Manfred Müller - Die Übersetzungen von Ernst Weiß

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In den Übersetzungen der Romane von Proust, Balzac und Daudet durch Ernst Weiß zeigt sich sowohl sein sprachliches Talent als auch der Themengleichklang zu seinen eigenen Werken.
Die Romane wurden behutsam der neuen deutschen Rechtschreibung angepasst und sprachlich für ein modernes Publikum adaptiert.

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Oranthe

Sie haben sich heute Nacht nicht zur Ruhe begeben und haben sich heute Morgen noch nicht gewaschen?

Muss das gesagt sein, Oranthe?

Sie haben doch so viel Gaben mitbekommen. Glauben Sie nicht, dass dies genügt, um sich von der übrigen Welt zu unterscheiden; wozu dann noch dies triste Maskenspiel?

Die Gläubiger halten Sie in Ihren Fängen, Ihre Frau wird von Ihrer Untreue zur Verzweiflung gebracht. Sollen Sie einen Abendanzug tragen, so heißt das für Sie so viel wie sich in eine Livree zwingen, und keine Macht auf Erden kann Sie dazu bringen, anders in Gesellschaft zu erscheinen als zerzaust. Sitzen Sie beim Diner, dann behalten Sie Ihre Handschuhe an, um zu zeigen, dass Sie nicht essen, und haben Sie nachts Fieber, lassen Sie Ihre Viktoriakutsche anspannen, um ins Bois zu fahren.

Lamartine können Sie nur in einer Schneenacht lesen, und Wagner zu hören macht Ihnen nur Spaß, wenn Sie dazu Räucherwerk anzünden.

Trotzdem sind Sie ein Ehrenmann, reich genug, um ohne Schulden auskommen zu können, glauben aber diese Ihrem Genie schuldig zu sein; Sie sind zärtlich genug, um zu wissen, welchen Schmerz Sie Ihrer Frau bereiten, aber Sie würden es kleinbürgerlich finden, ihr den zu ersparen. Sie fliehen nicht die Menschen, wissen ihnen zu gefallen, und auch ohne Ihre langen Locken würden Sie durch Ihren Geist hervorstechen. Sie haben guten Appetit, essen hinreichend vor dem Diner und versteifen sich darauf, dort nüchtern zu bleiben, keinen Bissen zu essen. Nur bei den nächtlichen Spaziergängen, zu denen Ihre Originalität Sie verpflichtet, holen Sie sich Ihre Krankheiten. Ihre Phantasie ist stark genug, um Schneefall und verbranntes Räucherwerk zu erleben ohne Winter und ohne Parfümverbrenner, Sie sind gebildet und musikalisch genug, um Lamartine und Wagner zu lieben im Geiste und in Wirklichkeit. Alles vergebens! In der Seele eines echten Künstlers hegen Sie die Vorurteile eines Kleinbürgers, und selbst davon haben Sie uns durch einen für uns unfruchtbaren Tausch nur die Schattenseiten zu zeigen.

Gegen die Freimütigkeit

Es ist nur klug, sich gleichmäßig vor Percy, Laurence und Augustin in acht zu nehmen. Laurence zitiert Verse, Percy hält Konferenzen ab, Augustin sagt Wahrheiten. »Eine offenherzige Person«, das ist der Titel, und sein Beruf heißt: »Der wahre Freund.«

Augustin tritt in einen Salon. Ich schildere ihn, wie er ist, halten Sie sich zurück, vergessen Sie nie, er ist Ihr wahrer Freund. Vergessen Sie nicht, ebenso wie Percy und Laurence kommt er nie ungestraft, er wird gar nicht abwarten, dass Sie ihn um seine Wahrheiten fragen, ebenso wenig wie Laurence damit wartet, mit seinem Monolog loszulegen, oder Percy mit seinen Ansichten über Verlaine. Er duldet ebenso wenig eine Verzögerung des Beginns als eine Unterbrechung, denn er ist frank und frei, ebenso wie Laurence den Conférencier macht nicht etwa Ihnen zuliebe, sondern für sich, zu seinem eigenen Spaß. Ihr Missfallen würzt sicher sein Vergnügen, nicht anders als Ihre Aufmerksamkeit dem Herzen von Laurence wohltut. Aber im Notfalle würden sie darauf verzichten. Also drei unverschämte Schurken, denen man jede Ermutigung versagen müsste, da diese das Festmahl oder geradezu die Nahrung ihres Lasters ist. Aber sie haben, ganz im Gegenteil, ihr eigenes Publikum, das sie am Leben lässt, und das Publikum Augustins, des Wahrheitskünders, ist sogar sehr zahlreich. Dieses Publikum ist durch die banale Theaterpsychologie und die absurde Sprichwörterweisheit »Wer gut liebt, der züchtigt gut« ganz aus dem Häuschen gebracht. Nun ist es durch nichts dazu zu bringen, zuzugeben, dass Schmeichelei manchmal einem überströmend wohlwollenden Herzen entspringen kann, während Freimütigkeit bisweilen der Geifer einer üblen Laune ist. Was, Augustin soll seine schlechte Sinnesart an einem Freunde auslassen? Das Publikum stellt in seinem unklaren Geiste der Römerfestigkeit die Kriecherei der Byzantiner entgegen, und stolz ruft es glänzenden Blicks im Vollgefühl seines höheren, weil banalen und taktlosen Wesens aus: »Er ist der letzte, der gut von Ihnen spricht. Fürwahr, Hut ab! Welch ein aufrichtiger Freund!«

Kapitel 1

Ein elegantes Milieu ist jenes, in dem die Meinung des einen sich nach der der anderen richtet. Ist die Meinung auf dem Widerspruch aufgebaut, haben wir untrüglich ein literarisches Milieu vor uns.

*

Auch die Forderung des Wüstlings nach Jungfräulichkeit ist eine Form der ewigen Huldigung, in der die Liebe ihr Knie vor der Unschuld beugt.

*

Sie gehen von den x zu den y, und die Dummheit, Gemeinheit, die miserable Situation der x liegt klar vor Augen. Die fabelhafte Einsicht der y flößt Ihnen Bewunderung ein, sie schämen sich jetzt dessen, dass Sie etwas für die x übriggehabt haben. Aber kehren Sie wieder zu denen zurück, dann erleben Sie es, dass diese die y fast mit denselben Mitteln in Stücke reißen. Man geht von einem zum andern, man geht von einem Schlachtfeld zum andern. Nur hört der eine nie die Flintenschüsse des andern, daher glaubt er, er allein habe Waffen. Hat man einmal festgestellt, dass die Bewaffnung, die Stärke oder besser gesagt die Schwäche die gleiche ist, so hört man auf, den, der schießt, zu bewundern und den zu verachten, der aufs Korn genommen wird. Hier fängt wahre Weisheit an. Die wahre Weisheit würde freilich damit enden, mit beiden Parteien zu brechen.

Szenario

Honoré sitzt in seinem Zimmer. Er steht auf und betrachtet sich im Spiegel:

Seine Krawatte: Wie oft schon hast du mit Sehnsucht meinen Knoten angezogen und ihn wieder in Träumerei gelockert, bis er Ausdruck bekam und etwas unordentlich aussah! Also verliebt, mein Freund ... aber warum so trüb?.

Seine Feder: Ja, weshalb so traurig? Seit einer Woche hetzt du mich zu sehr, mein Meister, und doch habe ich mich schon sehr geändert in meiner Lebensführung. Ich war gewappnet für die ruhmreichsten Taten, und jetzt glaube ich, dass ich nur Liebesbriefe schreiben werde, wenn ich nach dem Briefpapier Schlüsse ziehen darf, das du dir hast kommen lassen. Aber diese Liebesbriefe werden traurig sein, das sagt mir die nervöse, verzweifelte Geste, mit der du nach mir greifst, um mich sofort wieder hinzulegen. Du bist verliebt, mein Freund, aber warum so traurig?

Rosen, Orchideen, Hortensien, Venushaar, die alle im Zimmer sind: Immer hast du uns geliebt, aber niemals hast du uns alle so oft zu dir gerufen, damit wir dich bezaubern durch unsere stolze oder übermütige Haltung, durch unsern beredten Ausdruck, durch die rührende Stimme unserer Düfte. Gewiss, du siehst in uns die frische Anmut deiner Vielgeliebten gespiegelt. Du bist verliebt, aber warum so traurig?

Die Bücher: Wir waren dir immer kluge Berater, du hast uns oft befragt und hast uns nie gehorcht. Bei deinen Handlungen haben wir dir nicht geholfen, wir haben dir gute Winke gegeben, du bist trotzdem ins Verderben gerannt. Aber du hast dich wenigstens nicht im Dunkeln geschlagen und nicht wie unter einem Alpdrucke: Wirf uns nicht zur Seite wie alte Lehrer, die man nicht mehr mag. Schon als Kind hast du uns in Händen gehalten. Deine reinen Augen taten sich weit auf im Staunen, als du uns damals betrachtetest. Liebst du uns nicht um unserer selbst willen, dann doch wegen der Erinnerung an dich, der Erinnerung an dein früheres Selbst, Erinnerung an alles, was aus dir hätte werden können – und ist die bloße Möglichkeit, dass aus dir so viel hätte werden können, nicht auch schon ein Stück Wirklichkeit, wenn du daran denkst?

Komm, hör unsere traute, wortreiche Rede! Wir sagen dir nicht, weshalb du verliebt bist, nur, weshalb du traurig bist! Und verliert unser Kind seinen Mut und weint es, wir wiegen es in Schlummer wie einst, wenn die Stimme der Mutter unsern Worten die milde Würde lieh, vor dem Feuer, das hell in tausend Funken brannte und in den tausend Lichtern deiner Träume und deiner Hoffnungen strahlte.

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