Kleine Ruhepause für mich im Sessel des Cafes, in dem sich meine Dame gerne mit Freundin und Sahnetörtchen vergnügt. Auch ich erhalte Leckerlis in Form von Eierlikörtörtchen und bin schon ganz schläfrig von dem Alkohol und dem Geschnatter der beiden.
Doch, keine Zeit für ein Nickerchen, plötzlich geht’s los, zur Wellness - Massage.
Ach ist das herrlich, unter den angenehmen Händen der Masseurin wird mit ganz wohlig.
Ja, mein Tag ist ziemlich ausgefüllt, und wenn ich dann doch einmal mit meinen mit echten Pelz besetzten Stiefelchen den Boden berühre – Frauchen war ganz stolz, sie auf einer (noch) angesagten Insel, ganz hoch im Norden, in dieser unheimlich exquisiten Hundeboutique ergattert zu haben, – dann merke ich doch, wie ich ins Schnaufen komme ob der ungewohnten Bewegungen.
Nein, nein, da verbringe ich den Tag doch lieber auf dem Schoß von „Muttilein“…. und tue Ihnen, liebe Leser, gerne meine Beobachtungen über die Menschenwelt kund…
Steuersünden
Gefängnisse für die Reichen
Ich, Möpschen Adelheid, räkele mich wohlig in der Frühlingssonne auf Frauchens luxuriösem Anwesen, gebe mich gerade dem Genuss köstlichster Hundetrüffelpralinen hin, als mich eine erschreckende Nachricht aufrüttelt: Die unlängst aufwühlenden Ereignisse bezüglich des Einfallens von Steuerfahndern bei den reich begüterten Menschen unseres Landes versetzen auch mich in höchste Alarmbereitschaft.
Nicht auszudenken, wenn auch Frauchen als vermeintliche Steuersünderin in das Visier der Aufsichtsbehörden geraten würde und man uns – ich befürchte ja, ich muss dann, wie immer und überall mit, hinter Gitter bringen wollte.
Undenkbar, würde man uns, angebliche Oberschichtkriminellen, zusammen mit „normalen“ Gangstern inhaftieren.
In Erwartung alsbaldiger Heerscharen von Betroffenen muss also dringend über eine adäquate Unterbringung nachgedacht werden.
Eine „normale“ Haftanstalt wird nicht den Bedürfnissen dieser speziellen Insassen gerecht werden können; das jedoch wäre wiederum zwingend erforderlich, da sich schon allein die Eßgewohnheiten erheblich von denen der Normalinhaftierten unterscheiden.
Deren Lebensmittel und natürlich auch die der ganz normalen Bevölkerung werden zwar von meinen und „Muttilein´s“ ( wie sich mein Frauchen gerne selber nennt) lieben Bekannten produziert, jedoch von ihnen selbst vorsichtshalber nicht angerührt, wollten nicht untragbare kostenintensive Gesundheitsstörungen das Leben dieser Privatversicherten eventuell sehr beeinträchtigen und die Kosten der Krankenversicherungsunternehmen explosionsartig sprengen.
Auch das Dienstpersonal, sprich Justizvollzugsbeamte, müssten natürlich aus dem Hotelfach / Management rekrutiert, um den hochrangigen und oftmals verdienstkreuz ausgezeichneten, honorigen Insassen durch angemessene Umgangsformen gerecht zu werden.
Das entsprechende Büro-Equipment darf ebenso wenig fehlen, wie das dafür ausgebildete Personal verfügbar sein muss. Wie sonst, bitte schön, soll die Politik und Wirtschaft dieses Landes aufrecht erhalten werden? Die Verköstigung muss natürlich durch „Sterneköche“ gewährleistet sein.
Unzumutbar, wenn ICH auf mein täglich speziell eingeflogenes reinstes Gletscherwasser und meine heißgeliebten Hunde-Trüffelpralinen verzichten müsste. Könnte doch meine sensible Gesundheit und meine Psyche sehr in Mitleidenschaft gezogen werden.
Man darf die wohlhabenden und wohlverdienten Leistungsträger mit S ä h b l i c k dieses, unseres Landesdoch nicht in einen Topf mit dem gewöhnlichen Verbrecher werfen! Ich ahne, wie uns Verachtung entgegenschlagen wird und doch, haben nicht die jetzt am Pranger stehenden den Wirtschaftsstandort Deutschland erst zu einem der führenden in der Welt gemacht? Hat doch die arbeitende Bevölkerung selbst durch das Akzeptieren von Niedrigstlöhnen diese Unternehmer quasi gezwungen, die Riesengewinne optimierend in der Welt zu verstecken.
Was bitteschön können unsere lieben, wohlhabenden Mitmenschen also für das System? Somit also mein empörter Aufruf zum Umdenken: Keine Strafverfolgung, solange nicht die örtlichen Gegebenheiten einer unserem Lebensstil entsprechende Unterbringung ermöglichen! Denkbar wäre natürlich auch die Inbesitznahme einer ganzen Insel; eine Interessante gaaanz weit oben im Norden Deutschlands hätte ich auch schon ins Auge gefasst.
Zumindest gäbe es da eine, meinen Ausstattungsansprüchen gereichende, entzückende Hundeboutique, in der ich die edelsten Güter für meinen Bedarf erhielte.
Der Wirtschaftsstandort Deutschland wäre auch weiterhin gesichert.
Die Bestrafung, da die örtlichen Ausgangsmöglichkeiten sehr eingeschränkt sind, eine echte Herausforderung und zum Überdenken von moralischen Grundsätzen ideal.
Etwas beruhigt durch meine Sinnesschärfe schnaufe ich erleichtert durch und hege die vage Hoffnung, dass man mich noch einmal mit „einem blauen Auge“ davon kommen lässt.
Kuschle mich ermattet ob meiner anstrengenden Gedankengänge in mein luxuriöses Pelzdeckchen, träume von Freiheit, träume genussvoll von meinem nächsten Leckerli und davon, Sie, liebe Leser, mit meinen Betrachtungen über Gott und die Welt in meinem Buch zum nachdenklichen Schmunzeln zu animieren.
Sei Du selbst die Veränderung,
die Du Dir wünscht für diese Welt
Mahatma Gandhi
Alles Liebe
Ihr Mops Adelheid
Möpschen unterwegs in „feuchten Gebieten…..“.
Spiegel einer Gesellschaft?
Ich Möpschen Adelheid, denke mir, dass die Herausforderungen eines Menschen in der heutigen Zeit stark begrenzt sind.
Auch meine Herausforderungen beschränken sich zum Beispiel auf das übliche, täglich zu bekämpfende Hungergefühl und des anschließenden, nach übermäßigen Genusses feinster Hundetörtchen anstehenden Völlegefühls.
Als beispielhaft für mein Leben gilt es auch, das im Folgenden beschriebene Missgeschick zu vermeiden, das aus geschickter Körperhaltung besteht, um dem grauseligem Gefühl von Öl in den Ohren zu entgehen, wie letztlich erst durch den versehentlich, weil abgelenkt durch Muttileins mitteilungsbedürftiges Wesen, verursachten Verlustes des Inhaltes der Massageölflasche mit folgenreichem Ergusses in eines meiner Öhrchen, welches mir wochenlanges Taubheitsgefühl und dem Masseur, durch mein erzürntes Muttilein ein juristisches Nachspiel bescherte.
Eingezwängt in die für dieses Jahrhundert angesagte Lebensweise, projiziert ein Mensch die Ausrichtung seines Verhaltens und der Gedanken „gut“ erzogen nach Vorgaben von Wirtschaft und Wissenschaft und wie Esoteriker meinen – vorgegebener Aufgabenstellung des Universums, auf das Funktionieren seiner Gestalt.
Wen wundert´s da ob mangelnder Herausforderung durch Kriege, Krankheiten und Katastrophen (zumindest in diesem Teil der Welt), die Begehung total gesicherter Bergwege, das Spielen der Kinder auf risikolosen und erlebnisarmen Spielplätzen oder die angebotslose Schulerziehung in Projektwochen bezogener Erinnerungsgestaltung von eigentlich lebenserhaltenden Wissenserweiterungen, nicht ausreicht, um die Sehnsucht nach Austesten seines Könnens und seiner Lebensfähigkeiten zu befriedigen.
Existenzsichernd kann sich Mensch den Kick eigentlich nur noch über Medien erlauben.
Zumindest in der Fantasie kann er Erlebnisse bestehen, die er im realen Leben gerne misse. Funktionierend, in Schubladen passend, ansonsten als Querulant verschrien, unbrauchbar.
Sich in den abstrusen und ekelerregenden Tiefen seiner Seele zu suhlen, das darf er, domestiziert wie er ist, im Kino oder im Buch erleben.
Kommt man da an die Grenze des fast Unaushaltbarem, kann sie ungefährlich, weil im bequemen Kinostuhl –Vollgestopft mit Poppcorn und süßer Limo, oder daheim lesend – im kuscheligen Felldeckchen eingehüllt, mit Käsehäppchen und exzellent mundendem Rotwein im kuscheligen Ohrensessel erlebt werden.
Читать дальше