Manfred Müller - Die Übersetzungen von Ernst Weiß

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In den Übersetzungen der Romane von Proust, Balzac und Daudet durch Ernst Weiß zeigt sich sowohl sein sprachliches Talent als auch der Themengleichklang zu seinen eigenen Werken.
Die Romane wurden behutsam der neuen deutschen Rechtschreibung angepasst und sprachlich für ein modernes Publikum adaptiert.

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Aber je länger ich Sie ansah, desto mehr drückten Sie eine Mischung von Liebe und Leiden aus, als seien Sie eine von denen, welchen eine böse Fee alle Wünsche schon vor der Geburt versagt hat. Selbst der Stoff Ihres Kleides fiel an Ihnen in einer schmerzvollen Grazie herab, besonders traurig auf Ihre Arme, die so verschüchtert wirkten in ihrer Einfachheit, in ihrem Zauber. Nun phantasierte ich Sie in eine Prinzessin, die weither gekommen ist, quer durch die Jahrhunderte, die sich hier nicht wohl fühlte, nie ihr verzichtendes Schmachten ablegte, Prinzessin in der Kleidung, deren altertümliche, seltene Harmonie zu betrachten den Augen bald zur süßen, entnervenden Gewohnheit wurde. Ich wollte Ihnen Ihre Träume erzählen, Ihre Leiden. Ich hätte so gern in Ihren Händen einen alten Becher gesehen oder noch besser eine Trinkschale, ein Gefäß von so stolzer und so trauriger Form, wie man sie jetzt leer in unsern Museen stehen sieht. Dort heben sie mit vergeblicher Grazie ihren ausgeschöpften Kelch in die Höhe. Aber einst waren sie wie Sie, Cydalise, die frische Wonne bei den Gastmählern Venedigs, und etwas von den letzten Rosen dieser Feste scheint noch in dem blinkenden Fluss des trüb und undurchsichtig gewordenen Glases zu schweben.

Kapitel 2

»Wie können Sie Hippolyta fünf andern Damen vorziehen, die ich Ihnen eben genannt habe und die nach allgemeinem Urteil als die fünf wundervollsten Schönheiten Veronas gelten? Vor allem ist Hippolytas Nase viel zu lang und zu sehr gekrümmt.« – Nun sagen Sie nur noch, dass ihre Haut zu dünn ist, die Oberlippe zu kurz, dass sie den Mund zu sehr schürzt beim Lachen, so dass ein spitzer Winkel sich bildet. Und doch; bezaubert mich ihr Lachen grenzenlos, das reinste Profil lässt mich kalt neben der nach Ihrer Ansicht allzu sehr gekrümmten Nasenlinie, die mich so aufregend an einen Vogel erinnert. Auch ihr Kopf hat für mich etwas Vogelartiges, er ist so lang von der Stirngegend bis zum blonden Nacken, mehr noch von einem Vogel haben ihre durchdringenden sanften Augen. Oft sehe ich sie im Theater, über den Rand der Loge gebeugt, ihre weißbehandschuhten Arme sprühen geradezu empor bis zu den Fingergliedern der Hand, auf die sich ihr Haupt stützt.

Ihr vollendet schöner Körper füllt sein gewohntes weißes Gazekleid, als hätte er nach rückwärts zusammengefaltete Flügel. Man denkt an einen Vogel, der auf seinem zarten, eleganten Bein träumend dasteht. Auch ist es bezaubernd, zu sehen, wie Hippolytas Federfächer um sie flattert und mit seinem weißen Fittich schlägt.

Ich habe nie ihren Söhnen oder Neffen begegnen können, die alle ihre gekrümmte Nase haben, die schmalen Lippen, die durchdringenden Augen – ohne in Verwirrung zu geraten, denn ich erkannte ihre Rasse wieder, die zweifellos der Verbindung eines Vogels mit einer Göttin entsprossen ist. Durch die Metamorphose hindurch, die jetzt einen geflügelten Traum in die Weibesform bannt, erkenne ich den kleinen königlichen Kopf des Pfauen, hinter dem nun nicht mehr Wogen meerblau, meergrün wallen und schillern und hinter dem nicht mehr der Schaum seines mythologischen Gefieders sich ergießt. Sie aber gibt die Gestalt eines Fabelwesens, verbunden mit dem heiligen Schauer der Schönheit.

Kapitel 1

Eine Frau macht aus ihrer Vorliebe für Bälle, Rennen und selbst für Glücksspiel kein Geheimnis. Sie sagt es, sie gesteht es offen oder rühmt sich dessen. Aber versuchen Sie ja nicht, sie dazu bringen zu wollen, dass sie ihre Vorliebe für den Schick zugibt, sie würde Zeter und Mordio schreien und ernstlich böse werden. Das ist die einzige Schwäche, die sie den Augen der andern verbirgt, wahrscheinlich aus dem Grunde, weil einzig durch diese ihre Eitelkeit gedemütigt würde. Von Karten abhängig zu sein, das kann ihr recht sein, aber nicht von Herzogen. Wenn sie eine Tollheit macht, so glaubt sie sich deshalb noch niemandem unterlegen, aber im Gegensatz dazu begreift ihr Snobismus in sich, dass sie bestimmten Menschen gegenüber unterlegen ist oder es doch wird, indem sie in ihrer Spannkraft nachlässt. So kann man das Schauspiel erleben, dass eine Frau den Schick proklamiert, eine stumpfsinnige Angelegenheit, hierbei aber eine Feinheit entfaltet, einen Geist, eine Intelligenz, groß genug, um mit ihnen eine reizende Geschichte zu schreiben oder genial die Freuden und Leiden ihres Geliebten zu variieren.

Kapitel 2

Vor nichts haben geistvolle Frauen mehr Angst als davor, dass man sie der Liebe zum Schick bezichtigen könnte, die sie immer verschweigen; werden sie in der Unterhaltung bedrängt, so flüchten sie in eine Umschreibung, um den Namen dieses Geliebten nicht nennen zu müssen, der sie kompromittieren könnte. Im Notfall werfen sie sich auf das Wort Eleganz, das den Verdacht ablenken kann und ihre Lebensrichtung mehr in die Regionen der Kunst als in die der Eitelkeit zu steuern scheint. Bloß wer noch nicht bis zum Schick vorgedrungen ist oder ihn verloren hat, nennt das Wort mit der ganzen Glut und Gier unbefriedigter oder verlassener Liebesseelen. So kommt's, dass gewisse junge Frauen, die vorwärts wollen, und ältere, die über die Höhe hinaus sind, gern vom Schick der andern sprechen, ob diese ihn haben oder, noch besser, nicht haben. Der Wahrheit die Ehre, von dem nicht vorhandenen Schick der andern zu sprechen macht mehr Spaß, aber mehr Stoff gibt das Gespräch über den wirklich existenten Schick, es nährt die ausgehungerte Phantasie als richtig kräftiges Gericht.

Ich habe Frauen gekannt, denen der Gedanke an die Liaisons einer Herzogin einen Schauer (mehr des Vergnügens als des Neides) verschaffte. Scheinbar gibt es in der Provinz Krämerfrauen, deren Hirn wie ein enger Käfig die brennenden Begierden nach Schick gefangen hält, als seien es wilde Tiere.

Der Postbote bringt ihnen den »Gaulois«. Die neuen Moden sind in einer Sekunde überflogen. Das unruhvolle Herz der Provinzdame hat seinen Trost, und für eine Stunde sind ihre Blicke heiter geworden, denn in ihren weit gewordenen Augensternen will der Genuss brennen und die leuchtende Bewunderung.

Gegen eine Snobdame

Wenn Sie nicht zur Gesellschaft gehören und man erzählt Ihnen, dass Elianthe jung ist, schön, angebetet von ihren Freunden und verliebt, dass sie trotzdem ohne einen Augenblick der Ruhe um die Gunst gewisser Männer buhlt und sich die harte Abweisung seitens dieser Männer gefallen lässt, die oft hässlich, alt, stumpfsinnig sind, ferner, dass sie wie im Bagno arbeitet, um ihnen, die sie kaum kennt, zu gefallen, ferner, dass sie ihnen zuliebe verrückt wird, nüchtern wird, dass sie sich durch ungezählte Liebesdienste zu ihrer Freundin macht, wenn sie arm sind, zu ihrer Schützerin, durch sinnliche Hingabe zu ihrer Mätresse – dann werden Sie denken: Welch ein Verbrechen muss Elianthe begangen haben, und wer sind die strengen, furchteinflößenden Amtspersonen, die sie unter allen Umständen gewinnen muss, denen sie ihre Freunde opfert, ihre Liebesbeziehungen, ihre Geistesfreiheit, die Würde ihres Daseins, ihr Vermögen, ihre Zeit, die intimsten weiblichen Antipathien? Nein, Elianthe hat kein Verbrechen begangen. Die Zeugen, die sie zu bestechen sucht, haben sich nie um sie gekümmert und hätten den ruhig und klar fließenden Strom ihres heiteren Lebens friedlich weiterwallen lassen. Aber ein furchtbarer Fluch lastet über der Unseligen: sie ist eine Snobdame.

Für eine Snobdame

Wohl ist Ihre Seele, wie Tolstoi sagt, ein dunkler Forst. Aber die Bäume sind von besonderer Art, es sind Stammbäume. Man nennt Sie eitel? Aber das Universum ist ja nicht ganz leer für Sie, solange es ein Wappenschild gibt. Auch dieses ist eine Weltschöpfung, die glänzend ist und der Symbole nicht ermangelt. Auch Sie haben Ihre Chimäre, und sie trägt Farben, wie man sie gemalt sieht auf heraldischen Feldern. Fehlt es Ihnen an Bildung? Sie sind durch die Schule des Tout-Paris, des Gotha, des Highlife gegangen. Sie lesen die Schlachtberichte, welche die Namen der Altvorderen enthalten, die sich ausgezeichnet haben, und so finden Sie die Namen der Leute, die man zum Diner einladen muss, und auf dem Wege dieser Mnemotechnik ist Ihnen die Geschichte Frankreichs vertraut geworden. Daher eine gewisse Größe in Ihrem ehrgeizigen Traum, dem Sie Ihre Freiheit geopfert haben, Ihre Stunden der Muße und des Nachdenkens, Ihre Pflichten, Ihre Freundschaften, ja selbst die Liebe. In Ihrer Phantasie wird die Gestalt eines Ihrer neuen Freunde von dem großen Heer der Ahnenbilder begleitet und umgeben. In der allerältesten französischen Erde wurzeln die Stammbäume, die Sie mit so viel Liebe hegen und deren Früchte Sie alljährlich, mit so viel Lust pflücken. Ihr Traum baut die Gegenwart auf dem Fundament der Vergangenheit auf. Die Seele der Kreuzfahrer belebt die nichtssagenden Gesichter der zeitgenössischen Nachkommen, und wenn Sie fieberhaft die Namen auf den Visitenkarten immer wieder durchstudieren, so ist es deshalb, weil Sie bei jedem Namen fühlen, wie das prunkvolle alte Frankreich aufersteht, lebt und fast zu singen beginnt, als sei es ein Toter, auferstanden aus seinem wappengeschmückten Gruftgewölbe.

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