich fest, dies erlaubt ihm, jeden seiner Freunde einzeln zu belügen und zu betrügen. Wer darunter doppelt leiden muss, ist aber der andere: »Was für ein Schuft muss dieser sein, wenn auch Castruccio, der Treueste der Treuen, ihn verlässt!« Fortunata darf in langen Strömen böse Nachrede verbreiten. Wer sollte verrückt genug sein, die Quelle unter dem Busenhalter ihrer Brust zu suchen, deren weite Fülle schützend alles verbirgt? Girolamo darf ohne Furcht eine Schmeichelei wagen, welcher seine sonst geübte Freimütigkeit den Zauber des Unvorhergesehenen verleiht. Er darf einem Freunde gegenüber seine Rauheit bis zur Brutalität treiben, denn man ist sich darin einig, dass es nur im Interesse des Freundes liegt, dass dieser vergewaltigt werde. Cesare erkundigt sich nach meiner Gesundheit, es geschieht, weil er's dem Dogen rapportieren will. Er hat mich gar nicht darum gebeten. Wie fein versteht er sein Spiel zu verbergen! Guido nähert sich mir, er macht mir Komplimente über mein gutes Aussehen. »Niemand hat so viel Geist wie er«, schreien sie alle im Chor, »aber er ist ein richtiger Teufel!« Zwischen den wahren Charakteren dieser Castruccio, Guido, Cardenio, Ercole, Pippo, Cesare und Fortunata und dem Typus, den sie unwiderruflich in den Augen der scharfsichtigen Gesellschaft verkörpern, ist eine tiefe Kluft, aber diese Kluft ist für Träger dieser Masken gefahrlos, denn die Gesellschaft will sie nicht sehen. Aber wie streng ist sie in ihrer Abgrenzung! Girolamo mag tun, was er will, er ist ein böswilliger Grobian. Fortunata mag sagen, was sie will, sie ist eine gute Seele. Die Widerstandsfähigkeit des Typus ist absurd, niederschmetternd, unangreifbar; und doch kann sich unaufhörlich jeder persönlich von ihm entfernen, ohne dessen heitere Festigkeit im geringsten zu stören, dafür aber zwingt dieser Typus mit einer immer wachsenden Anziehungskraft alle Personen ohne Persönlichkeit zu sich heran, alle, deren Haltung zu wenig inneren Zusammenhang besitzt: Schließlich unterliegt der einzelne der Faszination dieses Brennpunkts, der sich mitten im Wandel der Dinge gleichbleibt. Wenn Girolamo einem Freunde »Wahrheiten« sagt, so ist er jenem dankbar dafür, dass er ihm das Stichwort gegeben hat und ihm das Spiel ermöglicht, er »züchtigt ihn, weil er ihn liebt«, und spielt dabei eine ehrenhafte, fast kann man sagen, prachtvolle Rolle, und er ist sogar nicht mehr weit davon entfernt, echt zu sein. Zu der Grausamkeit seiner Sprüche fügt er einen Tropfen duldsamen Mitgefühls, der sehr natürlich ist gegenüber einem Tieferstehenden, der die Folie für seinen Ruhm bildet. Da darf jener ihm aufrichtig dankbar sein, und schließlich hat er die Herzensgüte, die ihm die Gesellschaft bisher bloß angedichtet hatte, wirklich erworben. Bei Fortunata hat ihre wachsende Beleibtheit, ohne ihren Geist zu mindern und ohne ihre Schönheit zu zerstören, ein wenig das Interesse an den andern verringert, und zwar in dem Maße, als die Sphäre ihrer eigenen Persönlichkeit zugenommen hat, und jetzt fühlt sie eine Milderung ihrer Bitterkeit, und damit fällt das einzige Hindernis für sie, würdig die verehrungswürdigen, bezaubernden Pflichten zu erfüllen, welche die Gesellschaft ihr übertragen hat. Der Geist der Worte »Wohlwollen«, »Güte«, »Rundung«, die man unaufhörlich vor ihr und hinter ihr ausgesprochen hat, mussten allmählich ihre Sprache durchtränken, die nun von Lobesworten überquillt und der auch der weite Leibesumfang eine besondere Autorität gewährleistet, die doppelt schmeichelhaft ist. Sie hat das unbewusste, aber starke Gefühl, als übe sie eine wichtige, friedliche Beamtentätigkeit. Manchmal scheint sie über die Grenzen ihrer Persönlichkeit zu treten, sie kommt daher wie eine ganze Ratsversammlung, mit hochgehenden Wogen, aber weichherzig, da gibt es wohlwollende Richter, deren Vorsitz sie führt, die allgemeine Zustimmung berührt sie tief ... Es kommt vor, dass man in Abendgesellschaften plaudert, keiner stößt sich an den Widersprüchen im Benehmen der Masken, noch auch bemerkt jemand ihre langsame Assimilation an den vorgeschriebenen Charakter; jedermann ordnet ihre Handlungen in das Fach im Schreibtische, in die genaue Definition des idealen Charakterbildes; jeder stellt mit Ergriffenheit und Genugtuung fest, dass sich das Niveau der Unterhaltung unzweifelhaft hebt. Allerdings unterbricht man diese Arbeit bald, um nicht den hierzu nicht genügend geschulten Köpfen zu viel ermüdende Arbeit zuzumuten (denn man ist Mensch der Gesellschaft). Man hat den Snobismus des einen getadelt, die Böswilligkeit der andern, die lockere Lebensführung, die Härte eines dritten, nun trennt man sich, jeder hat reichlich seinen Tribut an das Wohlwollen, die Nächstenliebe, das Schamgefühl entrichtet, nun kann sich jedermann ohne Gewissensbisse in der Ruhe seines Herzens, das sich eben herrlich bewährt hat, den eleganten Lastern hingeben, die dessen Krone bilden.

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