Das Problem unserer Sünden
Das Blut stellt zuallererst Gott zufrieden
Gott ist Genüge getan
Der Zugang der Gläubigen zu Gott
Der Verkläger wird überwunden
Das Kreuz Christi
Der natürliche Zustand des Menschen
Wie in Adam, so in Christus
Der göttliche Weg der Befreiung
Sein Tod und seine Auferstehung – stellvertretend und uns einschließend
Der erste Schritt: die Tatsachen erkennen
Unser Sterben mit Christus – eine historische Tatsache
Der erste Schritt: „Da wir ja wissen ...“
Göttliche Offenbarung ist grundlegend für unsere Erkenntnis
Das Kreuz geht unserem Problem an die Wurzel
Der zweite Schritt: sich einschätzen
Schätzt auch ihr euch so ein!
Sich durch den Glauben einschätzen
Versuchung und Versagen – die Herausforderung an den Glauben
In ihm bleiben
Die große Scheidung durch das Kreuz
Zwei Schöpfungen
Begräbnis bedeutet Beendigung
Die Auferstehung zu neuem Leben
Der dritte Schritt: unsere Hingabe an Gott
„Gebt euch selbst Gott ...“
Abgesondert für den Herrn
Diener oder Sklave?
Der ewige Vorsatz
Der Erstgeborene unter vielen Brüdern
Das Weizenkorn
Adams Entscheidung
Adams Entscheidung machte das Kreuz notwendig
Wer den Sohn hat, der hat das Leben
Alle stammen von einem
Der Heilige Geist
Der ausgegossene Geist
Der Glaube ist der Schlüssel
Verschiedene Erfahrungen
Der innewohnende Geist
Der Schatz in irdenen Gefäßen
Die absolute Herrschaft Christi
Die Bedeutung von Römer 7
Das Fleisch und der Zusammenbruch des Menschen
Was das Gesetz lehrt
Christus – das Ende des Gesetzes
Unser Ende ist Gottes Anfang
Gott sei Dank!
Der vierte Schritt: im Geist wandeln
Das Fleisch und der Geist
Christus – unser Leben
Das Gesetz des Geistes des Lebens
Die Wirkung des Gesetzes des Lebens
„... die wir nicht nach dem Fleisch wandeln, sondern nach dem Geist“
Ein Leib in Christus
Eine Pforte und ein Pfad
Das vierfache Werk Christi am Kreuz
Ein lebendiges Opfer
Durch ihn sind wir mehr als Überwinder
Das Kreuz und das Seelenleben
Die Bedeutung des Falles
Die Seele des Menschen
Natürliche Kraft im Werk Gottes
Licht von Gott
Der fünfte Schritt: das Kreuz tragen
Die Grundlage des wahren Dienstes
Das subjektive Wirken des Kreuzes
Das Kreuz und das Fruchttragen
Eine dunkle Nacht – ein Auferstehungsmorgen
Das Ziel des Evangeliums
Verschwendung
Ihm wohlgefallen
Ihn im voraus salben
Ein Wohlgeruch
Weitere E-books sind erschienen
Der Dienst W. Nees war im englischen Sprachraum bis zur Veröffentlichung des „Normalen Christenlebens“ 1957 in Bombay nur durch Mitschriften seiner gesprochenen Botschaften bekannt, die in Traktaten und Zeitschriften veröffentlicht worden waren. Dieses erste Buch nun in englischer Sprache wurde damals sofort allerorten willkommen geheißen. Es enthält eine Sammlung von Ansprachen, die W. Nee während und kurz nach seiner Reise nach Europa in den Jahren 1938 und 1939 gehalten hat. Die Herausgabe erfolgte aufgrund von persönlichen Mitschriften in Abwesenheit des Autors.
Im Jahre 1920, als der Student Nee To-sheng anläßlich des Besuchs eines chinesischen Evangelisten in seiner Heimatstadt Fuchow den Herrn Jesus Christus als seinen Retter fand, gab er sich Gott sogleich vorbehaltlos zum Werk unter seinen Landsleuten hin. Im Laufe der Jahre wurde er als ein begabter Evangelist und ausgezeichneter Ausleger der Heiligen Schrift in China bekannt, dessen Dienst beachtliche Frucht in einzelnen Christen und ebenso in vielen Gruppen von Christen trug. Dieses Buch zeigt W. Nees persönliches Verständnis des Christenlebens gegen Ende der ersten Jahre seines hingebungsvollen Dienstes für seinen Herrn.
In den darauf folgenden zwanzig Jahren ging die Gemeinde Gottes in China wiederholt durch Zeiten allerschwerster Prüfungen mit nur kurzen Zeiten des Aufatmens hindurch. Gemeinsam mit vielen seiner Mitarbeiter und Mitzeugen erhielt er bis zum heutigen Tag vollen Anteil an diesen Erfahrungen der Gemeinden. Daher überrascht es nicht, daß sein Dienst uns heute immer noch voller Frische und Kraft erreicht. Viele Leser haben bereits von den Veränderungen berichtet, die in ihrem Leben durch die erneute Entdeckung der Größe Christi und seines am Kreuz vollbrachten Werkes gewirkt wurden.
Der Ruf nach einer Neuauflage ermöglichte nun eine weitere sorgfältige Überarbeitung des Textes. Der Leser sei noch einmal daran erinnert, daß es sich um eine Sammlung gesprochener Botschaften und nicht, wie es bei oberflächlicher Betrachtung scheint, eine systematische Abhandlung christlicher Lehren handelt. Bei der Lektüre sollte nicht die intellektuelle Bereicherung im Vordergrund stehen, sondern die Botschaft Gottes an das Herz. Auf diese Weise wird der Geist Gottes selbst in seiner herausfordernden Kraft durch dieses Buch zu uns sprechen können.
Angus I. Kinnear
London 1961
Was ist das: ein normales Christenleben? Es ist gut, sich gleich von vornherein diese Frage zu stellen. In der folgenden Betrachtung wollen wir zeigen, daß es sich durchaus von dem Leben des durchschnittlichen Christen unterscheidet. Tatsächlich drängt sich uns beim Lesen des geschriebenen Wortes Gottes – wie etwa der Bergpredigt – die Frage auf, ob ein solches Leben überhaupt je auf Erden gelebt wurde außer von dem Sohn Gottes selbst. Aber gerade diese Einschränkung enthält bereits die Antwort auf unsere Frage.
In Galater 2:20 gibt uns der Apostel Paulus seine Definition eines Christenlebens: „Nicht mehr lebe ich, sondern Christus lebt in mir.“ Er beschreibt damit nichts Außergewöhnliches oder Eigenartiges im Sinne eines besonders hochentwickelten Christenlebens, sondern vielmehr Gottes Norm für den Christen schlechthin, die kurz gefaßt so lautet: Nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt sein Leben in mir.
Gott macht es in seinem Wort ganz klar, daß er auf jedes menschliche Problem nur eine Antwort hat: seinen Sohn Jesus Christus. All sein Handeln an uns besteht darin, daß er uns beseitigt und Christus an unsere Stelle setzt. Der Sohn Gottes starb an unserer Statt, damit wir Vergebung erlangten. Er lebt an unserer Statt, damit wir befreit werden. So können wir von einer zweifachen Stellvertretung sprechen: sein stellvertretender Tod am Kreuz, der uns Vergebung erwirkt, und sein stellvertretendes Leben in uns, das uns den Sieg verschafft. Es wird uns eine große Hilfe sein und uns vor mancher Verirrung bewahren, wenn wir uns beständig vor Augen halten, daß Gott alle unsere Fragen nur auf eine einzige Art und Weise beantwortet, nämlich, indem er uns mehr von seinem Sohn zeigt.
Unser zweifaches Problem: die Sünden und die Sünde
Wir gehen bei unserer Betrachtung von der umfassenden Darstellung des normalen Christenlebens aus, die wir in den ersten acht Kapiteln des Römerbriefes finden, und werden sie von der praktischen Erfahrung her beleuchten. Die Kapitel 1 bis 8 des Römerbriefes bilden eine in sich geschlossene Einheit und lassen sich in zwei Abschnitte gliedern, deren beider Themen völlig Unterschiedliches behandeln.
Der erste Abschnitt reicht bis Kapitel 5:11 und der zweite von Kapitel 5:12 bis 8:39. Im ersten Teil wird vorzugsweise das Mehrzahlwort „Sünden“ gebraucht, wohingegen im zweiten immer wieder von der „Sünde“ in der Einzahl, aber kaum einmal von den „Sünden“ die Rede ist. Warum?
Der erste Teil handelt von den zahlreichen und aufzählbaren Sünden, die ich vor Gott begangen habe, während im zweiten Teil die Sünde als ein Prinzip, das in mir wirkt, beschrieben wird. Gleichgültig, wie viele Sünden ich begehe, es ist immer dieses eine Prinzip der Sünde, das mich dazu treibt. Für meine Sünden brauche ich Vergebung, aber um der Macht der Sünde zu entrinnen, brauche ich Befreiung. Das erstere betrifft mein Gewissen, das letztere mein Leben. Es mag sein, daß mir alle meine Sünden vergeben sind, daß ich aber wegen meiner Sünde trotzdem den bleibenden Frieden in meiner Seele nicht finde.
Читать дальше